Efeu von der Hausfassade entfernen – so gelingt es nachhaltig
1. Warum kann Efeu an der Hauswand schädlich sein?
Kletterpflanzen haben einen fast unbändigen Wachstumstrieb. Auf der Suche nach festem Halt können die Haftwurzeln in den Putz oder die Verkleidung eindringen. Mit zunehmendem Wachstum verdicken sich die Wurzeln, was zu größer werdenden Rissen und Verästelungen unterhalb der Oberfläche führt. Nun kann auch Wasser eindringen, was schwere Folgen nach sich zieht: Der Putz oder die Verkleidung lösen sich ab – zum Teil auch großflächig. In einigen Fällen sind sogar Schäden am Mauerwerk möglich.
2. Warum sollten Sie auf eine chemische Bekämpfung des Efeus oder wilden Weins verzichten?
Die Chemiekeule mag für manche der schnelle Weg ans Ziel sein. Doch von dieser Idee sollten Sie aus mehreren Gründen Abstand nehmen.
Zum einen sind solche Mittel oft schädlich für die Umwelt (Boden und Grundwasser). Außerdem gibt es einige gesetzliche Auflagen, die bei der Anwendung eines entsprechenden Spitzmittels zu beachten sind.
Zum anderen wird in der Regel nicht das gewünschte Ergebnis erzielt. Vor allem bei älteren und tief verwurzelten Efeupflanzen haben die giftigen Herbizide kaum eine Chance. Meistens wird nur die Blattmasse abgetötet, von den Haftwurzeln jedoch nur ein geringfügiger Teil. Die tief im Boden liegenden Wurzeln werden gar nicht erreicht. Eine zufriedenstellende Beseitigung ist mit legalen chemischen Mitteln also nicht zu erreichen.
3. Wie können Sie dauerhaft und schonend den Efeu von Ihrer Hauswand entfernen?
Mechanisch
Wer Efeu rückstandslos entfernen möchte, muss Hand anlegen. Daran führt kein Weg vorbei. Jedoch lohnt sich die Arbeit, weil Sie auf diese Weise Efeu langfristig los werden können. Idealerweise haben Sie zuvor die Fassade mit Wasser eingeweicht, zum Beispiel mit dem Gartenschlauch oder Sie starten direkt nach einer längeren Regenperiode. Dadurch lassen sich die Triebe und Haftwurzeln besser von der Wand lösen.
Hinweis | Schützen Sie sich bei der Arbeit durch das Tragen von Handschuhen und einer Atemschutzmaske! |
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Efeuentfernung Schritt für Schritt
1. Schritt: Triebe von Hauswand abziehen
Die Triebe vorsichtig von oben nach unten Stück für Stück abziehen. Dickere Äste, die sich aufgrund ihrer stark ausgeprägten Haftwurzeln nicht ohne entfernen lassen, mit einer Gartenschere durchtrennen und anschließend mit einem Brotmesser, einem Spachtel oder einem ähnlichen Werkzeug ablösen. In der Bodennähe angekommen, durchtrennen Sie mit einer Axt oder Säge alle Triebe zur Wurzel.
Wer eine etwas größere und dicht bewachsene Fläche zu entfernen hat, kann sich auch im ersten Schritt der Blattmasse entledigen (zum Beispiel mit einer Heckenschere) und danach die verbleibenden Äste von der Hauswand abziehen.
2. Schritt: Wurzelstock ausgraben
Damit der Efeu nach der Entfernung nicht bald von Neuem zu wachsen beginnt, müssen nun der Wurzelstock beziehungsweise die Bodenwurzeln mit einem Spaten ausgegraben werden. Anschließend den Wurzelstumpf herausziehen. Achten Sie darauf, dass keine Wurzelreste im Boden verbleiben, um eine erneute Ausbreitung zu vermeiden.
3. Schritt: Die vielen kleine Haftwurzeln vom Putz entfernen
Zurück bleiben nun die viele kleine Haftwurzeln und hölzerne Pflanzenreste auf der Fassade, deren saubere Entfernung die größte Herausforderung darstellt. Beim manuellen Abkratzen bedienen Sie sich am besten einer harten Bürste aus Draht oder einem Spachtel. Unterstützend kann dabei eine Lösung aus Wasser und Spülmittel aufgetragen werden. Es empfiehlt sich jedoch, die Wirkung dieser Methode zunächst an einer unauffälligen Stelle zu überprüfen.
4. Haftwurzeln von Efeu mittels Abflammen entfernen
Weil das manuelle Entfernen der Haftwurzeln enorm anstrengend und kaum effizient ist, greifen manche zu herkömmlichen Gasbrennern, mit denen sie das Efeu schrittweise abflammen. Anschließend muss auch hier mit einer Bürste gearbeitet werden, um verbleibende Reste zu entfernen. Im Vergleich zur rein manuellen Methode erscheint diese effektiver, ist jedoch nicht ganz ungefährlich.
Es versteht sich von selbst, dass diese Vorgehensweise wegen der Brandgefahr bei Holzflächen völlig ausgeschlossen werden muss. Aber selbst bei anderen Oberflächen kann die starke Hitzeentwicklung dazu führen, dass Dämmmaterialien wie Holzwolle oder Styropor unmerklich zum Schwelen gebracht werden, was wiederum zu einem Brand hinter der Verkleidung führen könnte.
Außerdem kommt es zu einer starken Rußbildung auf der Oberfläche, was zu Verfärbungen und Haftungsstörungen des Anstriches führen kann.
Der Einsatz eines Gasbrenners muss also gut überlegt sein.
5. Haftwurzeln von Efeu mittels Hochdruckreiniger entfernen
Eine weitere Alternative, um die verbleibenden Haftwurzeln zu entfernen, ist der Einsatz eines Hochdruckreinigers, idealerweise mit Zugabe eines handelsüblichen Spülmittels. Auf Holzoberflächen und Klinkerfassaden empfiehlt sich diese Methode jedoch nicht, weil dabei die Struktur des Holzes beziehungsweise die Fugen beschädigt werden können. Bei Putzoberflächen wiederum besteht die Gefahr, dass sich Teile des Putzes oder der Farbe ablösen, was eine aufwendige Nacharbeit bedeuten kann.
Auch hier wird die Fassade wahrscheinlich nicht vollständig von Haftwurzelresten befreit werden können, was im Nachgang noch den manuellen Einsatz einer Bürste erfordert, vor allem bei etwas raueren Rillen oder Kratzputz-Fassaden.
6. Haftwurzeln von Efeu maschinell entfernen
Noch eine Methode, um eine Fassade von organischen Resten zu befreien, ist der Einsatz einer Schleifmaschine. Mit entsprechenden Bürsten – zum Beispiel Edelstahlbürsten – oder Schleifscheiben ausgestattet, spart das Zeit und Kraft und ist auch auf unebenen Flächen möglich. Mit den verschiedenen erhältlichen Bürstenaufsätze können alle gängigen Oberflächen wie Putz, Holz oder Klinker bearbeitet werden.
Wenn ein Sauger an die Schleifmaschine anschließbar ist, ist das maschinelle Entfernen von Efeuresten fast staubfrei möglich. Das Tragen einer persönlichen Schutzausrüstung, wozu auch eine Schutzmaske gehört, ist dennoch ratsam. Hinzu kommen noch eine Schutzbrille und gegebenenfalls auch ein Gehörschutz.
Damit die Oberfläche der zu bearbeitenden Fläche nicht beschädigt wird, muss auf den Einsatz der richtigen Werkzeugscheiben geachtet werden. Eine Tiefenregulierung, falls vorhanden, muss ebenfalls auf die korrekte Höhe eingestellt werden. Sofern die Drehzahl am Motor eingestellt werden kann, lässt sich damit der Abtrag regulieren.