Wie kann ich Heizkosten sparen?

Inhaltsverzeichnis

Heizkosten sparen: Die richtige Temperatur und ein Thermostat helfen

1. Heiztemperatur um ein Grad senken

Wenn Sie die Temperatur Ihrer Heizung um ein Grad Celsius senken, können Sie bereits sechs Prozent Ihrer jährlichen Heizkosten sparen. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 20.000 kWh Erdgas, würde das eine Ersparnis von 100 Euro im Jahr bedeuten.

2. Jeden Raum individuell heizen

Passen Sie die Temperatur in jedem Raum individuell an. In wenig frequentieren Räumen genügt zum Beispiel eine niedrigere Temperatur als im Wohn- oder Schlafzimmer:

  • Wohnzimmer: 20 Grad
  • Schlafzimmer: 18 Grad
  • Weniger genutzte Räume: 16 Grad

Grundsätzlich sollte die Raumtemperatur nie unter 16 Grad sinken, da sonst Schimmel entstehen kann.

3. Thermostate richtig einstellen

Die Zahlen auf dem Thermostat sind keine Grad-Celsius-Angaben, sondern Stufen. Stufe 1 entspricht etwa einer Temperatur von 12 Grad Celsius. Stufe 2 sind etwa vier Grad Celsius mehr, also 16 Grad Celsius, Stufe 3 ebenfalls vier Grad Celsius mehr, also 20 Grad Celsius, und so weiter. Die kleinen Striche zwischen den Stufen markieren jeweils ein Grad. So können Sie relativ genau die Temperatur einstellen, die Sie möchten. Achten Sie darauf, dass diese nicht höher als erforderlich ist, wenn Sie Energie und damit Heizkosten sparen möchten.

4. Digitale Thermostate installieren

Mithilfe digitaler Thermostate lassen sich die richtige Temperatur für jeden Raum individuell programmieren sowie Uhrzeiten festlegen, an denen sich die Temperatur verändern soll. Das kann zum Beispiel sinnvoll sein, wenn Sie zum Arbeiten außer Haus gehen und in dieser Zeit weniger geheizt werden muss. So müssen Sie nicht jeden Morgen selbst daran denken, die Temperatur zu regulieren, was bei einer großen Wohnung mit vielen Heizkörpern sehr mühsam sein kann und zu Nachlässigkeit und damit höheren Heizkosten führt. Digitale Thermostate können einfach nachgerüstet werden.

5. Stellen Sie die Heizung richtig ein

Lassen Sie die Heizung nicht mit der Werkseinstellung laufen, diese wird nicht genau auf Ihr Gebäude zugeschnitten sein. Passen Sie die Einstellung stattdessen an – und zwar nicht einmal für bis in alle Ewigkeit, sondern immer wieder, wenn sich Bedürfnisse und bauliche oder klimatische Gegebenheiten ändern. Durch die richtige Einstellung Ihrer Heizungsanlage können Sie zehn bis 15 Prozent Energie sparen. Ein Fachbetrieb hilft dabei.

Mehr zum Thema Niedertemperatur Heizkörper finden Sie in unserem Artikel n/node/96317

Heizkosten sparen: Ein sinniges Heiz- und Lüftungsverhalten ist wichtig

1. Alle Räume heizen

Während der Heizperiode, also vom 1. Oktober bis 30. April, sollten alle Räume geheizt werden. Die Raumtemperatur darf nicht unter 16 Grad Celsius fallen, ansonsten kann Schimmel entstehen.

Die Idee, nur ein oder zwei Räume zu heizen und dafür die Türen offen zu lassen, damit die Wärme in die anderen Räume kommt, geht nicht auf, wenn Sie Heizkosten sparen möchten. Denn die Heizkörper müssen auf diese Weise viel intensiver arbeiten, als wenn Sie jeden Raum einzeln heizen. Die Energiekosten wären am Ende sogar höher.

2. Bei Abwesenheit Heizung herunterdrehen, aber nicht ganz ausmachen

Wenn Sie aus dem Haus gehen, sollten Sie die Heizung nie ganz ausschalten. Es kostet sehr viel Energie, völlig ausgekühlte Räume wieder aufzuheizen. Außerdem besteht Schimmelgefahr, wenn die Raumtemperatur unter 16 Grad Celsius sinkt.

Heizen Sie die Räume stattdessen auf geringer Temperatur – etwa 16 Grad – weiter. Dadurch können Sie während Ihrer Abwesenheit Energie und Heizkosten sparen.

3. Stoßlüften statt Fenster kippen

Fenster dauerhaft zu kippen ist sehr beliebt, treibt aber die Heizkosten in die Höhe, denn durch den Spalt ist der Luftaustausch sehr gering. Besser ist Stoßlüften: Öffnen Sie mehrmals täglich für fünf Minuten die Fenster und schließen Sie dabei die Heizkörperventile. Dadurch sparen Sie Heizkosten und beugen der Schimmelbildung vor.

Gut zu wissen Höchste Zeit fürs Stoßlüften ist es, wenn die Scheiben beschlagen, denn dann ist der Feuchtigkeitsgehalt der Luft zu hoch.

Heizkosten sparen: Heizung regelmäßig reinigen und warten – ein Muss

1.  Heizkörper reinigen

Staub und Flusen können die Heizleistung um bis zu 30 Prozent vermindern. Wenn sie die maximale Heizleistung bei minimalen Kosten erreichen möchten, sollten Sie den Heizkörper deshalb regelmäßig reinigen – etwa alle sechs bis 12 Monate; außen und innen. Während Sie den Heizkörper außen zu jeder Jahreszeit reinigen können, säubern Sie den Heizkörperinnenraum am besten im Frühling.

2.  Heizkörper entlüften

Anzeichen dafür, dass sich Luft in der Heizung gesammelt hat und die Heizkörper entlüftet werden müssen, können folgende sein:

  • Es treten Gluckergeräusche auf.
  • Der Heizkörper wird unterschiedlich warm.
  • Der Heizkörper wird gar nicht mehr warm.

Das Problem: Je mehr Luft sich in der Heizung sammelt, desto weniger Wärme kann der Heizkörper abgeben und desto höher muss die Stufe sein, auf der die Heizung läuft. Das kostet unnötig Energie.

Wenn Sie Heizkosten senken möchten, sollten Sie deshalb die Heizkörper regelmäßig entlüften. Das geht ganz einfach:

  1. Stellen Sie als erstes einen kleinen Behälter unter das Entlüftungsventil, um austretendes Wasser aufzufangen und legen Sie einen Lappen bereit, falls doch was daneben geht.
  2. Drehen Sie das Thermostatventil vollständig auf und lassen Sie den Heizkörper warm werden.
  3. Öffnen Sie das Entlüfterventil mit dem Entlüfterschlüssel; so lange, bis die Luft entwichen ist und nur noch heißes Wasser austritt.
  4. Verschließen Sie das Entlüfterventil wieder.
  5. Drehen Sie das Thermostat auf die gewünschte Temperatur beziehungsweise Stufe herunter.

Haben Sie eine mehrgeschossige Wohnung, beginnen Sie mit dem Entlüften der unteren Heizkörper.

Vor und nach dem Entlüften sollte der Druck im Heizungssystem geprüft werden. Ist dieser zu niedrig, müssen Sie Wasser nachfüllen.

Achtung! Wenn Sie in einem Mehrfamilienhaus mit Zentralheizung wohnen, müssen Sie Rücksprache mit der Verwaltung oder dem Gebäudemanagement halten, bevor Sie eigenständig Heizwasser nachfüllen.

3.  Heizkessel reinigen

Ein tadellos laufender Heizkessel spart Heizkosten. Reinigen Sie den Kessel dafür einmal im Jahr. Sollte der Heizkessel älter als zehn Jahre sein, kann sich eine Modernisierung lohnen.

4. Wasserdruck überprüfen

Zu niedriger Wasserdruck vermindert die Heizleistung und lässt die Heizkosten in die Höhe schnellen. Überprüfen Sie deshalb den Wasserdruck, indem Sie einen Blick auf das Druckmessgerät (Manometer) an der Heizungsanlage werfen. Auf dem Messgerät wir ein idealer Bereich für den Heizungsdruck angezeigt. Dieser liegt normalerweise ungefähr zwischen 1,5 und 3,0 Bar. Ist der Druck zu niedrig, muss Wasser nachgefüllt werden – so wie in der Betriebsanleitung beschrieben.

Hinweis Wohnen Sie zur Miete oder in einem Mehrfamilienhaus, sollten sie Heizungswasser nicht eigenständig nachfüllen, sondern sich vorher an den Vermieter oder die Hausverwaltung wenden.

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Heizkosten sparen: Dämmen Sie den Wärmeverlust ein

1. Türen und Fenster abdichten

Undichte Fenster oder Außentüren sorgen für unnötigen Wärmeverlust und treiben die Heizkosten in die Höhe. Durch veraltete Fenster gehen bis zu 40 Prozent der Wärmeenergie verloren. Möchten Sie Kosten sparen, sollten Sie deshalb überprüfen, ob Ihre Fenster und Türen dicht sind. Bestehen Undichtigkeiten bei Fenstern, genügt es meistens, die Fensterflügel nachzujustieren oder die Dichtungen zu erneuern. Bei Haus- oder Wohnungstüren kann oft nachträglich eine Dichtung eingebaut werden. Diese Dichtung wird auch Kältefeind genannt.

Zusatz-Tipp Halten Sie den Windfang – sofern vorhanden – bei kaltem Wetter immer geschlossen. Das spart Heizkosten.

2. Rollladenkästen dämmen

Über Rollladenkästen, die nicht gedämmt sind, geht viel Wärme verloren, was die Heizkosten in die Höhe treibt. Die Wände der Kästen sind sehr dünn und schließen nie ganz winddicht. Das lässt sich jedoch oftmals mit wenig Aufwand ändern – und lohnt sich: Pro Quadratmeter können so bis zu zehn Euro im Jahr eingespart werden. Zur Dämmung eignen sich Materialien mit geringer Wärmeleitfähigkeit wie Hochleistungsdämmplatten aus Phenolharz oder Polyurethan. Wichtig ist ein passgenauer Zuschnitt und Einbau der Platten. Bei Stellen, die offen gelassen werden müssen – zum Beispiel der Rollladenspalt und die Gurtdurchführung – können Sie durch eine Bürstendichtung die Zugluft reduzieren.

Hinweis Wenn Sie in einer Mietwohnung wohnen, sollten Sie erst mit Ihrer Vermietung sprechen, bevor Sie im Alleingang den Rollladenkasten dämmen.

3. Heizungsrohre dämmen

Heizungsrohre und -armaturen müssen gedämmt werden, zumindest dann, wenn sie in einem unbeheizten Raum wie dem Keller verlaufen und zugänglich sind. So schreiben es die Energieeinsparverordnung (EnEV) und das Gebäudeenergiegesetz (GEG) vor. Diese Pflicht gilt sowohl für Neubauten als auch für bestehende Gebäude. Sind Ihre Heizungsrohre und -armaturen noch nicht gedämmt, sollten Sie das nachholen – zum einen, weil Ihnen ansonsten ein Bußgeld droht und zum anderen, weil Sie dadurch bis zu 14 Euro im Jahr pro Meter Rohr sparen können.

4. Heizkörpernischen dämmen

In manchen Gebäuden sind die Heizungskörper in Nischen in der Außenwand platziert. Das ist vor allem in Immobilien aus den 1960er- und 1970er-Jahren der Fall. Das Problem hierbei: Die Heizkörpernischen sind oft ungedämmt und ihre Wandstärken sehr gering, sodass die Heizkörper Richtung Außenwand viel Wärme verlieren. Dadurch steigen die Heizkosten im Jahr um bis zu 15 Euro pro Quadratmeter Heizkörpernische.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Wärmeverlust über Heizkörpernischen einzudämmen: Die beste Variante ist, die Außenwand von außen zu dämmen, wenn sowieso eine Erneuerung der Fassade ansteht. Ist das nicht der Fall, können alternativ die Heizkörper versetzt und die Heizkörpernischen mit einem Dämmstoff ausgefüllt werden. Als letzte Option bleibt das Dämmen der Heizkörpernischen mit Hochleistungsdämmstoffen. Bei dieser Lösung besteht jedoch ein erhöhtes Schimmelrisiko und sie ist energetisch weniger wirkungsvoll als die anderen beiden Maßnahmen.

5. Nachts Vorhänge und Rollläden schließen

Sind Vorhänge und Rollläden geschlossen, entstehen zwischen Vorhang und Fenster sowie Rollladen und Fenster Luftpolster. Diese Luftpolster sorgen dafür, dass weniger Wärme aus dem Raum entweicht, wodurch Heizkosten gespart werden können.

6. Außenwände vor Wind schützen

Wind kühlt ein Gebäude aus und führt somit zu höheren Heizkosten. Dagegen helfen Pflanzen vor den Außenwänden, die den Wind abhalten und ein Luftpolster bilden. Für den grünen Schutz können Sie Hecken, Bäume oder Kletterpflanzen nutzen, wichtig ist nur, dass Sie Pflanzen wählen, die nicht auf Dauer die Fassade oder mit den Wurzeln die Kellerwände beschädigen.

Heizkosten sparen: Lassen Sie dem Heizkörper Freiraum

1. Heizkörper nicht mit Möbeln zustellen

Die Heizkörper sollten gut zu sehen sein, das heißt, es sollten keine Möbel davorstehen. Denn je weniger Freiraum Heizkörper haben, desto weniger effektiv können sie arbeiten; die Wärme kann sich nicht gleichmäßig im Zimmer verteilen und die Heizkosten steigen.

Muss aus Platzmangel doch etwas vor einen Heizkörper gestellt werden, dann nur mit Abstand. Ein Sofa sollte zum Beispiel mindestens 30 Zentimeter weit entfernt vom Heizkörper stehen.

2. Heizkörper nicht durch Vorhänge oder Verkleidung verdecken

Nicht nur Möbel, sondern auch Vorhänge und Verkleidungen vor Heizkörpern sorgen dafür, dass sich die Wärme dahinter staut und nicht mehr richtig an den Raum abgegeben wird. Achten Sie deshalb darauf, dass die Vorhänge mit etwas Abstand über den Heizkörpern enden. Auf Heizkörperverkleidungen verzichten Sie am besten ganz.

3. Keine Wäsche auf der Heizung trocknen

Wäsche auf der Heizung sorgt ebenfalls für einen Wärmestau und einen erhöhten Energieverbrauch. Darüber hinaus entsteht eine höhere Luftfeuchtigkeit, die zu Schimmel führen kann. Trocken Sie die Wäsche deshalb lieber auf einem Wäscheständer.

Heizkosten sparen: Was ist bei einer Fußbodenheizung zu beachten?

1. Schalten Sie die Fußbodenheizung nicht immer ein und aus. Denn die Fußbodenheizung heizt einen Raum langsam auf. Durch ständiges Ein- und Ausschalten würde also viel Energie verloren gehen.

2. Wählen Sie einen Bodenbelag, der die Wärme gut leitet, damit die Fußbodenheizung effizient arbeiten kann. Fliesen und Kacheln sind zum Beispiel gut geeignet.

Mehr zum Thema Fußbodenheizung finden Sie in unserem Glossar Artikel Fußbodenheizung

Heizkosten sparen: Was ist bei einer Gastherme zu beachten?

Alte Gasthermen verbrauchen oft viel Energie. Mit einem neuen Gerät hingegen ist eine Energieersparnis von einem Drittel möglich, ein Austausch kann sich also lohnen. Fragen Sie vorher jedoch eine Fachfrau oder einen Fachmann, ob Ihre Therme wirklich ausgetauscht oder einfach nur richtig eingestellt werden muss. Sie beziehungsweise er kann die richtige Einstellung meist direkt vornehmen.

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