Tapete entsorgen – so wird es richtig gemacht

Inhaltsverzeichnis

Warum darf Tapete nicht ins Altpapier oder die Gelbe Tonne?

Bei Glasfaser-, Flüssig-, Satin- und Textiltapeten sowie Vlies- und Vinyltapeten ist es nachvollziehbar, dass diese nicht übers Altpapier entsorgt werden können: Der Name verrät bereits, dass sie entweder gar nicht oder nur teilweise aus Papier bestehen.

Der Name Papiertapete jedoch führt etwas in die Irre. Er legt die Vermutung nahe, dass zumindest diese Tapetenart übers Altpapier entsorgt werden kann. Aber es gibt mehrere Gründe, warum auch das nicht möglich ist:

  • Andere Materialreste an der Tapete: Beim Abkratzen beziehungsweise Ablösen der alten Tapete von der Wand bleiben meistens Kleisterreste und Putz an der Tapete hängen. Wenn die Tapete überstrichen wurde, ist sie außerdem von mehreren Farbschichten überdeckt. All diese Materialreste dürfen auf keinen Fall ins Altpapier gelangen.
  • Zusammensetzung der Tapete: Leider bestehen sogar Papiertapeten nur selten ausschließlich aus Papier. Stattdessen werden die Zellulosefasern oftmals mit synthetischen Fasern vermischt. Diese würden den Recyclingprozess von Altpapier stören. Sogar die kleinen Holzstückchen, die in Raufasertapeten eingearbeitet sind, bilden einen Störfaktor beim Altpapierrecycling. Deshalb dürfen auch ungenutzte Tapetenreste nicht ins Altpapier. Ebenso aus folgendem Grund:
  • Tapeteneigenschafen: Beim Recycling von Altpapier wird das alte Papier mit Wasser aufgelöst, um aus dem entstehenden Faserbrei neues Papier herstellen zu können. Tapeten sind jedoch nicht wasserlöslich – auch keine Papiertapeten – und somit ungeeignet fürs Altpapierrecycling.

Aufgrund ihrer Zusammensetzung und der Verunreinigung, wenn sie bereits in Gebrauch waren, dürfen Tapetenreste und alte Tapeten auch nicht über die Gelbe Tonne beziehungsweise den Gelben Sack entsorgt werden – Kunststofftapeten, wie beispielsweise Vinyltapeten mit eingeschlossen.

Stattdessen gehören die meisten Tapeten in den Restmüll.

Wie werden alte Tapeten richtig entsorgt?

Die meisten Tapeten können über den Restmüll entsorgt werden. Wenn die Hausmülltonne für die Tapetenmengen zu klein ist, können Sie die Tapete auch zum örtlichen Recyclinghof bringen. Dort wird sie fachgerecht entsorgt – je nach Hof kostenlos oder gegen Gebühr. Manche Gemeinden bieten auch spezielle Müllsäcke an, die Sie befüllen und zur Abholung an die Straße stellen können. Fragen Sie diesbezüglich am besten direkt bei Ihrer Gemeinde nach.

Tipp Wenn Sie die Tapete in die Restmülltonne geben möchten, dann legen Sie die gekleisterten Seiten am besten aufeinander. So verhindern Sie, dass bei der Müllabholung Tapete in Ihrer Tonne kleben bleibt.

Wie wird Glasfasertapete entsorgt?

Glasfasertapete wird aus Glasfasern hergestellt, ist also mineralisch. Für Materialien aus Mineralfasern gibt es normalerweise spezielle Behälter, in denen sie gesammelt und separat erfasst werden, bevor sie auf die Sonderdeponien gelangen. Fragen Sie diesbezüglich bei Ihrem lokalen Abfallunternehmen nach, denn in den Restmüll sollten Sie die Glasfasertapete nicht geben.

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Wie wird Flüssigtapete entsorgt?

Flüssigtapete ist ein Baumwollputz und wird im Regelfall aus natürlichen Rohstoffen hergestellt. Wenn Sie die Flüssigtapete nicht überstrichen haben, können Sie diese also einfach über die Biotonne entsorgen. Sollte die Tapete jedoch gestrichen oder durch Kunststoff ergänzt worden sein, um Effekte zu erzielen, dann gehört auch die Flüssigtapete in den Restmüll.

DIY Tapeten Upcycling

Sowohl alte abgekratzte Tapete als auch übrig gebliebene Tapetenreste können Sie gut zum Basteln verwenden, statt sie wegzuwerfen. Je nachdem, wie groß die Tapetenstücke sind, können Sie damit zum Beispiel

  • Möbel umgestalten,
  • Wandbilder fertigen,
  • Aufbewahrungsboxen/Schachteln verschönern,
  • Karten gestalten
  • oder Geschenke verpacken.
Hinweis Umweltfreundliche, ausdünstungsfreie Tapeten und Kleister ohne Lösungsmittel sind am ehesten fürs Upcycling geeignet. Andere Tapeten sollten Sie doch lieber entsorgen, da eventuell Stoffe austreten, die dem Raumklima und der Gesundheit schaden.

Kaufen Sie Ihre Tapete vorausschauend, handeln Sie umweltbewusst

Viele konventionelle Tapeten und Kleber enthalten Kunststoffe und Weichmacher, die dem Raumklima und der Gesundheit schaden. Wer sich und der Umwelt etwas Gutes tun möchte, der sollte deshalb beim Hausbau oder der Renovierung darauf achten, umweltfreundliche Tapeten und Kleister einzusetzen. Sie sollten keine schädlichen Ausdünstungen verursachen und ressourcenschonend produziert worden sein. Im besten Fall sind sie atmungsaktiv, sodass sie auch der Schimmelbildung im Raum vorbeugen.

Weiteres Plus: Umweltfreundliche ökologische Tapeten belasten bei der späteren Entsorgung weniger die Umwelt.

Achtung! Wenn Sie sich für eine umweltfreundliche Tapete und einen entsprechenden Kleister entschieden haben, dann sollten Sie auch entweder ganz darauf verzichten, diese zu streichen oder eine Wandfarbe wählen, die ebenso umweltverträglich ist. Ansonsten geht der Effekt der umweltfreundlichen Tapete verloren.

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