Teppichboden entfernen: So macht es der Profi

Inhaltsverzeichnis

Wann muss ein Teppichboden erneuert werden?

Diese Frage muss natürlich jeder für sich selbst beantworten. Sind Sie in eine neue Wohnung gezogen und möchten die Optik verändern, machen Sie vermutlich kurzen Prozess, ohne dass es sie interessiert, wie alt der Teppich ist. Hat ein Raucher zuvor in der Wohnung gelebt oder jemand mit Haustier, wird der Teppich vermutlich ohnehin eine Erneuerung brauchen.

In der Regel aber gilt:

Nach rund zehn Jahren sollte spätestens ein Teppich ausgetauscht werden. Wird er durch große Abnutzung, beispielsweise im Eingangsbereich, besonders beansprucht, ist ein Austausch früher nötig.

Wie entferne ich einen Teppichboden?

Einen Teppichboden zu entfernen, ist kein Hexenwerk. Mit ein bisschen Vorbereitung und ein paar geschickten Handgriffen, ist es schnell gemacht. Was Sie sich als Handwerksgerät schon parat legen sollten, sind Arbeitshandschuhe, ein Spachtel und ein Teppichmesser. Wie Sie weiter vorgehen, erklären wir Ihnen Schritt für Schritt in den folgenden Kapitel.

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Teppichboden entfernen: Teppichleisten ablösen

Wenn Sie Teppichleisten haben, müssen Sie diese als erstes abmontieren. Dazu nutzen Sie am besten einen Spachtel. Mit ihm lassen sich die Leisten meistens problemlos ablösen. Dazu einfach den Spachtel hinter die Sockelleiste schieben und die Leiste abheben.

Teppichboden entfernen: Prüfen Sie die Art der Teppichverklebung

Fest oder leicht zu lösen? Ob sich ein Teppich leicht entfernen lässt, hängt entscheidend von der Art der Verklebung ab. Versuchen Sie, den Teppich an einer Ecke zu lösen und prüfen Sie, wie er ursprünglich verklebt wurde. Diese Arten gibt es:

Klebestreifen Wenn nur die Kanten verklebt sind, wurde der Teppich mit Klebestreifen befestigt.
Wasserlöslicher Leim Lässt sich der Teppich nur schwer lösen, feuchten Sie eine Ecke mit warmem Wasser an und lassen Sie das Wasser ungefähr ein bis zwei Stunden einwirken. Löst sich das Teppichstück danach leicht ab, ist der Boden mit wasserlöslichem Leim verklebt worden.
Wasserunlöslicher Leim oder Kunstharz Haben Sie die Ecke befeuchtet und sie lässt sich auch nach zwei Stunden nicht lösen, wurde der Teppich vermutlich mit einem wasserunlöslichen Leim oder Kunstharz verklebt.

Teppichboden entfernen: Teppichverklebung lösen

Die Art und Weise, wie der Teppich damals verklebt wurde, ist entscheidend dafür, wie Sie ihn nun wieder lösen können. Wie Sie welche Verklebung lösen:

Bei Klebestreifen Diese Art der Verklebung lässt sich am schnellsten lösen. Denn ist der Teppich nur an den Kanten verklebt und der Rest wurde lediglich lose verlegt, können die Klebestreifen mit etwas Lösungsmittel schnell entfernt werden. Auch mit einem Spachtel lässt sich das doppelseitige Klebeband meistens gut ablösen. Danach können Sie den Teppichboden problemlos abnehmen. Um ihn besser entsorgen zu können, schneiden Sie den Teppich in handliche Streifen und verpacken Sie ihn in Müllsäcke.
Bei wasserlöslichem Leim Diese Klebetechnik ist ein bisschen aufwändiger, um sie zu lösen. Dazu die gesamte Teppichfläche mit (möglichst warmen) Wasser befeuchten. Dafür können Sie eine handelsübliche Gießkanne verwenden. Nach einer Einwirkzeit von etwa ein bis zwei Stunden kann der Teppich dann relativ leicht von Hand entfernt werden. Einfach kräftig ziehen.
Bei wasserunlöslichem Leim oder Kunstharz Hier kommt jetzt das Teppichmesser zum Einsatz. Ideal wäre eines mit einer Hakenklinge. Schneiden Sie dann den Teppichboden in 30 bis 50 Zentimeter breite Streifen. Beginnen Sie an einer Ecke und ziehen Sie den ersten Streifen nah zur Wand mit der Hand oder mit Hilfe eines Strippers ab. Danach Stück für Stück, immer von der Wand ausgehend, weiter vorarbeiten, bis der ganze Teppich abgelöst ist. Achtung: Hier kann es schnell passieren, dass darunter liegende Holzböden verkratzen. Damit der Boden nach dem Freilegen wieder kratzerfrei ist, sollte er deshalb abgeschliffen und neu versiegelt werden.
Tipp:

Wenn Sie einen stark verklebten Teppichboden vor sich haben, können Sie sich die Arbeit mit einem sogenannten Stripper erleichtern. Das mechanische Gerät kann in Baumärkten ausgeliehen werden. Für eine einfache Ausstattung zahlen Sie eine Leihgebühr von etwa 30 Euro am Tag. Für Hochleistungsstripper mit einer Wattzahl von 1,1 Kilowatt können bis zu 150 Euro am Tag anfallen. An der Vorderseite des Strippers befindet sich eine Klinge, die sich unter den Teppich schiebt und den Belag löst. Dabei vorab den Teppich am besten in Streifen schneiden, die etwas schmaler als die Breite der Klinge sind. Am einfachsten beginnt man mit dem Gerät an einer Naht, zum Beispiel an der Tür.

Teppichboden entfernen: Teppichkleberreste entfernen und Unebenheiten ausgleichen

Falls am Boden alte Klebe- und Teppichreste zurückbleiben, sollten Sie diese unbedingt mit einem Spachtel restlos ablösen. Sonst kann sich, wenn Sie einen neuen Teppich einfach darüber verlegen, schnell Schimmel bilden. Zudem besteht die Gefahr, dass der abgebundene Altkleber mit dem neu aufgetragenen Kleber reagiert und zum Beispiel Blasen bildet. Entfernen Sie den alten Kleber daher komplett vom Estrich. Vorsichtig sollten Sie allerdings bei nitrohaltigen Lösungsmitteln sein. Diese sind für die Entfernung von Kleberückständen nicht geeignet und können sogar die Gesundheit gefährden.

Ist der Teppichboden mitsamt allen Kleberesten gründlich entfernt, sollten Sie sich jetzt um Risse, Kratzer und Unregelmäßigkeiten im Boden kümmern. Dafür können Sie eine Ausgleichsmasse auf den Boden auftragen, der Unebenheiten glättet und auch eine gute Basis für den neuen Belag bietet. Wenn unter dem alten Teppichboden Holzdielen oder Parkett zum Vorschein kommen, haben Sie die Möglichkeit, diese wieder herzurichten. Da das Entfernen des Teppichs allerdings gerade auf Holzböden schnell Kratzer hinterlassen kann, sollte das freigelegte Holz zunächst abgeschliffen und neu versiegelt werden. Entscheiden Sie sich für einen neuen Teppich, lassen Sie die Ausgleichsmasse trocknen. Dann können Sie den neuen Bodenbelag verlegen.

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