Maus im Haus – was tun?
Wie finden Mäuse ihren Weg ins Haus?
Mäuse gelangen über viele verschiedene Wege ins Haus, da sie sich sehr klein machen können. So reichen schon kleine Türritzen oder Spalten in der Außenwand aus, durch die die Maus ins Haus gelangt. Auch größere Öffnungen, wie Kabelkanäle, Versorgungsleistungen oder offene Fenster dienen der Maus als Eingang ins Haus. Angelockt werden die meist sieben bis zehn Zentimeter großen Nagetiere meist durch starke Gerüche von Lebensmitteln oder Müll.
Welche Anzeichen deuten auf einen Mäusebefall hin?
Nicht immer läuft eine Maus direkt vor den eigenen Augen entlang und bestätigt somit den Verdacht eines Mäusebefalls. Dieser offensichtliche Beweis ist jedoch auch nicht immer nötig. Ein Mausbefall lässt sich schon an vielen kleineren Dingen erkennen:
- Kotspuren: Kotspuren sind das typischste Symptom für einen Mäusebefall. Erkennbar ist ihr Kot an seine spindel- beziehungsweise kreissegmentartigen Größe. Mäuse produzieren pro Tag zwischen 60 und 80 solcher Kotpillen, die jeweils ungefähr drei bis acht Millimeter groß sind. Eine weiche und glänzende Konsistenz deutet darauf hin, dass er ziemlich frisch ist.
- Geräusche: Werden tagsüber, und besonders nachts, Kratz- und Scharrgeräusche auf dem Dachboden oder in Zwischendecken wahrgenommen, ist das ein Hinweis dafür, dass sich Mäuse im Haus herumtreiben.
- Spuren: Mäuse laufen durch die Wohnung und suchen sich Nahrung. Dabei berühren sie mit ihrem Körper den Boden und hinterlassen typischen Spuren: Pfotenabdrücke, Schmutz und Fell. Werden diese Spuren verfolgt, kann in manchen Fällen auch das Nest auffindbar gemacht werden.
- Nest: Dank ihrer guten Kletterfähigkeit, sind die Nester fast überall im Haus denkbar. Für ihren Bau verwenden Mäuse meist Papier, Stofffasern, Textilien, Haare oder Ähnliches. In diesen Nestern bringen sie alle zwei Monate etwa vier bis acht Jungen zur Welt, was zeigt, wie schnell sie sich vermehren.
- Fraßschäden: Mäuse haben einen natürlichen Nagetrieb und nagen alles an, was ihnen über den Weg läuft. Besonders gerne befallen sie Elektrokabel, Textilien oder Zeitungspapier.
- Geruch: Besteht ein ausgeprägter Mäusebefall, kann dies gerochen werden. Der charakteristische und beißende Geruch ist leicht erkennbar.
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Mausbefall – was tun?
Sind die Hinweise für einen Mäusebefall eindeutig, gibt es verschiedene Möglichkeiten sie zu entfernen:
Lebendfalle
Die Lebendfalle bietet eine gute Möglichkeit Mäuse zu fangen, ohne ihnen Leid zuzufügen. Dafür sind jedoch einige Dinge aus Tierschutzgründen zu beachten: Zum einen sind die Lebendfallen nur selektiv gedacht, das heißt, dass damit nur Mäuse gefangen werden sollen. Gerät ein anderes Tier in die Falle, ist es auf jeden Fall sofort wieder freizulassen. Gleichzeitig sind die Mäuse möglichst schonend zu fangen, damit sie keinem Stress ausgesetzt sind. Das bedeutet, dass die Fallen so positioniert werden sollten, dass die Maus einen ruhigen Rückzugsort und ebenso genug Platz in der Falle hat. Genug Futter und Wasser sollten ebenfalls vorhanden sein. Laut Umweltbundesamt sind diese Fallen alle acht Stunden zu kontrollieren. Befindet sich eine Maus in der Falle, kann sie mindestens ein Kilometer vom eigenen Haus entfernt freigesetzt werden.
Mäuse- und Rattengift
Fallen mit Mäuse- und Rattengift sollten nur als letztes Mittel eingesetzt werden, da sie die Mäuse töten. Zudem ist das darauf angebrachte Gift auch schädlich für Kleinkinder. Das Gift besteht meist aus einem blutgerinnungshemmenden Wirkstoff, dass die Mäuse von innen heraus verbluten lässt. Laut anerkannter Mediziner ist dies ein milder Tod, auch wenn es im ersten Augenblick nicht so klingt. Soll eine solche Falle aufgestellt werden, sind in jedem Fall Informationen bei einem Fachmann einzuholen. Das Tierschutzgesetzt besagt, dass nur jemand mit ausreichender Kenntnis und Fähigkeit ein Wirbeltier töten darf. Besteht Unsicherheit können die Fallen auch von einem Experten aufgestellt werden.
Schlagfallen
Klassische Mäusefallen sind die sogenannten Schlagfallen, bei denen die Maus ebenfalls getötet wird. Im Gegensatz zu den Fallen mit Mäuse- und Rattengift gelten Schlagfallen bei richtiger Anwendung sogar als tierschutzgerechter. Hier besteht jedoch immer das Restrisiko, dass die Maus nicht direkt getötet wird und leidet. Aus diesem Grund sind die Fallen regelmäßig zu überprüfen und nicht sofort getötete Mäuse tierschutzgerecht zu töten. Die Schlagfalle ist besonders effektiv, wenn sie mit Schokolade als Köder bestückt wird.
Klebefallen – nicht geeignet!
Klebefallen bestehen aus einer Matte, auf der ein klebriger Film angebracht ist, auf der die Maus kleben bleibt. Allerdings ist diese Falle tierschutzrechtlich nicht geeignet, da die Maus einen qualvollen Tod erleidet. Zum einen gerät die Maus durch das Festkleben unter Stress und zum anderen können sich Mäuse beim Befreiungsversuch selbst schwer verletzen. Gleichzeitig kann der klebrige Film dazu führen, dass Mund und Nase verklebt und so zu einem Ersticken führen. Da laut Paragraf eins des Tierschutzgesetztes (§1 TierSchG) ein Zufügen von Leid, Schmerzen oder Schäden an Tieren verboten ist, kann die Anwendung solcher Klebefallen sogar strafbar sein.
Das Umweltbundesamt hat einen ausführlichen Ratgeber herausgebracht, in dem wichtige Informationen rund um den Einsatz von Mäuse- Und Rattenfallen zu finden sind:
Tipps, um Mäuse fernzuhalten
Ist das Haus noch nicht von Mäusen befallen gibt es mehrere Möglichkeiten Mäuse dennoch fernzuhalten. Neben den folgenden Tipps, sollte zweimal im Jahr eine Hausbegehung gemacht werden, in der auf mögliche beschriebene Anzeichen zu achten ist.
- Sämtliche Hausöffnungen schließen
Dies betrifft sowohl Gebäudeschäden wie Ritze, Fugen oder Türspalte. Mäuse können sich sehr klein machen. Aus diesem Grund sind die Öffnungen mit Blechen oder Eisenwolle zu verschließen. Türen und Fenster sind besonders im Winter zu schließen, da die Mäuse hier Schutz vor der Kälte in Häusern suchen. - Müllsäcke verschließen
Der Geruch, der aus dem Müll entweicht, lockt Mäuse an. Aus diesem Grund sollten Müllsäcke verschlossen und ein Überquellen der Mülltonne vermieden werden. - Bäume schneiden
Auch durch offene Fenster können Mäuse in das Haus gelangen, wenn beispielsweise Äste eines nah stehenden Hauses nah genug an das Fenster heran ragen. Deswegen sind die Bäume immer entsprechend zu stutzen. - Aufzugsschacht kontrollieren
Mäuse sind gute Kletterer und können ihre Nester scheinbar überall errichten. Liegt die befallene Wohnung in einem höheren Stockwerk ist der Aufzugsschacht unbedingt zu kontrollieren, da dieser Mäusen meist als Eingang dient. - Nahrungsmittel und Haustierfutter richtig verstauen
Die Vorratskammer ist die ideale Nahrungsquelle für Mäuse. Da sie Allesesser sind, schrecken sie auch vor Hunde- oder Katzenfutter nicht zurück. Damit Mäuse ferngehalten werden, sind sämtliche Lebensmittel luftdicht zu verschließen. Das hält nicht nur sie, sondern auch Mehlmotten fern. - Tierställe sauber halten
Tierställe und Käfige von beispielsweise Hamstern, Kaninchen oder Meerschweinchen verströmen, wenn sie nicht gesäubert werden, einen Geruch der Mäuse anlockt. Um dies zu verhindern und den darin hausenden Tieren ein gutes Heim zu bieten, sind sie regelmäßig zu säubern - Haus und Wohnung sauber halten
Nicht nur das Heim von Kleintieren, auch das eigene Zuhause ist sauber zu halten. Nahrungsreste sollten sofort entsorgt und Flächen gereinigt werden, sodass unangenehme Gerüche nicht entstehen. - Abfall richtig entsorgen
Lebensmittel sollten nicht die Toilette heruntergespült werden. Mäuse sind sowohl gute Kletterer als auch gute Schwimmer und können über Abflussrohre in das Haus gelangen. Zudem sollte Unrat, in dem sich Mäuse besonders wohl fühlen, nicht unter Terrassen gelagert, sondern sofort entsorgt werden. - Garten richtig einrichten
Der Garten bietet ebenfalls mehrere Möglichkeiten Mäuse anzulocken. Aus diesem Grund sind Kompost und Vogelhäuser sind möglichst weit weg vom Haus aufzustellen. Der Kompost kann zusätzlich durch ein kleinmaschiges Gitter gesichert werden.
Mäuse in der Wohnung: wer ist dafür zuständig?
Besteht ein Mäusefall ist meist nicht sicher, ob der Vermieter oder der Mieter die Verantwortung dafür tragen muss. Ist der Mäusebefall erkannt, muss in jedem Fall der Vermieter oder die Hausverwaltung informiert werden, damit diese mögliche Kosten für eine Schadensbekämpfung übernehmen oder die Miete vermindern können.
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