Garagendach abdichten: Wie mache ich mein Dach wetterfest?
Garagendach: Warum eine gute Abdichtung wichtig ist
Garagen sind praktisch. Nicht nur als Unterstellmöglichkeit für Autos, hier lagern viele Hausbesitzer auch Werkzeuge, Skier oder andere Utensilien, die nicht ständig gebraucht werden. Wenn allerdings Feuchtigkeit in diesen trockenen Unterschlupf eindringt, ist die Gefahr groß, dass sich Schimmel bildet. Die meisten Garagendächer sind nämlich Flachdächer und diese sind leider feuchtigkeitsanfällig. Warum? Weil das Regenwasser auf flachen Dächern oft nicht schnell genug abfließen kann. So staut es sich und bildet kleine Pfützen. Das Dach ist also für längere Zeit hoher Feuchtigkeit ausgesetzt. Sickert nun durch kleine Risse oder Schäden Wasser ins Innere, ist die Grundlage für Schimmel schon gelegt.
Deshalb ist es wichtig, Garagendächer nicht nur regelmäßig von kleinen Ästen, Laub und Schnee zu befreien, um Verstopfungen in den Abflüssen zu verhindern, sondern auch für eine gute Abdichtung zu sorgen. Haben Sie schon erste nasse Stellen entdeckt und die Schadensstelle geortet, können Sie das Flachdach mit etwas handwerklichem Geschick nun selbst abdichten. Dabei bieten sich zwei Möglichkeiten an: Entweder decken Sie das Flachdach mit Bitumen-Bahnen ab, oder Sie überziehen es mit EPDM-Folie und Flüssigkunststoff.
Garagendach abdichten: So geht es mit Bitumen
Bekannt ist Bitumen auch als Teerpappe. Es ist das Material, das wohl in der Vergangenheit am häufigsten von Handwerkern für ein Garagendach verwendet wurde. Dabei wird das Garagendach mit Bitumenbahnen – partiell oder flächendeckend – überzogen.
Bitumen kann dabei in drei unterschiedlichen Verlegesystemen verwendet werden: Die erste Möglichkeit ist, die Bitumenbahnen zu verschweißen. Bitumen lässt sich aber auch kalt verlegen oder – als dritte Möglichkeit – Sie gießen zunächst die Dachfläche mit Flüssigbitumen auf und verlegen anschließend darauf die entsprechenden Bahnen.
Entscheiden Sie sich für die Schweiß-Methode, müssen Sie die Unterseiten der aufgerollten Bahnen direkt vor dem Ausrollen mit einem Gasbrenner erhitzen, damit sich das Material besser mit dem Untergrund verbinden kann. Dann verlegen Sie die Bitumenbahnen überlappend und dort, wo es überlappt, verschweißen Sie sie miteinander und dichten Sie somit ab. So wird das Bitumen zwei- oder dreilagig verlegt – jede Lage dabei immer parallel versetzt zu der darunter.
Bei der Kaltverlegung ist an der Unterseite der Bitumen-Bahnen eine abziehbare Folie angebracht, unter der sich eine Klebeschicht verbirgt. So können Sie sie auf dem Dach festkleben. Die Stöße werden dann mit Kaltkleber abgedichtet.
Die letzte Möglichkeit mit Flüssigbitumen zu arbeiten, wird heute kaum noch genutzt. Das Gießen von Flüssigbitumen ist nämlich sehr aufwändig. Erst im Anschluss können dann die Bahnen verlegt werden.
Tipp | Wollen Sie nur kleinere, erkennbare Schäden am Dach beheben, können Sie sie mit Flicken aus Bitumen schließen. |
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Der richtige Handwerker für ein schönes Zuhause
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Garagendach abdichten: So funktioniert es mit EPDM-Folie und Flüssigkunststoff
Die elastische EPDM-Folie hat viele Vorteile: Hergestellt wird sie aus synthetischen Elastomer oder Kautschuk, was sie sehr widerstandsfähig und UV-beständig macht. Die Folie wird dabei einlagig und weitgehend ohne Kleber verlegt. Nur die direkten Bahnüberlappungen und die Ränder werden verklebt und somit abgedichtet.
Hatten Sie vor der Abdichtung auf dem Dach eine Schicht aus Kies als UV- oder Temperaturschutz, so können Sie diese jetzt guten Gewissens weglassen. Wer die Optik mit Kies lieber mag, kann sie aber natürlich anschließend wieder aufschütten. Ein mit EPDM-Folie abgedichtetes Flachdach kann sogar begrünt werden. Informieren Sie sich aber vorab, ob die Statik das aushält.
Beliebt ist mittlerweile auch das Abdichten und Decken von Flachdächern mit Flüssigkunststoff. Kein Wunder, denn das Material hat ähnliche positive Eigenschaften wie die EPDM-Folie und dichtet zusätzlich noch nahtlos ab. Hierfür sollten Sie vorab zunächst das Dach reinigen und von Moos oder anderem Unkraut befreien. Nun wird die erste Schicht Abschnitt für Abschnitt gegossen. Legen Sie dann in die noch frische Schicht des Flüssigkunststoffs ein Stabilisierungsvlies. Anschließend wird darauf nun eine zweite Schicht gegossen.
Der Flüssigkunststoff ist dabei für viele Untergründe geeignet, beispielsweise für Beton, Bitumen, Holz, Metall, PVC- und EPDM-Folien. Getrocknet ist Flüssigkunststoff nun reiß- und dehnfest sowie witterungsbeständig und bietet somit eine gute Abdichtung.
Tipp | Es ist auch möglich sein Flachdach mit Flüssigkunststoff abzudichten, ohne vorher die alten Bitumenbahnen zu entfernen. Dieses sollten allerdings nur erfahrene Heimwerker machen, da diese Methode etwas Fingerspitzengefühl bedarf. |
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Dachbegrünung: Eine gute Idee?
Die Antwort ist kurz: Auf jeden Fall. Ein begrüntes Garagendach sieht nicht nur schön aus, die Begrünung schützt auch vor UV-Licht und Witterung, verstärkt somit die Abdichtung und verlängert die Langlebigkeit Ihrer Garage. Weitere Vorteile sind, dass eine Dachbegrünung Feinstaub filtert und so die Luftqualität rund um das Haus verbessert.
Bevor Sie sich allerdings an das Begrünen Ihres Garagendachs wagen, sollten Sie sich bei einem Fachmann informieren, ob die Statik das auch trägt. Bei einer extensiven Begrünung kommt ein Gewicht von mindestens 40 Kilogramm pro Quadratmeter zusammen, bei einer intensiven, dickeren Dachbegrünung können mehrere hundert Kilogramm pro Quadratmeter auf dem Dach lasten. Ein Garagendach ist für eine derartige Belastung aber in den meisten Fällen nicht ausgelegt, daher sollten Sie lieber eine extensive Begrünung in Erwägung ziehen. Gibt der Statiker dafür grünes Licht, können begabte Heimwerker dank erhältlicher Komplettsets aus dem Internet, nun mit der Begrünung beginnen.
Für ein Dachbegrünungs-Komplettset sollten Sie mit Kosten zwischen 40 und 70 Euro pro Quadratmeter rechnen. Sie enthalten in der Regel folgende Positionen:
- Schutzfolie oder Wurzelschutzfolie
- Drainagematten
- Filtermatte
- Kontrollschächte
- Substrat
- Viele enthalten auch Pflanzensprossen oder Samen, zum Beispiel Küchenkräuter oder Wiesengräser