Haustechnik – über was Sie sich Gedanken machen sollten

Inhaltsverzeichnis

Haustechnik Heizung: Was gibt es zu entscheiden?

Bei der Heizungsplanung sind vor allem zwei Dinge zu entscheiden:

  1. Die Heizungsart und
  2. die Art der Wärmeübergabe.

Wichtig für die Entscheidung: Nicht immer ist alles möglich. Welche Optionen umsetzbar sind, hängt von der Größe des Grundstücks, der Größe des geplanten Gebäudes und weitere Faktoren ab.

Wenn Sie beispielsweise Solarenergie für Heizung und Warmwasser nutzen möchten, muss die notwendige Kollektorfläche im Entwurf berücksichtigt werden. Für eine Erdwärmepumpe wiederum muss das Grundstück entsprechend groß sein und bei einem Pelletofen als Zentralheizung sollten Sie ausreichend Lagerfläche mitplanen.

Fällt die Wahl auf eine Flächenheizung, deren Strahlungswärme als sehr angenehm empfunden wird, muss der Bodenaufbau anders gestaltet werden, als wenn Heizkörper für die Wärmeübergabe sorgen sollen. Da Heizkörper Elemente sind, die die Raumwirkung sehr beeinflussen, müssen Sie entsprechend früh im Entwurf mitgedacht werden.

Weiterführende Informationen:

Welche weiteren Heizungsarten es gibt, erfahren Sie in diesem Fachartikel: Heizungsarten fürs Eigenheim – eine Übersicht

Haustechnik Bad und Sanitär: Was muss entschieden werden?

Bevor Sie Fliesen, Badmöbel und Sanitärobjekte aussuchen können, gilt es in einem viel früheren Stadium grundsätzliche Fragen zu klären – unter anderem zu folgenden Themen:

Leitungsführung, zum Beispiel:

  • Wie viele Bäder und WCs soll es im Haus geben?
  • Wo sollen diese liegen?
  • Wie viele Dusch- und Badewannen sollen geplant werden und wo?

Wassererwärmung, zum Beispiel:

  • Soll das Wasser zentral oder dezentral erwärmt werden?
  • Soll die Wassererwärmung durch Solarthermie unterstützt werden?
  • Soll die Wassererwärmung im Winter durch einen wassergeführten Holzofen unterstützt werden?

Wassernutzung, zum Beispiel:

  • Möchten Sie Grauwasser nutzen? Dann würde das Wasser aus Waschbecken, Dusche und Badewanne in einer Grauwassernutzungsanlage gesammelt und wiederverwendet. Für die Anlage muss entsprechender Platz eingeplant werden, dafür können Sie durch die Nutzung von Grauwasser Trinkwasser und Abwassergebühren sparen.
  • Möchten Sie Regenwasser nutzen? Auch eine Regenwassernutzungsanlage muss entsprechender Platz eingeplant werden.

Haustechnik Lüftung: Was gilt es zu beachten?

Aufgrund der Energieeinsparverordnung (EnEV), die im Jahr 2020 mit dem Energieeinspargesetz (EnEG) und dem Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) zum Gebäudeenergiegesetz (GEG) zusammengeführt wurde, sind Gebäudehüllen so luftdicht geworden, dass darüber kaum noch Luft ausgetauscht wird. Die sogenannte Wohnfeuchte kommt nicht mehr aus den Gebäuden raus und führt schnell zu Schimmel, wenn nicht regelmäßig gelüftet wird. Nach DIN 1946-6 muss deshalb bei neuen Gebäuden oder bestehenden Häusern, die modernisiert werden, ein detailliertes Lüftungskonzept erstellt werden. Das gilt auch für Teilmodernisierungen von Mehrfamilienhäusern, wenn in einer Wohneinheit ein Drittel aller Fenster ausgetauscht werden und für Einfamilienhäuser, wenn ein Drittel aller Fenster ausgetauscht werden oder mehr als ein Drittel der Dachfläche abgedichtete wird.

Eine Lüftungsanlage kann die Lüftungsaufgabe übernehmen. Sie lüftet automatisch rund um die Uhr und versorgt das Haus kontinuierlich mit Frischluft.

Es gibt zwei Arten von Lüftungsanlagen:

  • Kontrollierte Lüftung (transportiert verbrauchte Luft ab und sorgt durch Zuluftkanäle für Frischluft) und
  • Lüftung mit Wärmerückgewinnung (ist teurer, aber die Abluftwärme wird zum Heizen genutzt, was energetisch ein Gewinn ist; kombiniert mit einer Luft-Wärmepumpe können im Sommer die Räume aktiv gekühlt werden)

Zu beachten ist bei Lüftungsanlagen, dass unerwünschte Geräusche auftreten und durch die Leitungen Geräusche von Raum zu Raum übertragen werden können. Eine exakte Planung der Lüftungsanlage ist deshalb Voraussetzung dafür, dass die Anlage am Ende wirklich für mehr Komfort und nicht nur für Ärger sorgt.

Der richtige Handwerker für ein schönes Zuhause

Egal ob Sie ein Carport errichten, ein Bad sanieren oder neuen Parkett verlegen möchten, hier finden Sie Inspirationen und den passenden Handwerksbetrieb für die gelungene Umsetzung.

Haustechnik Licht und Elektrotechnik: Woran ist zu denken?

In einem Haus gibt es unzählige Geräte, Installationen und Elemente, die nur mit Strom funktionieren, wie zum Beispiel Waschmaschine, Spülmaschine, Licht, Computer, Lüftung und Heizung. Sie sollten sich deshalb genau und frühzeitig überlegen, wo Sie Strom benötigen werden – und welchen; ob Starkstrom oder Normalstrom. Nur so kommt der Strom dorthin, wo Sie ihn brauchen, ohne dass Sie dafür mit unzähligen Verlängerungskabeln hantieren müssen, die kreuz und quer durch das Haus verlaufen und zu Stolperfallen werden. Mit einer vorausschauenden Elektro- und Lichtplanung können stattdessen passende Leitungen für die Stromkabel gelegt werden, wodurch diese aus dem Blickfeld verschwinden.

Bei der Licht- und Elektroplanung sollten Sie sich unter anderem an folgende Punkte denken:

  • Beleuchtung: Wo brauchen Sie welches Licht? Planen Sie zusätzlich zur Primärbeleuchtung (Allgemeinbeleuchtung) auch eine Sekundärbeleuchtung – zum Beispiel eine Platzbeleuchtung am Arbeitsplatz oder eine Akzentbeleuchtung im Wohnzimmer. Am Arbeitsplatz zu Hause ist eine andere Beleuchtung notwendig als beim gemütlichen Zusammensitzen im Wohnzimmer. Nutzen Sie sowohl diffuses als auch gerichtetes Licht, um später verschiedene Beleuchtungssituationen schaffen zu können. Möchten Sie, dass die Beleuchtung elektronisch steuerbar ist? Auch das ist in der Planung zu berücksichtigen.
  • Tageslicht/Verschattung: Möchten Sie, dass Rollos automatisch herunter- und hochfahren, je nach Tageszeit und Sonneneinstrahlung? Dann ist das bei der Elektroplanung zu berücksichtigen.
  • Schalter: Wofür brauche ich Schalter? Und wie viele? Wo sollten diese am besten positioniert werden? Ein Lichtschalter am Bett beispielsweise ermöglicht es im Hellen sicher zum Bett zu gelangen und dann erst das Licht auszuschalten.
  • Steckdosen: Was möchten Sie in welchem Raum tun? Welche Geräte müssen wo an eine Steckdose angeschlossen werden? Planen Sie auch Steckdosen für den Betrieb eines Staubsaugers ein. Und Steckdosen, die sinnvoll wären, wenn ein Raum irgendwann einmal anders genutzt wird.
  • Netzwerkkabel: Möchten Sie gleich oder eventuell in Zukunft ein Smart Home System installieren? Dann sollten Sie überlegen, eine zusätzliche Leerverrohrung nur für Netzwerkkabel einzuplanen. Dadurch werden Störquellen möglichst geringgehalten.

Haustechnik planen: Denken Sie spätere Nutzungsänderungen mit!

Auch künftige Nutzungsänderungen sollten in die Planung der Haustechnik mit einfließen. Soll ein Haus beispielsweise später einmal in zwei Wohnungen aufgeteilt werden können, wenn die Kinder ausgezogen sind, wäre es sinnvoll, entsprechende Wasser- und Stromanschlüsse bereits vorzusehen – auch wenn diese in der ersten Nutzungsphase gar nicht benötigt werden.

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