Die verschiedenen Parkettarten – eine Entscheidungshilfe
Welche Parkettarten gibt es?
Grundsätzlich lassen sich Parkettböden in zwei Gruppen einteilen: Mehrschichtparkett und Massivholzparkett. Wie die jeweiligen Namen bereits verraten, bestehen sie entweder aus mehreren Schichten oder aus nur einer massiven Holzschicht. Massivholzparkett kann in unterschiedlichen Mustern verlegt werden – Stabparkett, Parkettdielen oder Mosaikparkett sind die gängigsten.
Die Vor- und Nachteile von Mehrschichtparkett
Mehrschichtparkett – auch Fertigparkett genannt – besteht entweder aus zwei oder drei Schichten Holz, die miteinander verleimt sind. Das Zweischichtparkett ist etwas eingeschränkter anwendbar als das Dreischichtparkett und wird daher seltener eingesetzt.
Der grundsätzliche Aufbau ist jedoch gleich:
- Die obere Schicht wird Nutzschicht genannt und besteht aus Vollholz beziehungsweise Edelholz. Sie ist zwischen 2,5 und sechs Millimeter dick. Je dicker die Nutzschicht ist, desto qualitativ hochwertiger und kostenintensiver wird er Holzboden.
- Die ein bis zwei darunter liegenden Schichten sind aus gepresstem und meist minderwertigerem Holz oder Holzwerkstoff zusammengesetzt. Beim Parkett mit zwei Schichten ist die Oberfläche etwas dicker, sodass sie bei Abnutzung abgeschliffen und neu versiegelt werden kann. Das macht den Boden etwas länger haltbar.
Insgesamt ist Mehrschichtparkett zwischen zehn und 20 Millimeter dick. Dabei bestimmt die Gesamtstärke, für welchen Untergrund das Parkett geeignet ist.
Der mehrschichtige Aufbau lässt Mehrschichtparkett gegenüber Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit unempfindlicher werden als Massivholz. Außerdem eignet sich Mehrschichtparkett besser für Räume mit Fußbodenheizungen, da der Wärmeverlust durch die zwei bis drei Schichten geringer ist als bei einem Parkett mit drei Schichten.
Da die Parkettelemente bereits mit Öl oder Lack beschichtet sind, kann diese Parkettart direkt verlegt werden und ist sofort begehbar. Wenn Sie selbst verlegen möchten, empfiehlt sich dreischichtiges Parkett, bei dem die einzelnen Teile einfach ineinander gesteckt werden können – aufwendiges Verkleben oder Vernageln auf dem Untergrund entfällt also. Einzige Schwierigkeit: Die Randelemente müssen passend zugeschnitten werden.
Hinweis | Bei Parkett mit drei Schichten können Geräusche beim Laufen entstehen. Um dem entgegenzuwirken, können Sie eine Trittschalldämmung unterlegen. |
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Vorteile von Mehrschichtparkett | Nachteile von Mehrschichtparkett |
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Fazit | Wenn es bei der Verlegung Ihres Parkettbodens schnell gehen soll, ist Mehrschichtparkett eine gute Wahl. |
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Zweischichtiges Mehrschichtparkett
Optisch ist Zweischichtparkett, das als Stab- oder Dielenparkett angeboten wird, kaum vom Massivholzparkett zu unterscheiden.
Aufbau und Verlegeweise:
Unter der Nutzschicht befindet sich eine Trägerschicht aus Nadelholz. Sie wird vollflächig auf einer ebenen und druckfesten Unterlage verklebt. Insgesamt ist Zweischichtparkett etwa zehn bis zwölf Millimeter dick.
Die Vorteile von Zweischichtparkett:
- Durch seine dickere Nutzschicht ist das Zweischichtparkett langlebiger als das Dreischichtparkett.
- Zweischichtparkett eignet sich gut für Böden mit Fußbodenheizung, da aufgrund der geringen Stärke nicht so viel Wärme verloren geht.
Die Nachteile von Zweischichtparkett:
- Zweischichtparkett ist nicht stabil genug, um schwimmend – also ohne Verklebung oder Vernagelung – verlegt zu werden.
- Im Vergleich zum Massivholzparkett ist seine Lebensdauer kürzer, da es nicht so oft abgeschliffen werden kann.
Dreischichtiges Mehrschichtparkett
Dreischichtparkett wird häufiger verwendet als Zweischichtparkett. Oft wird es im Stil von Landhausdielen oder Schiffsboden verlegt.
Aufbau und Verlegeweise:
Unter der Nutzschicht befindet sich eine Trägerschicht aus Nadelholz. Darunter dient als Gegenzug eine dritte Schicht, die aus einfachem Holz oder Holzverbundstoff besteht. Das Parkett kann vollflächig verklebt oder schwimmend verlegt werden, auch wenn der Untergrund nicht ganz eben ist. Dabei erfolgt die Verlegung durch einfaches Zusammenstecken der einzelnen Parkettbretter. In der Regel ist Dreischichtparkett zwischen zehn und 25 Millimeter stark.
Die Vorteile von Dreischichtparkett:
- Die dritte Schicht gibt dem Boden mehr Stabilität und verhindert, dass das Holz bei Temperaturschwankungen zu sehr arbeitet und sich verzieht.
- Im Vergleich zum Zweischichtparkett ist Dreischichtparkett mit einer durchschnittlichen Lebensdauer von 50 Jahren länger haltbar. Je dicker die Nutzschicht ist, desto länger die Lebensdauer.
Die Nachteile von Dreischichtparkett:
- Im Vergleich zu Massivparkett ist die Nutzschicht dünner, sodass der Boden eine kürzere Lebensdauer hat. Dennoch kann es bis zu viermal abgeschliffen werden, bevor es komplett erneuert werden muss.
Die Vor- und Nachteile von Massivparkett
Im Gegensatz zu Mehrschichtparkett besteht Massivparkett durchgehend aus massivem Holz. Das Parkett gibt es in unterschiedlichen Formen und kann aus einer Vielzahl an wertvollen Edelholzarten zugeschnitten werden. In der Regel erfolgt die Oberflächenbehandlung von Massivparkett erst nach dem Verlegen. Dann wird es abgeschliffen, mit Lack, Öl oder Wachs veredelt und die versiegelt. Durch die vollflächige Verklebung ist Massivholzparkett sehr stabil.
Fußböden aus Massivparkett „arbeiten“. Das bedeutet, sie reagieren auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Ist die Luft zum Beispiel zu trocken, kann sich Massivparkett zusammenziehen, sodass Fugen zwischen den Dielen entstehen. Das ist aber nur bei sehr starken Schwankungen ein Problem, wie beispielsweise in feuchten Kellern. In normalen Wohnräumen ist Massivparkett unempfindlich.
Da Massivholzparkett aus Echtholz besteht, hat dieser Boden eine lange Lebensdauer von zwischen 50 und 100 Jahren. Selbst Kratzer, Flecken und tägliche Abnutzung können immer wieder ausgebessert werden. Der Boden lässt sich viele Male abschleifen und ausbessern. Das gleicht den höheren Anschaffungspreis von Massivparkett gegenüber Mehrschichtparkett im Laufe der Zeit wieder aus.
Vorteile von Massivholzparkett | Nachteile von Massivholzparkett |
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Fazit | Wenn Sie nicht unter Zeitdruck stehen und einen sehr langlebigen Boden haben möchten, dann lohnt sich die aufwendigere Verlegung von Massivholzparkett. |
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Flexibel: Massivparkett in Form von Stabparkett
Stabparkett – auch Nagelparkett genannt – ist die gängigste Form von Massivparkett. Der Boden wird aus einzelnen Holzstäbchen zusammengesetzt, die aus 14 bis 22 Millimeter dickem Vollholz bestehen und zwischen 250 und 600 Millimetern lang sowie 45 bis 80 Zentimeter breit sind. Dabei können die einzelnen Elemente in verschiedenen Mustern verlegt werden. Am bekanntesten sind Fischgrätmuster, Parallelverband oder Schiffsbodenmuster. Stabparkett wird entweder vollflächig verklebt oder auf dem richtigen Untergrund auch genagelt.
Traditionell: Massivparkett in Form von Parkettdielen
In alten Gebäuden verbergen sich noch häufig traditionelle Massivholzdielen unter einer Schicht Teppichboden. Aber sie können auch neu verlegt werden. Die natürlich gewachsenen Holzdielen sind in verschiedenen Längen verfügbar – wenn es die Länge des Baumstammes erlaubt sogar bis zu sechs Metern. Damit der Parkettboden stabil wird, werden die Massivholzdielen einzeln auf dem Unterboden verklebt.
Tipp | Je länger die Massivholzdielen sind, umso größer können sie einen Raum wirken lassen. |
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Gemustert: Massivparkett in Form von Mosaikparkett
Mosaikparkett besteht aus filigranen Holzlamellen, die etwa acht Millimeter dick sind. Um nicht jede Holzlamelle einzeln verlegen zu müssen, sind immer mehrere nebeneinander im Quadrat auf ein Netz aufgeklebt. Dadurch halten sie zusammen und können einfacher verlegt werden – meistens in Quadraten von etwa zwölf Zentimetern Länge. Es sind jedoch auch andere Muster möglich.
Mosaikparkett kann auch auf einer Fußbodenheizung verlegt werden und ist für einen Wohnbereich mit mittelmäßiger Belastung geeignet.
Hinweis | Wegen der kleinen Lamellen kann Mosaikparkett etwas unruhig wirken. |
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