Flachdach – als voll gedämmte Holzkonstruktion – nicht belüftet
Beschreibung
Auf einem Flachdach sind an der Oberfläche „weiche“ Stellen, die unter leichtem Druck der Holzschalung spürbar nachgeben. Nach Öffnung der Stelle, kann festgestellt werden, dass die Vlieskaschierung an der Unterseite der FPO - Dachbahn feucht ist, die Schalung ist vermodert und die Mineralfaserdämmung im oberen Bereich ist ebenfalls durchnässt. An weiteren Bauteilteilöffnungen konnte das gleiche Schadensbild beobachtet werden. Nach Prüfung der Dachabdichtung auf Fehlstellen konnte an einem Einlauf (Notüberlauf) eine klaffende Naht und an aufgehende Bauteile kleine Öffnungen entdeckt werden.
Ursachen des Bauschadens
Es wird vermutet, dass über weitere Leckagen Feuchtigkeit in die Dachkonstruktion gelangt und nicht mehr ausreichend trocknen kann. Anhand eines Differenzdruckverfahrens kann unter anderem die Dichtheit der Außenhülle überprüft werden. Mit Hilfe von Rauchgas – Strömungsröhrchen wurden Leckagen im Bereich der Downlights im Obergeschoß festgestellt. Die Dampfbremse hat Leckagen. Durch diese Leckagen wird durch Konvektion Feuchtigkeit in die Dachkonstruktion eingetragen. Die "weichen" Stellen an der Schalung des Dachs sind aufgrund zu hoher Feuchtigkeit im Dachaufbau und der damit verbundenen Schädigung des Holzes entstanden.
Maßnahmen und Kosten zur Beseitigung des Bauschadens
Der Aufbau eines vollgedämmten Sparrendachs als Flachdach, im Gefach nicht belüftet, sind gemäß DIN 68800-2 zulässig, solange der Tauwasserschutz nach DIN EN 15026 nachgewiesen ist. Trotzdem stellt diese Art von Dachaufbau eine sensible Konstruktion dar, die keine Verarbeitungsfehler im Bereich der Dampfbremse und/oder im Bereich der Dachhaut verzeiht.
Für die Sanierung des Flachdaches ist der komplette Dachaufbau bis auf die Holzschalung rückzubauen und die feuchte Dämmung zu entfernt und anschließend wieder fachgerecht aufzubauen. In vorliegendem Beispiel wurde der Dachaufbau so geändert, dass eine Konstruktion mit Aufsparrendämmung ausgeführt wurde. Für die Sanierung des Dachaufbaus ist mit einem Kostenaufwand von ca. 400 €/m2 zu veranschlagen.
Für die Sanierungsmaßnahme müssen eventuell Maßnahmen vor der Sanierung und nach der Sanierung getroffen werden, (z.B. De- und Montage von Photovoltaikanlage etc.) die mit weiteren Kosten verbunden sind.