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Was versteht man unter Pfahlgründungen?

Inhaltsverzeichnis

Pfahlgründungen sind eine Unterform der Tiefgründung. Pfahlgründungen übertragen die Gebäudelast auf den Untergrund. Dies erfolgt durch das Zusammenwirken der Mantelreibung an den Seitenflächen des Pfahles und durch den Spitzenwiderstand an der Sohle (Pfahlwurzel) des Gründungskörpers, so besagt es die DIN 1054, Abschnitt 7.

Pfahlgründung: Wie werden die Pfähle in den Untergrund eingebaut?

Zum Einbau der Pfähle wurden verschiedene Verfahren zu ihrer Einbringung entwickelt. Welches Verfahren Anwendung findet, ist in erster Linie abhängig von den örtlichen Gegebenheiten:

Bohrpfähle aus Stahlbeton

Diese Stahlbetonpfähle, die einen Durchmesser von 30 – 100 Zentimeter messen, werden auf unterschiedliche Weise hergestellt. Das Herstellungsverfahren sieht wie folgt aus: Ein im Boden geschaffener Hohlraum wird mit Beton verfüllt. Durch möglichst raue Flanken der Pfähle (Mantelreibung) und Verbreiterung des Pfahlfußes (Spitzendruck) wird die Lastenübertragung verbessert. Beide Effekte lassen sich durch das Einpressen des Betons erreichen, da Beton bereits aufgrund seines Eigengewichts eine gewisse Presswirkung erzeugt. Neben dieser im Beton bereits vorhandenen Eigenschaft wird den Effekten von Außen durch den Einsatz von Pressluft, Rütteln und Stampfen nachgeholfen.

Rammpfähle aus Spannbeton

Rammpfähle (DIN EN 12 699), auch Verdrängungspfähle genannt, werden inzwischen meist gemäß DIN EN 12 794 aus Spannbeton gefertigt. Diese Pfähle werden ohne Bodenaushub und Bohren eingebracht, gefertigt als quadratische Massivpfähle mit 30 x 30 und 25 Zentimetern Länge. Alternativ zu den Massivpfählen werden sie als gerammte Hohl- oder Stahlpfähle mit einem Durchmesser von bis zu einem Meter und mit Längen von mehr als 50 Metern gefertigt. Eingesetzt werden diese Rammpfähle aufgrund der enormen Erschütterungen, die sie beim Einrammen verursachen, heute vorwiegend zur Gründung von Brückenpfeilern oder ähnlichem.

Wissenswert Seit Jahrhunderten stehen alte Gebäude auf Holzpfahlgründungen, manche von ihnen noch heute. Die bekanntesten Beispiele sind europäische Städte wie Amsterdam und Venedig. Ein Verfaulen der etwa 20 Meter langen Nadelholz- oder Laubbaumstämme droht nicht, solange die Pfähle im Wasser sind. Dem sinkenden Wasserspiegel muss allerdings seit geraumer Zeit mithilfe aufwändiger Sicherungsmaßnahmen entgegengewirkt werden. 

Pfahlgründung: Welche Kriterien werden in der DIN 1536 geregelt?

Die DIN 1536 spezifiziert die folgenden Grundlagen zu Bohrpfählen:  

  • Herstellung
  • Belastbarkeit
  • Abstandsregelungen
  • Einbringung in den Baugrund

Pfahlgründung: Wie widerstandsfähig sind Bohrpfähle und Bohrer?

Bohrpfähle reichen meist in größere Tiefen und müssen daher hinsichtlich ihrer Standfestigkeit extrem widerstandsfähig beschaffen sein. Bei ihrer Herstellung muss die Standfestigkeit ihrer Bohrlochflanken in vielerlei Hinsicht gesichert sein, da die Pfähle in Einzelfällen von Stahlmantelrohren eingerammt werden, häufiger werden sie eingebohrt oder eingepresst. Für diese Arbeiten wird sehr schweres Bohrgerät eingesetzt, welches auch durch Felsbrocken oder sehr massive Bodenarten bohrt. Während dieses Bohrvorgangs wird das Erdreich innerhalb der Bohrlöcher kontinuierlich mit Spezialgreifern ausgebaggert.



Ist die Gründungsebene erreicht, wird der Pfahlfuß eingepresst oder eingestampft und die Bewehrung eingebracht. An die Bewehrung anschließend wird Abschnitt für Abschnitt betoniert, während das Mantelrohr (meist unter ständigen Drehungen) gleichzeitig herausgezogen wird. Durch das Herausziehen wird das anstehende Erdreich aufgeraut und der Beton kann eindringen. Es entsteht eine unregelmäßige, raue Oberfläche des Pfahls, die eine beabsichtigte verbesserte Mantelreibung erzeugt.

Dringt Grundwasser in die Bohrlöcher ein, wird dieses mit Stützflüssigkeit verdrängt.

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