Wespennest – wie kann der Bau verhindert werden?

Kommt es zu keiner Störung oder Beschädigung, müssen nicht unbedingt Vorkehrungen gegen ein Wespennest getroffen werden. Und dies hat auch seinen Vorteil: Wespen bestäuben Pflanzen und tragen bei deren Fortpflanzung einen wesentlichen Teil bei. Zudem essen Wespen täglich mehrere Mücken, was auch für uns einen positiven Effekt hat.

Trotz der positiven Aspekte, die Wespen mit sich bringen, ist es in einigen Fällen ratsam Neste zu verhindern. Wespen können beispielsweise beim Bau ihres Nests bauliche Schäden verursachen. Für Allergiker und kleine Kinder können die Wespen eine Gefahr darstellen. Zudem gibt es auch sehr aggressive Wespenarten, die nicht jeder in seinem Garten haben möchte.

Die Jungkönigin ist die Einzige, die Anfang bis Mitte April aus ihrer Winterstarre erwacht und nach einem Nistplatz für das Nest sucht. Dieser muss wettergeschützt sein und weitere Merkmale aufweisen. Hat sie einen geeigneten Platz gefunden, beginnt sie mit dem Nestbau und dem Eierlegen.

Mitte Mai bis Mitte Juni schlüpfen in dem gebauten Nest anschließend die ersten Wespenlarven, die sich nach zwei Wochen verpuppen. Nach mehreren Wochen verwandeln sie sich zu Arbeiterinnen, die das Nest weiter aufbauen oder Nahrung suchen. So kommt immer mehr Aktion ins Nest. Von Ende Juni bis Anfang August herrscht in einem Wespennest der meiste Trubel.

Wenn Wespennester nicht erwünscht sind, besteht die beste Methode das Bauen der Nester zu verhindern. Generell ist zu sagen, dass sich die beliebten Plätze je nach Wespenart deutlich unterscheiden. Die deutsche Wespe präferiert beispielsweise Mauerspalten, während die mittlere Wespe ein dichtes Gebüsch bevorzugt. Sächsische Wespen siedeln sich gerne im Dachboden oder in einem Schuppen an.

Generell sind vor allem folgende Standorte bei Wespen besonders beliebt:

• Dachböden
• Schuppen
• Gartenmöbel
• Vogelhäuser
• Mauerspalten
• Fassadenrisse
• Dichtes Gebüsch

Es können mehrere vorbeugende Maßnahmen getroffen werden, die den Bau eines Wespenbaus verhindern. Es gibt auch die Möglichkeit ein bestehendes, aktives Nest umzusiedeln. Davon wird jedoch abgeraten. Folgende vorbeugende Maßnahmen können bei der Verhinderung eines Wespennestes helfen:

1. Rollladen: Öffnungen Verschließen
   
   Wespen siedeln sich gerne in Rollladenkästen an, da es hier geschützt und dunkel ist. Zudem sind die Temperaturen besonders gut geeignet für einen Nestbau. Die Wespen gelangen über kleine Spalte und Schlitze zwischen Fenster und Rollladen in den Kasten und fangen dort an ihr Nest zu bauen. Die Wespen können in einem Rollladenkasten erheblichen Schäden anrichten. Zum einen fressen sie oft das Zugband und den Holzkasten an und können den Rollladen zudem blockieren, sodass er nicht weiter nutzbar ist. Um dies zu verhindern kann der Spalt zwischen Fenster und Rollladen mithilfe einer Bürstendichtung geschlossen werden. So können die Wespen nicht mehr eindringen, während der Rollladen dennoch weiterhin nutzbar ist.
2. Risse verschließen
   
   Wespenneste werden oft und gerne in Rissen der Hausfassade oder im Mauerwerk erbaut. Mit der Zeit benötigt das Nest immer mehr Platz. Es kann dazu kommen, dass sich die Wespen durch das Baumaterial hindurchfressen und so einen großen Bauschaden verursachen. Um dies zu verhindern, sollten Risse von einem Profi geschlossen werden. Dieses Szenario kann nicht nur in Altbauten, sondern auch in Neubauten auftreten und ist in jedem Fall fachgerecht zu behandeln.
3. Fliegengitter
   
   Bestehen Lücken oder Ritze, in denen Wespen ihr Nest bauen können, können mithilfe eines Fliegen- oder Insektenschutzgitters verschlossen werden. Durch das feinmaschige Gewebe können die Wespen und auch Spinnen nicht mehr ins Innere gelangen.
4. Fake-Wespennest
   
   Es besteht die Möglichkeit Wespen mithilfe eines Fake-Wespennestes fernzuhalten. Die Wespenköniginnen siedeln sich nirgends an, wo ein anderes Nest in der Nähe ist. Fake-Wespennester sind für wenig Geld zu kaufen. Es besteht jedoch keine Garantie, dass ein Fake-Wespennest funktioniert und Wespen fernhält.
5. Altes Wespennest hängen lassen
   
   Eine deutlich effektivere Möglichkeit ist das alte Wespennest hängenzulassen. In der Regel bezieht eine Königin nie zweimal hintereinander dasselbe Nest und findet auch die Umgebung unattraktiv.
6. Altes Nest entfernen und die Stelle reinigen
   
   Wird ein altes Nest entfernt, bleibt ein Geruch nach Wespen zurück. Dieser lockt Wespenköniginnen an und gibt ihnen Aufschluss darüber, dass der Standort gut sein muss. So steigt das Risiko, dass sie ihr Nest dort erbaut. Mit einer gründlichen Reinigung kann dem entgegengewirkt werden.
7. Alternativen anbieten
   
   Wespen nutzen für ihren Nestbau altes Holz. Da es meist wenig zu finden gibt, nutzen sie Gartenmöbel und die Fassade von Häusern. Damit es nicht zu Schäden kommt, kann den Wespen mit Holzvogelhäusern und Pflanzenstängeln eine Alternative geboten werden.

Bei der Entfernung eines Wespennests sind einige Dinge zu beachten. Zum einen ist es grundsätzlich verboten die Wespen umzubringen oder zu beunruhigen. Auch das Wespennest darf nicht grundlos zerstört werden. Der Grund hierfür liegt darin, dass Wespen laut Bundesnaturschutzgesetz unter einem allgemeinen Naturschutz stehen. Wird gegen das Gesetz verstoßen, kann dies hohe Bußgelder nach sich ziehen.

Generell dürfen Wespennester nur im Notfall entfernt werden, beispielsweise wenn ein baulicher Schaden besteht oder Allergiker im Haushalt leben. Das Entfernen ist nicht immer gefahrlos, da die Wespen aggressiv werden und stechen können. Aus diesem Grund sind Fachmänner hinzuzuziehen.

Unbewohnte Wespennester dürfen ohne weiteres entfernt werden. Die Wespen leben in der Regel immer nur ein Sommer in einem Nest und bleiben je nach Art spätestens bis Ende Februar dort. Die Wespenköniginnen suchen ab dem Frühjahr ein neues Nest. Wenn das Nest nicht hängen gelassen wird, um die Königin abzuschrecken, sollte es demnach im März entfernt werden. Es ist zwingend darauf zu achten, dass die Stelle im Anschluss gründlich gereinigt wird.