Immobilie umbauen, verkaufen oder tauschen? - wenn die Lebensumstände sich ändern
Wert und Werterhaltung einer Immobilie. Bei Immobilien immer eine Frage der Finanzen
Immobilien gehören neben Gold bekanntlich zu den langfristig stabilsten Wertanlagen. Für jeden Eigenheimbesitzer ist es jedoch eine Binsenweisheit: Man wohnt zwar mietfrei, aber nicht kostenlos. Denn wenn die Immobilie ihren Wert erhalten soll, sind regelmäßige Instandhaltungsmaßnahmen notwendig - vom neuen Dach über die Fassade bis zur Heizungserneuerung. Um von solchen Maßnahmen finanziell nicht überfordert zu werden, ist es sinnvoll, frühzeitig Kapital beispielsweise in Form von monatlichen Hausgeld-Raten dafür anzusparen.
Umbauen einer Immobilie – zum Beispiel barrierefrei
Nur allzu verständlich ist der Wunsch von vielen Eigenheimbesitzern, auch im Alter die liebgewordene Umgebung nicht aufgeben zu wollen. Da kommt rasch der Gedanke auf: Wie kann ich das Haus altersgerecht umbauen, dass ich auch bei eventuellen Gehbeschwerden weiterhin im Haus wohnen bleiben kann? Dafür ist die Beratung durch Fachleute angeraten, sei es ein Architekt oder der Berater für den Einbau eines Treppenlifts. Dann ist auch eine Kostenkalkulation erforderlich z.B. für den ebenerdigen Haus- und Gartenzugang, den Einbau einer barrierefreien Dusche, eventuell die rollstuhlgerechte Verbreiterung der Türen. Das alles ist bei einem Umbau machbar, aber auch alles eine Frage des verfügbaren Kapitals.
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Verkaufen einer Immobilie – und umziehen in eine kleinere Wohnung
Womöglich hatten Sie von Anfang an den Plan im Hinterkopf, das Eigenheim als Teil der Altersversorgung zu nutzen. Dann fällt Ihnen womöglich auch der Abschied nicht so schwer, wenn Sie aus der gewohnten Umgebung wegziehen. Der Verkaufserlös sollte dann einerseits den Kauf einer kleineren Wohnung und zusätzlich noch ein schönes Polster für die nächsten Jahre sein, wenn die Rente oder Pension ohnehin nicht berauschend ist und Sie noch fit genug sind, um die eine oder andere Urlaubsfahrt zu unternehmen. Die zweite Option ist der Umzug in eine kleinere Wohnung zur Miete - einerseits mit dem Vorteil, dass Sie das Geld vom Hausverkauf gänzlich einstecken können, andererseits mit dem Nachteil, dass auch dieser Betrag irgendwann einmal zur Neige geht. Was dann?
Tausch einer Immobilie – eine ungewöhnliche Idee, aber zunehmend erfolgreich
Gesetzt den Fall, Sie besitzen ein alleinstehendes Haus mit einem kleinen Grundstück dazu. Findige Immobilieninvestoren bieten Ihnen nun an, Ihr Haus und Grundstück zu kaufen, und dort ein Merhrparteien-Wohnhaus zu errichten, wo für Sie eine Wohnung reserviert wird - altersgerecht, barrierefrei und mit allem Komfort, den Sie sich wünschen. Der Wert des Hausverkaufs wird mit dem Wert Ihrer neuen Wohnung gegengerechnet und Sie erhalten die allfällige Differenz. Das kann Ihre Finanzsituation gewiss aufbessern. Zudem nutzen Sie den Vorteil, dass Sie in Ihrer angestammten Umgebung wohnen bleiben und das im modernsten, altersgerechten Wohnkomfort.
Untervermietung einer Immobilie – tat- und finanzkräftige Entlastung
Wenn die Kinder aus dem Haus sind, kann der Bereich der Kinderzimmer eventuell auch mit wenig Aufwand so umgebaut werden, dass Sie eine*n Untermieter*in aufnehmen können. Wenn die Person dann auch noch bereit ist, den Garten zu versorgen, weil Ihnen das Unkrautjäten zu sehr ins Kreuz geht, haben Sie nicht nur Mieteinnahmen sondern auch noch tatkräftige Entlastung. Ob die Hilfe sich auch auf Ihren Haushalt ausdehnen lässt, ist Verhandlungssache.
Immobilie mit Leibrente - verkaufen und trotzdem drin wohnen bleiben
Eine seltenere Option - die Leibrente - läuft darauf hinaus, dass ein Käufer bereit ist, Ihr Haus zu kaufen und Ihnen gleichzeitig ein lebenslanges Wohnrecht (Nießbrauch) einräumt. Außerdem zahlt er Ihnen eine Leibrente, mit der Sie als Verkäufer die eigene Rente aufbessern können. Dies bedarf eines notariell beglaubigten Vertrags. Der Nießbrauch wird zudem ins Grundbuch eingetragen. Eine feine Sache, zumal Sie, der Begünstigte des Nießbrauchs, die Immobilie weitervermieten können, während Sie ins Senioren- oder Pflegeheim überssiedeln und mit der Miete die Heimkosten abfedern. Allerdings: Einen solchen Käufer muss man erst einmal finden!
Immobilie mit Umkehrhypothek - eine eher exotische Lösung
Was in Nordamerika gang und gäbe ist, findet man hierzulande kaum: die Umkehrhypothek. Darunter ist zu verstehen, dass der Eigentümer in seinem Haus wohnen bleibt und auf den Wert des Hauses bei einer Bank eine Hypothek aufnimmt. Diese wird ihm in monatlichen Raten über einen festgelegten Zeitraum ausbezahlt. Am Ende der Laufzeit gehört das Haus der Bank und der (ehemalige) Eigentümer muss ausziehen. Wenn die Umkehrhypothek sozusagen eine Wette des Hausbesitzers auf seine Lebenserwartung ist, kann für den Bewohner der Schuss im Erlebensfall des Laufzeitendes nach hinten losgehen. Dann sitzt er nämlich als alter Mensch eventuell auf der Straße.
Fazit
Als Eigenheimbesitzer haben Sie im Allgemeinen fürs Alter gut vorgesorgt: Immobilien sind eine stabile Wertanlage, die zahlreiche Optionen bietet. Je nach individueller Lebenssituation können Sie Ihre Immobilie nutzen, um entweder Ihre Wohnsituation den neuen bzw. zu erwartenden Bedürfnissen anzupassen oder Ihre finanziellen Gegebenheiten durch Verkauf zu verbessern oder beides. In jedem Fall aber sollten Sie die Optionen sorgfältig abwägen und keine schnellen Entscheidungen treffen.
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