Kinderzimmer streichen: Welche Farben sind dafür geeignet?

Bevor das Kinderzimmer gestrichen wird, sollten bei der Wahl der Wandfarbe einige grundlegende Aspekte beachtet werden:

• Wie groß ist der Raum?
  
  Kleine Räume können mit entsprechenden Farben größer wirken, niedrige Räume können durch Farben höher wirken.
• Wie ist der Raum ausgerichtet?
  
  Die Ausrichtung und der daraus resultierende Einfall der Sonne ist bei der Wahl der Wandfarbe zu beachten. Für Nordzimmer werden warme Farben, für Südzimmer eher kühlere Farben empfohlen.
• Welchen Charakter hat das Kind?
  
  Farben besitzen eine atmosphärische Wirkung, durch die spezielle Eigenschaften des Kindes unterstrichen oder hervorgerufen werden können. Das Kind sollte bei der Entscheidung der Wandfarbe auf jeden Fall mitsprechen dürfen. Schließlich gehört das Zimmer dem Kind.

Um sicher zu sein, ob die gewählte Farbe auch gefällt, kann zuvor ein kleines Blatt Papier angemalt werden. Sobald die Farbe getrocknet ist, wird das Papier im Zimmer aufgehängt und zu verschiedenen Tageszeiten betrachtet. So lässt sich ein erster Eindruck über die Farbe gewinnen.

Jede Farbe hat eine andere Wirkung und kann so verschiedene Atmosphären schaffen. Grün, gelb und blau wirken beispielsweise entspannend und beruhigend während rot und orange aktivierende Eigenschaften besitzen.

Reinbunte Farben sind Farben, die weder aufgehellt noch verdunkelt wurden. Sie besitzen eine hohe Strahlkraft, weshalb sie eher ungeeignet für Wandfarben sind. Aufgehellte Farben wirken meist leichter während dunkle Farben schwerer und melancholischer wirken.

Besonders wichtig bei der Farbwahl ist, dass sie dem Kind gefällt. Zudem muss sich nicht zwangsweise auf eine Farbe fokussiert werden. Unterschiedliche Bereiche des Zimmers können mit verschiedenen Farben hervorgehoben werden, die zu dem jeweiligen Bereich passen.

Die Farbe blau wird häufig mit Wasser, Himmel und Treue verbunden. Sie wirkt entspannend und hat eine beruhigende Wirkung. Aus diesem Grund ist sie besonders für ängstliche Kinder oder für den Schlafbereich geeignet. Ein in blau gestrichenes Zimmer wirkt größer, kann jedoch auch schnell kühl und leer wirken. Damit dies nicht geschieht, lässt sich blau sehr gut mit anderen Farben kombinieren:

• Blau-Rosa:
  
  Da das Auge Kontraste mag, ist die Kombination von Blau mit Rosa optisch ansprechend. Sie lässt sich mit einzelnen rosa Akzenten, wie Kissen oder Bettwäsche, schaffen. Zu hellem Blau passt zartes Rosa besonders gut.
• Blau-Braun:
  
  Blau lässt sich mit braunen Farben gut kombinieren. Holzmöbel oder Körbe aus Seegras können das Zimmer optisch aufwerten. Die Kombination strahlt meist eine natürliche Wärme aus.
• Blau-Gold:
  
  Bei der Kombination von Blau mit Gold sollte vorsichtig vorgegangen werden, da sie bei einem zu dunklen Blauton schnell zu festlich wirkt und an Weihnachten erinnert. Ein grünlicher Blauton für die Wand verhindert dies. Goldene Akzente können mit Spiegeln, Rahmen, Blumentöpfen oder Vasen geschaffen werden.

Frische, Natur, Inspiration, Leben – all diese Wörter werden mit der grünen Farbe in Verbindung gebracht. Grün soll gute Laune spenden, Erholung vermitteln und den Schlaf fördern. Starke Grüntöne haben eine belebende Wirkung und sind gut für zurückhaltende Kinder geeignet. Dunkle Tone können schnell zu dunkel wirken, weshalb sie nur in Maßen zu verwenden sind. Ähnlich wie Blau, lässt sich auch grün gut mit anderen Farben kombinieren:

• Grün-Braun:
  
  Diese Kombination ist aus der Natur bekannt und wirkt warm und ruhig. Mit Holzmöbeln zu grünen Wandfarben ist dies einfach zu erreichen.
• Grün-Weiß:
  
  Die Kombination aus Grün und Weiß kann schnell eine kühle Wirkung hervorrufen. Gelbe oder braune Accessoires kann dies verhindern.
• Verschiedene Grüntöne:
  
  Es besteht auch die Möglichkeit, dass nicht nur ein Grünton, sondern mehrere unterschiedliche in einem Zimmer umgesetzt werden. So wird Abwechslung geschaffen.

Der Farbe Lila wird nachgesagt, dass sie Kreativität steigert und gleichzeitig ausgleichend wirkt. Bestehen Bedenken, da es traditionell eher eine Farbe für Mädchen ist: Auch Jungen können ein lilafarbenes Zimmer haben. Wenn dies dennoch nicht gewollt ist, können für Jungen, wie auch für Mädchen, Fliedertöne verwendet werden.

Rosa gehört zur gleichen Farbfamilie und hat ähnliche Wirkungen: kreativitätssteigernd und beruhigend.

Die Farbe rot spricht die menschlichen Urinstinkte an und signalisiert Gefahr. Aus diesem Grund aktiviert es den menschlichen Körper. Dies muss jedoch nichts Schlechtes bedeuten, denn gleichzeitig motiviert und animiert es und hat eine lebendige Wirkung. Im Schlafbereich ist auf diese Farbe eher zu verzichten, da dort eine ruhige Wirkung erwünscht ist. Stattdessen findet sie im Spielbereich der Kinder ihren richtigen Platz.

Orange hat, ähnlich wie Rosa und Lila, eine kreativitätsaktivierende Wirkung. Zudem fördert sie die Aufmerksamkeit und strahlt Gemütlichkeit aus. Besonders gut geeignet ist sie aus diesem Grund für den Lernbereich des Kindes.

Gelb ist eine fröhliche Farbe. Sie wirkt freundlich, erfrischend, weitend und belebend. Gelb kann je nach Farbfarbe jedoch unterschiedliche Wirkungen erzielen, weshalb hier mit besonderer Vorsicht vorzugehen ist. Grüngelb wirkt beispielsweise oft schädlich während goldgelb Macht ausstrahlt.

Pastellfarben ergeben sich durch eine Aufhellung der reinbunten Farben mit Weiß. Dadurch wirken die Farben ruhiger und nehmen sich stärker zurück als andere Farben. Sie haben eine friedliche und ruhige Wirkung und lassen sich untereinander gut kombinieren. Für Akzente können verschiedene Deko-Elemente mit einer reinbunten Farbe im Zimmer integriert werden.

Weiß, Grau, Braun oder Schwarz sind neutrale Farben und werden traditionell keinem spezifischen Geschlecht zugeordnet. Sie lassen sich schnell und problemlos mit anderen Farben kombinieren. Besonders für Kinderzimmer sind sie gut geeignet, da durch Deko-Elemente die Atmosphäre des Raums je nach Vorlieben des Kindes flexibel gestaltet werden kann.

Weiß wird mit Klarheit und Reinheit assoziiert. Wird es nicht mit weiteren Farben kombiniert kann es schnell kühl wirken.

Schwarz ist im Gegensatz zu weiß eine eher schwere und traurige Farbe. Ein in schwarz gestrichenes Zimmer kann schnell sehr klein wirken.

Verschiedene geometrische Muster können das Zimmer in Bereiche teilen und ihm das gewisse Extra geben.

• Längsstreifen:
  
  Durch Längsstreifen können Räume höher wirken. Schmale Streifen werden als unruhig wahrgenommen, weshalb breite Streifen zu bevorzugen sind. Farben lassen sich hierbei gut mit Weiß kombinieren.
• Streifen an der Decke:
  
  Wird die Decke mit Streifen geschmückt, ist dies definitiv ein Blickfang. Die Streifen sollten den Raum jedoch nicht dominieren, weshalb auf helle Farben wie Pastellfarben zurückzugreifen ist. Farbliche Akzente können im Raum mit verschiedenen Accessoires geschaffen werden.
• Muster:
  
  Wände können mit spezifischen Mustern geschmückt werden. Hierfür sind die Motive mithilfe eines Beamers an die Wand zu projiziert und abzumalen. Alternativ kommen Schablonen infrage.

Eine besonders wandelbare Farbe ist die Tafelfarbe. Nach Belieben können hier Kunstwerke entstehen oder Poster mit Magneten aufgehängt werden. So verändert sich eine mit Tafelfarbe gestrichene Wand stetig. Heutzutage gibt es zudem nicht mehr nur die schwarzen und dunkelgrünen Farben, sondern auch helle Tafelfarben. Alternativ zu Wänden können auch Möbel mit der Farbe bestrichen werden.

Es gibt unzählige verschiedene Farben, die alle verschiedene Wirkungen besitzen. Generell ist es ratsam schlichte Farben als Wandfarben auszuwählen. Ändert sich der Geschmack des Kindes kann mit Dekoartikeln Abhilfe geschaffen werden.

Das Auge mag Kontraste: Aus diesem Grund empfiehlt es sich immer helle mit dunklen Farben zu kombinieren. Dies kann beispielsweise mit hellen Wänden und dunkler Bettwäsche erreicht werden. Gleichzeitig sollte ein Zimmer jedoch nicht zu viele Kontraste enthalten: das kann das Auge ermüden.