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Was ist eine XPS-Dämmung?

Inhaltsverzeichnis

Für was steht XPS?

Die Abkürzung XPS steht für extrudiertes Polystyrol beziehungsweise Polystyrol-Extruderschaumstoff. Das Material basiert auf Erdöl, besteht größtenteils aus Luft und wird aufgrund seiner dämmenden Wirkung seit Beginn der 1950er-Jahre im Baubereich eingesetzt – meist in Form von XPS-Dämmplatten.

XPS-Dämmplatten werden synthetisch hergestellt, indem Polystyrol-Granulat geschmolzen und anschließend unter Zusatz eines Treibmittels wie Kohlendioxid und eines Brandschutzmittels durch eine flache, breite Düse auf ein Fließband gepresst wird, wo es aufgrund des veränderten Luftdrucks aufgeschäumt. Anschließend wird es zu Platten geschnitten, die eventuell noch ein Profil erhalten.

Durch die Extrusion entstehen viele kleine geschlossene Zellen. Sie sorgen dafür, dass XPS-Dämmplatten hart, hoch belastbar und unempfindlich gegen Feuchtigkeit sind.

Ist XPS Styrodur?

Styrodur ist eigentlich ein geschützter Markenname, wird aber umgangssprachlich synonym für XPS verwendet – ähnlich wie Styropor für EPS (Expandiertes Polystyrol) oder Tempo für Papiertaschentücher.

Was ist der Unterschied zwischen EPS und XPS

XPS steht für extrudiertes Polystyrol, EPS hingegen für expandiertes Polystyrol. Obwohl für beide Materialien Polystyrol-Granulat als Ausgangsstoff verwendet wird, ist XPS wesentlich dichter als EPS. Grund dafür ist die unterschiedliche Herstellungsweise:

Um XPS herzustellen, wird das Polystyrol-Granulat geschmolzen, Treibmittel und Brandschutzmittel hinzugefügt und durch eine Düse auf ein Fließband gepresst – auch Extrusion genannt. Die Masse wird anschließen zu Blöcken oder Platten geschnitten.

Zur Herstellung von EPS wird das Polystyrol-Granulat mit Wasserdampf und einem Treibmittel behandelt, wodurch sich die Körner auf das zwanzig- bis fünfzigfache Volumen aufblähen, also expandieren. Die so entstehenden Styroporperlen werden danach verschweißt und zu Blöcken oder Platten geschnitten.

Weitere Informationen zu EPS Dämmung erhalten Sie in diesem Fachartikel: EPS Dämmstoff: Was sind die Vor- und Nachteile von Styropor als Dämmung?

Wo wird XPS-Dämmung verwendet?

Da XPS-Dämmung sehr hoch belastbar und unempfindlich gegen Feuchtigkeit ist, wird der Dämmstoff vor allem dort eingesetzt, wo die Dämmung starker Feuchtigkeit und mechanischer Belastung (Druckbelastung) standhalten muss.

Das ist vor allem der Fall bei:

  • Sockeln
  • Kelleraußenwänden
  • Bodenplatten
  • Flachdächern (Umkehrdächer, Gründächer, Terrassendächer, Parkdecks)
  • Bädern (hierfür gibt es spezielle XPS-Bauplatten)

Kann XPS schimmeln?

XPS ist zwar wasserbeständig, kann aber Luftfeuchtigkeit nicht aufnehmen und wieder abgeben. Werden die Platten fehlerhaft verbaut, können sich Feuchtigkeitsnester bilden, die womöglich einen erhöhten Schimmelbefall nach sich ziehen.

Die Eigenschaften von XPS-Dämmung: Vorteile und Nachteile

Vorteile von XPS-Dämmung:

  • XPS hat eine geringe Wärmeleitfähigkeit, was bedeutet, dass durch die Dämmung nur wenig Wärme nach außen verloren geht.
  • Eine Dämmung aus XPS hat eine gute Wärmespeicherkapazität, aufgrund der dichten Struktur.
  • Durch die geschlossene Zellstruktur ist XPS außerdem resistent gegen Feuchtigkeit.
  • Da XPS wasserfest ist, ist das Material langlebig.
  • Die gleichmäßige Zellstruktur führt dazu, dass XPS sehr druckfest und formbeständig ist.
  • Aufgrund seiner Formbeständigkeit schrumpft und verrutscht XPS Dämmung nicht während des Einsatzes.

Nachteile von XPS-Dämmung:

  • XPS wird aus Erdöl hergestellt, einem begrenzten Rohstoff
  • Zur Herstellung von XPS wird viel Primärenergie benötigt und somit während des Prozesses viel CO2 ausgestoßen.
  • Alte Dämmplatten können aufgrund des Treibmittels, das zu deren Herstellung verwendet wird, nicht weiterverarbeitet werden.
  • XPS trägt nicht zur Regulierung des Raumklimas bei, da es keine Luftfeuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben kann, was wiederum Schimmelbildung begünstigt.
  • XPS gilt als normal entflammbar (B2).
  • Im Brandfall geben XPS Dämmplatten giftige Gase ab.
  • Beim Ein- und Ausbau von XPS können synthetische Fasern in die Lunge eindringen, es sollten Mund und Nase deshalb geschützt werden.
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