Betonfundamente anlegen: So geht es Schritt für Schritt
Betonfundament selbst anlegen – geht das?
Es geht. Doch wie geht man vor, wenn man ein Betonfundament anlegen möchte? Was ist bei der Auswahl der Materialien zu beachten und welche Vorteile hat es, sich beim Errichten eines Betonfundaments auf die eigene Arbeitskraft zu verlassen?
Bei der Auswahl der Materialien ist es vor allem wichtig, sich für qualitativ hochwertige Komponenten zu entscheiden. Eine gute Vorbereitung ist deshalb das A und O.
Folgende Materialien benötigen Sie:
Materialien
- Zement
- Schalbretter
- Maurerschnur
- Nägel
- Pflöcke
- Schotter (Körnung 16/32 mm) für frostsichere Schicht
- Bitumenbahnen für eine abdichtende Schicht
- Magerbeton (C8/10 Qualität) für eine abdichtende Schicht
Zubehör
- Schubkarre
- Schaufel
- Zollstock
- Wasserwaage
- Richtlatte
Selbst ein Betonfundament anzulegen, hat den Vorteil, sich die hohen Kosten für Fachpersonal sparen zu können. Wer also handwerklich geschickt ist und harte Arbeit nicht fürchtet, der kann selbst ein Fundament legen. Die hohe Nachfrage nach Fachpersonal sorgt ohnehin für längere Wartezeiten. Vor allem die Sommermonate sind für Fundamentarbeiten beliebt. Wenn Sie Ihr Projekt aus Kapazitätsgründen also nicht ins nächste Jahr verschieben wollen, empfiehlt es sich, das Betonfundament selbst anzulegen.
Ein sicheres Betonfundament anlegen – mit oder ohne Bewehrung
Bei der Bewehrung handelt es sich um eine Verstärkung des Betonfundaments, die vor allem bei sehr starken Zugkräften und Biegezugkräften benötigt wird. Hierbei werden Moniermatten, Monierstangen und Monierstahlkörbe in den Zement eingearbeitet.
Besonders wichtig ist, dass der Beton bei einer Bewehrung gut verdichtet wird, sodass keine Lufteinschlüsse entstehen. Lufteinschlüsse bieten Zugang für Feuchtigkeit, wodurch Korrosion entstehen kann. Eine Abdichtung des bewehrten Betonfundaments hat daher oberste Priorität, damit das Bauwerk langfristig auf sicheren Füßen steht.
Die Frage, ob man ein bewehrtes Betonfundament anlegen sollte oder nicht, ist in erster Linie von der Größe und Bedeutung des geplanten Bauwerks abhängig. Handelt es sich um ein Haus oder eine Garage, benötigen Sie ein bewehrtes Betonfundament. Anlegen kann man ein Betonfundament aber auch für kleinere Vorhaben, wie beispielsweise eine Pergola, eine Briefkastenanlage oder ein Plateau, auf welchem künftig die Mülltonnen stehen sollen. In diesen Fällen ist es möglich, auf eine Bewehrung zu verzichten. Ein guter Anhaltspunkt für eine solche Entscheidung ist die Traglast, die das Bauwerk haben wird.
Ihre Wahl fällt auf eine Bewehrung? Dann brauchen Sie zusätzlich diese Materialien:
- Moniermatten
- Monierstangen
- Monierstahlkörbe
- Bindedraht
- Monierzange
- Bolzenschneider
- Winkelschleifer
Achtung: | Wenn sich später in dem Bauwerk Elektroinstallationen befinden sollen, ist ein Fundamenterder unerlässlich und sollte bereits von vornherein in das Bauprojekt eingeplant werden! |
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Betonfundament anlegen: Diese unterschiedlichen Arten gibt es
Je nachdem, für welchen Zweck man ein Betonfundament anlegen möchte, kommen unterschiedliche Arten in Frage. Es gibt das
- Punktfundament
- Streifenfundament
- Betonplatte
Doch wann sollte man welche Art von Fundament wählen, wenn man ein Betonfundament anlegen möchte?
Punktfundament
Bei einem Punktfundament erfolgt die Belastung des Bodens durch Pfähle lediglich punktuell. Das heißt, dass Sie nur ein solches Betonfundament anlegen sollten, wenn es sich bei dem Gebäude um einen Aufbau mit einem etwas geringeren Gewicht handelt. Ein Beispiel hierfür sind Überdachungen für die Terrasse oder das Auto (Carport). Auch ein Zaun, eine Pergola oder eine Briefkastenanlage lassen sich durch ein Punktfundament als Betonfundament anlegen.
Der Vorteil eines Punktfundaments ist, dass der Aufwand für das Anlegen verhältnismäßig gering ist und sich das Projekt somit schnell abschließen lässt.
Um punktuell ein Betonfundament anlegen zu können, ist es wichtig, zunächst den Boden zu ebnen, die Punkte festzulegen und die Löcher zu graben. Anschließend erfolgt das Anbringen der Verschalung und präzise Ausrichten auf ein- und demselben Höhenniveau. Per Maurerschnur und Wasserwaage lässt sich dieses leicht prüfen. Nun kann der Zement mit Sand, Kies und Wasser zu einer zähen Betonmasse vermischt und zum Verfüllen genutzt werden.
Handelt es sich hingegen um schwergewichtige Gebäude und Mauern, ist ein Streifenfundament die bessere Wahl. Dieses unterscheidet sich vor allem in der Traglast, es kann also mehr Gewicht stemmen.
Streifenfundament
Statt auf Punkten lässt sich auch auf Streifen ein Betonfundament anlegen. Die Streifen dienen den tragenden Wänden als Basis. Dabei ist es nicht nötig, die gesamte Grundfläche mit Fundamentstreifen zu versehen. Handelt es sich bei dem zu errichtenden Bauwerk um ein großes Gebäude, so können Sie mithilfe einer zusätzlich einbetonierten Betonplatte (etwa zehn Zentimeter stark) die Tragfähigkeit des Fundaments erheblich verstärken.
Wollen Sie mittels eines umlaufenden Streifens ein Betonfundament anlegen, müssen Sie zunächst die Konturen des Bauwerks definieren. Hierfür kommt die Maurerschnur in Verbindung mit Pflöcken zum Einsatz. Bevor das Fundament seine Verschalung erhält, müssen Sie also einen Streifen mit einer Breite von etwa 30 Zentimetern und einer Tiefe von rund 80 Zentimetern aus dem Erdreich ausheben.
Damit Kälte und Feuchtigkeit nicht in die Mauern des Gebäudes kriechen, ist es bei einem Haus wichtig, eine Perimeterdämmung in das Fundament einzuarbeiten. Dafür werden Platten aus XPS-Dämmstoffen verwendet. Bei kleineren Bauwerken wie einer Mauer ist eine solche Dämmung nicht erforderlich.
Nachdem der ausgehobene Graben etwa bis zur Hälfte mit dem Zementgemisch verfüllt wurde, geht es nun an das Verdichten. Dazu kann man unter anderem ein Kantholz verwenden. Wenn das zu errichtende Gebäude sehr groß wird und der Boden lediglich über eine geringe Traglast verfügt, sollten Sie beim Betonfundament Armierungsstahl verwenden. Durch ihn lässt sich das Risiko von Rissen im Mauerwerk oder im Streifenfundament minimieren.
Damit sich zwischen den Stahlstangen keine Hohlräume bilden, sollten Sie auch hier beim Verdichten präzise arbeiten. Empfehlenswert für diese Arbeit ist ein leistungsstarker Betonrüttler. Wer ein langlebiges und sicheres Betonfundament anlegen möchte, sollte hierbei präzise vorgehen.
Betonplatte
Die dritte Möglichkeit ein Betonfundament anzulegen ist, eine Betonplatte zu benutzen. Diese ist vor allem dann gut, wenn das Bauwerk auf einer großen Fläche steht. Die Betonplatte ist ein vollflächiges Betonfundament, welches eine sehr hohe Stabilität bietet und vor allem für Wohnhäuser ausgezeichnet geeignet ist. Bei dieser Variante verteilt sich die Traglast gleichmäßig, sodass das Bauwerk nicht in den Untergrund einsinkt. Daher eignet sich die Betonplatte vor allem dann, wenn Sie ein Betonfundament anlegen möchten, das auf einem weicheren Boden steht. Insbesondere in Regionen mit sehr sandigen Böden ist eine Betonplatte eine gute Wahl.
Im ersten Schritt sollten Sie sich hierbei zunächst um eine Sauberkeitsschicht kümmern. Hierbei handelt es sich um Schotter oder Kies, welcher der Betonplatte eine optimale Stabilität verleihen. Damit später keine Feuchtigkeit eindringt, sollten Sie XPS-Platten – alternativ Schaumglas-Schotter – als Dämmungsschicht zur Wärmedämmung und eine Baufolie als Feuchtigkeitsschutz unter die Betonplatte legen.
Achtung: | Wie stark die Betonplatte zu gießen ist, muss unbedingt von einem Statiker berechnet werden. |
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Betonfundament anlegen und Baugenehmigung einholen
Das öffentliche Recht sieht grundsätzlich eine Baugenehmigung für neu zu errichtende Gebäude vor. Die gesetzlichen Regelungen hierzu sind in jedem Bundesland unterschiedlich. Wenn man ein Betonfundament anlegen möchte, ist es daher ratsam, sich genau zu informieren und gegebenenfalls eine behördliche Genehmigung einzuholen.
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