Glas, Folie, Holz? Für die Küchenrückwand ist fast alles erlaubt

Inhaltsverzeichnis

Wie gestalte ich eine Küchenrückwand?

In modernen Häusern nehmen Küchen oft einen großen Raum ein. Meistens sind sie als offene Küche einschließlich freistehendem Küchenblock mit integriertem Herd gestaltet. Um sie optisch vom Essbereich oder Wohnzimmer abzugrenzen, werden meistens andere Materialien verwendet. Statt Parkett liegen im Küchenbereich vielleicht große Fliesen aus, statt weißer Wände gibt es an der Küchenrückwand oft einen Stein- oder Holzhintergrund, was einen guten Kontrast bildet.

Doch nicht in allen Häusern und Wohnungen nehmen Küchen so viel Platz ein. Gerade in älteren Häusern oder Wohnungen sind Küchen eher klein, manchmal sogar schlauchartig gestaltet. Gerade deshalb eignen sich für die Küchenrückwand oft Glas oder Plexiglas besonders gut. Die durchsichtigen Materialien einer Glas- oder Acrylglasscheibe wirken optisch vergrößernd. Und anders als bei Fliesen können Glas- und Plexiglasscheiben besser abgewischt werden, da sie keine Fugen haben.

Materialkunde: Was eignet sich gut für die Küchenrückwand?

Der eine liebt es rustikal natürlich, der andere eher schlicht oder elegant – so unterschiedlich die Geschmäcker sind, so verschieden sind auch die Materialien für eine Küchenrückwand. Wie sie gestaltet wird, hängt letztlich von den individuellen Wünschen des Haus- oder Wohnungseigentümers ab.

Wer es in seiner Küche eher elegant und hochwertig haben will, für dessen Küchenrückwand eignen sich Glas, Edelstahl, Aluminium, Holz oder Stein. Besonders gut zu reinigen und zu pflegen sind hierbei Verbundstoffe mit Beschichtungen aus Melaminharz oder Acryl- und Plexiglas. Diese können auch mit einer Beschichtung überzogen sein, die eine Granit-, Marmor- oder Holzwand vortäuschen. Ein weiterer Vorteil dieser Materialien: Sie sind nahezu unzerbrechlich, kratz- und stoßfest. Außerdem können sie bei Bedarf schnell ausgetauscht werden.

Wenn Sie neu bauen oder eine Küche renovieren wollen, sollten Sie die Gestaltung der Küchenrückwand bei der Küchenplanung mit bedenken. Dabei sollten Sie allerdings neben der Optik auch die Langlebigkeit, Empfindlichkeit und den Pflegeaufwand im Blick haben. Wer einmal Bolognese gekocht oder Kürbissuppe püriert hat, weiß, wie eine weiße Wand hinterm Herd danach aussehen kann. Eine Küchenrückwand im Spül- und Herdbereich sollte also nicht nur schön aussehen, sondern auch ein paar Kochsünden durchaus aushalten können.

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Glas, Acryl oder doch Fliesen? Diese Materialien eignen sich für Küchenrückwände

Wer eine Küche plant und einrichtet, denkt als erstes an die Möbel und Geräte. Und trotzdem sollten Sie sich schon früh überlegen, welchen Style Ihr Kochrefugium einmal haben soll. Natürlich mit Holz oder Stein, elegant mit viel Glas oder Marmor, kontrastreich in Weiß und Schwarz oder doch farbenfroh mit Muster? In Küchenstudios und bei Fachgeschäften finden Sie für jeden Geschmack etwas. Ob alles auch als Rückwand taugt, lesen Sie hier.

  1. Fliesen

Kinder der 80er Jahre werden sie noch kennen: Fliesen in braun, graublau oder beige. Dabei möglichst klein gekachelt und einmal quer durch die ganze Küche. Dieser Look gehört – glücklicherweise – der Vergangenheit an. Heute gibt es so viele unterschiedliche Fliesen – in Größe, Farbgestaltung oder vom Material her – da haben Haus- oder Wohnungsbesitzer eher die Qual der Wahl. Soll es eine riesige Fliese hinterm Herd sein oder doch mehrere kleinere? Und woraus sollen sie bestehen – Edelstahl, Glas oder Naturstein? Dezent in sanften Tönen oder doch lieber als Akzent in knalligen Farben? So individuell die Geschmäcker – so unterschiedlich sind auch die Fliesen.

Im Gegensatz zu anderen Materialien haben sie einen entscheidenden Vorteil: Fliesen sind langlebig, unempfindlich gegenüber Spritzwasser und lassen sich relativ leicht pflegen. Ihr Nachteil sind hingegen die Fugen. Denn sie sind im Zweifel pflegeintensiver. Entscheiden Sie sich allerdings für besonders große Fliesen, vielleicht hinterm Herd sogar eine am Stück, ist der Pflegeaufwand nicht viel größer als bei Glas.

  1. Glas oder Plexiglas

Küchenrückwände aus Glas sind derzeit sehr beliebt. Kein Wunder, sie sehen nicht nur schick aus, sie vergrößern optisch auch kleine Räume und sind obendrein noch sehr gut zu pflegen. In der Regel muss man sie einfach nass abwischen – fertig. Meistens sind sie aus mattiertem oder gefärbtem Glas gefertigt, es ist sogar möglich, Fotos oder Kunstbilder draufdrucken zu lassen. Gut sind Glasplatten mit Beschichtungen aus Melaminharz oder Acryl- und Plexiglas. Sie sind lange haltbar und besonders pflegeleicht. Angebracht wird das Glas oder Plexiglas mittels eines speziellen Klebstoffes oder durch Schienen an der Wand. Auf Bohrlöcher kann somit verzichtet werden.

Der eindeutige Vorteil gegenüber Fliesen: Es gibt keine Fugen. Der Pflege- und Reinigungsaufwand hält sich sehr in Grenzen. Der Nachteil von Glas: Es ist in der Regel teurer und sollte von Fachleuten angepasst werden.

  1. Holz

Holz schafft immer eine gemütliche Atmosphäre. Dabei kann bei einer Küchenrückwand zwischen Echtholz oder günstigeren beschichteten Flachpressplatten ausgewählt werden. Keine Sorge: Beide werden versiegelt, so dass die Holzwände einfach abgewischt werden können. Die Reinigung ist somit nicht zu aufwändig. Allerdings hat auch Holz einen Nachteil: Anders als Glas verträgt es Stöße schlechter. So können schnell Macken entstehen. Und auch hinter einer offenen Flamme, wie es sie bei einem Gasherd gibt, sollten Holzpaneelen nicht angebracht werden. Hier besteht Brandgefahr.

  1. Stein

Auch Stein in der Küche sorgt für eine natürliche oder teilweise exklusive Atmosphäre. Dabei gibt es ein breites Spektrum an Steinen: Natursteine, wie beispielsweise Sandstein oder Marmor sowie Kunst- beziehungsweise Acrylsteine. Hergestellt werden die Kunststeinplatten aus mineralisch gebundenen Werkstoffen, die mit Mineralien wie Gesteine oder Bruchglas angereichert werden. Beim Acrylstein kommt ein harzgebundener Werkstoff hinzu.

Die künstlichen Steine überzeugen meist durch ihre Robustheit und Unempfindlichkeit. Natursteine können da empfindlicher sein. Marmor ist beispielsweise bei Säure sehr empfindlich, Essigspritzer wären also nicht ideal.

Steinplatten – egal ob als Arbeitsplatte oder für die Küchenrückwand – gelten dabei als sehr hitzebeständig und wasserresistent. Trotzdem sollten Sie sich vor dem Kauf gut über die Steine informieren. Natursteine sind unterschiedlich empfindlich. Zusätzlich sollten sie in regelmäßigen Abständen geölt werden. Beim Reinigen sollten Sie spezielle, für den Naturstein empfohlene Reiniger verwenden. Ein Fachmann kann Sie hier sicher zu beraten.

  1. Latexfarbe

Wer an seine Küchenrückwand keine Platten montieren möchte und eher ein Freund von Putz ist, hat die Möglichkeit, die Wände mit einer speziellen Dispersionsfarbe für Küchen und Bäder zu streichen. Im Handel heißen solche Farben „Latexfarbe“, obwohl es nur noch sehr wenige Farben gibt, in denen Latex überhaupt noch vorkommt. Heute verwendet man für die Farben lieber moderne Kunstharze.

Latexfarbe gibt es dabei in den unterschiedlichsten Farbvarianten, von matt bis glänzend. Der Vorteil von Latexfarbe ist, dass sie die Wand vor Feuchtigkeit schützt. Die Wandfarbe ist also wasserabweisend und scheuerfest. Außerdem können sie auf ganz unterschiedliche Untergründe gestrichen werden. Wichtig ist, dass Sie eine „diffusionsfähige“ Farbe nehmen. Diese erlaubt der Wand das Atmen, was Schimmelbildung vermeidet. Einen Nachteil hat die Latexfarbe allerdings: Sie ist nicht hitzeresistent und sollte daher nicht für den Bereich hinter dem Herd genutzt werden. Für die Wand hinter der Spüle oder Arbeitsfläche kann sie aber sehr gut verwendet werden.

  1. Tapete

Ja, auch in der Küche ist Tapete möglich, da sie versiegelt und abwaschbar gemacht werden kann. Dafür verwenden Sie am besten einen speziellen Tapetenschutz. Er hilft, dass der Wandbelag vor Feuchtigkeit geschützt ist.

  1. Beton

Wer einen Industrie-Look in seiner Wohnung kreieren will, kann seine nackten Betonwände auch in der Küche zur Schau stellen. Damit diese empfindliche Küchenrückwand aber auch lange hält, sollte sie versiegelt werden und die Kochstelle mit einer Platte geschützt werden. Hierfür eignen sich Platten aus Edelstahl, da sie besonders robust sind und den puristischen Style unterstreichen.

  1. Mineralputz

Mineralputz ist ein besonders natürliches Material für die Wand. Er kann dabei im gewünschten Farbton pigmentiert werden, durch die richtige Behandlung und Verwendung können so abriebfeste und wasserabweisende Oberflächen geschaffen werden. Zum Schluss wird die Mineralputz-Wand geölt und erhält dadurch einen leichten Glanz. Damit die Oberfläche auch lange hält, sollte auf säurehaltige Putzmittel verzichtet werden. Zusätzlich empfiehlt sich für den Bereich hinter dem Herd ein Fettspritzschutz.

  1. Edelstahl

Edelstahl eignet sich sehr gut als Spritzschutz in der Küche. Deshalb werden Edelstahlplatten auch gerne in Betriebsküchen verwendet. Ihr Vorteil: Sie sind besonders robust und hitzebeständig. Auf glänzendem Edelstahl sieht man allerdings sofort alle Flecken, deshalb empfiehlt sich für Küchen eine matt geschliffene Variante. Spritzer können hier schnell mit Schwamm und Spülmittel entfernt werden.

  1. Keramikplatten

Auch Keramik eignet sich sehr gut für eine Küchenrückwand. Es ist ein sehr robuster, kratzfester, hygienischer und hitzebeständiger Naturwerkstoff. Hier lassen sich – ähnlich wie bei Fliesen – auch große Formate einsetzen und damit Fugen verhindern.

Was kostet eine Küchenrückwand?

Natürlich ist der Preis immer von der Materialart, Ver- und Bearbeitung und auch von den individuellen Wünschen abhängig, daher kann er sehr variieren. Generell kann man aber sagen, dass Glas teurer als Kunststoff ist und Holz teurer als Latexfarbe. Kunststoff hat beispielsweise einen Laufmeterpreis von rund 80 Euro, eine hochwertige Glasrückwand kommt da schon auf etwa 300 Euro pro Laufmeter. Eine grobe Preisübersicht erhalten Sie in der Tabelle:

Material Kosten pro Quadratmeter (m²)
Edelstahl 50 bis 200 Euro
Farben & Folien 10 bis 100 Euro
Holz 50 bis 250 Euro, je nachdem, um welche Holzart es sich handelt
Fliesen 20 bis 150 Euro, je nach Fliesenqualität
Acryl- oder Plexiglas 80 bis 100 Euro
Glas 200 bis 300 Euro

FAQ - Die häufigsten Fragen zu Küchenrückwänden

Egal ob Glas, Kunststoff, Keramik, Beton, Holz oder Latexfarbe – in der Küche ist fast alles erlaubt. Voraussetzung ist, dass Sie die Oberflächen gegebenenfalls versiegeln oder ölen, damit sie die Feuchtigkeit gut vertragen. Auch nicht alle Materialien sind hitzebeständig, so dass sie für den Bereich hinterm Herd taugen. Hier sollten Sie sich zu beraten lassen. Generell sind aber Fliesen, Glas, Plexiglas oder auch Keramik gute Oberflächen, die pflegeleicht, robust und langlebig sind.

Mit einer Folie oder Fliesenklebern können Sie schnell und kostengünstig den Look Ihrer Küche verändern. Sie sind allerdings nicht zu langlebig und können von Qualität und Preis sehr variieren. Für eine schnelle Veränderung mit kleinem Budget lohnen sie sich aber allemal.

Auch Latexfarbe setzt schnell neue Farbeffekte und ist vergleichsweise kostengünstig. Die Farbe macht die Wände wasserresistent und auch Fettspritzer können so schnell weggewischt werden. Einziger Nachteil: Latexfarbe ist nicht sehr hitzebeständig und sollte deshalb hinterm Herd nicht verwendet werden.

Langlebig, robust, schick und eher niedrigpreisig ist auch Plexiglas. Sie kann leicht als Platte montiert werden und ist im Vergleich zu einer Glasscheibe sehr günstig.

Glas, Edelstahl und auch Fliesen sind sehr robust und langlebig. Gasherd-Besitzer sollten zudem darauf achten, dass das verwendete Material auch hitzebeständig ist. Hier empfiehlt sich besonders das robuste und hochwertige ESG Glas ebenso wie hitzebeständiges Dekton. Auch Stein kann sich hier eignen, allerdings sollten Sie danach schauen, dass der Naturstein nicht zu empfindlich und pflegeintensiv ist.

Eine Küchenwand lässt sich in der Regel schnell und ohne zu großen Einsatz ändern. Oft können Fliesen dazu sogar an der Wand bleiben. Wollen Sie eine Platte draufsetzen, sollten Sie zunächst die Wandabschlussleisten entfernen und die neue Rückwand aufsetzen, aufkleben oder montieren. An der neuen Rückwand können Sie dann auf die Wandabschlussleisten verzichten.

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