Fliesen in Holzoptik: Hingucker für Bad und Terrasse

Eine Veranda mit Holzplanken, der Küchenboden mit Parkett – was auf den ersten Blick schick und edel wirkt, bringt auf den zweiten sofort ein paar Probleme mit sich. Bei Regen wird ein hölzerner Untergrund schnell glitschig, bei zu viel Sonne trocknen die Holzlatten auf der Terrasse aus, das Holz verzieht sich, wenn es nicht regelmäßig und gut gepflegt wird. Und wie schnell passieren in der Küche kleinere Malheure, bei denen Öl auf den Boden spritzt oder andere Dinge herunterfallen, die sich ins Holz „fressen“.

Zu Echtholzböden mit hohem Pflegeaufwand und geringerer Widerstandsfähigkeit könnten Fliesen in Holzoptik also eine gute Alternative darstellen. Während die Verwendung von Fliesen im Wohnbereich lange Zeit als No-Go galt, weil man mit ihnen einen kühlen und sterilen Look verband, haben Holzoptik-Fliesen diese Vorbehalte längst entkräftet.

Optisch ist kein großer Unterschied mehr festzustellen zwischen Böden aus echtem Holz und hochwertigen Keramikfliesen in Holzoptik. Und im Gegensatz zu Holz beweist die Fliese, dass sie es auch mit schwierigem Terrain, wie einer Terrasse oder einem Nassbereich, aufnimmt. Abgesehen vom günstigeren Preis haben die keramischen Holzimitate aber noch weitere Vorteile. So sind sie:

• langlebig und robust
• UV-beständig
• feuerfest
• kratz- und schlagfest
• besonders pflegeleicht
• allergenfrei (da sie nicht imprägniert werden müssen)
• rutschfest

Fliesen eignen sich dabei für Räume, die häufig genutzt werden, so auch im Badezimmer oder in der Küche, aber auch im Außenbereich. Und meistens reicht ein Wischmopp mit Wasser, um einmal schnell den Schmutz abzuwischen.

Ein Holzboden in Küche und Bad? Schwierig. Im Nassbereich sogar ganz und gar nicht empfehlenswert. Anders bei Fliesen in Holzoptik. Diese dürfen auch im Nassbereich verlegt werden. Fliesen mit feiner Maserung und einer leichten Struktur auf der Oberfläche kommen dabei dem typischen Charakter von Echtholz ziemlich nahe. Dabei gibt es alle Maserungen und auch Farben – angelehnt an unterschiedliche Holzarten. Von Eiche, über Ulme bis hin zu Teak oder Zedernholz. Trotzdem sind die Fliesen anders als Holz unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit und lassen sich leicht pflegen.

Ein weiterer Vorteil: Keramikfliesen sparen Heizkosten. Denn Keramik verfügt – anders als Holz, PVC, Laminat oder textile Bodenbeläge – über eine ausgezeichnete Wärmeleitfähigkeit. Kombiniert mit einer Fußbodenheizung lässt sich die Zimmertemperatur somit flexibel regulieren, was unterm Strich Heizkosten einspart. Und wer von einer Duschkabine ganz und gar in Holzoptik träumt, kann sich diesen Traum sogar mit Wandfliesen in Holzoptik verwirklichen.

Auch auf der Terrasse eignen sich Fliesen optimal. Anders als bei einem Holzfußboden kommt es hier trotz Regen oder Schnee nicht so schnell zu Rutschgefahr. Die Oberfläche von Terrassenfliesen und Balkonfliesen aus Feinsteinzeug hat außerdem noch weitere Vorteile:

1. Die Oberfläche ist extrem dicht und nimmt deshalb viel weniger Wasser auf als Naturstein- oder Betonplatten.
2. Schmutz kann nicht eindringen, die Fliesen sind zudem sehr einfach zu reinigen.
3. Die Oberfläche ist meist strukturiert und bietet damit eine sehr hohe Rutschsicherheit.
4. Die Oberfläche ist sehr robust und nutzt sich nicht ab. Damit bleiben Farbe und Struktur erhalten.
5. Zudem ist die Oberfläche farbecht. Die Sonneneinstrahlung führt hier nicht zu Farbveränderungen. Dadurch ist kein Nachimprägnieren notwendig und auch keine Imprägnierung oder Nachbehandlung nötig.
6. Die Oberfläche der Fliese verändert sich auch im Laufe der Jahre nicht.

Es gibt aber auch ein paar wenige Nachteile:

1. Sie sollten die Farbe mit Vorsicht auswählen, da dunkle Farben sich schnell aufheizen. Das kann auf der Terrasse im Sommer unangenehm werden.
2. Feinsteinzeugfliesen nehmen nur minimal Wasser auf. Das ist zwar gut in Nassbereichen, im Außenbereich kann sich das Wasser aber auch auf den Fliesen stauen. In der feuchten Übergangszeit zwischen Herbst und Winter kann sich so abends ein Feuchtigkeitsfilm an der Plattenoberseite bilden, der in der Nacht gefriert und so die Fliese doch rutschig macht. Folglich kann dieser feine Film der in der Nacht frieren.

Empfehlenswert sind daher immer strukturierte bis stark strukturierte Fliesen für den Außenbereich. Glatte Oberflächen sind zwar einfacher zu reinigen, aber die Rutschgefahr ist größer.

Für Fliesen in Holzoptik müssen Sie Kosten zwischen zwanzig und 50 Euro pro Quadratmeter einplanen. Manchmal gibt es auch Aktionsware oder Sonderangebote schon ab zehn Euro pro Quadratmeter. Damit sind Fliesen eindeutig günstiger als Laminat oder Parkett. Fliesen in Holzoptik, deren Oberflächen zusätzlich fühlbare Holzstrukturen aufweisen, liegen preislich etwas höher und gehen bei rund fünfzig Euro pro Quadratmeter los.

Um einem Parkett- oder Laminatboden optisch sehr nahe zu kommen, sollte die Fugenbreite bei Holzdekor-Fliesen möglichst schmal gehalten werden. Ratsam ist eine Fugenfarbe, die eine Nuance dunkler ist als die Farbe der Fliese. So erzielen Sie einen Effekt wie bei einem Echtholzboden.