A (28) | B (52) | C (5) | D (19) | E (22) | F (34) | G (30) | H (14) | I (12) | J (2) | K (34) | L (17) | M (22) | N (20) | O (7) | P (14) | Q (1) | R (24) | S (32) | T (22) | U (8) | V (15) | W (23) | X (1) | Z (7)

Was ist ein Ablagerungsgestein?

Inhaltsverzeichnis

Die an der Erdoberfläche befindlichen Gesteine werden mechanisch oder chemisch zerstört, infolge von Verwitterung (Wasser, Wind, Frost, Hitze). Aufgrund dieser Verwitterung gehen die Mineralien in Lösung über (Kalkspat, Gipsspat), werden zerkleinert (Quarz) oder sie werden umgewandelt (Feldspat, Glimmer). Aus Glimmer und Feldspat wird Ton, in Verbindung mit Quarz bildet sich Lehm. Es kommt durch Wasser und Wind zu einer näheren oder entfernteren Ablagerung, je nach Größer der einzelnen Verwitterungsprodukte. 

Im Laufe der Zeit kommt es bei diesen losen Trümmergesteinen (lockere Ablagerungen) wie beispielsweise Löss, Ton, Kies oder Sand durch Überlagerungen zur Verfestigung oder Verdichtung. Zu einer Verkittung kommt es, kommen gelöste Mineralien mit losem Trümmergestein zusammen. Dieses aus der chemischen Reaktion hervorgegangene Produkt wird als verkittetes Trümmergestein (klastisches Gestein) bezeichnet. 

Als Bindemittel wirken neben Kalk und Gips auch Eisen, Ton und Kieselsäure. Beispiele für diese Art von Ablagerungsgestein sind: Grauwacke, diverse Sandsteinarten (kalkig, mergelig, tonig, kieselig), Tonschiefer und Konglomerate.

Zur Gruppe der Ablagerungsgesteine zählen auch die Ausscheidungsgesteine. Infolge von Übersättigung des Wassers (stetige Verdunstung des Wassers) werden gelöste Mineralien (Kalk, Gips) in großen Gewässern (Seen, Meer) ausgeschieden (Ausfällung) und am Grund des Meeres abgelagert. Durch diesen Prozess entstehen beispielsweise sowohl Gips- als auch Kalkstein. 

Von organogenen Ablagerungsgesteinen spricht man bei Sedimenten tierischen oder pflanzlichen Ursprungs (beispielsweise bei Kohle oder Muschelkalk).

Umwandlungsgesteine (metamorphe Gesteine)

Ablagerungsgestein  Verwendung  Farbe/Gefüge Eigenschaften
Grauwacke         Schotter, Splitt, Randsteine, Kleinpflaster Farbe: Grau

Gefüge: Dichtes Gefüge, sandsteinartig, durch Bindemittel gebundene Mineralien und Gesteinstrümmer
Eigenschaften abhängig vom Bindemittel, schwer zu bearbeiten, sehr hart
Kalkstein Kalk- und Zementherstellung, Mauerwerk Farbe: Rötlich-braun, weißlich-grau

Gefüge: Feinkörnig, dicht
Dicht und fest, braust mit Salzsäure auf, nicht feuerbeständig (CO2 entweicht), polierbar
Gipsstein Rohstoff für die Gipsherstellung Farbe: Rosa, weiß-grau

Gefüge: Schön geadert, kristallinisch körnig
Nicht wetterbeständig, leicht zu bearbeiten
Tuffe Bruchsteinmauern, Verkleidungen (Travertin), Wärmedämmung Farbe: Weiß-gelb-grau

Gefüge: Porös, auch porphyrisch, gleichmäßig körnig
Bruchfest, gut bearbeitbar, weich, nachträglich erhärtend, wetterbeständig, wärmedämmend
  Verblender, Platten und Stufen, Mauerwerk Farbe: Abhängig vom Bindemittel von grün-braun-rot, weiß-grau-gelb

Gefüge: Gebundene Quarzkörner
Mergelige meist minderwertig, sehr unterschiedliche Härten, gut bearbeitbar, kieselig, wetterbeständig

Wie entsteht Umwandlungsgestein?

Gesteine sind, kommt es zu gebirgsbildenden Gesteinsverschiebungen, unvorstellbaren Kräften und hohen Temperaturen ausgesetzt. Unter extremem Druck und Hitze werden die Gesteine umgewandelt (Umprägung), indem sie teilweise oder ganz geschmolzen werden und wieder kristallisieren. Im Zuge dieses Vorgangs verändern sich das Gesteinsgefüge und die Mineralstruktur des Gesteins.



Es kommt zu einer schieferähnlichen Schichtung, deren Struktur plattig und überwiegend länglich ist. Aufgrund dieser Optik werden Umwandlungsgesteine auch als kristalliner Schiefer bezeichnet. Eine solche Umwandlung kann auch aufgrund einer chemischen Reaktion erfolgen. 

Umwandlungsgesteine und deren Ausgangsgestein

Ausgangsgestein  Umwandlungsgestein
Tonstein             Tonschiefer
Basalt                 Bauxit
Granit                 Gneis
Sandstein             Quarzit
Kalkstein             Marmor

Verwendung und Charakteristik von Natursteinen

Die Eigenschaften der Natursteine sind maßgeblich für deren Verwendung, die sehr unterschiedlich sein kann. Hohe Aussagekraft haben die folgenden Punkte, vor allem im Hinblick auf die bautechnischen Erfordernisse. 

Das Gefüge

nimmt Einfluss auf die Wärmeleitfähigkeit, Oberflächengestaltung, Festigkeit, Bearbeitbarkeit

Poröses Gefüge bedeutet:  

  • Geringe Festigkeit
  • Ungeeignet für Verkleidungen, etc.
  • Gute Wärmedämmung

Die Rohdichte

nimmt Einfluss auf die Frostbeständigkeit, Tragfähigkeit, Wärmeleitfähigkeit und Wasseraufnahmefähigkeit

Eine hohe Rohdichte bedeutet:

  • Schlechte Wärmedämmung
  • Geringe Wasseraufnahmefähigkeit
  • Gute Frostbeständigkeit
  • Hohe Tragfähigkeit (Druckfestigkeit) 

Die Zusammensetzung

nimmt Einfluss auf die Witterungsbeständigkeit, Säurebeständigkeit, Farbe und die Härte wie beispielsweise bei: Granit, der folgende Eigenschaften hat

  • Je höher der Anteil an Feldspat, je farbintensiver
  • Je höher der Anteil an Glimmer, desto weniger verwitterungsbeständig
  • Ein hoher Quarzgehalt Garant für hohe Härte 

Die Farbe

Vor allem optische Gesichtspunkte spielen im Hinblick auf die Gestaltung von Fußgängerzonen, Innenräumen oder auch beim Zusatz für Putze eine Rolle. 

Die Härte

Beeinflusst sowohl die Abriebfestigkeit, Tragfähigkeit als auch die Verarbeitbarkeit

Große Härte bedeutet:

  • Schlechte Bearbeitbarkeit
  • Hoher Abnutzungswiderstand (verschleißfest)
  • Gute Belastbarkeit

Die einzelnen Anwendungsbereiche für Naturgestein

Anwendungsbereich Am besten geeignetes Naturgestein
Bodenplatten     Hohe Abriebfestigkeit: Marmor, Jurakalk 

(Solnhofener Platten), Schiefer, Wesersandstein
Kellermauerwerk Dichte Steine: Syenit, Granit, Quarzit, Diorit, Basalt
Treppenstufen     Hohe Abriebfestigkeit: Gneis, Porphyr, Granit, 

Sandstein, Schiefer, Marmor, Basaltlava
Aufgehendes Mauerwerk Porige Steine wie Porphyr, Sandstein, Grauwacke, 

Tuffstein
Natursteinverkleidungen     Zwingend frostbeständig: Gneis, Schiefer, Marmor, 

Granit 
Randsteine (Bordsteine)  Hohe Belastbarkeit: Harte Sandsteine, Granit, 

Basaltlava, Grauwacke
Werksteine (vom Steinmetz 

handwerksgerecht behauene 

Steine)
Alle lagernd zu bearbeitende Steine: Kalksteine, Marmor, Sandsteine
Pflaster     Hohe Abriebfestigkeit und hohe Belastbarkeit: 

Basalt, Grauwacke, Granit, Syenit, Diorit, Gabbro
Zuschlagstoffe     Alle (mittel) harten Gesteine: Diorit, Syenit, Gabbro, 

Grauwacke, Basalt, Porphyr, Granit
Bindemittel                 Kalkstein, Ton, Gipsstein
Künstliche Steine Diorit, Syenit, Tuff, Bims, Gabbro, 

Grauwacke, Basalt, Porphyr, Granit
Dieser Expertenartikel wurde mit großer Sorgfalt von der Immoportal.com Redaktion geprüft. Unser Anspruch ist es, fachlich fundiertes Wissen zu veröffentlichen. Dennoch kann es sein, dass inhaltliche Fehler nicht entdeckt wurden oder der Inhalt nicht mehr dem aktuellen Gesetzesstand entspricht. Finden Sie Fehler, freuen wir uns, wenn Sie uns Bescheid geben. Wir werden die Informationen dann umgehend berichtigen.
Zurück zum Anfang