Feuchteschäden am Versorgungsschacht
Beschreibung
Am Versorgungsschacht sind im nicht ausgebauten Dachgeschoss (Spitzboden) Feuchtigkeitsspuren sichtbar. Nach Ausbau der Mineralwolle-Dämmung ist die Feuchtigkeit fühlbar. Im oberen Dachbalkenanschluss sind schwarze Verfärbungen sichtbar. Mittels einem Feuchtemessgerät konnte an den Dachsparren keine Feuchtigkeit festgestellt werden. Die Leitungen im Versorgungsschacht wurden jeweils mit der Ummantelung geschossweise einbetoniert. Beim Spitzboden wurde die Dampfsperre an der Innenkante des Versorgungsschachtes abgestellt.
Ursachen des Bauschadens
Über eine Blower-Door Messung, Druckdifferenz-Messung, wird die Luftwechselrate bestimmt und eine Leckage Ortung dokumentiert. Im Bereich des Versorgungsschachtes kann die Undichtigkeit festgestellt werden. Die Dichtebene (Dampfsperre) wurde lediglich außen am Versorgungsschacht im Dachboden abgestellt, die einbetonierten Leitungen konnten aufgrund der Ummantelung nicht vollständig mit Beton umschlossen werden. Es konnten kleine, mit bloßem Auge nicht sichtbare, Öffnungen entstehen. Über Konvektion strömt Luft entlang den Rohrleitungen durch den Versorgungsschacht und kondensiert auf bzw. in den „kälteren“ Oberflächen im Bereich des Dachbodens. Daraus resultierend treten am Dachbalken im oberen Anschluss schwarze Verfärbungen auf und Feuchtigkeit in der Mineralwolle-Dämmung. Wird diese Leckage nicht geschlossen, ist mit einem Bauschaden zu rechnen, der auch das Tragwerk des Holztragwerks des Dachs im Laufe der Zeit beeinträchtigen wird.
Maßnahmen und Kosten zur Beseitigung des Bauschadens
Gemäß DIN 4108-7 „Luftdichtigkeit von Gebäuden“ wird unter Punkt 5 „Planung und Ausführung“ vorausgesetzt, dass die „Luftdichtheitsschicht sorgfältig zu planen, auszuschreiben und auszuführen ist. Die Arbeiten sind zwischen den Beteiligten am Bau zu koordinieren.“
- Die Ebene der Luftdichtigkeit muss alle Innenbereiche einschließen.
- Die Anschlussstellen sind sorgfältig auszubilden.
- Das heißt, dass der gesamte Schacht an die Luftdichtigkeitseben anzuschließen ist.
Für die Herstellung einer durchgehenden Luftdichtheitsschicht wird empfohlen, die Dampfsperre im Bereich des Versorgungsschachtes durchzuführen und die bestehenden Leitungen mit einer Rohrschelle an die Dampfsperre luftdicht zu befestigen. Für die Maßnahme werden Kosten in Höhe von ca. 3.000 € - 4.000 € zu notwendig, da der Eingriff von außen (dachseitig) durchgeführt werden muss.