Sockelleisten: Nageln, Schrauben oder Kleben - so montiert man richtig

Inhaltsverzeichnis

Welche Funktion erfüllen Sockelleisten?

Gegen Ende der Renovierung: Die Wände sind gestrichen oder tapeziert und der Bodenbelag verlegt, klafft da plötzlich diese Lücke: Es gibt keinen Übergang zwischen Wand und Boden. Nicht selten werden dann auf die Schnelle irgendwelche Sockelleisten angebracht, die diese Übergänge kaschieren. Es lohnt sich allerdings, bereits bei der Planung Zeit für die Auswahl der passenden Sockelleisten zu investieren.



Letztlich unterstützen passende Sockelleisten den ersten Eindruck, den Besucher der Wohnung oder des Hauses bekommen. Dieser optisch perfekte Übergang zwischen Wand und Boden ist in seiner Wirkung nicht zu unterschätzen. Meist wurde viel Zeit und Geld in eine stimmige Boden- und Wandgestaltung investiert, was wiederum durch achtlos gekaufte und möglicherweise günstige Sockelleisten schnell zunichte gemacht wird.

Hochwertigere und meist kostenintensivere Modelle ermöglichen

  • einen dahinter verlaufenden Kabelkanal oder eine Heizleiste diskret verschwinden zu lassen (nur eigens dafür hohl ausgebildete Leisten)
  • Wohnbereiche voneinander abzugrenzen
  • hohe Wände in ihrer Wirkung zu unterstreichen
  • durch farbliches Abheben, Raum-Akzente zu setzen
  • durch eine LED-Lichtschlaufe zum optischen Highlight zu werden.

Selbstverständlich können Sie sich im Fachhandel auch Sockelleisten gemäß ihrer ganz individuellen Vorstellungen anfertigen lassen. Sockelleisten sind stets erforderlich, um die Fugen zwischen Wand und Boden bei Laminat, Fliesen, Teppich, Parkett, Dielen oder Vinyl- und Korkfußböden zu verkleiden.

Was versteht man unter dem Coanda-Effekt?

Eine Heizleiste, in oder auf der Sockelleiste integriert, wird auch als Sockelheizleiste bezeichnet und funktioniert wie eine Art Heizkörper für Innenräume.  Meist verläuft eine Heizleiste dicht über dem Fußboden an der Innenseite einer Außenwand. Sie ist funktionaler Bestandteil einer Fußleistenheizung, die auch Randleistenheizung oder Sockelleistenheizung genannt wird.



Die wiederum durch die Heizleisten erwärmte Raumluft steigt dicht an der Wand entlang auf und erwärmt so die Wandoberfläche der Innenwände. Dadurch kann Wärmestrahlung an die Räume abgegeben werden. Diesen Effekt bezeichnet man als den Coanda-Effekt. Ist eine solche Sockelleistenheizung optimal konzipiert, fungiert sie wie eine Wandheizung und bietet die selben bauklimatischen, physiologischen und bauphysikalischen Vorteile.

Woraus bestehen Sockelleisten?

Handelsübliche Sockelleisten bestehen meist aus

  • MDF-Leisten (mitteldichten Holzfaserplatten),
  • Massivholz,
  • Metall,
  • Kunststoff (für den Einsatz in Feuchträumen wie dem Bad geeignet),
  • Teppich (bei Teppichböden),

     
  • teilweise sind Wandabschlüsse auch aus Keramik gefertigt; dann handelt es sich jedoch nicht mehr um eine klassische Form der Sockelleiste.

Leisten gibt es, je nach Material, auch mit dekorativem Profil, weiß lackiert, aus unbehandeltem Holz oder aufwändig verziert. Auch hier sind den individuellen Vorstellungen keine Grenzen gesetzt, die Verwirklichung des eigenen Stils hat lediglich seinen Preis.

Welche Montagevariante ist die Richtige?

Es gibt unzählige Arten und Formen von Sockelleisten und darüber hinaus auch diverse Montage-Möglichkeiten. Man kann sie ankleben, nageln, klicken oder anschrauben. Sowohl preislich wie auch optisch sind die Unterschiede groß. Es gibt günstige, dünne und eher minderwertige Leisten, die einfach an die Wand genagelt werden. Andererseits gibt es dekorative, hochpreisige Systeme, die mithilfe eines hochwertigen Klicksystems ganz einfach an der jeweiligen Wand befestigen werden können.  

Haben Sie sich für Sockelleisten entschieden, lassen Sie sich diese mit einer entsprechenden Reserve zusägen. Dann bleibt nur noch zu entscheiden, wie diese befestigt werden sollen: Kleben, Nageln, Schrauben oder einer Montage mithilfe sogenannter Montageclips.

Variante 1: Sockelleisten ankleben

Haben Sie sich für das Ankleben der Sockelleisten entschieden, achten Sie penibel auf vollständig trockenen, staubfreien und ebenen Untergrund. Nur unter diesen Voraussetzungen wird der Kleber auch nachhaltig haften. Montagekleber gibt es einige:

  • Doppelseitiges Klebeband,
  • Heißkleber (Heißkleber für hohe Klebekraft, bspw. in Feuchträumen oder für Fliesen)  
  • oder Kontaktkleber

Für das Montieren durch Ankleben eignen sich nicht alle Leistenarten. Am besten funktioniert dies für Leisten aus Massivholz, Fliesen, Holzfaserplatten oder Leisten aus Kunststoff. Werden die Leisten aufgeklebt, bleiben sie, im Unterschiede zur Montage durch Nageln oder Schrauben, optisch vollkommen unversehrt. Ein weiterer Vorteil, den allerdings nur hochwertige Kleber und Klebebänder bieten: Ein Entfernen der Leisten ist mithilfe eines Spachtels möglich, ohne den dahinterliegenden Wandanstrich oder die Tapete zu beschädigen.

Variante 2: Sockelleisten mit Stahlstiften fixieren

Sockelleisten an eine holzvertäfelte Wand anzubringen, ist unproblematisch, da sich das Holz von den zur Fixierung verwendeten Stahlstiften gut durchdringen lässt. Bei einer verputzten Wand hingegen verbiegen sich die Stahlstifte leicht oder brechen sogar ab. Allerdings ist dennoch Vorsicht geboten: Achten Sie darauf, dass die Sockelleiste durch das Nageln nicht einreißt. Dies klären Sie am besten bereits im Vorfeld ab und holen den Rat eines Fachmanns ein.

Variante 3: Sockelleisten dübeln und anschrauben

Eine Montage mit Schrauben verursacht eine Menge Mehraufwand, da für die Verschraubung im Vorfeld entsprechende Dübellöcher gebohrt werden müssen. Sorgfältig gewählte Schrauben haben im Vergleich zu Stahlstiften einen optischen Vorteil. Allerdings eignet sich nicht jeder Untergrund für das Dübeln: Fliesen, Glas oder Holzwände sind für diese Art der Montage ungeeignet.

Variante 4: Sockelleisten mithilfe von Montageclips einfach aufstecken

Große Unterschiede zum Dübeln und Schrauben bedeutet ein Montageclip-System erst einmal nicht. Der unschlagbare Vorteil dieser Montagevariante ist jedoch, dass sich die Leisten jederzeit spielend entfernen lassen. Wird beispielsweise der Austausch eines Teppichbodens erforderlich, ist es überhaupt kein Problem, die Leisten abzunehmen und wieder anzubringen. Die einzelnen Clips werden im Abstand von je einem halben Meter mit Schrauben und Dübeln an der Wand angebracht. Wurden die Montageclips erst einmal alle montiert, kann man die Sockelleisten ganz bequem aufstecken.

Wie verfahren mit Kanten und Ecken?

Die Montage von Sockelleisten ist an langen gerade verlaufenden Wänden überhaupt kein Problem. Hat ein Raum jedoch viele Kanten und Ecken oder handelt es sich um eine Treppe, wird ein solches Unterfangen leicht zum Großprojekt. Es erfordert zudem äußerste Sorgfalt. Der Fachhandel bietet für solche Fälle sowohl Schlussstücke und Stoßverbinder wie auch vorgefertigte Eckstücke (Außen- und Innenecken) an.



Gerade Sockelleisten machen ein Zurechtschneiden der Leisten in einem 45° - Winkel erforderlich. Nur so können sich zwei aufeinander treffende Leisten wieder zu einem  Winkel von 90° zusammenfügen. Solche Winkel mit bloßem Augenmaß zu sägen, liefert in den allermeisten Fällen keine guten Ergebnisse. Für den Zweck des Winkelsägens benutzt man am besten eine sogenannte Gehrungssäge, mit der sich auch für Laien Schnittwinkel zusägen lassen, die optimal passen.

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