Balkonsanierung: Worauf muss ich bei der Sanierung achten?

Inhaltsverzeichnis

Wann ist es Zeit für eine Balkonsanierung?

Risse im Boden, schadhafte Fugen, kaputte Fliesen – nach ein paar eisigen Wintern kann ein Balkon Schäden aufweisen. Schuld darin sind häufig die einzelnen Materialien, die auf dem Balkon verbaut wurden. Fliesenkleber, Fugenmörtel und die Fliesen selbst sind zwar in der Regel frostbeständig, Frost und Temperaturschwankungen setzen dem einzelnen Material aber manchmal so zu, dass es bei frostigen Temperaturen im Zusammenspiel nicht mehr richtig klappt. Das Resultat: Es kommt zu feinen Rissen, durch die Regenwasser eindringt. Sollte das Wasser sogar die Bewehrungseisen angreifen und diese rosten, ist im schlimmsten Fall die Statik des Balkons gefährdet. Höchste Zeit, den maroden Balkon zu sanieren.

Schäden auf der Balkonoberseite sind dabei leicht zu erkennen, doch auch die Unterseite des Balkons sollte nicht außer Acht gelassen werden. Hier können Risse im Beton, Moosbildung oder Kalkränder Hinweise darauf sein, dass bereits Wasser eingedrungen ist. Bröckelt gar der Beton oder sind Teile abgeplatzt, ist spätestens der Zeitpunkt für eine Balkonsanierung gekommen.

Dabei sind Schäden an der Unterseite meist nicht ganz einfach zu beheben. Hierfür sollten Sie sich die Hilfe eines Fachmanns holen. Die Balkonsanierung an der Oberseite ist dagegen kein Hexenwerk. Hier können Sie selbst Hand anlegen.

Balkonsanierung der Oberseite – auch etwas für Heimwerker

Weist der Boden Ihres Balkons nach dem Winter Schäden auf, ist eine Sanierung ratsam, bevor größere Löcher und Risse entstehen. Für eine schnelle und unkomplizierte Sanierung eignet sich Flüssigkunststoff gut. Er ist bei der Balkonsanierung der Oberseite leicht zu handhaben und kann auch von Heimwerkern mühelos verarbeitet werden.

Welche Vorteile der Flüssigkunststoff bei der Balkonsanierung noch hat, sehen Sie hier:

  • einfach aufzutragen
  • schnell zu verarbeiten
  • lange haltbar
  • preisgünstig
  • abriebfest und rutschhemmend
  • UV-beständig
  • kälteelastisch

Doch es gibt auch ein paar Nachteile, die Flüssigkunststoff bei der Balkonsanierung mit sich bringt:

  • Niveauunterschiede: Da der Flüssigkunststoff nur wenige Millimeter dick aufgetragen wird, kann es im Zusammenspiel mit den verlegten Fliesen zu einem hohen Absatz vor der Balkontür kommen. Diesen Niveauunterschied gilt es auszugleichen.
  • Optik: Wer seine Fliesen liebt, muss sich vielleicht bei der Optik etwas umgewöhnen. Da es aber eine ziemlich große Auswahl an Farben für den Flüssigkunststoff gibt, sollten Heimwerker hier fündig werden. Dünnschichtige Marmorkiesel- oder Quarzbeläge oder eine Beschichtung mit Colorchips-Einstreuung können hier ebenfalls ein tolles Ergebnis liefern.

Der richtige Handwerker für ein schönes Zuhause

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So funktioniert die Balkonsanierung der Oberseite

Wer ein Freund von schnellen Lösungen ist, wird Flüssigkunststoff mögen. Er lässt sich bei der Balkonsanierung rasch verarbeiten und auch das Auftragen ist schnell erledigt.

So sollten Sie bei der Balkonsanierung vorgehen:

  1. Wenn möglich entfernen Sie den bisherigen Belag bis auf die Unterkonstruktion des Balkons.
  2. Hat der Balkon von der Hauswand hin zur Brüstung genug Gefälle? Das ist wichtig, damit das Regenwasser richtig abfließen kann. Wenn dem nicht so ist, muss der Gefälleestrich verlegt werden. Das Gefälle sollte zwei Prozent betragen, also zwei Zentimeter Höhenunterschied auf einen Meter Balkonbreite vorweisen. Danach kann die Oberfläche grundiert werden.
  3. Anschließend werden alle Risse und Spalten verschlossen. Schauen Sie sich hierzu auch die Übergänge zur Balkontür oder dem Balkongeländer an. Bei kleinen Rissen können Sie gerne schon den Flüssigkunststoff verwenden. Für größere Lücken eignen sich spezielle Abdichtungsbänder oder -vliese.
  4. Jetzt tragen Sie den Flüssigkunststoff auf, zum Beispiel mit einer Malerrolle. Manchmal ist es ratsam, ein Armierungsvlies einzulegen. Das verhindert die Rissbildung, wenn der Balkon-Untergrund arbeitet.
  5. Nun den Anstrich gut trocknen lassen. Bei Bedarf können Sie den Anstrich noch mal wiederholen. Je nach Geschmack kann die oberste Schicht auch mit einem Dekorbelag mit Kieseln oder Quarz versehen werden. Mittlerweile gibt es auch eine ganze Reihe an Farben und Effekten beim Flüssigkunststoff.

Balkonsanierung der Unterseite – etwas für den Profi

Während die Sanierung der Balkonoberseite meist auch noch für Heimwerker machbar ist, so stellt die Unterseite schon eine deutlich größere Herausforderung dar. Denn hier bedeutet Balkonsanierung meist auch Betonsanierung. Deshalb ist es hier ratsam sich Hilfe vom Profi zu holen.

Doch welchen Handwerker benötige ich für eine Balkonsanierung? Beim Balkonbau arbeiten unterschiedliche Gewerke zusammen. Mit dabei sind Dachdecker für die Abdichtungstechnik beziehungsweise Abdichtungsbahnen, Bauklempner für die Zinkbleche und Fliesenleger für die Fliesen im Mörtelbett, die diese auch verfugen. Deshalb macht es Sinn, sich zuerst bei diesen Fachfirmen zu erkundigen und ein Angebot für eine Balkonsanierung einzuholen.

Der Fachmann sollte dabei über einen „Befähigungsnachweis zum Schützen, Instandsetzen, Verbinden und Verstärken von Betonbauteilen“ haben. Bei schwerwiegenderen Schäden muss außerdem ein Statiker hinzugezogen werden.

Was kostet die Balkonsanierung?

Pauschal gibt es hierfür keine Antwort, da die Kosten je nach Ausmaß der Schäden unterschiedlich hoch sein können. Das Abdichten des Balkons mit Flüssigkunststoff ist in der Regel ziemlich günstig. Wer damit einen Handwerker beauftragt, muss rund 30 bis 40 Euro pro Quadratmeter pro Schicht veranschlagen. Wenn Sie selbst den Balkon abdichten, wird es natürlich günstiger, da dann nur die Materialkosten anfallen. Ein Fünf-Liter-Eimer liegt bei etwa 50 Euro.

Die Betonsanierung als Vorarbeit für die eigentliche Balkonsanierung ist dagegen ziemlich kostspielig. Bei der Komplettsanierung eines Balkons kommen zudem meist auch noch die Demontage und Entsorgung des Geländers hinzu, das Entfernen und Entsorgen von Altbelägen, die Entkoppelung von Belag und Untergrund sowie das Verlegen eines Drainagesystems.

Eine umfassende Balkonsanierung kann somit Kosten von rund 200 bis 500 Euro pro Quadratmeter verursachen – je nachdem, in welchem Zustand Ihr Balkon ist. Je maroder, desto mehr Handwerker brauchen Sie. Ob sich eine Balkonsanierung dann noch lohnt, sollten Sie gut überlegen und durchrechnen. Die Alternative kann der Abriss und ein neuer Anbaubalkon sein.

Ist nur die Oberfläche beschädigt und muss erneuert werden, kann mit Flüssigkunststoff schnell Schlimmstes behoben werden. Ist der Beton allerdings bröckelig und platzt ab, kann ein erheblicher Wassereinbruch daran schuld sein. Und der könnte am Ende sehr teuer werden.

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