Grünes Bauen: Fensterinnovationen und Energieeffizienz im Fokus

Inhaltsverzeichnis

Planungsprinzipien: Ausrichtung und Positionierung von Fenstern im Energiekonzept

Wenn es um die Fenster geht, sollte die Planung genau durchdacht werden. Sie sind maßgeblich verantwortlich für den natürlichen Lichteinfall im Gebäude. Nur durch eine entsprechend geplante Ausrichtung und Anzahl in jedem Raum wird für möglichst helle Räume gesorgt. Zudem erfüllen die Fenster auch hinsichtlich des Lüftens einen entscheidenden Aspekt. Diesbezüglich lohnt es sich, die Positionierung nach dem Querlüften auszurichten. Natürlich darf bei der Planung auch der Einbruchschutz nicht zu kurz kommen. Leicht zugängliche Scheiben oder bodentiefe Fenster am Balkon sollten zusätzlich gesichert werden, um Dieben die Arbeit zu erschweren.

In den letzten Jahren hat sich rund um die Fensterplanung aber ein weiterer Aspekt entwickelt. Immer mehr Hausherren achten speziell auf ein Energiekonzept oder eine Isolierung per Kälteschutzfolie, wenn es um die Verglasung des eigenen Wohngebäudes geht. Fenster stellen nämlich eine unmittelbare Schnittstelle zur äußeren Umgebung dar. So kann durch die Sonne Wärme in den Raum gelangen. In kalten Wintermonaten kann die Heizungsluft aber auch durch das Fenster entweichen. Dennoch empfehlen viele Experten auch heute noch, die Fenster direkt über der Heizung zu montieren. So kann Fallluft verhindert und die Zirkulation der warmen Heizungsluft gefördert werden.

Detailblick Fenster: Energiesparpotenziale durch Thermofolien und Dreifachverglasung

Fenster ist nun nicht gleich Fenster, weswegen sich beim Hausbau viele Fragen stellen. Sollen es moderne Alu- oder traditionelle Holzfenster sein? Setzt man auf Zweifach- oder Dreifachverglasung? Bei der Entscheidung sollte auch stets das Energiesparpotenzial berücksichtigt werden. Dafür lohnt sich ein Blick auf den Mindest-Wärmedämmwert der Fenster. Hierbei gibt der U-Wert Auskunft darüber, wie viel Wärme über die Fenster verlorengeht. Dabei gilt natürlich: je kleiner dieser Wert ist, desto besser. Bei Dreifachverglasung schrumpft der Wert beispielsweise bereits um die Hälfte.

Vor allem bei großen Fensterfronten, Dachfenstern oder bodentiefen Verglasungen ist es besonders sinnvoll, auf die etwas teurere Variante zurückzugreifen. Etwas anders sieht es übrigens bei der Sanierung des Altbaus aus. Wurde die Fassade nicht gedämmt, sollte nur auf Zweifachverglasung zurückgegriffen werden. Ansonsten kann durch die Fenster mit besserer Dichtfunktion nicht genügend Luft entweichen und sich Schimmel in Küche, Bad und Schlafzimmer bilden. Günstig und schnell lässt sich mit Kälteschutzfolie eine zusätzliche Barriere am Fenster schaffen. So kann der U-Wert weiter gesenkt werden, ohne dass eine Rundum-Sanierung der Gläser erfolgen muss.

Ökologische Baustoffe: Auswahl und Einsatz nachhaltiger Materialien

Das ökologische Bauen von Einfamilienhäusern geht aber natürlich längst über die Fenster hinaus. Immer mehr Gebäude werden aus nachhaltigen Materialien wie Lehm, Holz oder Naturstein gebaut. Dabei kann das Eigenheim mittlerweile sogar so gebaut werden, dass es beim Abriss zu keinem Müll kommt. Alle Bestandteile des Hauses lassen sich recyceln oder vollständig der Natur zurückführen.

Vor allem Lehm hat als Baustoff ein wahres Comeback gefeiert. Bereits vor hunderten Jahren wurde das Material zum Erbauen von Häusern genutzt, dann aber weitestgehend von Beton abgelöst. Dabei ist Lehm ein wahrer Allrounder. Das Material kann Schadstoffemissionen und Feinstaub aus der Raumluft filtern, das Raumklima regulieren und Wärme besonders effizient speichern.

Auch in weiterer Folge lassen sich zahlreiche nachhaltige Trends erkennen. Dabei steht unter anderem Holz im Fokus. Aus Holz lassen sich Fenster, Bodenbeläge und Wandverkleidungen zaubern. Im Gegensatz zu Aluminium, PVC und Co. ist Holz ein nachwachsender Rohstoff, der schonend gewonnen werden kann. Aktuell ist es noch so, dass nachhaltiges Bauen etwas teurer ist. Zwischen 2 und 10 % mehr müssen künftige Eigenheimbesitzer einplanen, wenn vorwiegend mit Lehm, Holz und Co. gearbeitet wird. Öko-Häuser haben oft aber nicht nur eine bessere Energieeffizienz und sind somit günstiger im laufenden Betrieb. Auch das Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden kann durch natürliche und warme Materialien deutlich gesteigert werden.

Langfristiger Nutzen und ökologische Aspekte des grünen Bauens

Das grüne Bauen steckt aktuell noch in den Kinderschuhen. Wer aber bereits jetzt nachhaltig baut und wohnt, ist für die Zukunft gerüstet. Denn es ist davon auszugehen, dass Immobilienbesitzer aufgrund der Klimakrise mit weiteren Vorschriften seitens der Regierung zu rechnen haben. Wenn irgendwann eine nachträgliche Dämmung verpflichtend wird, spart man sich die Investitionskosten. Der langfristige Nutzen zeigt sich aber auch dann, wenn ein Gebäude irgendwann abgerissen wird. Werden vorwiegend ökologische Baustoffe verarbeitet, sinkt die Abfallbelastung.

Oft ist auch ein vollständiger Rückbau möglich, wodurch die Umwelt gar nicht belastet wird. Dass ökologische Aspekte immer gefragter werden, zeigen beispielsweise bereits jetzt die vielen PV-Anlagen auf Dächern von Einfamilienhäusern. Noch vor 20 Jahren waren Photovoltaikanlagen zur Eigenstromgewinnung kaum denkbar.

Heutzutage nutzen immer mehr Familien die Solarzellen auf den Dächern, um Warmwasser und Strom zu produzieren. Wichtig ist, den nachhaltigen Trends beim Bauen Zeit zu geben. Denn jede Veränderung wird erst einmal skeptisch betrachtet.

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