Heizung checken lassen ist Pflicht: Das sollten Sie dabei beachten
Heizkosten sparen: Warum ein Heizungscheck?
Heizkosten sparen ist das Gebot der Stunde. Darum hat die Bundesregierung auch eine verpflichtende Inspektion bei allen Haushalten, die mit Gas heizen, auf den Weg gebracht. In den kommenden zwei Jahren, also bis zum 30. September 2024, müssen alle rund 30 Millionen Gasheizungen in Deutschland von Handwerksbetrieben überprüft werden. Dieses ist eine verpflichtende und keine freiwillige Maßnahme. Die Inspektion wird zuvor schriftlich bestätigt.
Dabei könnte der Handwerksbetrieb bei Einfamilienhäusern oder Einzelwohnungen nachfragen, ob sie einen hydraulischen Abgleich wünschen. Doch dieser ist nicht bei jedem Haushalt Pflicht und kostet im schlimmsten Fall viel Geld, manchmal über 900 Euro.
Heizung checken lassen: Ist ein hydraulischer Abgleich Pflicht?
Ein hydraulischer Abgleich ist in Deutschland nur für bestimmte Haushalte verpflichtend. Dieses sollte man wissen, bevor man mit dem Handwerksbetrieb verhandelt, denn die Maßnahme kann teuer werden. Vorgesehen ist, dass Mehrfamilienhäuser ab zehn Wohneinheiten den hydraulischen Abgleich bis zum 30. September 2023, also innerhalb des nächsten Jahres, durchführen lassen. Ab sechs Wohneinheiten in einem Mehrfamilienhaus haben die Eigentümer eine Frist bis zum 15. September 2024.
Keinen hydraulischen Abgleich brauchen Einfamilienhäuser oder Mehrfamilienhäuser mit weniger als fünf Wohneinheiten. Bei ihnen reicht ein einfacher Heizungscheck.
Wie viel kostet der einfache Heizungscheck?
Je nach Standort und Arbeitszeit belaufen sich die Kosten auf 100 und 180 Euro für den einfachen Heizungscheck. Meistens dauert er maximal 60 Minuten und wird von einem Handwerksbetrieb durchgeführt. Dabei werden folgende Funktionen bei einer Gasheizung kontrolliert
- Wärmeerzeugung
- Wärmeübergabe
- Warmwasserbereitung
- Verteilung von Wärme und Warmwasser in den Räumen
Der Handwerksbetrieb überprüft außerdem auch etwaige Verluste bei Abgas, Wärme und Ventilation.
Zu den Fachbetrieben, die den einfachen Heizungscheck durchführen dürfen, gehören Heizungsbauer, Gas- und Wasser-Installateure, Schornsteinfeger und Energieberater.
Tipp: | Wenn im Frühjahr ohnehin die Wartung der Heizungsanlage ansteht, können Sie diesen Termin gleich mit einem Heizungscheck verbinden. Dadurch sparen Sie sich zusätzliche Anfahrtskosten. |
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Heizung checken lassen: Wo lauern Zusatzkosten?
Was für eine Heizung haben Sie und wie alt ist sie? Je nachdem, ob die Anlage gewartet, gereinigt, angepasst oder gedämmt werden muss, kann sich die Gesamtsumme des Heizungschecks je nach Arbeits- und Zeitaufwand schnell mal verdoppeln oder sogar verdreifachen. Hinzu kommen Kosten für Material, Anfahrt und die Mehrwertsteuer. Lassen Sie sich daher vorab ein Angebot machen vom Fachbetrieb oder zumindest eine Kostenschätzung, damit später nicht eine böse Überraschung wartet.
Heizung checken lassen: Was ist der Unterschied zum hydraulischen Abgleich?
Anders als ein einfacher Heizungscheck ist ein hydraulischer Abgleich etwas umfangreicher und damit auch präziser. Ein Fachbetrieb ermittelt bei dieser Maßnahme, wie viel Wärmeleistung benötigt wird, um die einzelnen Wohnräume eines Hauses zu beheizen. Anhand der Daten werden dann die benötigte Wassermenge der Heizung sowie die optimale Vorlauftemperatur eingestellt.
Zusätzlich bewertet der Handwerker die Pumpenleistung und die nötigen Widerstände im Heizkreislauf. Basierend auf diesen Daten kann er einstellen, dass immer genau die notwendige Wassermenge von der Umwälzpumpe zu den Heizkörpern und zurückfließt. Fließt zu viel oder zu wenig Wasser, würden sonst nicht alle Räume im Haus gleichmäßig warm werden. Bleiben Heizkörper kalt, würden die Bewohner sie stärker aufdrehen, was unnötige Kosten verursachen würde.
Der hydraulische Abgleich wird dabei von Heizungsfachbetrieben durchgeführt und dauert je nach Größe der Anlage mehrere Stunden. Es kann sogar manchmal sein, dass die Berechnung mit Unterbrechung über zwei Tage geht, damit Vergleichswerte genommen werden können.
Was kostet der hydraulische Abgleich?
Eigentümer einer Gasheizung sollten bei einem hydraulischen Abgleich mit Kosten zwischen 600 bis 1200 Euro rechnen. Dieses richtet sich nach Wohnungsgröße und Heizungsanlage.
Wohnen Sie in einem Mehrfamilienhaus mit sechs und mehr Wohneinheiten, sind Sie gesetzlich dazu verpflichtet, einen hydraulischen Abgleich zu machen. Wollen Sie die Maßnahme durchführen lassen, obwohl Sie nicht dazu verpflichtet sind, weil Sie in einem Einfamilienhaus oder einem Haus mit bis zu fünf Wohneinheiten leben, können Sie eine staatliche Förderung beantragen. So erstattet Ihnen das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle über das Programm „Heizungsoptimierung“ nach Antragsstellung 15 Prozent der Kosten. Diese Förderung gibt es aber tatsächlich nur für Häuser mit bis zu fünf Wohneinheiten.
Was bringt mir der hydraulische Abgleich?
Sie können Heizkosten sparen. Das ist zumindest das Versprechen der Bundesregierung, die die Zwangsinspektion angeordnet hat. Und tatsächlich soll sich der Energieverbrauch bei der Erwärmung von Heizkörpern durch einen hydraulischen Abgleich um bis zu 15 Prozent senken lassen. Nachzulesen ist das auf dem Portal „Intelligent heizen“ des VdZ - Wirtschaftsvereinigung Gebäude und Energie und von der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online. Die Verbraucherzentrale Bundesverband nennt eine Einsparung von immerhin bis zu fünf Prozent.
Ob sich für diese Einsparung allerdings die Investition in einen hydraulischen Abgleich lohnt, wenn Sie nicht dazu verpflichtet sind, ist allerdings fraglich und sollte von Ihnen noch mal nachgerechnet werden. Oft sind die Handwerkskosten für diese Maßnahme oft höher als das Geld, das Sie dadurch beim Heizen einsparen.
Andererseits werden die Heizkosten für Gas- und Öl-Heizsysteme wohl auch in Zukunft hoch bleiben. Deshalb könnte man so einen hydraulischen Abgleich auch als Investition in die Zukunft verstehen. Die hohen Kosten für den Abgleich könnten sich nach dieser Rechnung je nach Heizungssystem also in wenigen Jahren amortisieren.
Und der Abgleich kann zu höheren Entlastungen führen, da die Pumpe durch eine Anpassung weniger Strom verbraucht. Somit verbessert sich die Wärmeverteilung. Die Fördergelder könnten dabei ein Trostpflaster sein für die höheren Kosten.
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