Was ist Mauermörtel und welche Arten gibt es?
Mauermörtel ist ein Gemisch aus verschiedenen Stoffen und dient dem Zweck Mauersteine miteinander zu verbinden. Gleichzeitig gleicht er Maßungleichheiten in Steinen aus. Durch die korrekte Verwendung von Mauermörtel kann eine gleichmäßige Druckübertragung zwischen den Steinen geschaffen werden. Mauermörtel hat abhängig von seiner Zusammensetzung einen großen Einfluss auf den Schall-, Brand- und Wärmeschutz.
Was sind Bestandteile von Mauermörtel?
Mauermörtel setzt sich aus folgenden Bestandteilen zusammen:
Sand:
- Dieser kann sich je nach Mörtel deutlich unterscheiden. Häufig verwendet wird Kalkstein oder Marmor.
- Der Sand darf keine Bestandteile besitzen, die zu Schäden am Mörtel oder dem Mauerwerk führen.
Bindemittel:
- Häufig verwendet werden Zement oder Kalk. Sie umhüllen die Sandkörner als Leim.
- Die Zusammensetzung der Bindemittel ist in verschiedenen Normen geregelt. Weicht die Zusammensetzung ab, muss eine bauaufsichtliche Zulassung eingeholt werden.
- Bindemittel sind trocken zu lagern und vor Feuchte zu schützen.
Exkurs: Zement und Kalk |
Die Zusammensetzung von Zement ist in verschiedenen Normen geregelt. Grundsätzlich besteht er aus Kalkstein, Ton, Quarzsand, Eisenerz und Zusatzstoffen. Kalk wird beispielsweise aus Calciumcarbonat oder Calciummagnesiumcarbonat hergestellt. Es wird zwischen Baukalk, Luftkalk und Kalk mit hydraulischen Eigenschaften unterschieden. |
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Wasser:
- Das Wasser muss frei von Salz, Zucker, Öl oder Fetten sein. Geeignet dafür ist beispielsweise Trinkwasser.
Zusatzstoffe und Zusatzmittel:
- Mithilfe der Zumischung von Zusatzstoffen und -mitteln können bestimmte Eigenschaften des Mörtels gesteuert werden, beispielsweise die Dichtungs- und Frostschutzeigenschaft. Während früher nur die Druckfestigkeit der Mörtel von Bedeutung war, nehmen heute andere Eigenschaften an Bedeutung zu, die durch das Zumischen erreichbar gemacht werden.
Welche Arten von Mauermörtel gibt es?
Mauermörtel kann anhand verschiedener Merkmale differenziert werden:
Unterscheidung anhand verschiedener Druckkräfte
Typischerweise wird Mauermörtel bei dieser Unterscheidung in verschiedene Gruppen unterteilt und dabei anhand ihrer Druckkräfte gegliedert:
Mörtelarten | Druckkräfte | |
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Mörtelgruppe I | Kalkmörtel | - |
Mörtelgruppe II | Kalkzement oder hydraulischer Mörtel | 2,5 MN/m2 |
Mörtelgruppe IIa | Kalkzementmörtel | 5 MN/m2 |
Mörtelgruppe III | Zementmörtel | 10 MN/m2 |
Mörtelgruppe IIIa | Zementmörtel | 20 MN/m2 |
Unterscheidung anhand des Ortes und der Art der Herstellung
Mauermörtel wird kaum noch auf der Baustelle hergestellt, sondern meist im Werk vorgefertigt. Daher ergibt sich folgende Unterteilung:
- Werk-Trockenmörtel: Das fein angelieferte Gemisch muss vor Ort mit Wasser vermischt werden.
- Werk-Vormörtel: Dieser Mörtel ist ein Gemisch aus Sand, Kalk und Zuschlägen. Vor Ort muss Wasser und Zement hinzugefügt werden. Nach dem Vermischen ist der Mauermörtel gebrauchstauglich.
- Werk-Frischmörtel: Der Mauermörtel wird im Werk hergestellt und gebrauchstauglich auf die Baustelle geliefert. Er ist bis zu 36 Stunden verarbeitbar.
- Mehrkammer-Silomörtel: Dabei handelt es sich um einen Mörtel, der in Silos gelagert wird. Diese bieten die Möglichkeit in den verschiedenen Kammern unterschiedliche Mörtelausgangsstoffe aufzubewahren. Vor Ort muss dem Gemisch Wasser hinzugefügt werden. Dieser Vorgang wird streng überwacht.
Differenzierung nach Zusammensetzung und Verwendung
Hierbei wird unterschieden zwischen:
- Normalmörtel
- Leichtmörtel
- Dünnbettmörtel
Für die meisten Arten gibt es vorgegebene Zusammensetzungen. Wird davon abgewichen oder auf der Baustelle ergänzende Zusatzmittel hinzugegeben, muss eine Eignungsprüfung durchgeführt werden, um die Eigenschaften zu überprüfen.
Mauermörtel: Was sind Eigenschaften des Normalmörtels?
Normalmörtel hat eine Trockenrohdichte von 1500 Kilogramm pro Quadratmeter. Er hat ein dichtes Gefüge und wird in folgende Gruppen eingeteilt:
Druckfestigkeit | Beispiel | Nicht zugelassen für... | |
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Mörtelgruppe I | Gering | Kalkmörtel |
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Mörtelgruppe II | Mittel | Mörtel mit Putz- oder Mauerbinder |
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Mörtelgruppe III und IIIa | Hoch | Zementmörtel |
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Die Zusammensetzung und Konsistenz des Normalmörtels müssen in jedem Fall ein vollfügiges Vermauern ermöglichen. Zudem ist darauf zu achten, dass es auf der Baustelle nicht zu Verwechselungen von verschiedenen Mauerarten kommt.
Bei Nässe und niedrigen Temperaturen muss mindestens der Normalmörtel der Mörtelgruppe III verwendet werden.
Mauermörtel: Was sind Eigenschaften des Leichtmörtels?
Leichtmörtel ist dafür bekannt, dass er durch verschiedene Materialkombinationen eine geringe Wärmedämmung besitzt. Der Fugenanteil beträgt währenddessen je nach Steinformat zwischen sieben und 15 Prozent.
Unterschieden wird beim Leichtmörtel zwischen:
- LM21: Die Wärmeleitfähigkeit beträgt 0,21 W/mK
- LM36: Die Wärmeleitfähigkeit beträgt 0,36 W/mK
Die DIN1052 regelt dabei die verschiedenen Angaben der Zusammensetzungen und Anforderungen an den Leichtmörtel. Kommt es zu Abweichungen ist eine bauaufsichtliche Zulassung einzuholen.
Ein Leichtmörtel muss generell als Werkmörtel hergestellt werden und ist nicht für Gewölbe oder der Witterung ausgesetzter Sichtmauerwerke zugelassen.
Ein deutlicher Vorteil des Leichtmörtels ist die verringerte Wärmeleitfähigkeit des Mörtels, die durch verschiedene Leichtzuschläge wie Blähton oder Naturbims erreicht wird. Ein weiterer Vorteil ist das günstige Verformungsverhalten des Leichtbetons bei Belastung.
Mauermörtel: Was sind Eigenschaften des Dünnbettmörtels?
Dünnbettmörtel wird fürs Vermauern spezieller und besonders maßhaltiger Steine verwendet. Es gibt ihn nur in einer Festigkeitsklasse, die der Mörtelgruppe III ähnlich ist. Das Größtkorn des Dünnbettmörtels darf nicht größer als ein Millimeter sein, da der Dünnbettmörtel für Fugendicken von ein bis drei Millimeter verwendet wird. Durch diese geringer Fugendicke kann eine höhere Mauerwerksdruckfestigkeit erreicht werden.
Die Zusammensetzung des Dünnbettmörtels ist in DIN1053 geregelt. Bei Abweichungen der vorgegebenen Zusammensetzung muss, wie auch bei den anderen Mörtelarten, eine bauaufsichtliche Zulassung eingeholt werden.
Dünnbettmörtel wird meist als Werk-Trockenmörtel hergestellt. Heutzutage wird er bei fast allen Mauersteinarten verwendet. Besonders geeignet ist er für die Vermauerung von Steinen und Planelementen sowie für Planziegel und Plansteine.
Nicht zugelassen ist der Dünnbettmörtel für Gewölbe und Steinen mit einer Maßabweichung über einem Millimeter.
Ein besonderer Vorteil des Dünnbettmörtels liegt darin, dass durch ihn die Wärmeleitung der Fugen gegenüber der Steine deutlich verringert werden kann.
Mauermörtel: Welche weiteren Mörtelarten gibt es?
Neben dem Mauermörtel gibt es unzählige weitere Mörtelarten. Gips-, Lehm- oder Kunstharzmörtel geben einen deutlichen Aufschluss über die Zusammensetzung der verschiedenen Arten. Daneben gibt es beispielsweise noch Putzmörtel, Estrichmörtel oder Fliesenmörtel.