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Was sind Pfetten und wozu sind sie da?

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine Pfette?

Eine Pfette ist ein Balken beziehungsweise ein Lagerholz im Dachstuhl, der parallel zum Dachfirst verläuft und die vom First zur Traufe reichenden Sparren unterstützt.

Pfetten sind elementarer Bestandteil von Pfettendächern. Dabei werden nach der Position im Dachstuhl drei Arten von Pfetten unterschieden:

  1. Firstpfette im First des Dachstuhls; die Firstpfette wird auch Sparrenschwelle genannt
  2. Mittelpfette zwischen First und Fußpfette, meist im oberen Drittel der Dachkonstruktion; nicht immer ist eine Mittelpfette (Zwischenpfette) notwendig
  3. Fußpfette im Traufbereich; befestigt auf der darunterliegenden Geschossdecke, dem Kniestock oder Drempel; kann auch als Ringbalken ausgeführt sein

Bei einem Pfettendach mit Dachüberstand ragen die Dachpfetten über den Giebel hinaus, wodurch sie sich teilweise im Freien befinden. Der außen liegende Teil einer Dachpfette wird als Pfettenkopf bezeichnet. Pfettenköpfe müssen gut gegen Niederschläge geschützt sein, damit sie nicht faulen. Ein ausreichender Schutz kann durch eine Metallabdeckung, einen Anstrich oder einen entsprechenden Dachüberstand erzielt werden.

Zusatz-Wissen Damit die Sparren stabil auf den Pfettenkanten liegen, erhalten sie an der Stelle, an der sie auf den Pfetten aufliegen sollen, unterseitig eine Auskerbung. Diese Auskerbung wird Kerve genannt – abgeleitet vom englischen to carve für schnitzen oder kerben.

Welche Aufgaben haben Pfetten?

Pfetten nehmen die Kräfte aus den Sparren auf und leiten diese über Ständer, tragende Wände oder andere Elemente in die Fundamente weiter:

Art der Pfette

Funktion

Firstpfette

… übernimmt die Kräfte von den Sparren im Firstbereich und leitet diese über Ständer, tragende Wände oder andere Elemente in das Fundament weiter.

Mittelpfette

… verhindert das Durchhängen der Sparren und leitet die Kräfte über Ständer, tragende Wände oder andere Elemente in das Fundament weiter.

Fußpfette

… nimmt die Kräfte der Sparren im Traufbereich auf und leitet diese ins Fundament weiter. Die Fußpfette ist außerdem Bindeglied zwischen Dachstuhl und Mauerwerk beziehungsweise Außenwand.

Pfette: Wann ist eine Mittelpfette erforderlich?

Mittelpfetten sind nicht immer notwendig. Sie kommen traditionell bei Pfettendächern als Vollholz-Konstruktion zum Einsatz, wenn die Sparrenspannweite über 4,5 bis 5,5 Meter hinausgeht. Je nach Länge der Dachfläche können auch mehr als eine Mittelpfette pro Dachseite notwendig werden.

Pfetten: Was sind Koppelpfetten?

Koppelpfetten sind Pfetten, die die Aufgaben von Sparren übernehmen. Sie bei Dachkonstruktionen zu finden, die nur aus Dachbindern und Pfetten bestehen, also ohne Sparren auskommen. Vor allem beim Hallenbau wird diese Art der Dachkonstruktion angewendet.

Alternative Bezeichnungen für Koppelpfette sind Pfettensparre und Sparrenpfette.

Welches Holz für Pfetten?

Für Firstpfetten und Mittelpfetten wird in der Regel Brettschichtholz verwendet, da diese Pfetten große Lasten tragen müssen. Brettschichtholz besteht aus mehreren verleimten Massivholzbrettern und ist sehr stabil.

Fußpfetten hingegen bestehen meistens aus Vollholz, das nicht verleimt ist.

Pfette im Fachwerkbau

Im Fachwerkbau wird das Rähm als Pfette bezeichnet. Dieses Bauteil – auch Wandpfette, Rähmholz oder Rähmbalken genannt – bildet den oberen waagrechten Abschluss einer Fachwerkwand.

Weitere Informationen Alle Grundlagen zum Thema Fachwerk können Sie in diesem Fachartikel nachlesen: Fachwerk – Die Grundlagen einfach erklärt. Dort finden Sie auch eine Grafik, in der unter anderem der Rähm beziehungsweise die Pfette markiert ist.
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