Was ist eine Spindeltreppe?

Die Spindeltreppe ist eine spezielle Form der Wendeltreppe. Im Gegensatz zur Wendeltreppe hat die Spindeltreppe kein Treppenauge, da sich die Stufen kreisförmig um eine Mittelsäule winden. Diese sogenannte Spindel hält die radial auskragenden Stufen. Der Grundriss einer Spindeltreppe ist meist rund, kann aber auch quadratisch oder rechteckig sein. Spindeltreppen haben den Vorteil, dass sie sehr kompakt mit einer geringen Grundfläche sind und dadurch auch in kleineren Räumen integriert werden können.

Die Stufen einer Spindeltreppe …

1. kragen entweder als selbstragende Elemente aus, ohne dass ein Kragarm unterstützt,
2. werden auf Kragträgern aufgesetzt,
3. bilden gemeinsam mit dem Spindelring ein Element, das an einem Dorn aufgefädelt wird (bei Systemtreppen der Fall),
4. oder werden an der Spindel lediglich gehalten und von einer Freiwange getragen.

Am Auflager unterschneiden sich die Stufen in der Regel, um die notwendige Auflagerbreite an der Spindel zu erreichen.

Die Spindel wird am oberen und unteren Ende eingespannt und trägt in der Regel alle auftretenden Lasten ab.

Oben wird die Spindel entweder über die Befestigung des Spindelkopfs an der Decke eingespannt oder über das Podest an der Austrittsebene.

Unten trägt der Spindelfuß das Eigengewicht der Treppe und die dynamischen Lasten, die beim Begehen der Treppe auftreten, gebündelt in das Auflager ein. Das Auflager wird in der Regel als Fußplatte ausgebildet.

Spindeltreppen sind eine Sonderform von Wendeltreppen. Der Unterschied liegt darin, dass die Spindeltreppe anders als die Wendeltreppe kein offenes Treppenauge hat, sondern eine zentrale Säule, die sogenannten Spindel, an der die Stufen gehalten werden.

Wie viel Platz eine Spindeltreppe mindestens benötigt, hängt davon ab, wie groß ihr Mindestdurchmesser sein muss. Für die Planung maßgeblich sind:

• die notwendige Spindelstärke (abhängig von den Lasten, die sie ableiten muss, und dem vorgeschriebenen Mindestauftritt an beziehungsweise nahe der Spindel),
• die notwendige Auftrittsbreite,
• die Lauflinie und
• die notwendige Stufenbreite.

Die notwendigen Mindestmaße von Treppen sind in Deutschland überwiegend in der DIN 18065 geregelt und unterscheiden sich je nach Standort der Treppe und ihrer Funktion, also ob es sich um eine notwendige oder nicht notwendige Treppe handelt. Eine Treppe in einem Einfamilienhaus muss beispielsweise nicht so breit sein wie die in einem Krankenhaus oder in einer Schule. Auch innerhalb eines Einfamilienhauses kann die Mindestbreite differieren; zum Beispiel kann eine Treppe, die in einen Raum führt, der kein Aufenthaltsraum ist, noch schmaler ausfallen.

Die DIN 18065 gilt als öffentlich-rechtliche Festlegung, sofern die Länder nichts anderes in ihren Bauordnungen festgelegt haben. Zusätzlich zu den baurechtlich vorgeschriebenen Mindestmaßen sind bei der Treppendimensionierung immer die statisch bedingten Materialdimensionen zu beachten.

Da die Größe einer Spindeltreppe von so vielen standort-, funktions- und materialbedingten Faktoren abhängt, ist es kaum möglich, eine pauschale Aussage dazu zu treffen, wie viel Platz eine Spindeltreppe mindestens benötigt. Für die genaue Bestimmung der individuellen Treppengröße müssen deshalb die DIN 18065 und die geltende Landesbauordnung zur Hand genommen werden.