Home Staging Beispiel: 1950er-Jahre-Charme versus Quadratmeterpreis
Objekt-Steckbrief
Objekt | Einfamilienhaus aus dem Jahre 1958 |
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Lage |
Das Einfamilienhaus steht in einem Vorort einer größeren Stadt in der Metropolregion Rhein-Main. Die Umgebung ist ländlich und die Bebauung geprägt von Einfamilienhäusern. |
Größe | 135 qm |
Verkaufsgrund | Erbfall |
Leerstand vor dem Home Staging | nicht bekannt |
Zielgruppe | Familie mit 2 Kindern |
Umfang des Home Stagings |
9 Staging-Einheiten:
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Aufgabe des Home Stagings |
Es waren folgende Aufgaben zu erledigen, die das Home Staging Team teilweise selbst erledigt und teilweise fremdvergeben hat:
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Umsetzungsdauer des Home Stagings | 2 Tage Styling vor Ort; die Handwerker waren insgesamt 2 Wochen im Einsatz |
Kosten des Home Stagings |
Die Kosten teilten sich auf, in:
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erzielter Verkaufspreis | Es konnte der Wunschpreis von 950.000 Euro erzielt werden. |
Verkaufszeit nach dem Home Staging | Die verbindliche Kaufzusage/Reservierung kam bereits nach 14 Tagen. |
Wie meist bei geerbten Immobilien waren auch in diesem Fall die letzten Bewohner altersbedingt nicht mehr in der Lage, einen entsprechenden Erhaltungsaufwand zu betreiben. Zudem wollten die Kinder den Senioren am Ende ihres Lebens den Stress, der eine Renovierung mit sich bringt, ersparen. Der Zustand, in dem die Immobilie zum Verkauf angeboten werden sollte, spiegelte also bei Weitem nicht die Wertigkeit wider, wie sie bei einem Kaufpreis von 950.000 Euro erwartet werden würde.
Um in den Immobilienportalen trotzdem das entsprechend zahlungskräftige Klientel auf das Haus aufmerksam zu machen, empfahl der Immobilienmakler, der mit dem Verkauf beauftragt wurde, der Erbengemeinschaft ein Home Staging.
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Das Home Staging Konzept für das 1950er-Jahre Haus
Um das Haus mit dem Baujahr 1958 gestalterisch ins Hier und Jetzt zu holen und es optisch in die Liga zu katapultieren, die dem Kaufpreis entspricht, entwickelte das Home Staging Team zeitgemäßere Zimmerlayouts, nutzte die Wirkung spezieller Farbtöne und legte Stärken frei, die vorher im Verborgenen geblieben waren.
Der Zugang
Im Dornröschenschlaf schlummerte beispielsweise der Zugang zum Haus, der deutlich vorteilhafter wirkte als der bislang genutzte. Denn dieser bestand aus einer sehr engen Zufahrt, die an einem Haus entlangführte, dessen Garten sichtbar ungepflegt und vermüllt war. Auf der anderen Seite des Grundstücks entdeckte die Home Stagerin dagegen einen weiteren Zugang, der wesentlich einladender war. Er konnte direkt von der offiziellen, asphaltierten Straße erreicht werden und lag neben einem bereits renovierten Haus mit sehr gepflegtem Garten. Einziges Manko: Der vorhandene gepflasterte Weg bis zum Hauseingang war komplett überwuchert. Doch es gab schnelle Abhilfe: Ein kurzfristig engagierter Gärtner legte den Weg frei und sorgte somit dafür, dass die Kaufinteressenten beim Open-House-Termin einen großzügigen Weg ins Haus hatten.
Das Blumenfenster
Eine weitere Herausforderung stellte das „Blumenfenster“ in einem der zentralen Wohnräume dar. Zwar gab es einmal eine Zeit, in der Blumenkästen angesagt waren, die in die Fensterbänke eingelassen wurden, aber heute entsprechen sie nicht mehr dem Zeitgeschmack. Das Home Staging Team entschied, ein Sitzfenster daraus zu machen, wie es sich inzwischen viele wünschen.
Die Raumaufteilung
Wohn- und Essbereich hat das Home Staging Team entgegen der vorgefundenen Nutzung getauscht. Dadurch erschien der Essbereich größer und der private TV-Bereich gemütlicher – auch dank des Kachelofens. Zuvor zum Essbereich gehörend, kam er nun im Wohnbereich passender zur Geltung.
Außerdem wurde der zuletzt als Abstellraum genutzte Wintergarten wieder seiner ursprünglichen Nutzung zugeführt.
Ein weiteres Zimmer im EG, in dem die letzte Bewohnerin einquartiert war, weil sie die Treppen nicht mehr bewältigen konnte, wurde zum Home Office umgestaltet.
Im ersten Obergeschoss galt es, den vorhandenen Räumen Funktionsbereiche zuzuordnen und zu visualisieren, die für die Zielgruppe passten: Ein Elternschlafzimmer, ein Zimmer für ein Kleinkind und eines für einen Teenager erschien hier Makler und Home Stagerin am passendsten.
Das Farbkonzept
Der fehlenden Großzügigkeit des Grundrisses wurde vor allem durch ein konsequentes Farbkonzept im ganzen Haus entgegengewirkt, das sich an vorhandenen Elementen wie Fensterlaibungen und Fliesen in den Bädern orientierte: Weiß und Gelb sorgten somit für eine sonnige Frische und ein sommerliches Lebensgefühl und unterstrichen den Verkaufszeitpunkt.
Akzente in Schwarz wiederum vermittelten Modernität und verliehen den Räumen gleichzeitig Tiefe. So wurden zum Beispiel die Trittstufen und das Geländer der Treppe schwarz lackiert. Der Rest der Treppe – zuvor mit beigebraunen Retrofliesen belegt – wurde weiß gestrichen.
Im ersten Schritt wurden nach der Entrümpelung die drückenden Holzdecken im ersten Obergeschoss und Wintergarten weiß lackiert, Retro-Tapeten entfernt und alle Wände inklusive Fliesen in der Küche weiß angelegt. Zudem wurden die vielen unterschiedlichen Bodenbeläge durch einen cremefarbenen Messeteppichboden vereinheitlicht. So entstand eine großzügige Raumwirkung und die einzelnen Räume wurden optisch zusammen.
Die Möblierung
Außer einem Einbauschrank im Elternschlafzimmer wurden sämtliche Einbauten entfernt, damit die eigentliche Größe der Zimmer erkennbar wurde. Auch alle veralteten Einbauküchenelemente mussten weichen. Stattdessen deuteten modern und realistisch anmutende Pappmodule eine Küche an. Von den vorgefundenen Möbeln der Sitzecke wurden die Stühle übernommen und der Rest mit zeitgemäßen Möbeln ergänzt.
Die Muster-Möblierung erfolgte – wie immer beim Home Staging – sparsam und unaufdringlich. Schließlich sollten die Räume und nicht die Möbel gekauft werden. Originalkunst, ein paar Accessoires, die auf die Zielgruppe abgestimmt waren und eine entsprechende Beleuchtung rundeten das Home Staging Konzept ab. Dabei unterstrichen transparente und leichte Stoffe an den Fenstern und frisch gepflückte Wiesenblumen die Atmosphäre eines luftigen Sommerhauses.
Das Ergebnis des Home Stagings
Insgesamt haben sich 34 Parteien für den Open-House-Termin angemeldet, fünf davon haben direkt ein Angebot abgegeben. Die Interessenten, die bereit gewesen wären, das Haus zu erhalten und umzubauen, lagen jedoch rund 50.000 Euro unter dem geforderten Preis. Der finale Käufer, der bereit war den geforderten Preis zu bezahlen wird es abreißen, um neu zu bauen.
Das Ziel der Verkäufer wurde erreicht, wie er zufrieden äußerte:
Alle Vorhersagen hinsichtlich Verkaufserfolg vom Maklerbüro und der Home Stagerin sind eingetreten. Unser Haus hat sich zum gewünschten Bestpreis verkauft innerhalb kurzer Zeit. Das Invest in Home Staging hat sich nicht nur bezahlt gemacht, sondern rentiert. Besonders die Organisation und Koordination aller Handwerker durch die Home Stagerin ist empfehlenswert, das hat Hand und Fuß.
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