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Was sind Künstliche Steine?

Inhaltsverzeichnis

Künstliche Bausteine nach Maß, Format und Art

Die künstlichen Bausteine werden aus künstlichen und/oder natürlichen Ausgangsmaterialien hergestellt. Durch diese Herstellungsform lassen sich künstliche Bausteine, zugeschnitten auf ganz bestimmte Anforderungen, herstellen. Das ist der Vorteil gegenüber natürlichen Bausteinen, die in Ihrer Beschaffenheit und Zusammensetzung nicht veränderbar sind.

So kann hinsichtlich der folgenden Anforderungen in der Herstellung variiert werden:

  • Schall- und Brandschutz
  • Festigkeit des Gesteins
  • Wärmeschutz

Eigenschaften, die problemlos angepasst werden können:

  • Farben
  • Strukturen
  • Formen

Unterteilung der Künstlichen Bausteine

Künstliche Steine werden in zwei Bereiche eingeteilt:

Ungebrannte Bausteine Gebrannte Bausteine
Festigkeit durch physikalische und/oder chemische Reaktion, sie bestehen aus mineralischen Zuschlägen, + eventuell Zusätze und/oder + hydraulischen Bindemitteln Bestehen aus Lehm und Ton, erhalten ihre Festigkeit durch Brennen
Verwendung in Form von: Hüttenstein, Leichtbetonstein, Porenbetonstein, Kalksandstein, Betonstein Verwendung in Form von: Klinker, Mauerziegel



Ermittlung von Steinlänge, -breite und -höhe

  Baunormzahl in cm - Fuge in cm = Steinmaß in cm
Länge d. Steins 25  - 1 = 24
Breite d. Steins 25/2 - 1 = 11,5
Höhe d. Steins 25/3

25/4
-

-
1,23

1,05
=

=
7,1

5,2



Übersicht der Steinformate (in mm) und deren Kürzel

Formatkürzel  L (mm)  B (mm) H (mm) Einstellung
DF 240 115 52 Kleinformate
NF 240 115 71 Kleinformate
2DF 240 115 113 Kleinformate
3DF 240 175 113 Mittelformate
4DF 240 240 113 Mittelformate
5DF 240 300 113 Mittelformate
6DF 240 365 113 Mittelformate
8DF 240 240

238

Großformate
10 DF 240 300 238 Großformate
12DF 240 365 238 Großformate
15DF 365 300 238 Großformate
18DF 365 365 238 Großformate
16DF 490 240 238 Großformate
20DF 490 300 238 Großformate



DF steht für Dünnformat

NF steht für Normalformat

Maßordnung und Verbaubarkeit von künstlichen Bausteinen

Die Abmessungen künstlicher Bausteine sind durch die DIN 4172, die Maßordnung im Hochbau, erfasst. Bereits 1871 wurde, infolge der Rationalisierung des Mauerwerksbau, der sogenannte Reichsformatstein definiert, der das Format 12 x 12 x 6,5 cm hat. Aus der Baunormzahl DF (Dünnformat) mit den Abmessungen 240 x 115 x 52 mm bildete sich das heutige Ausgangsformat.



Im Verband entsprechen die Mauersteine ihrer Bemessung nach den Baunormzahlen, wobei Toleranzen und Fugen bereits mit berücksichtigt sind. Daraus ergeben sich, wie in vorstehender Tabelle anhand Länge, Breite und Höhe aufgezeigt, die Ausgangsgrößen aller übrigen Formate. In diesen Maßangaben sind die Fugen anteilig mit berücksichtigt.

In der vorigen Übersicht der Steinformate sind die gängigen Formate mit ihren jeweiligen Abmessungen aufgeführt. Die Format-Kennzeichnung 16 DF bedeutet beispielsweise Folgendes: 16 Steine des Formats DF wären für die Herstellung des gleichen Mauerwerksvolumens erforderlich.

Die Gliederung der einzelnen Formate kann sowohl in mittel-, groß- oder kleinformatige Steine vorgenommen werden. Vermauert werden, nicht zuletzt aus Gründen der Qualitätsverbesserung (Minimierung des Fugenanteils) und der kostenreduzierenden Zeitersparnis, bevorzugt großformatige Steine. Aufgrund der Arbeit mit Versatzgeräten ist man inzwischen davon abgekommen, eine Stoßfuge zu erstellen, was früher durchaus üblich war.

Grundsätzliche Unterschiede

  • Steine mit Feder- und Nutsystem (Abbildung d, e), die an der Stirnseite eine Verzahnung aufweisen und damit nicht vermörtelt werden sondern lediglich press aufeinandergestoßen werden müssen. Diese Verarbeitungsform erfordert eine zusätzliche Länge der Steine von 5 mm.
  • Plansteine für Dünnmörtelverlegung werden mit einem speziellen, sehr feinkörnigen Kleber miteinander verbunden und nicht mehr wie früher üblich mit herkömmlichem Mauermörtel vermauert. Gegenüber dem Ausgangsformat erfordert diese Verarbeitung eine zusätzliche Länge der Steine von 9 mm.
  • Steine mit Knirschvermauerung (Abbildung c) haben an den Stirnseiten sogenannte mit Mörtel befüllbare Mörteltaschen. Gegenüber dem Ausgangsformat erfordert diese Verarbeitung eine zusätzliche Länge der Steine von 5 mm.

a) mit herkömmlich vermörtelter Stoßfuge

b) mit 2 stirnseitigen Nuten (Griffhilfen) und je 2 Mörtelrandstreifen als Stoßfuge

c) mit einer Stirnseitennut als Mörteltasche, die Steine werden knirsch aneinandergestoßen

d) mit einfacher Nut-Feder-Verbindung als mörtelfreie Stoßfuge

e) mit mehrfacher Nut-Feder-Verbindung (Labyrinthverzahnung als unvermörtelte Stoßfuge)

Wie werden Mauersteine klassifiziert?

Steinmaße sind in ihren Abmessungen so genormt, dass Steine der unterschiedlichsten Formate kombiniert werden können.

Gemäß EN 771 lassen sich Mauersteine entsprechend ihrer Druckfestigkeit in zwei Klassen unterteilen:

  • Klasse 1 enthält alle Mauersteine, die durch den Hersteller mit einer gewissen Druckfestigkeit gekennzeichnet sind. Die Toleranz, dass diese Druckfestigkeit erreicht wird, darf nicht > 5% liegen.
  • Klasse 2: In diese Klasse fallen all jene Mauersteine, die den Anforderungen von Klasse 1 nicht gerecht werden.
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