Herd richtig und sicher anschließen: So geht´s

Inhaltsverzeichnis

Herd anschließen - Welche Voraussetzungen müssen für die Installation gegeben sein?

ACHTUNG  Bevor Sie mit einer Elektroinstallationen beginnen, gehen Sie zum Verteilerkasten und nehmen Sie die Sicherung für den Raum, in dem Sie arbeiten, heraus. Diese Sicherungsmaßnahme gilt immer, sobald Sie an Stromleitungen arbeiten. Ob tatsächlich kein Strom mehr fließt, können Sie mithilfe eines sogenannten Duspol (zweipoliger Spannungsprüfer für Niederspannung) überprüfen. Nutzen Sie für diese Prüfung keinen herkömmlichen Spannungsprüfer!



In Küchen ist bis auf einige wenige Ausnahmen immer eine Herdanschlussdose vorhanden, die sowohl für die Installation einer Herd-Kochfeld-Kombination als auch für zwei separate Geräte genutzt werden kann. In dieser Anschlussdose liegt in aller Regel eine fünfadrige Leitung, deren einzelne Phasen farblich codiert sein müssen.  

Die Farbcodierung nach DIN VDE alt sieht wie folgt aus: 

  • N (Neutralleiter) → Farbe Blau 
  • PE (Schutzleiter) → Farbe Grün-Gelb 
  • L3 (Phase 3) → Farbe Schwarz 
  • L2 (Phase 2) → Farbe Braun 
  • L1 (Phase 1) → Farbe Schwarz 

Die Farbcodierung nach DIN VDE sehr alt sieht wie folgt aus:

  • N (Neutralleiter) → Farbe Grau
  • PE (Schutzleiter) → Farbe Rot
  • L3 (Phase 3) → Farbe Schwarz 
  • L2 (Phase 2) → Farbe Blau 
  • L1 (Phase 1) → Farbe Schwarz 

Die Farbcodierung nach DIN VDE neu sieht wie folgt aus:

  • N (Neutralleiter) → Farbe Blau
  • PE (Schutzleiter) → Farbe Grün-Gelb
  • L3 (Phase 3) → Farbe Grau
  • L2 (Phase 2) → Farbe Schwarz 
  • L1 (Phase 1) → Farbe Braun

Herd anschließen - Was besagt die Niederspannungsanschlussverordnung?

Die NAV, die Niederspannungsanschlussverordnung (Verordnung über Allgemeine Bedingungen für den Netzanschluss und dessen Nutzung für die Elektrizitätsversorgung in Niederspannung) nach § 13 Elektrische Anlagen, verbietet Laien, Elektroinstallationen eigenständig vorzunehmen. Dieses Verbot besteht für sämtliche Arbeiten an der Hauselektrik. So dürfen Sie im Grunde noch nicht einmal einen Lichtschalter oder eine Steckdose selbst austauschen. Sie können diese Ersatzteile zwar im Handel frei erwerben, müssen für den rechtssicheren Tausch jedoch einen Fachmann beauftragen. Händler versehen sämtliche Ersatzteile mit entsprechenden Warnhinweisen und sichern sich damit ab.

Interessant In Deutschland gibt es meisterpflichtige Gewerke. Zur Installation elektrischer Anlagen muss ein Meisterbetrieb verpflichtet werden. Elektroinstallationen, wie auch sämtliche Installationen die Haustechnik betreffend, dürfen nicht von Laien durchgeführt werden. Dies ist verboten.

Herd anschließen - Wer darf Elektroinstallationen vornehmen?

Elektroinstallationen, die nicht korrekt vorgenommen wurden, können erheblichen Schaden verursachen. So kann es beispielsweise zu einem Kabelbrand kommen, der auf Überlastung zurückzuführen ist. Dieser Kabelbrand wiederum kann einen Wohnungsbrand verursachen oder eine Person erleidet einen Stromschlag. Jeder, der eine solche Installation vornimmt, kann dafür persönlich haftbar gemacht werden.

 

Versicherungen ermitteln in der Regel im Schadensfall, durch wen eine Elektroinstallation vorgenommen wurde. Stellt sich heraus, dass ein Laie die Installation vorgenommen hat, wird die Versicherung nicht für den entstandenen Schaden aufkommen. Im Falle eines Personenschadens oder schlimmstenfalls dem Tod einer Person, kann dies katastrophale Folgen haben. Wollen Sie als geübter und technisch versierter Heimwerker diverse Elektro-Installationen selbst vornehmen, stimmen Sie dies im Vorfeld am besten mit einem Profi ab.

Wissenswert Bei der Prüfung der Stromspannung in der Herdanschlussdose wird zwischen den Leitern L1, L2 und L3 eine Spannung von 400 V angezeigt. Neben der Prüfung der Phasen ist beim Freischalten der Herdanschlussdose auch die Spannungsfreiheit zwischen L1 und N (Neutralleiter), L2 und N sowie L3 und N zu messen. Eine hier anliegende Spannung würde mit 230 V angezeigt werden.

Vorsicht! Es darf bei diesen Messungen jedoch KEINERLEI Spannung angezeigt werden; erst dann dürfen Sie an den einzelnen Adern arbeiten.

Herd anschließen - Welche Voraussetzungen müssen bestehen?

Üblicherweise wird ein Herd mit 230 Volt betrieben und verfügt über ein vormontiertes Anschlusskabel. In neueren Geräten ist zwischen den einzelnen Phasen häufig eine „Brücke“ aus Kupferdraht eingebaut. Finden sich in der Anschlussdose 5 Adern, entfernen Sie das Kupferkabel. Sollte kein vormontiertes Anschlusskabel vorhanden sein, gibt es diese vorgefertigten Kabel auch im Baumarkt oder Elektrofachhandel zu kaufen. Beim Anschluss darf, da es sich um ein bewegliches Bauteil handelt, gemäß VDE-Vorschrift lediglich ein hochflexibles Kabel verwendet werden, das über 5 Adern mit einem Querschnitt von jeweils 2,5 mm² verfügt. 



Die 5 Enden der Adern sind mit sogenannten Ader-Endhülsen zu versehen (Herdanschlusskabel H05 VV-F 5G 2,5 AE). Für den Anschluss eines Herdes darf unter keinen Umständen eine gewöhnliche NYM-Leitung genutzt werden. Dies ist verboten. In der Herdanschlussdose stoßen Sie auf die oben bereits erwähnten 5 Adern. Hier gilt es, die Adern des Herdes farblich entsprechend anzuklemmen. Das farbliche Anklemmen funktioniert wie folgt:

Farbe Leiter Anklemmen auf
Blau N Herd-Klemme N
Gelb-Grün PE Herd-Klemme PE
Grau L3 Herd-Klemme L3
Schwarz L2 Herd-Klemme L2
Braun L1 Herd-Klemme L1

Um den Herd an eine 3-adrige Leitung anzuschließen, gehen Sie bei dem farblichen Anklemmen wir folgt vor UND belassen Sie die Kupferbrücke im Herd:

Farbe Leiter Anklemmen auf
Gelb-Grün PE Herd-Klemme PE
Blau N Herd-Klemme N
Schwarz oder Braun L1 Herd-Klemme L1

Der Anschlussplan eines Herdes findet sich entweder in der Betriebsanleitung des Herstellers oder auf der Rückverkleidung des Gerätes. Beachten Sie, das Anschlusskabel des Kochfeldes unter Zugentlastung zu legen. Darüber hinaus müssen die Schrauben fest angezogen sein, sodass das Kabel nicht herausrutschen kann.

Herd anschließen - Welches Werkzeug benötigen Sie für die Installation?

  • Einen Duspol (zweipoliger Spannungsprüfer für Niederspannung)
  • Eventuell eine Spitzzange
  • Schlitz- und Kreuzschraubenzieher
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