Schalungssteine setzen: Wie baue ich eine Mauer?

Inhaltsverzeichnis

Was sind Schalungssteine?

Haben Sie früher gerne mit Lego gespielt? Ähnlich wie Legosteine lassen sich auch Schalungssteine richtig schnell aufeinandersetzen, so dass eine Mauer entsteht. Wer also keine Lust auf aufwendige Verschalungen aus Holz hat, für den sind Schalungssteine eine echte Alternative beim Mauerbau. Damit die Mauer dabei auch richtig stabil wird, werden die Schalungssteine mit Beton befüllt. 

Diese sogenannten Betongusssteine sind äußerst beliebt, da sie für eine hohe Stabilität sorgen. Es gibt aber auch Schalungssteine aus Styropor, Polystyrol oder Holzbeton, die für Lärmschutzwände besser geeignet sind. Nur, wenn Sie außergewöhnliche, geschwungene Formen für Ihre Mauer bevorzugen, dann müssen Sie doch Verschalungen bauen und den Beton hineingießen. 

Die Schalungssteine aus Beton haben in der Regel eine einheitliche Größe von 50 Zentimetern Länge und 20 oder 25 Zentimetern Höhe. In der Breite gibt es Wandstärken von 11,5 bis 36,5 Zentimetern. Kaufen können Sie halbe und ganze Steine sowie Endsteine mit einer geschlossenen Seite. Da die Steine innen hohl sind, eignen sie sich nicht zum Zersägen.

Wofür eignen sich Schalungssteine?

Handwerker nutzen Schalungssteine gerne für Stützmauern und Lärmschutzwände, aber auch zur Fundamentaufstockungen, für Außen- oder Innenwände oder eine solide Gartenmauer. Überhaupt werden Schalungssteine gerne im Bereich Garten- und Landschaftsbau eingesetzt, beispielsweise für Stütz- und Ziermauern, zum Abfangen von Böschungen oder zum Bau von Pools.

Da sie eine handliche Größe haben, lassen sie sich leicht versetzen und bilden optisch eine einheitliche Oberfläche. Die Mauer hat nach ihrer Fertigstellung eine betonglatte Oberfläche. Da Schalungssteine planeben sind, haben sie auch nur eine sehr geringe Höhentoleranz. Wer keine glatte Oberfläche will, kann die Mauer später auch verputzen oder mit Natursteinen verblenden. 

Schalungssteine werden dabei trocken, also ohne Mörtel, verlegt. Durch die integrierte Nut und Feder können die Steine schnell und einfach verbaut werden. Wer höhere Mauern oder Stützmauern für Hänge errichten will, braucht dafür eine Armierung aus Monierstahl. Damit die Stangen auch passen, wurden entsprechende Aussparungen in den Stein bereits eingebaut. Hier legt man die Stangen hinein und füllt dann den Beton ein.

Bei sandigem Boden brauchen Sie zusätzlich eine Verschalung mit Holz, bei lehmigem Boden kann der Beton auch gleich auf den eingefüllten Schotter in einen mindestens 80 Zentimeter tiefen Fundamentgraben gefüllt werden. Allerdings brauchen Sie ohne Verschalung auch deutlich mehr Beton. Der Schotter leitet Wasser vom Fundament weg und dient auch als Frostschutzschicht. 

Eine Mauer mit Schalungssteinen bauen: Wie fange ich an?

So einfach das Setzen der Schalungssteine auch ist, es bedarf trotzdem ein paar Vorbereitungen. Falls Sie sich schon gefragt haben, wie viel Beton wohl in einen Stein passt, so kommen hier ein paar Durchschnittswerte: Bei einer üblichen Größe von 50 x 25 x 20 Zentimetern, können Sie mit rund 120 Litern Beton pro Quadratmeter Mauerfläche rechnen. Das heißt für einen Schalungsstein brauchen Sie circa 15 Liter Beton. 

Bei einer Größe von 50 x 36,5 x 20 Zentimetern benötigen Sie schon rund 26 Liter. Für hohe und stabile Mauern wird in der Regel Beton der Festigkeitsklasse C 20/25 verwendet. Den Beton können Sie sich selbst mischen oder Sie besorgen sich im Baumarkt Fertigbeton in Säcken. 

Der erste Schritt ist nun, ein Fundament zu bauen. Auch bei einem kleinen Gartenhäuschen oder einer Mauer sollten Sie nicht darauf verzichten, denn ein Fundament verteilt das Gewicht und damit die entstehende Belastung gleichmäßig auf den Untergrund. Der Beton für das Fundament besteht dabei aus vier Teilen Betonkies und einem Teil Zement. Dabei muss das Fundament immer breiter als die Mauer gebaut werden. Nur so erhalten Sie eine wirklich stabile Mauer.

Schalungssteine setzen: Wie geht das?

Schalungssteine werden trocken verlegt, sprich ohne Mörtel. Da sich die Steine später nicht mehr in der Höhe korrigieren lassen, ist es hierbei sehr wichtig, sehr genau zu arbeiten und die allererste Reihe exakt auszurichten. Denn von hier aus setzen sie jede weitere Reihe. 

Um Unebenheiten im Fundament auszugleichen, sollten Sie die erste Steinreihe in ein Mörtelbett setzen. Danach setzen Sie alle weiteren Steine abwechselnd mit halben und ganzen Steinen. Prüfen Sie hierbei immer wieder, ob die Steine auch exakt aufeinanderliegen, so dass die Wandfläche gleichmäßig wird.

So setzen Sie die Schalungssteine Schritt für Schritt:

Ausmessen: Da das Fundament breiter angelegt ist als die späteren Steinreihen, sollten Sie die Position der Steine gut ausmessen und auf dem Fundament markieren. Alternativ können Sie die Steine auch erst einmal lose auf das Fundament legen und dann ihren Rand markieren. Die Armierungsstangen sollten in der Mitte der Schalungssteine eingefügt sein.

Markieren: Spannen Sie zur Orientierung auf einer Seite eine Richtschnur entlang der Markierung. So wird der äußere Rand der Steinreihe klar gekennzeichnet.

Steine setzen: Die erste Steinreihe setzen Sie in eine zwei Zentimeter dicke Mörtelschicht der Gruppe III. Den Mörtel für den ersten Stein dabei erdfeucht auftragen, dann den Schalungsstein hineinlegen und ihn mit Wasserwaage und Gummihammer in waagerechter und senkrechter Lage exakt ausrichten. Jetzt kommt der zweite Stein: Bringen Sie den Mörtel auf, dann Nut und Feder zusammenstecken und den Stein ebenfalls exakt ausrichten. Das machen Sie Stein für Stein, bis die erste Reihe komplett ist. Es ist ratsam, den Mörtel einen Tag aushärten zu lassen.

Armierung: Wollen Sie eine besonders stabile Mauer bauen, legen Sie eine waagerechte Armierung aus. Dazu je zwei parallel verlaufende, rund acht Millimeter dicke Monierstahlstreben in die dazu passende Aussparung der Schalungssteine stecken. 

Kontrollieren: Für ein Setzen im Läuferverband brauchen Sie für den Anfang und das Ende der zweiten Reihe jeweils einen halben Stein. Kontrollieren Sie immer wieder, ob die Steine auch gut aufeinandersitzen und ob die Ausrichtung stimmt und Nut und Feder korrekt verzahnt sind. Bauen Sie Reihe für Reihe so weiter, immer abwechselnd mit einem halben und einem ganzen Stein.

Beton einfüllen: Nach jeder dritten Reihe füllen Sie den Beton ein. Dafür feuchten Sie die Steine vor dem Einfüllen gut an. Bei Stützmauern stecken Sie zusätzlich Armierungsstangen in die vorgesehenen Aussparungen und betonieren diese mit ein. Das erhöht die Stabilität. Bei einem Pool brauchen Sie in jeder Reihe Armierungsstangen.

Beton verdichten: Um den Beton zu verdichten, so dass keine Lücken entstehen, stochern Sie mit der Kelle und einer Armierungsstange nach. 

Abschluss: Beenden Sie die oberste Reihe mit einer Betonfüllung oder mit Abdeckplatten. Die Platten sehen optisch besser aus und werden mit Montagekleber befestigt. Fugen, die dabei entstehen, sollten Sie mit Mörtel oder frostbeständigem Silikon versiegeln.

Tipp Wenn Sie längere Mauern optisch etwas aufpeppen wollen, können Sie Pfeilersteine bei freistehenden Mauern einsetzen. Die Pfeilersteine sind etwas breiter als die Mauersteine und haben gerade Seiten. Somit passen sie nicht in das Nut-Feder-Schema der Mauersteine und sorgen so für etwas Abwechslung in der Optik. Wo Pfeiler- auf Mauersteine treffen, müssen Sie die Nut an den Mauersteinen mit einem Trennschleifer entfernen, damit der Stein bündig abschließt und keine Lücke entsteht.
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