Was ist eine Grundleitung?
Florian J. Fischer
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Grundleitung?
Als Grundleitung wird die Leitung bezeichnet, die unzugänglich im Erdreich, in einer Grundplatte oder in einem Rohrkanal liegt und Abwässer aus
- Fallleitungen
- Anschlussleitungen
- und Bodeneinläufen
aufnimmt, die sie in der Regel dem Anschlusskanal zuführt.
Der Anschlusskanal ist die Leitungsstrecke, die von der letzten Reinigungsöffnung auf einem Grundstück bis zum öffentlichen Abwasserkanal führt.
Je nach Abwassersystem – ob Misch- oder Trennsystem – fungiert die Abwassergrundleitung als
- Schmutzwassergrundleitung,
- Regenwassergrundleitung oder
- Mischwassergrundleitung.
Wie unterscheiden sich Grund- und Sammelleitung?
Prinzipiell haben Grundleitung und Sammelleitung die gleiche Funktion. Allerdings ist die Sammelleitung im Gegensatz zur Grundleitung frei zugänglich. Sie verläuft meistens unter der Kellerdecke oder an den Kellerwänden.
Auf was ist bei der Planung der Grundleitung zu achten?
- Grundleitungsrohre sollten mindestens einen Durchmesser von DN 100 haben.
- Eine Überdimensionierung der Rohre gilt es zu vermeiden, ansonsten kann ist die Selbstreinigung der Rohre nicht gewährleistet.
- Die Neigung eines Rohrbogens darf bei einer Grundleitung maximal 45° betragen.
- Die Leitung zwischen zwei Schächten sollte geradlinig verlaufen.
- Grundleitungen sollten nicht innerhalb von Gebäuden, also nicht unter Kellern, Garagen oder Ähnlichem verlegt werden, sondern nur außerhalb von Gebäuden. Dort sind sie für die vorgeschriebenen regelmäßigen Untersuchungen und Wartungen sowie im Bedarfsfall bei Sanierungen besser zugänglich.
- Ist es nicht möglich, innerhalb eines Gebäudes statt einer Grundleitung eine leicht zugängliche Sammelleitung zu verlegen, so muss die Grundleitung wenigstens über Revisions- beziehungsweise Kontrollschächte verfügen, damit Kontrolle, Wartung und Reinigung möglich sind.
- Grundleitungen unter einem Gebäude mit Bodenplatte müssen geradlinig und auf kürzestem Weg unter dem Gebäude herausführen.
- Die Grundleitung außerhalb eines Gebäudes muss in einer frostfreien Tiefe von mindestens 0,8 Metern verlegt werden. Die Art, wie die Grundleitung verlegt wird, hängt von der Last ab, die später auf sie einwirken wird (Verkehrslast, Erdlast, etc.).
