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Was ist ein Hohlraumboden?

Inhaltsverzeichnis

Hohlraumboden: Was versteht man darunter?

Ein Hohlraumboden, auch Hohlboden genannt, ist ein Systemboden mit flächiger Tragschicht, die auf speziellen Unterkonstruktionen lagert. Zwischen Rohdecke beziehungsweise Rohfußboden entsteht ein Hohlraum, in dem Installationen durchgeführt werden können – beispielsweise für Heizung, Lüftung, Telekommunikation oder Elektroanschlüsse.

Exkurs Systemböden sind Bodenkonstruktionen, die aus vorgefertigten Bauteilen bestehen und auf der Baustelle modular hergestellt werden. Sie kommen zum Einsatz, wenn ein für Installationen nutzbarer Hohlraum unter der Bodenoberfläche entstehen soll. Es wird in zwei Arten von Systemöden unterschieden: Hohlraumböden und Doppelböden.

Hohlraumboden oder Doppelboden: Was ist der Unterschied?

Sowohl Hohlraumböden als auch Doppelböden sind Systemböden. Der Unterschied liegt in der Tragschicht: Während Doppelböden eine flächige Tragschicht haben, besteht die Tragschicht von Doppelböden aus herausnehmbaren Elementen.

Beide Systemvarianten haben ihre Vor- und Nachteile: Beim Hohlraumboden können durch die flächige Tragschicht die darunter liegenden Installationen nur punktuell über Revisionsöffnungen (Revisionsklappen) erreicht werden, bei Doppelböden ist der Hohlraum überall zugänglich. Dafür ist die Verlegung des Bodenbelags auf einem Doppelboden etwas komplizierter als auf einem Hohlraumboden, denn beim Doppelboden müssen sich die einzelnen Platten untereinander frei bewegen können, um Dehnungen zu kompensieren.

Wie ist ein Hohlraumboden aufgebaut?

Grundsätzlich besteht ein Hohlraumboden aus

  • einer Unterkonstruktion (Stützfuß- oder Foliensystem),
  • einer Tragschicht, die von der Unterkonstruktion gestützt wird, und
  • einer Nutzschicht, die auf der Tragschicht aufgebracht wird.

Je nach Art des Hohlraumbodens sehen Unterkonstruktion, Trag- und Nutzschicht unterschiedlich aus. Eventuell sind zusätzliche Komponenten wie eine Trennlage oder Dämmung notwendig.

Hohlraumböden: Welche Arten gibt es?

Hohlraumböden werden je nach Ausführung in Nasshohlböden und Trockenhohlböden unterteilt. Nasshohlböden können je nach Konstruktionsart zudem weiter in monolithische Hohlböden und mehrschichtige Hohlböden untergliedert werden.

Nasshohlböden – Aufbau im Detail:

  • Monolithischer Hohlboden (Foliensystem): Die Unterkonstruktion besteht aus tiefgezogenen, dünnwandigen PVC-Schalungselementen mit angeformten Füßen. Manche Schalungselemente erinnern aufgrund ihrer Struktur an einen Eierkartons. Auf der Unterseite der Konstruktion entsteht eine gewölbeförmige Hohlraumstruktur, durch die die Installationen geführt werden können. Die Tragschicht besteht aus einem Fließestrich, der von oben auf die Schalungselemente auf- beziehungsweise eingebracht wird. Zuoberst kommt der Bodenbelag – die Nutzschicht.
  • Mehrschichtiger Hohlboden (Stützfußsystem): Diese Art Hohlraumboden besteht aus mehreren voneinander getrennten Schichten, die von höhenverstellbaren, die Unebenheiten des Rohbodens ausgleichenden Stützfüßen getragen werden: Die unterste erste Schicht ist eine begehbaren Trägerplatte, die zweite Schicht ist eine Trennschicht (meist eine PE-Folie), die dritte Schicht bildet ein Fließestrich und als vierte und letzte Schicht kommt der Bodenbelag. Der Hohlraum, in dem Installationen verlegt werden können, ist bei dieser Variante größer als bei einem monolithischen Hohlboden.

Trockenhohlböden – Aufbau im Detail:

  • Trockenestrich-Hohlboden (Plattensystem): In der Regel besteht die Tragschicht bei dieser Hohlbodenart aus mehreren Gipsfaserplatten (zwei bis drei Lagen), die vollflächig im Verband miteinander verklebt sind. Die Platten liegen auf höhenverstellbaren Stützfüßen auf und werden vom Bodenbelag (Nutzschicht) überdeckt. Je nachdem, wie dünn und empfindlich der Bodenbelag ist, sollten die Fugen zwischen den einzelnen Platten verspachtelt und die Verlegefläche grundiert werden. In manchen Fällen können statt Gipskarton- auch Holzwerkstoffplatten verwendet werden. Dabei ist jedoch zu beachten, dass Holz quellen und schwinden kann, worunter die Maßbeständigkeit der Tragschicht leidet. Keramik- oder Steinbeläge sollten deshalb lieber nicht auf Holzwerkstoffplatten verlegt werden, es könnten sich Risse bilden.
Gut zu wissen Hohlraumböden in Trockenbauweise haben im Vergleich zu estrichgebundenen Hohlraumböden den Vorteil, dass die Tragschicht nicht erst trocknen muss, bevor der Gehbelag aufgebracht werden. Dadurch sind kürzere Bauzeiten möglich.

Wozu ist ein Hohlraumboden gut? – Vor- und Nachteile

In privaten Häusern werden Installationen in der Regel unter Putz verlegt (Unterputzverlegung), da hier mit keinen großen Nutzungsänderungen zu rechnen ist. In Büro- und Gewerbeimmobilien hingegen, in denen es immer wieder zu Umstrukturierungen kommt, ist eine Verlegung der Installationen in Hohlböden geschickter. Durch die Revisionsöffnungen können Veränderungen und Wartungsarbeiten an den Leitungen schneller und einfacher vorgenommen werden als bei Unterputzverlegungen.

Weitere Vorteile von Hohlraumböden sind:

  • Bei Trockenhohlböden fällt keine Wartezeit für das Trocknen von Estrichflächen an; Hohlraumböden eignen sich also für schnelle Projekte.
  • Hohlraumböden halten hohen Belastungen stand; haben eine gute Tragfähigkeit.
  • Durch vorgefräste Nuten können Fußbodenheizungen leicht in den Hohlraumboden integriert werden

Gegenüber Doppelböden haben Hohlraumböden außerdem diese Vorteile:

  • Der Bodenbelag kann flexibler ausgewählt werden.
  • Hohlraumböden sind günstiger als Doppelböden
  • Die Gefahr, dass Hohlraumböden beim Laufen knarren, ist geringer als bei Doppelböden, da die Tragschicht durchgeht. Insbesondere Nasshohlböden bieten einen guten Schallschutz.

Die Nachteile von Hohlraumböden sind unter anderem folgende:

  • Es müssen Revisionsöffnungen eingeplant werden, die entweder deutlich sichtbar bleiben oder aufwändig kaschiert werden müssen.
  • Gegenüber Doppelböden haben Hohlraumböden den Nachteil, dass nicht der komplette Hohlraum zugänglich ist.
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