Balkonbodenbelag: Welchen Bodenbelag bevorzugen Sie?

Inhaltsverzeichnis

Balkonbodenbelag: Wie geeignet sind Natursteine als Balkonboden?

Naturstein-Platten verleihen Ihrem Balkon rasch ein mediterranes Flair, da diese Art des Bodenbelags beinahe ausnahmslos in südlichen Ländern gewählt wird. Für die Verlegung der Steinplatten gilt es Folgendes zu beachten: Wie im Umgang mit Fliesen, gilt es auch hier, Frostschäden zu vermeiden. Um diesem Risiko entgegenzuwirken, können Sie die Natursteinplatten mit einer regelmäßigen Stärke auf einem Kiesbett verlegen oder sich der Stelzlager-Verlegeart bedienen. Beide Verlegearten lassen sich durchaus auch von geübten Laien durchführen. Zu beachten gilt darüber hinaus: 

  • Naturstein bekommt leicht Flecken, die sich nur schwerlich rückstandsfrei entfernen lassen. Daher wird eine Imprägnierung empfohlen.
  • Die zulässige Traglast pro Quadratmeter Ihres Balkons darf nicht überschritten werden, worauf aufgrund des Eigengewichts der Steinplatten zu achten ist.

Balkonbodenbelag: Wie steht es mit fugenlosen Bodenbelägen auf dem Balkon?

Natursteinteppiche sind die moderne Variante eines Bodenbelags in Steinoptik. Für diese Art des Naturstein-Belags wird Kies (meist Marmorkies) mit einem UV-beständigen Bindemittel vermischt. Diese fertig angemischte Masse wird dann auf den Balkon aufgetragen, wie dies auch mit Estrich gemacht wird. Somit entsteht ein vollkommen fugenloser Bodenbelag. Bei der Wahl des Bindemittels ist jedoch darauf zu achten, dass dieses auch tatsächlich UV-beständig und nicht nur lichtbeständig ist. Epoxidharz ist beispielsweise lediglich lichtbeständig. Fehlt die UV-Beständigkeit im Bindemittel, kann der Belag über die Jahre vergilben. Qualitativ hochwertige Bindemittel basieren auf Polyurethan und haben durchaus ihren Preis. 



Auch wenn der Steinteppich keine Fugen aufweist, ist er dennoch nicht wasserfest. Der Untergrund muss daher im Vorfeld mit einer Art Versiegelung nachhaltig abgedichtet werden, um das einsickernde Wasser auf der wasserführenden Schicht ablaufen zu lassen. Diese Schicht ist die einzige Gewähr, den Boden für den Winter frostsicher zu bekommen. Die Verlegearbeiten eines Steinteppichs übernimmt idealerweise ein Profi.

Balkonbodenbelag: Fliesen als Bodenbelag für den Balkon

Die wohl häufigste Variante eines Balkon-Bodenbelags sind Fliesen. Zu erklären ist die Vorliebe für dieses Materials in erster Linie

  • mit der leicht zu reinigenden glatten Oberfläche 
  • mit der großen Auswahl an Farben und Strukturen
  • mit der aufgeräumten und modernen Optik 

Um sich über lange Zeit an einem Fliesenboden erfreuen zu können, gilt es, bei der Verlegung auf Einiges zu achten. Bei diesem Bodenbelag gibt es einen entscheidenden Nachteil: Durch die Witterung bilden sich meist kleine feine Risse, durch die dann Wasser eindringen kann. Diese Wasserdurchlässigkeit wird durch Frost noch zusätzlich verstärkt. Selbst als „frostsicher“ angepriesene Kleber, Mörtel oder Fliesen können dies nicht verhindern. Jeder dieser Baustoffe ist zwar für sich genommen frostbeständig, häufig jedoch nicht im Verbund der einzelnen Stoffe miteinander, da sich jeder Werkstoff aufgrund von Kälte oder Wärme unterschiedlich ausdehnt. Die Fliesen können noch so gut verlegt sein, mit der Zeit werden sie brüchig, spröde und der Belag beginnt, abzuplatzen. Eine Möglichkeit, Frostschäden zu vermeiden, kann die Stelzlager-Verlegeart sein. Neben all den Aspekten, die es zu beachten gilt, ist es unverzichtbar, für ein ausreichendes Gefälle (> 2 Prozent) zu sorgen.

Im Gegensatz zum Frost kann es auch mit reichlich Sonne Probleme mit den Fliesen geben. Fliesen, wie auch andere Steinbeläge, heizen sich durch die Sonne stark auf und können am Morgen wiederum relativ kalt sein. Beide „Zustände“ können für Barfuß-Fans  erhebliche Nachteile darstellen.

Balkonbodenbelag: Wie empfehlenswert ist Holz als Balkon-Bodenbelag?

Einer der kostengünstigsten Werkstoffe für einen Balkon-Fußboden ist Holz. Ihren Balkon mit einem dauerhaften Holzbelag zu versehen, ist durchaus möglich. Hier ist jedoch zum einen auf das richtige Holz und zum anderen auf die korrekte Verarbeitung zu achten. Holzarten, die sich für einen Balkonfußboden eignen, sind beispielsweise Tropenhölzer wie Bangkirai oder heimische Holzarten wie Douglasie oder Lärche. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, sogenanntes "Thermoholz" zu verlegen. Bei Hölzern aus den Tropen sollten Sie stets darauf achten, dass das Holz ausschließlich aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Seit einigen Jahren gibt es sogenannte Holzfliesen mit Klicksystem, die sich sehr leicht verlegen lassen.

Exkurs Thermoholz (TMT) ist der Kurzbegriff für „Thermisch modifiziertes Holz“ und ist sehr vereinfacht ausgedrückt, erhitztes Holz. Dieses Holzendprodukt entsteht durch das Erhitzen (thermische Behandlung) auf 160 °C bei gleichzeitig herrschendem Sauerstoffmangel. Dieses Verfahren verbessert die technischen Eigenschaften, wie Fäulnisresistenz und verringerte Wasseraufnahmefähigkeit des Baustoffs Holz über den gesamten Holzquerschnitt und optimiert die Verwendung in bestimmten Einsatzbereichen.



Was besagen die Regeln des konstruktiven Holzschutzes? 

Abtrockung

Achten Sie stets darauf, dass Ihr Holzfußboden auf dem Balkon gut abtrocknen kann. Dies bedeutet,

  • die Holzfliesen nicht direkt auf den Boden zu legen
  • für ausreichend Fugen zum Wasserablauf zu sorgen
  • für ein erforderliches Gefälle von mindestens 2 Prozent zu sorgen

Ein Holzfußboden hat offensichtliche Vorteile

  • schafft eine "wohnliche Atmosphäre"
  • ist ökologisch und natürlich
  • ist mit allen denkbaren Wohnstilen kombinierbar

Nachteile sind dagegen: 

  • Holz ist ein lebendiges Material, das arbeitet. Gegebenenfalls können aufgrund dessen Fugen und Risse entstehen. Der Bodenbelag kann sich bei Feuchtigkeit eventuell auch aufwölben, sind die Dielen zu eng verlegt. 
  • Das Holz kann splittern, was für Barfußgänger gefährlich sein kann.

Die Pflegeintensität eines Holzbodens auf dem Balkon hängt letztlich von Ihren persönlichen Präferenzen ab. Stören Sie sich beispielsweise nicht an einer verwitternden und ergrauenden Optik, ist der Pflegeaufwand gleich Null. Wollen Sie allerdings die ursprüngliche Holzfarbe länger erhalten, müssen Sie das Holz in regelmäßigen Abständen in eben diesem Ton streichen. 

Balkonbodenbelag: Wie geeignet ist Bambus als Balkonbodenbelag?

Alternativ zu einem Holzfußboden lässt sich auch Bambus als Balkonbodenbelag verwenden. Dieser Werkstoff schneidet hinsichtlich des Schwind- und Quellverhaltens sowie bei der Formbeständigkeit gut ab. Darüber hinaus ist Bambus ein sehr umweltfreundliches und nachhaltiges Material. Neben diesen Vorteilen punktet Bambus auch damit, nicht so leicht zu vergrauen und er ist zudem, verglichen mit anderen Tropenhölzern, deutlich günstiger.

Balkonbodenbelag: Was versteht man unter WPC-Dielen?

Dielen aus WPC, kurz für "Wood Plastic Composite", sind stranggepresste Dielen, die zu lediglich 20 bis 30 Prozent aus Kunststoff und zu 70 bis 80 Prozent aus Holzspänen bestehen. Sie sollen die besten Eigenschaften der beiden Werkstoffe Holz und Kunststoff vereinen. Die Produktvielfalt im Bereich der Bodenbeläge für den Außenbereich hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Für Terrassen werden seit einiger Zeit Holz-Kunststoff-Dielen (WPC-Dielen) angeboten, die unter Namen wie "KOVALEX", "Terraza", "Wetterholz" oder "Megawood“ laufen. 



Vorteile von Holz-Kunststoff-Dielen:

  • Geringer Pflegeaufwand
  • Feuchtigkeitsbeständig
  • Keine Riss- oder Splitterbildung
  • Wetterbeständig auch ohne Imprägnierung oder Anstrich 

Nachteile von Holz-Kunststoff-Dielen:

  • Das Aussehen weicht vom Naturholz ab
  • Verhältnismäßig kostspielig (80 bis 90 Euro pro Quadratmeter)
  • Nicht besonders nachhaltig
  • Großes Ausdehnungs- und Schwundverhalten

Über die Jahre betrachtet, verwittern Holz-Kunststoff-Dielen schleichend. Der Effekt, dass die einst glänzende Oberfläche der Dielen matt wird und sich aufraut, lässt sich aufgrund des Kunststoffanteils in den Dielen nicht verhindern. Die Verwitterung geschieht durch die Einwirkung der ultravioletten Strahlen des Sonnenlichts.

Balkonbodenbelag: Worauf ist bei Kunststoff-Fußböden auf dem Balkon zu achten?

Bei der Wahl des passenden Bodenbelags für Ihren Balkon stehen auch Produkte aus Kunststoff zur Auswahl, die den Produkten anderer Materialien eines meist Voraus haben: Sie sind die günstigere Variante. Die Vielfalt an Bodenbelägen aus Kunststoff ist groß. Wir schauen uns drei Beispiele einmal genauer an: 

  1. Kunstrasen als Balkonboden
  2. Bodenplatten für den Balkon aus Gummigranulat
  3. Balkonboden aus Flüssigkunststoff

Kunstrasen als Balkonboden

Die verschiedenen Arten von Kunstrasen, die es heute zu kaufen gibt, unterscheiden sich deutlich von den Produkten der ersten Stunde. Heute gibt es Kunstrasen in solch täuschend echter Optik und Haptik, dass es tatsächlich den Anschein hat, man gehe auf echtem Rasen. Barfuß-Fans kommen hier ganz klar auf ihre Kosten und müssen für den beständigen Genuss noch nicht einmal den Rasenmäher bedienen. Eine derart hochwertige Imitation hat zudem den Vorteil, dass es praktisch keinen Aufwand macht, sie zu verlegen und ein unansehnlicher Boden lässt sich davon spielend verdecken. Andererseits haben derart hochwertige Kunstrasen natürlich auch ihren Preis, verspricht der Hersteller jahrelange Beständigkeit.



Neben dem beachtlichen Preis Kosten hat Kunstrasen noch einen weiteren Nachteil: Hat sich Niederschlag auf dem Rasen gesammelt, trocknet dieser nicht so rasch ab und damit droht schlimmstenfalls Schimmelgefahr.  



Bodenplatten für den Balkon aus Gummigranulat

Gummigranulat wird heute auf zahlreichen modernen Spielplätzen verlegt, wo er beispielsweise an Klettergerüsten für einen erforderlichen Fallschutz sorgt. Als Bodenbelag für Terrassen oder Balkone gibt es spezielle Bodenplatten aus Gummigranulat, welche einige Vorteile aufweisen. 



Gummigranulat-Platten gelten als:

  • kostengünstig
  • extrem rutschhemmend, ideal beispielsweise für Poolbereiche
  • Frostsicher und wärmedämmend 
  • Schall- und Schwingungs-dämmend
  • einfach zu verlegen; sie lassen sich schwimmend verlegen

Balkonboden aus Flüssigkunststoff

Mit Hilfe von Flüssigkunststoff lassen sich Balkonböden gestalten. Es gibt sie in verschiedenen Farben, diversen Mustern und durch Einstreuungen wird der Kunststoffboden sogar rutschfest beziehungsweise rutschhemmend. Einen weiteren Bodenbelag zu verlegen, ist damit nicht erforderlich. Gibt es bestehende Risse oder Schäden an der Oberfläche des Bodens, kann mit dem Werkstoff Flüssigkunststoff direkt Abhilfe geschaffen und der Boden nachhaltig abgedichtet werden.



Abdichtungen erfüllen jedoch nur dann ihren Zweck, wenn sie sich ideal mit dem Untergrund verbinden. Dafür ist der Untergrund entsprechend sorgfältig vorzubereiten. Durch das Aufbringen des Flüssigkunststoffs verändert sich das Bodenniveau kaum merklich, darüber hinaus bringt der Belag kaum Gewicht mit sich und spielt damit für die Frage nach der Statik keine Rolle. 

Balkonbodenbelag: Welcher Balkon-Bodenbelag ist Ihr Favorit?

Welchen Balkonbelag Sie letztlich wählen, hängt in erster Linie von Ihren persönlichen Präferenzen ab. Um sich zwischen all den Möglichkeiten entscheiden zu können, schauen Sie sich die Vor- und Nachteile der einzelnen Belagsarten an. Wir haben diese noch einmal in folgender Tabelle direkt für Sie gegenübergestellt:



Balkonbeläge im Vergleich

Bodenbelag Pflege-

leicht
Nachhaltig Wetterbeständig

frostsicher)
Einfach zu

verlegen
Naturstein ✓✓✓ ✓✓✓ ✓✓ ✓✓
Kunststoff ✓✓✓✓ ✓✓✓✓ ✓✓✓✓
WPC ✓✓ ✓✓ ✓✓✓✓

✓✓✓

Holz ✓✓ ✓✓✓ ✓✓✓ ✓✓✓
Fliesen ✓✓✓✓ ✓✓ ✓✓ ✓✓
Bambus ✓✓✓ ✓✓✓✓ ✓✓✓ ✓✓✓



Wofür Sie sich am Ende auch entscheiden, gilt es vor allem, auf eine professionelle Verlegung des Bodenbelags zu achten. Experten zufolge gibt es Schätzungen, wonach mehr als 50 % aller Terrassen- oder Balkonbeläge in Deutschland mangelhaft oder falsch verarbeitet beziehungsweise montiert sind, einige sind sogar sanierungsbedürftig. Dies kann zu teuren Schäden im Aufbau des Bodenbelags, in den Wänden oder dem ganzen Gebäude führen.

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