Folienschaden am Kunststofffenster

Beschreibung

Wie war es zuvor?

Bis in den In den 70ern wurde die Farbgebung an den Fenstern durch volleingefärbte Kunststofffensterprofile erreicht. 

Das stellte die Hersteller vor die Herausforderung, dass die Materialien ein sehr starkes Arbeitsverhalten aufwies. Das bedeutet, die Profile sind in Folge von Sonneneinstrahlung so erhitzt worden, dass Sie sich extrem verlängert haben und dadurch unteranderem durchbogen. Oft konnten Fensterflügel nach direkter Sonneneinstrahlung nicht geöffnet oder schlossen werden. 

Ein weiterer Effekt trat zu Tage. Die dunklen Kunststoffe waren nicht UV beständig. Mit der Zeit wurden die Kunststoffe weißlich und spröde. Es kam nicht selten zu Brüchen und Rissen in den Profilen. 

Die Industrie hat die Herausforderungen angenommen und eine Folierung entwickelt. Diese Folierung wird nach der Herstellung der Kunststoffprofilen direkt im Werk auf die Profile aufgebracht. In der Regel sind die Grundkörper weiss.

Folierung als Designelement

Folierungen auf Kunststofffensterprofilen gehören seit vielen Jahren zum Kunststofffenster. Sie ermöglichen den Herstellern eine Vielzahl von Optiken, die dem Endkunden angeboten werden können. Von einer Holzoptik bis hin zu reinen Farben. Grade in der Architektur, sind die Möglichkeiten der folierten Kunststoffenstern sehr beliebt. Mit diesen Folierungen gab es nun die Möglichkeit innen und außen unterschiedliche Farbgebungen zu nutzen. 

Doch unter bestimmten Einflüssen können auch Schäden an folierten Profilen, wie auf dem Bild, passieren. 

Ursachen des Bauschadens

Eine Folienablösung kann viele Ursachen haben. 

In der Regel liegt die Ursache für die Ablösung in der thermischen Ausdehnung durch die unterschiedlichen Witterungen.

Hierzu muss man wissen, daß z.B. eine blau folierte Fläche bei direktem Sonnenschein und einer Erhitzung bis zu siebzig Grad Celsius um bis zu 2,4 Millimeter pro Meter ausdehnen kann. 

Zwar wird die Wärme von der Folie auf das Kunststofffenstergrundprofil transferiert, jedoch dauert es schon einige Zeit bis das weiße Profil die Wärme aufgenommen hat. Hier sind auch die unterschiedlichen Stärken der Materialien zu betrachten. Wo die Folie nur knapp 0,5 mm stark ist, die Kunststoffaußenwand des Fensterprofiles aber knapp 3 mm. So ist es nicht verwunderlich, dass die unterschiedlichen Materialien unterschiedliche Zeiten zum erhitzen haben. 

Die zuvor genannte Längenausdehnung reicht, um vorgeschädigte Folien zum reißen zu bringen. In der Folge folgt ein Ablösen der Folie vom Kunststofffensterprofil.

 

Wodurch wird denn eine Vorschädigung ausgelöst? 

Die Reinigung:

Eine Vorschädigung kann auch durch die falsche Reinigung erfolgen. Heute gibt es auf dem Markt häufig nur noch Konzentrate die verdünnt werden müssen. Doch meist wird ein undefinierter Schuss in das Wischwasser gegeben. Hier befinden sich dann die aggressiven Substanzen wie Essig, Zitronensäure und Tenside in einer Konzentration, dass diese die UV-Schutzschicht der Folien zerstören. Das hat eine Art Dominoeffekt zur Folge. Hier kommt es zu einem Verspröden und Zersetzen der Folie. 

 

Die mechanische Beschädigung: 

Auch abrasive (schleifende)  Mittel wie Mikrofasertücher und Hausmittel wie Zahnpasta, Verschmutzungen durch anhaftende Putze und Dreck aus der Bauphase verursachen Schäden. 

 

Fehler in der Produktion:

Eine Ursache kann schon während der Produktion entstehen. Wenn die Profile mit stumpfen Werkzeugen bearbeitet werden, entstehen Ausrisse an den Schnittkanten der Kunststoffprofile, die minimal die Folie anheben. Zudem entsteht durch die verursachte Reibung eine höhere Hitze, die sich nachteilig auf das Klebeverhalten der Folie auswirkt. Hier kann es in den folgenden Jahren zu einer Ablösung der Folie vom Profilgrubdkörper kommen. 

Maßnahmen und Kosten zur Beseitigung des Bauschadens

Was kann der Endkunde tun?

Der Endkunde bekommt nach der Montage von den neuen Fenstern eine Pflegeanleitung. In dieser steht beschrieben mit welchen Mitteln die folierten Fenster zu reinigen sind. In der Regel reicht warmes Wasser und ein Baumwolltuch. Bei stärkeren Verschmutzungen sollte der Fensterbaubetrieb zu Rate gezogen werden. 

Beschädigte Folierungen können allerdings auch wieder instandgesetzt werden. Hier gibt es spezielle Firmen die sich auf solche Reparaturen spezialisiert haben. Dabei werden die beschädigten, folierten Flächen entfernt und eine neue Folie aufgebracht. Diese Art der Smartrepair Varianten haben sich auf dem Markt etabliert. 

Manche Kunststoffprofilhersteller haben alternativ zur Folierung auch eine anextruierte Acrylschicht. Diese ist dicker als eine Folierung. Meine Empfehlung geht allerdings in Richtung einer Aluschale. Diese ist auch bei einem neuen Kunststofffenster entkoppelt vom Kunststofffensterprofil. Die Aluschale kann farblich gestaltet werden und ist robuster als eine Folierung. 

Schadenstyp

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