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Was versteht man unter dem Mörtel?

Inhaltsverzeichnis

Woraus besteht Mörtel?

Mauermörtel bestehen aus folgenden Ausgangsstoffen: Sand, Bindemitteln, Wasser und Zuschlagstoffen. Die Zusatzstoffe und -mittel können je nach Bedarf und Anforderung an das Endprodukt hinzugegeben werden. Die meist genutzten Bindemittel, deren Funktion die Verbindung der Gesteinskörner ist, sind Zement, Baukalk und Gips.

Das Fundament des Mörtels bilden die Gesteinskörner. Aufgrund ihrer hohen Schwindneigung müssen Bindemittel wie Zement oder Kalk erst gemagert werden, bevor sie für sich verarbeitet werden können. Dieser Umstand unterstreicht, welche Funktion den Gesteinskörnern zukommt: sie gewährleisten die Raumstabilität des Mörtels. Die Struktur des Mörtels erhält dieser auch durch die Korngrößenzusammensetzung, Größe und Form der Gesteinskörner. Als Ausgangsmaterial für die Mörtelherstellung verwendet man üblicherweise gemischtkörnige, natürliche Gesteinskörnungen bis maximaler Korngröße von vier Millimeter.

Wie wird Mörtel hergestellt?

Je nachdem, wo die Herstellung des Mörtels erfolgt, unterscheidet man zwischen den beiden Arten

  1. Werkmörtel
  2. Baustellenmörtel

Der Werkmörtel wird, wie es der Name bereits verrät, in einem Werk zusammengesetzt und -gemischt. Gegenüber dem Baustellenmörtel sind die ständige Güteüberwachung und die Mörtelqualität große Pluspunkte des Werkmörtels. Bei der Werksherstellung kann gewährleistet werden, dass aufgrund der engmaschigen Fremd- und Eigenüberwachung

  • die geforderten Mischungsverhältnisse nach Gewichtsteilen eingehalten,
  • etwaige Zusatzstoffe oder Zusätze ordnungsgemäß dosiert werden
  • und nur geeignete Gesteinskörnungen verwendet werden.

Chemische und physikalische Prozesse des Herstellungsprozesses

Physikalisch betrachtet, passiert im Zusammenwirken mit Wasser Folgendes: Zwischen den Gesteinskörnungen nimmt der Gleitwiderstand ab; das Wasser wirkt als Gleitmittel. Chemisch gesehen ist das Wasser der Ausgangsstoff für die im Bindemittel stattfindende Erhärtungsreaktion. Zur Mörtelherstellung eignen sich folgende natürlich vorkommende Wasserarten, wie

  • Moorwasser,
  • Regenwasser,
  • Quellwasser
  • und Grundwasser.

Zur Herstellung von Mörtel ungeeignet sind Bach- und Flusswasser, die durch Industrieabwässer verunreinigt sind, sowie sämtliche Wasser, die

  • Sulfate,
  • Säuren
  • und fett-, öl- oder zuckerhaltige Stoffe

enthalten.

Um sicher zu gehen und der Einfachheit halber wird üblicherweise schlicht Leitungswasser verwendet. Im Zweifelsfall kann gemäß DIN EN 197 eine Eignungsprüfung (Erstarrungsversuch) vorgenommen werden. Die Wasserqualität lässt sich im ersten Schritt jedoch auch nach folgenden Kriterien beurteilen:

  • Geschmack und Schaumbildung,
  • Farbe
  • und Geruch.

Wie wirken sich Zusätze auf den Mörtel aus?

Generell verändern Mörtelzusätze die Eigenschaften des Fest- wie auch des Frischmörtels. Man unterscheidet bei den Zusätzen die Zusatzmittel und Zusatzstoffe. Grundsätzlich haben Sie keinen Einfluss auf den Korrosionsschutz des Putzträgers und der Putzbewehrung. In prognostiziertem Maße oder überhaupt nicht beeinflussen die Zusätze das Erhärten, Abbinden, die Festigkeit, Beständigkeit, des Bindemittels.

Zusatzmittel

Zusatzmittel sind all jene Mittel, ob pulvrig oder flüssig, die niedrig dosiert zugegeben werden und durch ihre physikalische und/oder chemische Wirkung Einfluss auf die Eigenschaften des Mörtels nehmen.

Zusatzstoffe

Unter den Zusatzstoffen versteht man pulvrige, fein aufgeteilte Stoffe wie beispielsweise Trass, Gesteinsmehl, Farbpigmente usw. Diese Stoffe beeinflussen bestimmte Eigenschaften des Mörtels, wie zum Beispiel Festigkeit, Dichtigkeit, Farbe, Beständigkeit, Konsistenz, Verarbeitbarkeit.

Wo liegt der Unterschied zwischen Werk- und Baustellenmörtel?

Der Werkmörtel

Gemäß DIN wird der Werkmörtel noch einmal unterschieden in

  • Werk-Vormörtel (oder Werk-Nassmörtel)

    Dieser Mörtel erhält auf der Baustelle seine finale Zusammensetzung. Angeliefert ist der Werk-Vormörtel ein Gemisch aus Gesteinskörnungen und den Bindemitteln Wasser- und Luftkalk sowie etwaigen Zusätzen. Dieser Mörtelmischung werden auf der Baustelle eventuell weitere Bindemittel, auf jeden Fall jedoch Wasser zugegeben. Zum verarbeitungsfertigen Endprodukt wird das Ganze mithilfe eines Mischers. Auszuschließen ist bei Anlieferung und Transport, dass der Mörtel der Witterung ausgesetzt wird oder sich der Mörtel entmischt.

     
  • Werk-Frischmörtel

    Bei dem sogenannten Werk-Frischmörtel handelt es sich um einen gebrauchsfertigen Mörtel. Das heißt: Die Mörtelmischung wird im Werk mit dem Anmachwasser vermischt und in dieser verarbeiteten Konsistenz in Spezialfahrzeugen direkt auf die Baustelle geliefert. Während des Transports und auch beim Entleeren hat der Fahrer darauf zu achten, dass es zu keiner Entmischung kommt.

     
  • Werk-Trockenmörtel

    Dieser Mörtel wird in Silos, Papiersäcken oder Containern auf der Baustelle angeliefert. Das trockene Mörtelgemisch wird mit Hilfe spezieller Mischer verarbeitungsfertig gemacht. Dazu wird dem Pulver entsprechend der Herstellerangabe die empfohlene Wassermenge zugegeben. Die Lagerungszeit von Werk-Trockenmörtel auf der Baustelle, jedoch lediglich bei witterungsgeschützter und trockener Lagerung, beträgt vier Wochen.

Der Baustellenmörtel

Im Gegensatz zum Werkmörtel erfolgt die Herstellung von Baustellenmörtel direkt auf der Baustelle. Die Mörtelmischung wird aus Bindemitteln und Gesteinskörnungen hergestellt, die getrennt voneinander angeliefert wurden und entsprechend der bewährten Mischungsverhältnisse zusammengestellt wurden. Um Schwierigkeiten bei der Verarbeitbarkeit vorzubeugen ist es unerlässlich, die Gesteinskörnungen sauber und die Bindemittel witterungsgeschützt und trocken zu lagern. Entsprechender Raum ist hierfür auf einer Baustelle einzuplanen.

Als geeignetes Abfüllmaß für das Abmessen der Mörtelstoffe nach Raumteilen haben sich Eimer oder Messzylinder bewährt. Die Druckfestigkeit des Mörtels basiert schlussendlich auf exakter Abmessung und dem sorgfältigen Durchmischen der Ausgangsstoffe. Eine homogene, kellengerechte Mörtelmischung lässt sich durch die modernen Mörtelmischer und durch die Einhaltung der Mindestmischdauer inzwischen problemlos herstellen.

Das Volumen von Gesteinskörnung und Bindemittel verringert sich beim Mischen mit Wasser. Die durch das Wasser gleitfähig gewordenen Feinstbestandteile füllen die vorhandenen Hohlräume aus, was auch als Mörtelausbeute bzw. Einmischungsfaktor bezeichnet wird. Die Mörtelausbeute beträgt zwischen 60 bis 75 Prozent. Eine Optimierung des sogenannten Bindemittelleims ist durch das jeweils empfohlene Mischungsverhältnis zu erreichen. Das Schwinden des Mörtels wird während des Erhärungsprozesses wird durch die Ummantelung der Zuschlagkörner mit Bindemittel minimiert.

Entwicklung Auf den Baustellen hat sich inzwischen der Werkmörtel durchgesetzt. Baumörtel wird aus Gründen der Wirtschaftlichkeit (Lohnkosten) und den Qualitätsrisiken, die durch Anmischfehler oder unsachgemäße Lagerung, etc. entstehen können, heute eher weniger genutzt.

Was hat es mit „mageren“ und „fetten“ Mörteln auf sich?

Berühren sich, infolge von erhöhter Bindemittelzugabe, die Gesteinskörner nicht mehr, spricht man von einem sogenannten „fetten“ Mörtel. Dies kann jedoch zur Folge haben, dass es zu Festigkeitsverlusten und Schwindrissen kommt.

Magere“ Mörtel ergeben sich hingegen durch die Reduzierung des Bindemittelanteils. Dies hat jedoch zur Folge, dass sich die Gesteinskörner nur noch ungenügend verkitten. Daraus folgen Festigkeitsverluste, starkes Wassersaugen oder Absanden.

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