Was ist Verbundestrich?
Was ist Verbundestrich?
Verbundestrich ist eine Form der Estrichkonstruktion, bei der der Estrich mit dem Untergrund vollflächig fest verbunden ist. Verbundestrich wird am häufigsten aus Zementestrich hergestellt. Es können aber auch Zementestrich, Gussasphaltestrich, Kunstharzestrich, Magnesiaestrich oder Calciumsulfatestrich (Anhydritestrich) dafür verwendet werden. Wichtig ist, dass die verwendete Estrichmischung die Härteklasse einhält, die laut Norm bei der vorgesehenen Nutzung mit oder ohne Fußbodenbelag zu erfüllen ist.
Gut zu wissen |
Geltende Norm für Verbundestriche ist DIN 18560 Teil 3. Sie regelt auch die Bezeichnung von Verbundestrichen. Ein Beispiel für die Bezeichnung: Estrich DIN 18560 – CT (Zement) – C30 (Druckfestigkeit) – F5 (Biegezugfestigkeit) – A15 (Verschleißwiderstandsklasse) – V25 (Verbundestrich 25 Millimeter Nenndicke) |
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Verbundestrich kann als sogenannter Nutzestrich oder Sichtestrich genutzt werden, ist aber auch mit einem Oberbodenbelag wie zum Beispiel Parkett oder Teppich belegbar.
Wie ist ein Verbundestrich aufgebaut?
Verbundestrich ist im Querschnitt wie folgt aufgebaut – von oben nach unten betrachtet:
- Belag (optional)
- Estrich
- Rohdecke
Sofern Kabel oder Rohre auf dem Untergrund verlegt sind, ist zwischen Verbundestrich und Untergrund eine Ausgleichsschicht notwendig.
Um eine dauerhafte Verbindung zwischen Rohdecke und Estrich herzustellen, werden in der Praxis häufig Haftbrücken eingesetzt. Nach DIN sind Haftbrücken jedoch nicht vorgesehen.
Was ist der Unterschied zwischen Verbundestrich und schwimmender Estrich?
Verbundestrich ist vollflächig mit dem Untergrund verbunden, schwimmender Estrich hingegen komplett davon getrennt. Schwimmender Estrich liegt auf einer Dämmschicht auf und ist weniger stark belastbar als Verbundestrich. Dafür hat er wesentlich bessere Trittschalldämm- und Wärmedämmeigenschaften.
Nähere Informationen zum schwimmenden Estrich bietet dieser Artikel: Was ist ein schwimmender Estrich?
Wann verwendet man Verbundestrich?
Verbundestrich kommt zum Einsatz, wenn der Estrich weder besonders schall- noch wärmedämmend wirken, dafür aber hohen mechanischen Belastungen standhalten muss.
Im Wohnungsbau werden Verbundestriche zum Beispiel als Nutzestriche, sprich unmittelbar genutzte Böden in Kellern und Nebenräumen verwendet. Da ein Verbundestrich jedoch etwas aufwendiger zu realisieren ist als ein Estrich auf Trennschicht, sollte er nur verlegt werden, wenn hohe Lasten auf ihn einwirken werden. Ist das nicht der Fall, empfiehlt sich ein Estrich auf Trennschicht.
Im gewerblichen und industriellen Bereich finden Verbundestriche ebenfalls dort Anwendung, wo starke mechanische Belastungen auftreten – zum Beispiel auf Parkplätzen durch den Fahrverkehr oder in Industrie- und Lagerhallen.
Wie stark muss Verbundestrich sein?
Die Estrichdicke von Verbundestrich ist abhängig von der Estrichart und wird in der DIN 18560 geregelt. Hier sind Verbundestriche als einzige Estriche nur mit einer maximalen Dicke genormt:
- Zementestrich: maximale Dicke bis 50 Millimeter (üblich sind 25 bis 30 Millimeter)
- Gussasphaltestrich: maximale Dicke bis 40 Millimeter (üblich sind 20 Millimeter))
- Kunstharzestrich: maximale Dicke bis 50 Millimeter
- Calciumsulfatestrich: maximale Dicke bis 50 Millimeter
- Magnesiaestrich: maximale Dicke bis 50 Millimeter
Eine Mindestnenndicke wird nicht angegeben, da sich bei Verbundestrich die Estrichdicke unwesentlich auf die Tragfähigkeit auswirkt. Der Grund: Der Druck, der auf den Estrich kommt, wird direkt an den Untergrund weitergeleitet.
Wie wird Verbundestrich verlegt?
Verbundestrich kann auf zwei verschiedene Arten verlegt werden:
- im Nass-in-Nass-Verfahren (frisch auf frisch) auf eine maximal ein bis zwei Tage alte Betonfläche
- spätere Verlegung auf befeuchteten Beton
In beiden Fällen muss die Oberfläche des Betons sauber, rau und offenporig sein – am besten dampfgestrahlt, damit der Verbundestrich vollflächig und fest haftet.
Wichtig! | Da Verbundestrich und Untergrund vollflächig miteinander verbunden sind, wirkt sich jede Verformung des Untergrunds direkt auf den Verbundestrich aus, der darauf möglicherweise mit Druck-, Zugspannungen oder Rissen reagiert. Die Verformungseigenschaften von Verbundestrich und Untergrund müssen deshalb genau aufeinander abgestimmt sein, um Schäden zu verhindern. |
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Sobald der Estrich aufgebracht und abgezogen ist, kann er abhängig vom Verwendungszweck abgerieben, geglättet, aufgeraut oder geriffelt werden. Im Anschluss wird der Verbundestrich entweder imprägniert, versiegelt oder beschichtet, wenn er als Sichtestrich verwendet werden soll, oder mit einem Oberboden wie zum Beispiel Parkett oder Teppich belegt.