Inflations- und Zinspreisexplosion: 10 Tipps für sparsames Bauen

Inhaltsverzeichnis

1. Einfache Fertigbauweisen ohne Sonderwünsche

Tipps und Einsparpotenziale

Naturgemäß sind Fertighäuser nicht von den Preissteigerungen der zurückliegenden Monate ausgeklammert. Was aber den generellen Vergleich mit anderen Baumaßnahmen anbelangt, kann das Sparpotenzial tatsächlich enorm sein.

Ganz grob bewegt sich der Fertighauspreis pro Quadratmeter je nach Ausbaustufe und Gebäudeniveau zwischen etwa 1.000 (Ausbauhaus), 2.300 (schlüsselfertige Mittelklasse) und 3.500 Euro (schlüsselfertige Oberklasse). Bei gemauerten Massivhäusern hingegen (insbesondere Architektenhäusern) steigert sich der jeweilige Preis im Schnitt um 15 bis 30 Prozent – nicht zuletzt aufgrund der Planungsarbeiten.

Spezialtipp: Musterhäuser kaufen

Musterhausparks finden sich in ganz Deutschland. Naturgemäß werden dort jedoch nicht immer nur dieselben Gebäude gezeigt. Nach einer gewissen Dauer werden die Häuser daher deinstalliert, um Platz für neue Modelle zu schaffen.

Hierin kann sich eine sehr effektive Sparmöglichkeit finden. Denn diese Gebäude werden natürlich nicht abgerissen und entsorgt, sondern typischerweise verkauft – zu teilweise drastisch reduzierten Preisen. Da es sich nur um Ausstellungsstücke handelt, kann von einer nennenswerten Abnutzung keine Rede sein.

Einzige Bedingung: Das Haus muss denjenigen Vorgaben entsprechen, die der Bebauungsplan des „Wiederaufbau-Ortes“ vorgibt. Dementsprechend sei dringend empfohlen, diesen zu konsultieren, bevor man sich auf die Suche nach Musterhäusern macht. Andernfalls kann es zu Situationen kommen, in denen man ein Haus erwirbt, das so vor Ort eigentlich nicht errichtet werden darf.

2. Bauversicherungskosten auf ein sinnvolles Minimum reduzieren

Zunächst: Wenn gebaut wird, dann sind verschiedene Versicherungen rings um dieses Thema ein absolutes Muss. Auf sie zu verzichten, würde bedeuten, am völlig falschen Ende zu sparen.

Dazu zählen vor allem die Bauherren-Haftpflichtversicherung und die Rohbau-Feuerversicherung. Allerdings lässt sich hierbei eines feststellen: Die Kosten für diese Absicherungen können von Anbieter zu Anbieter teils stark unterschiedlich ausfallen.

Dazu Nadja Feder, sie ist Spezialistin für das Thema Versicherungen und in dieser Eigenschaft Pressesprecherin beim Vergleichsprofi Verivox:

Die Feuerrohbauversicherung kann separat abgeschlossen werden, ist als Teil einer Wohngebäudeversicherung allerdings für bis zu 24 Monate kostenfrei. Ob einzeln oder als Bestandteil der Gebäudeversicherung – ein Vergleich lohnt sich immer, da Versicherer verschiedene Leistungen anbieten und die Faktoren zur Berechnung der Beiträge unterschiedlich gewichten.

Tipps und Einsparpotenziale

Zudem empfiehlt es sich nicht nur, die Anbieter miteinander zu vergleichen, sondern ebenso einen sehr genauen Blick in die Leistungen zu werfen. Manches davon erscheint zwar auf dem Papier sinnvoll, wäre jedoch am tatsächlichen Bau wahrscheinlich überflüssig.

Etwa die Bauhelferversicherung: Sie wird tatsächlich nur dann benötigt, wenn der Bauherr Freunde und Verwandte beim Bau mithelfen lässt. Agiert er nur selbst, ist dieser Schutz unnötig.

Insgesamt lassen sich aufgrund der einzigartigen Natur dieser Versicherungen durchaus bis zu einige Hundert Euro sparen.

3. Einstöckig als Bungalow bauen

Die meisten Neubauten von Privatpersonen sind klassische anderthalb- und zweistöckige Einfamilienhäuser. Doch wenn der Bebauungsplan diesbezüglichen Spielraum lässt, sollten angehende Eigenheimbesitzer sich gut überlegen, ob sie dieser typischen Vorgehensweise ebenfalls folgen möchten.

Denn Bungalows mögen zwar eine größere Fläche bedecken (was sich gegebenenfalls auf die Grundstücks- und Dachgröße niederschlägt). Durch den Verzicht auf ein zweites Stockwerk werden jedoch viele Kostenfaktoren geringer:

  • Es ist weniger Wandfläche nötig. Außerdem können tragende Innenwände je nach Konstruktion gänzlich entfallen.
  • Es werden weniger Fenster und Türen benötigt – inklusive deren Einbaukosten.
  • Es sind keine Treppen, Geländer und ähnliche Einbauten nötig.
  • Da der Dachstuhl typischerweise nur als Kriechboden ausgelegt ist, fallen typischerweise keine Kosten für Dachfenster an.

Das alles macht Bungalows im Durchschnitt günstiger als vergleichbare mehrstöckige Bauten.

Tipps und Einsparpotenziale

Grundsätzlich ist beim Bungalow genaues Rechnen nötig, damit es zu einer wirklich spürbaren Einsparung kommt. Je weniger Winkel das Haus hat, desto günstiger wird es. Möglich sind hier bis zu zirka 15 Prozent weniger als bei einem vergleichbaren mehrstöckigen Bau.

Doch schon eine recht einfache L-Form kann das Gebäude verteuern, weil die Dachform komplexer wird. Noch weniger sparsam sind U-, Z und ähnliche Formen. Weiter sollte unbedingt der Kostenvergleich hinsichtlich des benötigten Mehrs an Grundstücksfläche gezogen werden.

Zudem sollte das Grundstück unbedingt eben sein. Anders als bei mehrstöckigen Häusern lassen sich Bungalows kaum in einer teilgedeckten Hanglage errichten, da sich sonst ein Teil des ganzen Gebäudes unter Erdniveau befindet – wo bei mehrstöckigen Gebäuden wenigstens das Obergeschoss darüber hinausragt.

4. In günstigeren Regionen bauen

Bereits die Vorgaben eines Bebauungsplanes können sich innerhalb eines Ortes von Baugebiet zu Baugebiet teils erheblich unterscheiden. Jenseits davon kann es sogar noch viel mehr sein. Etwa:

  • Die Grunderwerbssteuer. Sie schwankt zwischen den Bundesländern deutlich –zwischen 3,5 und 6,5 Prozent Steuersatz.
  • Der Grundsteuer-Hebesatz. Er kann sich ebenfalls zwischen den Kommunen teils erheblich unterscheiden.
  • Die allgemeine Lage. Insbesondere auf den Grundstückspreis bezogen können die Kosten schon innerhalb eines Landkreises beträchtlich schwanken.
  • Die Maklerkosten. Deren Courtage und die allgemeinen Zahlungsmodalitäten sind ebenfalls von Bundesland zu Bundesland variabel – wenngleich nicht mehr so stark wie vor der Gesetzesreform.
  • Die Baufirmenkosten: Personalnot haben zwar alle, aber nicht alle gleichermaßen.
  • Die Materialkosten: Wo Holz geschlagen und verarbeitet wird, sind die Preise dafür naturgemäß niedriger als 100 oder 200 Kilometer davon entfernt. Ähnlich sieht es bei praktisch allen anderen Baustoffen aus.

Tipps und Einsparpotenziale

Vor allem die beiden Punkte Grunderwerbssteuer und (langfristig) Grundsteuer-Hebesatz können sehr machtvolle Werkzeuge sein. Ebenfalls nicht zu verachten ist mitunter das, was durch den örtlichen Bebauungsplan vorgeschrieben wird – etwa, wenn dieser nur einige komplexere und dadurch teurere Dachformen gestattet (mehr dazu im nächsten Kapitel).

Aufgrund der Vielzahl der Variablen sind pauschale Einsparoptionen schwierig zu nennen; diese muss dementsprechend jeder Bauherr für sein Projekt individuell berechnen.

Allerdings: Dabei sollten andere Faktoren nicht außeracht gelassen werden. Beispielsweise können Kommunen mit niedrigeren Hebesätzen in Sachen Lage schlechter gestellt sein (etwa hinsichtlich der Einkaufsmöglichkeiten), wodurch die Einsparung mittelfristig durch Mehrkosten negiert wird.

5. Simple Dachformen bevorzugen

Lässt man einmal Bebauungspläne außeracht, so existieren nicht weniger als 24 unterschiedliche Dachformen beziehungsweise -geometrien für Gebäude. Zwar ist nur ein Teil davon für Wohngebäude üblich, dennoch verbleiben selbst in diesem Fall fast ein Dutzend Varianten.

Diese sind lediglich hinsichtlich des Gesamteindrucks des Gebäudes und eventueller Einstrahlflächen für Photovoltaik- und Solarthermie-Systeme entscheidend? Falsch, denn die Dachform bestimmt zu einem erheblichen Teil, welche Kosten der Dachstuhl und seine Eindeckung aufrufen.

Tipps und Einsparpotenziale

Naturgemäß müssen gerade Fertighaus-Interessenten sich diesbezüglich orientieren, was beim gewählten Modell Standard ist und was womöglich trotz der günstiger herzustellenden Form ein teureres Extra. Ganz grob lässt sich jedoch bei den Dachformen folgende Reihenfolge von günstig nach teuer feststellen (Zirka-Preise pro Quadratmeter):

  • Flachdach: 40-50 €
  • Pultdach: 45-55€
  • Satteldach: 60-70 €
  • Mansarddach: 80-90 €
  • Walmdach: 95-110 €
  • Zeltdach: 180-200 €

Preisbestimmend ist vor allem die Gestaltung der Dachkonstruktion sowie die nötige Mindestanzahl von Eindeckungsmaterialien. Letztere können jedoch weitere, teils dramatische Kostenunterschiede bedeuten. Sie reichen von zirka 16 Euro für simple Dachsteine beziehungsweise -pfannen aus Beton bis zu 150 und mehr Euro für Kupferdächer.

Nicht zuletzt müssen Extras bei der Dachgestaltung bedacht werden. Hier spielt nicht nur die genaue Art und Herangehensweise der Dämmung eine Rolle, sondern ebenso solche Details wie Fenster, Gauben, Schornsteinübergänge und nicht zuletzt Dachterrassen.

Übrigens:

Bei korrekter Ausrichtung gehören die beiden günstigsten Dachformen gleichsam zu den tauglichsten für die Installation von Photovoltaik und Solarthermie.

6. Wohnfläche gekonnt reduzieren

Ähnlich, wie beim Autokauf die Motorleistung der am stärksten bestimmende Preisfaktor ist, verhält es sich beim Hausbau mit der Fläche: Je mehr, desto teurer. Hierzu lässt sich in der jüngsten Vergangenheit ein ziemlich kostspieliger Trend beobachten. Denn im Durchschnitt haben Einfamilienhäuser mittlerweile die Grenze von 150 Quadratmeter nach oben überschritten.  

Das ist primär deshalb kostspielig, weil sich die Zahl der typischen Bewohner im langjährigen Vergleich nicht gesteigert hat: Schon seit Mitte der 1970er bewegt sich Deutschland konstant und deutlich im Bereich von unter zwei Kindern pro Frau. 62,4 Prozent aller Familienhaushalte haben höchstens zwei Kinder; Ein-Kind-Familien stellen dabei mit knapp 36 Prozent die erhebliche Mehrheit dar.

Das bedeutet im Umkehrschluss: Viele Bauherrn leisten sich „mehr Haus“, respektive mehr Wohnfläche, als für ein komfortables Wohnen nötig wäre.

Tipps und Einsparpotenziale

Was ein Haus pro Quadratmeter kostet, war bereits im ersten Kapitel zu lesen. Das heißt, jeder Quadratmeter kann bis zu 3.000 und mehr Euro einsparen. Tatsächlich ist es problemlos möglich, die Wohnfläche für eine vierköpfige Familie auf 120 bis 100 und sogar noch weniger Quadratmeter zu drücken, ohne merkliche Abstriche in der Lebensqualität zu haben:

  • Auf ein Esszimmer verzichten. Selbst, wenn deshalb die Küche oder das Wohnzimmer etwas größer werden, lässt sich trotzdem eine Einsparung realisieren.
  • Offene Raumgestaltungen wählen. Jede Wand nimmt je nach Dicke und Länge Grundfläche weg.
  • Keine großen Galerien und ähnliche Architekturen wählen, da diese kaum einen Nutzwert haben.
  • Insbesondere das Elternschlafzimmer eher klein wählen. Es genügt, wenn dieser Raum nur zum Nächtigen genutzt wird.
  • Speziell bei älteren Kindern überlegen, ob diese sich nicht ein Zimmer teilen können, falls sie sowieso in nur wenigen Jahren ausziehen.
  • Keinen ins Haus integrierten Stauraum schaffen, etwa für Autos. Dies lässt sich mit Carports oder Gartenhäusern deutlich günstiger realisieren.
  • Flure/Dielen und Treppenhäuser minimal halten und lieber andere Zimmer als Durchgangsräume gestalten.
  • Bei einem vollwertigen Dachstuhlausbau diesen explizit als Wohnraum miteinbeziehen; nicht nur als Lagerraum.

Dabei kann es hilfreich sein, sich an Einfamilienhäusern vor zirka den 1970ern zu orientieren; diese waren vielfach ebenfalls bedeutend kleiner als es heutzutage der Fall ist.

Auf den ersten Blick mag derartiger Verzicht unangenehm wirken, ist es jedoch in der Praxis selten bis nie, sondern nur eine Gewöhnungssache. Der angenehme Nebeneffekt: Weniger Raum bedeutet bei der Errichtung weniger Ausbau- und später Reinigungsaufwand.

7. Beim Grundstück auf verschiedene Weisen sparen

Der Grundstückspreis kann je nach Lage der teuerste Einzelposten auf der Gesamtrechnung des Hausbaus sein. Selbst in günstigeren Regionen fällt er praktisch niemals unter die zweitplatzierte Position. Keine Frage, Bauland ist teuer, weil Bauland begrenzt ist.

Naturgemäß könnte die naheliegendste Herangehensweise darin bestehen, schlicht ein kleineres Grundstück in einer weniger teuren Region zu wählen. Letzteres ist jedoch für viele Bauherrn aus Alltagsgründen nicht möglich; ersteres hingegen ist in vielen Neubaugebieten nicht machbar, da hier die Mindest-Parzellengröße fest vorgegeben ist.

Dennoch existieren andere Möglichkeiten, um diesen enormen Kostentreiber eventuell deutlich zu reduzieren – wenigstens im zeitlichen Umfeld der unmittelbaren Baukosten.

Tipps und Einsparpotenziale

Konkret sprechen wir dabei von zwei maßgeblichen Optionen:

  1. Hinterlandbebauung, besser bekannt als Bauen in zweiter Reihe. Hierbei kommt es zwar auf die örtlichen Vorgaben an, jedoch stehen mitunter sogar Ausnahmegenehmigungen als Möglichkeit zur Verfügung. Gerade im eher ländlichen Bereich ist dieses Bauen in zweiter Reihe relativ häufig (theoretisch) möglich, da hier die schon lange bebauten Grundstücke oftmals deutlich größer sind. Interessant ist diese Option nicht zuletzt dann, wenn es Verwandte oder gute Bekannte gibt, die ein solches Grundstück besitzen. In diesem Fall lässt sich mitunter ein Verkaufspreis deutlich unter dem Bodenrichtwert aushandeln – das ist völlig legitim und legal.
  2. Grundstückspacht oder -mietkauf. Das Bauland geht also nicht nach einer umfassenden Einmalzahlung auf den Bauherrn über. Vielmehr bezahlt dieser künftig eine regelmäßige Summe X. Je nachdem, wie der Handel vertraglich ausgestaltet ist, bleibt es bei einer klassischen Pacht oder das Stück Land geht nach einer gewissen Anzahl von Jahren oder einer geleisteten Zahlungssumme an den Hausbesitzer über.

Naturgemäß schränken beide Möglichkeiten die sowieso regional schon recht limitierte Auswahl an passenden Baugrundstücken weiter ein. Wo es jedoch möglich ist, lassen sich dadurch – wenigstens kurzfristig – beträchtliche Summen einsparen.

Allerdings: Speziell bei Pacht und Mietkauf sollte genauestens gerechnet werden, was zum Schluss tatsächlich insgesamt bezahlt werden muss. Mitunter liegen die finalen Kosten über dem, was selbst in der heutigen Zinssituation für einen Kredit zu begleichen wäre.

8. Wo möglich B-Ware und simple Baumarktserien nutzen

Was den Ausbau des Hauses zwischen Fußbodenmaterialien, Steckdosen- und Schalterblenden, Badezimmer-Installationen, Leuchten und Deckenfarben anbelangt, wirbt der Handel heutzutage mit einer unglaublichen Vielfalt. Naturgemäß sind dabei vor allem diejenigen Stücke interessant, die von Markenherstellern stammen. Das ist schließlich, wenigstens gefühlt, Premiumware.

Bloß kostet derartige Premiumware eben Premiumpreise. Bei manchen Elementen des Hausbaus gibt es dazu kaum eine Alternative. Eine hochwertige Fassadenfarbe etwa ist nun einmal ein Muss, um die Konstruktion anständig vor der Witterung zu schützen. Doch vor allem im Innenraum gilt das alles deutlich weniger. Hier gibt es tatsächlich sogar viel Sparpotenzial durch diejenigen Dinge, die in Baumärkten unter Eigenmarken angeboten werden, sowie (seltener) B-Ware der Premiumhersteller.

Tipps und Einsparpotenziale

Um die Sinnhaftigkeit dieser Herangehensweise zu verstehen, ist es nötig, einige Fakten zu kennen:

  1. Eine enorme Menge von Ausbauelementen ist genormt. Das heißt, alle Hersteller müssen sich sowieso daran halten – egal, ob der Wasserhahn beispielsweise vom Luxushersteller stammt oder aus dem Baumarktregal.
  2. Bezogen auf Qualität und Langlebigkeit gibt es ebenfalls vielfach keine so dramatischen Unterschiede, wie es die preisliche Differenz vermuten lässt.
  3. Bauen und Wohnen haben ihre generellen Trends. Baumarktserien folgen diesen vielleicht nicht so schnell wie solche von Premiumherstellern, jedoch ziehen auch sie früher oder später nach.

Nicht zuletzt sollten angehende Hausbesitzer eines bedenken: In der Planungs- und Ausbauphase achtet man auf jedes Detail. Schon nach wenigen Wochen des Einlebens geht dieser stark fokussierte Blick jedoch verloren. Im Alltag macht es dementsprechend für die wenigsten Menschen noch einen merklichen Unterschied, ob beispielsweise die Badezimmerfliesen 120 Euro pro Quadratmeter kosteten oder nur 40 – zumal sich mit bloßem Auge oft kein Unterschied ausmachen lässt.

Einmal mehr lässt sich das genaue Einsparpotenzial kaum beziffern. Daher an dieser Stelle nur ein Beispiel: Ein in simplem Design gehaltenes Set aus Lichtschalter und Steckdose, jeweils mit Einsätzen und Rahmen, kostet bei einem Premiumhersteller pro Stück 25 Euro. Eine fast deckungsgleich aussehende Kombination einer Baumarkt-Eigenmarke ruft dagegen nur 9 Euro auf.

Was solche Differenzen für die gesamte Elektroinstallation eines Hauses bedeuten können, kann sich wohl jeder Bauherr ausmalen.

9. Doppel- und Reihenhausbauweisen nutzen

Wer ein freistehendes Haus besitzen möchte, der muss dafür den vollen Preis zahlen – und zwar für jegliches Detail. Wer hingegen bereit ist, Mauer an Mauer mit mindestens einem weiteren, gleichartigen Gebäude zu leben, der kann sowohl bei der Errichtung als auch im wohnlichen Alltag zurecht auf einige starke Ersparnisse hoffen.

Der Grund dafür ist simpel: Doppel- und Reihenhäuser maximieren die Grundstücksausnutzung, weil zwischen den Gebäuden keine Grenzabstände eingehalten werden müssen. Außerdem werden durch die nichtvorhandene Trennung viele Bauelemente nur einmal benötigt, statt deckungsgleich mit der Anzahl von Häusern.

So kann beispielsweise ein durchgängiges Dach konstruiert werden. Es ist nur das Planen und Ausheben einer Baugrube erforderlich; ebenso muss nur eine Bodenplatte gegossen werden. In früheren Zeiten war zwischen zwei dieser Häuser sogar nur eine gemeinsame Trennwand möglich. Dies wurde jedoch aus Brandschutzgründen vor einigen Jahren bei Neubauten untersagt. Seitdem muss selbst bei dieser Bauweise jedes „Teilhaus“ seine eigene Brandschutzmauer zum angrenzenden Gebäude haben.

Tipps und Einsparpotenziale

Wem das Prinzip des Doppel- oder Reihenhauses grundsätzlich gefällt, der sollte nur darauf achten, ein möglichst gutes Verhältnis zu den Bewohnern der anderen Gebäude aufzubauen. Andernfalls kann es durch die räumliche Nähe rasch zu Problemen kommen.

Was das Sparpotenzial anbelangt, so sprechen wir hier von beeindruckenden Summen: Insgesamt lassen sich bis zu 25, im Extremfall sogar 30 Prozent des Gesamtpreises im Vergleich mit einem freistehenden Einfamilienhaus der gleichen Größen- und Ausstattungsklasse einsparen.

10. Keine großen Glasfassaden wählen

Möglichst tageslichtdurchflutete Räume sind ein Wunsch vieler Bauherrn. Außerdem haben sie einen deutlichen Vorteil in Sachen Beleuchtung. Wo die Sonne selbst an trüben Tagen alles besser durch große Fenster erhellt, wird weniger Strom zur Beleuchtung verbraucht.

Was jedoch die reinen Baukosten anbelangt, so handelt es sich hierbei meistens um einen schlechten bis sehr schlechten Tausch. Denn eine Fensterfläche X ist insbesondere heute teurer als dieselbe Fläche in Form einer Wand.

Tipps und Einsparpotenziale

Der Grund dafür ist in den energetischen Gesetzesvorgaben zu finden. Die hier geforderten Werte bezüglich der Wärmedurchgangskoeffizienten machen den Fensterbau recht kostspielig.

Das bedeutet im Umkehrschluss: Es ist stets günstiger, eine hinreichend wärmedämmende Wand zu errichten, sie zu verputzen und anzustreichen (egal ob mit oder ohne Wärmedämmverbundsystem) als ein gleichgroßes Fenster zu installieren, das es auf einen ähnlichen Dämmwert bringt.

Konkret sprechen wir je nach Wandaufbau und Fenstermaterialien sowie -fläche von bis zu 50 Prozent Preisunterschied. Besonders dramatisch wird die Differenz bei Fertighäusern in Holzständerbauweise.

Fazit: Sparen beim Hausbau kann sich sehr stark finanziell rentieren

Selbst, wenn man viel Eigenkapital in die Waagschale legt und sämtliche Fördermittel ausschöpft, so ist Bauen heute dennoch ein besonders teures Unterfangen. Doch so düster die aktuelle Situation wirken mag, so sehr ist es eine Tatsache, dass sowohl bei der Inflation als auch den Zinsen noch Luft nach oben besteht.

Wer deshalb bauen möchte, sollte es besser rasch tun. Wer dabei auf verschiedene Dinge verzichten kann, muss selbst in der heutigen Zeit nicht befürchten, sich bis in die Rente zu verschulden. Und sowieso gilt: Ein Eigenheim ist eine der besten Sicherungen gegen Armut; egal, wie teuer es war.

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