Ameisen bekämpfen: Wie bekomme ich Ameisen aus dem Haus?

Ameisen finden meist im Frühling oder Sommer ihren Weg ins Haus. Der Grund hierfür liegt darin, dass sie in dieser Jahreszeit in der Natur nur wenig Nahrungsquellen finden. Sie ernähren sich vor allem von zucker- und eiweißhaltiger Nahrung, wie Insekten, Larven, Samen oder Früchten. Auch in der Küche gibt es für Ameisen attraktive Nahrungsmittel. Haben sie hier eine Quelle gefunden, wie im undichten Mülleimer, in Lebensmittelresten oder bei Fruchtsäften; markieren sie den Standort mit Duftstoffen. Diesen Stoffen folgen weitere Ameisen und es gelangen immer mehr Tiere ins Haus. Tritt der Sommer ein, gibt es in der Natur zwar genug Nahrungsquellen, doch sie gehen oft zu bekannten Nahrungsquellen zurück.

In das Haus gelangen sie durch kleine undichte Spalten und Risse im Mauerwerk oder von Fenstern. Pflanzen in Hausnähe dienen ihnen als Leiter zu oberen Geschossen.

Sobald sie im Haus angelangt sind, machen sie sich über den Vorrat und alles Umstehende her. Auch vor Elektrogeräten machen sie kein Halt. Aus diesem Grund werden sie oft als Vorrats- und Materialschädlingen bezeichnet.

Damit Ameisen nicht in das Haus gelangen gilt es einen Befall vorzubeugen. Kleine Spalten und Löcher in der Außenwand sollten mit Gips oder Spachtel verschlossen werden. Fugen sind mit Silikon zu füllen. Somit ist der Weg nach Innen für die Ameisen versperrt.

Um jede mögliche Anziehungsquelle für Ameisen zunichtezumachen, gilt es die Küche zu pflegen. Lebensmittel sollten gut verschlossen aufbewahrt werden. Dies hält nicht nur Ameisen, sondern auch Lebensmittelmotten fern. Wie diese Lebensmittelmotten erfolgreich aus dem Haus zu halten sind, erfahren Sie in diesem Artikel: Wie bekommt man Mehlmotten als Schädlinge los? 

Essensreste und schmutziges Geschirr ist immer sofort aufzuräumen und abzuwaschen. Mülleimer sollten fest verschlossen sein. Fressnäpfe von Haustieren locken Ameisen an, weshalb sie nur bei der Nutzung rauszustellen und anschließend immer abzuwaschen sind.

Ein häufiger Weg, wie Ameisen in das Haus gelangen sind Pflanzen, beispielsweise durch eine nach innen geholte Topfpflanze aus dem Garten. Diese ist zuvor auf einen Ameisenbefall zu prüfen.

War die Vorbeugung erfolglos, laufen Ameisen durch die Wohnung. Nicht immer muss sofort zu einer chemischen Bekämpfung gegriffen werden. Im Gegensatz: von chemischer Bekämpfung wird in diesem Fall abgeraten. Es gibt auch weitere natürlichere Varianten, wie die Ameisen aus dem Haus zu bekommen sind.

In einem ersten Schritt ist die Ameisenart zu bestimmen, um ihr natürliches Verhalten zu verstehen. In Deutschland gibt es hunderte an Ameisenarten, beispielsweise die Wegameise, Holzameise oder die Hausameise. Alle haben unterschiedliche Nahrungsgewohnheiten, an denen die weitere Bekämpfung angepasst werden sollte:

Nahrungsquelle finden

Ameisen gelangen nur auf der Suche nach Nahrung in das Hausinnere. Das Ziel der Ameisen kann leicht herausgefunden werden, indem der Ameisenstraße gefolgt wird. Anschließend ist die Quelle ganz einfach zu entfernen. Keine Nahrung – kein interessantes Ziel mehr für die Ameisen. So verschwinden sie aus dem Haus.

Ameisenstraße umleiten

Die Ameisenstraße, über die die Ameisen ins Haus gelangen, ist mit einem einfachen Mittel umzuleiten: zuckerhaltige Lebensmittel, wie Honig oder Sirup. Werden diese in der Nähe der Straße abgelegt, laufen die Ameisen nicht mehr zur weit entfernten Lebensmittelquelle, sondern zur näheren. So kann die Ameisenstraße Stück für Stück aus dem Haus verbannt werden.

Düfte

Ameisen kommunizieren über verschiedene Duftstoffe und leiten so auch ihre Ameisenstraße. Sobald ein extremer Duft in der Nähe existiert, verlieren sie die Orientierung und kehren mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht wieder zurück. Um die Ameisen aus dem Haus zu bekommen, sind so Lebensmittel mit starken Gerüchen, wie Knoblauch, Thymian, Lavendel oder Zimt in der Nähe der Ameisenstraße auszulegen.

Essig hat eine ähnliche Wirkung. Da dieser ein beliebtes Putzmittel ist, kann der Boden mit ihm gereinigt werden und der Duft verscheucht die kleinen Tiere.

Wird die Duft-Methode angewandt, ist darauf zu achten, dass die Geruchsquellen regelmäßig auszutauschen sind, da Düfte schnell verfliegen.

Umsiedlung

Ist das Ameisennest in der Nähe des Hauses kann es umgesiedelt werden. Hierfür ist in einen Tontopf Garten-Holzwolle zu füllen. Der Topf wird anschließend über dem Ameisennest platziert. Nach mehreren Wochen hat sich das Ameisennest in den Topf umgesiedelt. Das Loch ist nun mit dem Klebeband zu verschließen und das Nest kann an einem beliebigen Ort angesiedelt werden.

Je nach Stärke des Befalls kann zu unterschiedlichen Methoden gegriffen werden, um die Ameisen zu entfernen.

• Geringer Befall
  
  Bei einem geringen Befall sind lediglich Schlitze und Spalten zu verschließen, durch die die Ameisen in das Haus gelangen.
• Starker Befall
  
  Besteht ein starker Befall und die Ameisen haben schon Nester im Hausinneren gebaut, ist ein Fachmann hinzuzuziehen. Schädlingsbekämpfer können die Ameisen entfernen während Bausachverständige den möglichen Schaden begutachten.
• Wiederkehrender Befall
  
  Kommen die Ameisen immer und immer wieder gibt es eine Schwachstelle im Haus. Um diese zu identifizieren, sollte ein Fachmann hinzugezogen werden, um die Ameisen endgültig aus dem Haus zu entfernen.

Es gibt viele unterschiedliche Hausmittel, die anscheinend Ameisen aus dem Haus halten. So soll beispielsweise Zitronensaft in der Küche seine Wirkung entfalten oder Klebeband die von den Ameisen ausgelegte Duftspur unterbrechen. Ob und wie gut diese Hausmittel wirken ist bisher jedoch nicht geklärt. Backpulver und Kreidestaub ist ein besonders beliebtes Hausmittel gegen Ameisen. Doch hier spalten sich die Meinungen, da die Mittel die Ameisen meist unter Schmerzen sterben lassen.

Eine weitere Möglichkeit zur Bekämpfung der Ameisen ist Ameisengift. Hiervon wird meist jedoch abgeraten, da es nicht nur für die Ameisen, sondern auch für Umwelt und Menschen schädlich sein kann.

Dies geschieht, indem die Ameisen in Kontakt mit dem Gift kommen und dennoch weiterlaufen. So verteilen sie das Gift überall, beispielsweise auf Lebensmittel, die wir Menschen im Anschluss essen. Auch können sie das Gift hinaus in den Garten tragen, wo es dann Auswirkungen auf dort lebende Insekten hat.

Auch von Sprays gegen Ameisen wird strikt abgeraten, da sich die schädlichen Stoffe in der Luft verteilen.