3 Möglichkeiten ein Haus am Hang zu bauen

Inhaltsverzeichnis

Haus am Hang bauen: die Vorbereitung

Soll ein Haus am Hang gebaut werden, ist das Grundstück im ersten Schritt zu begutachten. Das Bodengutachten ist hier von großer Bedeutung, da mit diesem geklärt werden kann, ob das Erdreich tragfähig ist. Ebenso sollte abgeklärt werden, wie die dortigen Wasserverhältnisse sind. Dies ist besonders wichtig, damit das Haus nicht ungeplant wegrutschen kann.

Bei der Begutachtung des Grundstücks, ist auch die Ausrichtung des Hangs zu beachten. Diese hat einen großen Einfluss auf die Lichtverhältnisse:

  • Südhang: Das Haus ist nach Süden ausgerichtet. Da es hier stark der Sonne ausgesetzt wird, kann Solarenergie gut genutzt werden. Jedoch heizt die Sonne das Gebäude auf, weshalb auf einen guten Sonnenschutz zu achten ist.
  • Nordhang: Durch die nördliche Ausrichtung des Hauses, ist dieses weniger der Sonne ausgesetzt. So kann es sich weniger aufheizen, liegt jedoch auch häufig überwiegend im Schatten.
  • Ost- oder Westhang: Ein Gebäude mit östlicher oder westlicher Ausrichtung wird weder den ganzen Tag von der Sonne angeschienen, noch liegt es zum größten Teil im Schatten. Allerdings muss auf die Morgen- oder Abendsonne verzichtet werden.

Um einen guten Eindruck von den Lichtverhältnissen zu bekommen, ist es empfehlenswert das Grundstück mittags zu besichtigen.

Sobald alle notwendigen Informationen über das Grundstück vorliegen, kann mit der Hausplanung begonnen werden. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten, wie das Haus am Hang zu realisieren ist.

Möglichkeit 1: Split-Level-Haus

Das architektonisch herausstechende Split-Level-Haus, oder auch die Split-Level-Bauweise, wurde für Häuser am Hang entwickelt, finden mittlerweile jedoch auch immer häufiger auf ebenen Grundstücken Anwendung.

Was ist das Split-Level-Haus?

Beim Split-Level-Haus handelt es sich um ein Gebäude, das nicht in Stockwerke, sondern in Ebenen unterteilt ist. Die Ebenen befinden sich immer ein halbes Stockwerk versetzt zueinander, wodurch ein lockerer, offener Wohnraum geschaffen wird. Grundlegend ist das Gebäude sozusagen in der Mitte halbiert und eine Haushälfte ein halbes Stockwerk nach oben gehoben worden. Dadurch fügt es sich gut an die Gegebenheiten einer Hanglage ein.

Eine Ebene besteht immer aus ein bis drei unterschiedlichen Zimmern und die Ebenen sind durch kurze Treppen, meist aus vier bis acht Stufen, miteinander verbunden. Dies stellt eine besonders effiziente Flächennutzung dar, da dadurch auf Flure größtenteils verzichtet werden kann.

Die Haustür des Split-Level-Hauses befindet sich in der Regel auf einer mittleren Ebene, während der Gartenzugang sich auf der untersten Ebene befindet.

Was macht ein Split-Level-Haus zum Hingucker?

Durch die aufgelockerte Raumstruktur wird das Split-Level-Haus zum echten Hingucker. Die zum Tal gewandte Seite wird meist mit großen, bodentiefen Fenstern oder kompletten Glasfronten ausgestattet, wodurch viel Licht in das Hausinnere fällt. Durch die zueinander versetzten Ebenen dringt das Licht bis in die letzte Ecke des Hauses. Zudem kann die Aussicht auch von weiter hinten genossen werden. Grundsätzlich kann durch das viele Licht gut damit gespielt und die Räume auch entsprechend der Lichtverhältnisse angeordnet werden. Belebtere Räume, wie das Wohnzimmer, finden beispielsweise häufig direkt an den lichtdurchfluteten Fenstern und unbelebtere Räume, wie das Schlafzimmer, in hinteren Ecken des Hauses ihren Platz.

Sind Split-Level-Häuser teuer?

Da es sich bei den Split-Level-Häusern nicht um Massenware handelt, ist auch mit etwas höheren Kosten zu rechnen. Zurückzuführen sind diese auf eine sorgfältige Hausplanung und Bauausführung. Bestenfalls werden Experten engagiert, die schon Erfahrung im Bau von Split-Level-Häusern haben. So lassen sich schwerwiegende Fehler vermeiden.

Dennoch können auch bei einem Split-Level-Haus Kosten gespart werden. Beispielsweise besitzen diese Häuser meist keinen traditionellen Keller, weshalb keine Erde auszuheben und zu entsorgen ist.

Was sind Nachteile eines Split-Level-Hauses?

Split-Level-Häuser können zwar sehr gut am Hang wie auch in der Ebene gebaut werden, doch durch ihren Charakter weisen die Häuser auch einige Nachteile auf:

  • Treppen: Die Treppen sind elementar in Split-Level-Häusern. Mit ihnen steigt jedoch die Sturzgefahr. Für ältere Menschen oder Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen können die Treppen gleichzeitig zu Schwierigkeiten führen. Soll das Haus barrierefrei gestaltet werden, ist mit viel Aufwand und hohen Kosten zu rechnen.
  • Grundrissänderungen: Durch ihre Beschaffenheit sind Grundrissänderungen in Split-Level-Häusern nur sehr schwer möglich.

Möglichkeit 2: In den Hang hineinbauen

Eine besonders beliebte Variante ist das Haus in den Hang hineinzubauen. Hierbei wird ein kleiner Teil des Hangs abgetragen, in das die Rückseite des Untergeschosses abschließt. Geschickt hierbei ist, dass der Hang dem Geschoss eine gute Dämmung bietet. Die gegenüberliegende, zum Tal gewandte, Seite des Untergeschosses ist offen und die Aussicht über das Tal kann genossen werden.

Diese Möglichkeit ist nur realisierbar, wenn es sich um einen nicht zu felsigen Untergrund handelt.

Möglichkeit 3: Hang aufschütten

Eine weitere Möglichkeit ist es den Hang aufzuschütten, damit das Haus auf einer Ebene errichtet werden kann. Dies spart Kosten, da die Konstruktion des Hauses nicht an den Hang anzupassen ist. Bei der Planung dieser Möglichkeit muss jedoch zwingend der Bebauungsplan beachtet werden. In manchen Fällen ist vor dem Bau eine bestimmte Genehmigung einzuholen.

Eine Hangaufschüttung ist besonders für Grundstücke mit einem geringen Gefälle geeignet.

Vor- und Nachteile: Haus am Hang

Viele müssen sich bei der Hausplanung oder beim Hauskauf entscheiden, ob sie ein Haus am Hang besitzen möchten oder nicht. Für eine Entscheidungshilfe sind folgend ein paar Vor- und Nachteile aufgelistet:

Vorteile:

  • Aussicht: Durch die Hanglage können Besitzer eines solchen Hauses meist eine tolle Aussicht genießen.
  • Gartengestaltung: Garten am Hang ist ungeschickt? Nein! Hier bieten sich nur noch mehr Möglichkeiten der Gartengestaltung. Es können beispielsweise mehrere Ebenen und Übergänge geschaffen werden.
  • Keller: Während bei Häusern in der Ebene der Keller nur als Keller fungiert, wird dieser bei Häusern am Hang meist auch als Wohnfläche genutzt, da eine Seite häufig mit Fenstern ausgestattet ist und auch hier die schöne Aussicht genossen werden kann.

Nachteile:

  • Höhere Kosten: Durch die besonderen Gegebenheiten kommt es bei einem Hausbau am Hang meist zu höheren Kosten. Dafür werden die Grundstücke häufig etwas günstiger angeboten.
  • Treppen: Bei einem Haus am Hang werden oft mehr Treppen verbaut als bei einem Haus in der Ebene.
  • Versicherungskosten: Bei Häusern am Hang sollten Zusatzversicherungen, wie beispielsweise eine Elementarschadensversicherung abgeschlossen werden. Dies bietet Absicherung gegenüber Schäden infolge von Lawinen, Erdrutschen oder Starkregen.

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