Was ist eine begrünte Fassade und welche Arten gibt es?
Was ist eine begrünte Fassade?
Eine begrünte Fassade ist eine Art der Fassadengestaltung mit Pflanzen. Fassadenbegrünungen gibt es schon lange, jeder kennt das ein oder andere von Kletterpflanzen wie Efeu oder wildem Wein bewachsene Bauwerk. Zwar machten sich begrünten Fassaden eine lange Zeit rar, da die Wurzeln von selbstklimmenden Pflanzen die Fassade beschädigen können, doch inzwischen haben begrünte Fassaden einen ganz neuen Stellenwert erlangt, da ökologisches und gesundes Bauen immer wichtiger wird. Um Schäden an der Fassade zu vermeiden und die Umsetzung begrünter Fassaden zu fördern, werden die Fassadenbegrünungssysteme immer weiterentwickelt und neue Varianten erfunden.
Begrünte Fassade: Wie begrünt man eine Fassade?
Grundsätzlich können Fassaden auf zwei verschiedene Art und Weisen begrünt werden:
- mit oder ohne Ranksystem als bodengebundene Begrünung
- mit Modulsystem, als fassadengebundene Begrünung
➣ Bodengebundene Begrünung mit Ranksystem
Bodengebundene Begrünungen bestehen entweder aus sogenannten Selbstklimmern, die keine Rankhilfe benötigen oder aus Kletterpflanzen, die eine Kletterunterstützung brauchen. Solche Ranksysteme können Seilkonstruktionen oder Gerüste sein. Die Pflanzen haben immer eine direkte Verbindung zum gewachsenen Boden und die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen erfolgt üblicherweise über natürliche Einträge. Bodengebundene Begrünungen müssen weniger intensiv gepflegt werden als fassadengebundene Begrünungen.
Bodengebundene Begrünungen ohne Ranksysteme, die direkt an der Außenwand emporklimmen, bergen die Gefahr, dass die Pflanzen in Risse, die bereits in der Fassade vorhanden sind, eindringen und die Fassade beschädigen.
➣ Fassadengebundene Begrünung mit Modulsystem
Fassadengebundene Begrünungen werden auch als vertikale Gärten, Green Walls oder Pflanzenwände bezeichnet. Hierbei bilden in der Regel die fassadengebundenen Begrünungssysteme die Fassade der Außenwand und ersetzen andere Materialien wie Metalle oder Glas. Solche Modulsysteme benötigen keinen Bodenanschluss. Die Pflanzen wachsen üblicherweise in mit Torf gefüllten Modulen, die auf eine Edelstahl- oder Aluminiumkonstruktion montiert werden. Diese wiederum sind in der tragenden Außenwand verankert. Die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen erfolgt automatisch über ein integriertes, von außen unsichtbares System. Der Pflege- und Wartungsaufwand ist von der Gestaltung und dem verwendeten Modulsystem abhängig, fällt insgesamt aber höher aus als bei einer bodengebundenen Fassadenbegrünung.
Begrünte Fassade: Was bringt Fassadenbegrünung?
Eine Fassadenbegrünung kann nicht nur gegen Hitze, Kälte und andere Witterungseinflüsse schützen, sondern auch die Luftqualität verbessern, Sauerstoff erzeugen und Staub sowie Schadstoffe und Lärm filtern. Darüber hinaus bietet eine begrünte Fassade Lebensraum für kleinere Tiere und trägt somit zum Artenschutz bei.
In der Stadt, wo horizontale Grünflächen oft rar und zu klein sind, schafft eine begrünte Fassade einen vertikalen Grünraum und wirkt somit als Gegengewicht zu den vielen versiegelten Flächen. Zugleich können Fassadenbegrünungen Fassaden ästhetisch aufwerten.