Optimal ausgeleuchtet: So geht Lichtplanung im Homeoffice
Welche Auswirkungen hat Licht auf den menschlichen Körper?
Ist es morgens bereits hell, wenn der Wecker klingelt, kommt man viel leichter aus dem Bett, als wenn es draußen noch dämmert oder gar dunkel ist. Ganz unabhängig davon, wie viele Stunden Schlaf man hatte. Denn Tageslicht bewirkt aufgrund seines hohen Blauanteils, dass im Körper die Herstellung des Schlafhormons Melatonin unterdrückt wird. Somit fühlen wir uns über den Tag fit und produktiv.
Das Sonnenlicht hat dabei eine vitalisierende, aktivierende Energie, die unserem Körper und Geist mehr Motivation und Leistungsbereitschaft verschafft. Sonnenstrahlen setzen zusätzlich die Produktion von Vitamin D im Körper in Gang, dieses wiederrum wird für die Aufnahme von Calcium benötigt, ein bedeutender Nährstoff für die Knochen. Außerdem wird ohne Tageslicht die Produktion des Glückshormons Serotonin verhindert, welches essenziell für unser Wohlbefinden und gute Laune sorgt.
Ein schlecht beleuchteter Arbeitsplatz beeinflusst unsere Gesundheit daher negativ. Zu wenig oder nicht tageszeitangepasstes Licht bringt den Hormonhaushalt des Körpers durcheinander. Hinzu kommt, dass die Augen, welche Muskeln enthalten, zu sehr beansprucht werden. So können Kopfschmerzen, Ermüdungserscheinungen und Trägheitsgefühle auftreten. Auf Dauer kann sich das auch auf die Psyche auswirken und Depressionen und Unmotiviertheit verursachen, besonders in den Wintermonaten besteht durch zu wenig Sonnenlicht dazu die Gefahr.
Licht ermöglicht uns weit mehr als gutes Sehen, es lenkt unseren Tagesablauf. Da wir rund ein Drittel des Tages auf oder mit der Arbeit verbringen, ist die Beleuchtung des Arbeitsplatzes deshalb besonders wichtig, damit sich der korrekte Lichteinsatz positiv auf unsere Arbeitsqualität und unser Zufriedenheitsempfinden auswirkt. Je nach Tageszeit sollte hier aber unbedingt darauf geachtet werden, ob warmes oder kaltes Licht zum Einsatz kommt. Kaltes Licht, mit einem hohen Blauanteil, ähnelt dem Tageslicht und erhöht die Aufmerksamkeit und die Konzentration. Warmes Licht hingegen, beinhaltet Rotanteile und wirkt deshalb entspannend und beruhigend.
Natürliches oder künstliches Licht?
Ganz klar sollte man stets das natürliche Tageslicht bevorzugen und dieses im Raum nutzen – dieses sorgt für eine gute Raumatmosphäre und somit für ein gesundes Wohlbefinden. Je nach Jahreszeit und je nachdem ob man früh aufsteht oder lieber gerne etwas länger schläft, also wann man mit der Arbeit beginnt, kann es morgens noch dämmern oder es wird bereits am späten Nachmittag oder frühen Abend dunkel. Dann kann man die Vorzüge des Tageslichtes nicht mehr nutzen und ist gezwungen seine Lampen einzuschalten. Künstliches Licht kann zwar das Sonnenlicht nicht ersetzen, aber bei effektivem Einsatz einen guten Ausgleich schaffen.
Hinzu kommt, dass je nach ausgeübter Tätigkeit auch ein direktes, punktuelles Licht benötigt wird und das reine Tageslicht nicht ausreichend ist: Für Innenarchitekten beispielsweise ist es von Vorteil, wenn bei ihren Zeichnungen eine Schreibtischlampe vorhanden ist. Somit ist also das Zusammenspiel von künstlichem und natürlichem Licht am Arbeitsplatz ausschlaggebend.
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Schreibtisch optimal positionieren
Bestenfalls sollten dunkle Räume oder Ecken für das Homeoffice vermieden werden. Die erste Priorität bei der Ausrichtung des Schreibtisches sollte sein, optimale Lichtverhältnisse zu schaffen. Deshalb sollte der Schreibtisch so nahe wie möglich an einem Fenster platziert werden, damit das Tageslicht bestens genutzt werden kann.
Leider kann aber auch die Sonne schnell stören. Sie spiegelt im Bildschirm, wodurch die Lesbarkeit beeinträchtigt wird, sie reflektiert auf Gegenständen auf dem Schreibtisch oder sie blendet gar im Gesicht – das dadurch bedingte Zukneifen der Augen ist anstrengend und überlastet diese. Deshalb sollte im Idealfall der Schreibtisch und damit verbunden der Bildschirm rechtwinklig zum Fenster positioniert stehen. Durch einen leichten Blendschutz am Fenster kann gegen die starke Sonneneinstrahlung noch zusätzlich vorgegangen werden. Aber die Sonne sollte nicht durch einen dicken Vorhang ausgesperrt werden.
Grundbeleuchtung eines Büros
Als Grundbeleuchtung dienen entblendete LED-Lampen an der Decke des Raumes. Denn je besser eine Lampe entblendet ist, desto höher ist die Beleuchtungsqualität. Hier eignen sich optimal sogenannte LED-Panels, sie sorgen nämlich für eine gleichmäßige Raumausleuchtung. Wem die Optik wichtig ist, sollte auf klassische Decken- oder Pendelleuchten zurückgreifen. LED-Leuchtmittel bringen auch gewisse Vorteile mit sich: Langlebigkeit, kein Flackern, geringerer Energieverbrauch – ein Pluspunkt für den Umweltschutz und den Geldbeutel. Ideal wäre, wenn die Helligkeit der Leuchte sich durch einen speziellen Sensor an das Raumlicht der Umgebung anpassen würde.
Auch Tageslichtleuchten bieten sich für eine bestmögliche Beleuchtung im Homeoffice an und eignen sich prima für Homeoffice-Plätze in dunkleren Ecken des Hauses, oder falls der Raum nicht optimal vom Tageslicht ausgestrahlt wird. Wichtig hierbei ist die korrekte Anbringung der Leuchten, damit der Körper im richtigen Winkel angestrahlt wird, um genügend Rezeptoren zur Hormonbildung zu erreichen. Nur so kann dem Körper das Gefühl von Tageslicht vermittelt werden.
Akzentlicht durch die richtige Schreibtischlampe
Für eine gute Konzentration beim Arbeiten ist eine helle, nicht zu warme Schreibtischlampe sinnvoll. Diese leuchtet den Arbeitsplatz gut aus und kann bei Bedarf das Licht genau auf die Stellen lenken, die deutlicher erkennbar sein sollen, zum Beispiel beim Zeichnen oder als Lesehilfe. Auch für Fotos oder Graphiken ist eine Leuchte mit reinem, weißem Licht unabdingbar, um Farben unverändert erkennen zu können. Um das Akzentlicht variabel lenken zu können, bietet sich eine flexibel verstellbare Lampe an. So kann es an die individuellen Anforderungen angepasst werden.
Wie auch bei der Grundbeleuchtung darf die Leuchte auf keinen Fall blenden – egal ob im Gesicht oder in den Bildschirmen. Deshalb wird zu abgeschirmten Leuchten geraten, die rundherum entblendet sind. Der optimale Standort auf dem Schreibtisch ist neben oder hinter den Bildschirmen. So ist das Lichtverhältnis angenehm und nicht störend, um an den Monitoren zu arbeiten.
Beleuchtungsstärke, Lichtfarbe und Farbtemperatur
Wie kräftig ein Arbeitsplatz beleuchtet sein sollte, hängt von der Tätigkeit, vom Alter der Person, die am Schreibtisch sitzt und wie gut deren Sehfertigkeit ist, ab. Die Beleuchtungsstärke eines Raumes wird in Lux gemessen und gibt an, wie viel Licht auf eine bestimmte Fläche fällt. Ein normaler Bildschirmarbeitsplatz sollte für ein junges, gesundes Auge aber mindestens eine Beleuchtungsstärke von 500 Lux haben. Im übrigen Raum ist eine Beleuchtungsstärke von 300 Lux ausreichend. Bei älteren Menschen mit schlechteren Augen kann dieser Wert am Arbeitsplatz auch auf 750 bis 1500 Lux ansteigen. Aber auch für Personen, die beispielsweise viel Zeichnen müssen, bietet sich eine Lichtstärke von 1500 Lux am Schreibtisch an.
Jedes Licht hat auch seine eigene Farbe, die in Kelvin angegeben wird. Für den Arbeitsplatz eignet sich bestenfalls kaltweißes Licht mit 5300 Kelvin, denn dieser Wert ist dem Tageslicht am ähnlichsten, wirkt belebend und macht wach. Auch neutralweißes Licht mit circa 3300 bis 5300 Kelvin bietet sich für den Schreibtisch an. Für viele Menschen wirken diese Lichtfarben aber zu kühl und sie fühlen sich unwohl, deshalb wird oftmals auf warmweißes Licht (unter 3300 Lux) umgeschwenkt. Damit ein Arbeitsplatz aber eine Lichtfarbe von rund 4000 Kelvin erreicht, muss hierbei unbedingt auf eine ausreichende Lichtstärke als Ausgleich geachtet werden.
Kurzum: Da jeder Mensch abhängig von seiner Stimmung und seinem Wohlbefinden ein individuelles Lichtempfinden hat, wird zu einer Dimm-Funktion für die Beleuchtungsstärke und zusätzlich zu einer Tunable White-Funktion für die Lichtfarbe geraten. So kann das Licht, tagesformabhängig und je nach Tätigkeit, heller und dunkler oder auch von kaltweiß auf warmweiß gestellt werden.
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