Vom Holzzaun bis zum Maschendrahtzaun – die wichtigsten Zaunarten auf einen Blick

Inhaltsverzeichnis

Welche rechtlichen Vorschriften zu Zäunen gibt es?

Im rechtlichen Zusammenhang fallen Zäune oft unter den Begriff „Einfriedung“. Auch Mauern, Hecken, Wälle und Gräben zählen zu Einfriedungen.

Unterschieden wird zwischen

  • lebenden Einfriedungen (z.B. Hecken)
  • toten Einfriedungen (z.B. Zäune, Mauern, Wände) – tote Einfriedungen sind bauliche Anlagen
  • offenen Einfriedungen (z.B. Drahtzäune, Holzlatten)
  • geschlossenen Einfriedungen (z.B. Mauern, Holzwände)

Im Zivilrecht, also dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) gibt es zum Thema Einfriedung keine feste Regelung. Als Grundstückseigentümer können Sie gemäß BGB mit Ihrem Grundstück verfahren, wie Sie möchten, solange Sie damit nicht das Gesetz oder die Rechte Dritter verletzten (BGB § 903 Befugnisse des Eigentümers). Sie könnten also Einfriedungen auf Ihrem Grundstück nach Lust und Laune erstellen und abreißen, gäbe es nicht noch andere Rechte, die dem entgegenstehen.

Dazu zählen vor allem das Nachbarrecht und das Baurecht.

Das Nachbarrecht

Da es im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) keine Regelung zur Rechtsbeziehung der Nachbarn bei der Einfriedung von Grundstücken gibt, sind entsprechende Vorschriften in manchen Bundesländern Teil der Nachbarrechtsgesetze.

Dies ist der Fall in

  • Baden-Württemberg,
  • Berlin,
  • Brandenburg,
  • Hessen,
  • Niedersachsen,
  • Nordrhein-Westfalen,
  • Rheinland-Pfalz,
  • dem Saarland,
  • Sachsen,
  • Sachsen-Anhalt,
  • Schleswig-Holstein
  • und Thüringen.

Die Vorschriften im Nachbarrecht regeln hier unter anderem,

  • ob eine Einfriedung überhaupt erlaubt ist,
  • unter welchen Voraussetzungen womöglich sogar eine Einfriedungspflicht besteht,
  • ob ein bestimmtes Material für die Einfriedung vorgegeben ist,
  • wo die Einfriedung errichtet werden darf (an oder auf der Grundstücksgrenze),
  • und unter welchen Voraussetzungen der Nachbar die Herstellungs- und Unterhaltungskosten der Einfriedung mittragen kann/muss.
Achtung! Die nachbarrechtlichen Regelungen gelten nur für Grundstücke im Rechtssinn und nicht für Wohnungseigentum. Hier ist das Wohnungseigentumsgesetz zu berücksichtigen (WEG).

In Bayern, Bremen, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern sind Einfriedungen nicht im Nachbarrecht geregelt.

Dennoch können auch hier Regelungen bezüglich Einfriedungen bestehen, und zwar im öffentlichen Recht – vor allem dem Baurecht. Bevor Sie mit der Errichtung einer Einfriedung beginnen, sollten Sie dies unbedingt prüfen.

Das Baurecht

Das Baurecht kommt bei Einfriedungen dann zutrage, wenn es sich um eine bauliche Anlage handelt. In der Musterbauordnung Paragraf 2, Absatz 1 sind bauliche Anlagen wie folgt definiert:

„Bauliche Anlagen sind mit dem Erdboden verbundene, aus Bauprodukten hergestellte Anlagen; eine Verbindung mit dem Boden besteht auch dann, wenn die Anlage durch eigene Schwere auf dem Boden ruht oder auf ortsfesten Bahnen begrenzt beweglich ist oder wenn die Anlage nach ihrem Verwendungszweck dazu bestimmt ist, überwiegend ortsfest benutzt zu werden. (…)“

Zäune zählen somit auch zu baulichen Anlagen und können genehmigungspflichtig sein. Prüfen Sie das unbedingt, bevor Sie mit dem Bau Ihres Zaunes beginnen!

 

Welche Zaunarten gibt es?

Es gibt unzählige verschiedene Zaunarten. Sie lassen sich nach verwendetem Material und dem Aufbau beziehungsweise Zaunsystem untergliedern.

Zaunarten nach Material Zaunarten nach Aufbau/System
  • Holz
  • Metall
  • Reiner Kunststoff
  • Verbundwerkstoff
  • Maschendrahtzaun
  • Stabmattenzaun
  • Gabionenzaun
  • Jägerzaun
  • Lattenzaun
  • Betonzaun
  • Mischzaun

Zaunmaterialien: Holz-, Metall- und Kunststoffzäune

Zäune aus Holz

Wer sich für Holz entscheidet, entscheidet sich für ein natürliches Zaunmaterial. Das bietet viele Vorteile, birgt aber auch manche Nachteile:

Vorteile von Holzzäunen Nachteile von Holzzäunen
  • nachwachsender Rohstoff
  • Holz arbeitet, das heißt, es schwindet, wenn es trocknet und quillt, wenn es Feuchtigkeit aufnimmt
  • nachhaltig – bei entsprechendem Anbau
  • Holz muss deshalb behandelt werden, sollen mögliche Verformungen und Risse minimiert werden – ganz verhindert werden können sie nicht
  • umweltfreundlich – bei entsprechendem Anbau und umweltfreundlicher Holzbehandlung
  • Holz ist anfällig für Schädlinge, auch hier bietet eine entsprechende Behandlung Abhilfe
  • natürliches Material
  • die Holzbehandlung muss von Zeit zu Zeit erneuert werden – wann genau ist abhängig von der Qualität der Farbe oder Lasur und von der Holzart
  • vielfältig gestaltbar
  • Holz neigt zu Harzaustritten – diese sind aber entfernbar

Hölzer für Gartenzäune sollten vor allem robust sein. Douglasie und Lärche sind deshalb sehr beliebt, sie sind wesentlich härter als andere Nadelhölzer. Auch Bambus wird inzwischen für Gartenzäune verwendet. Es ist ebenfalls sehr hart und robust und hat zugleich den Vorteil, dass es schnell nachwächst. Wieder häufiger zu sehen sind außerdem Weidenzäune.

Um das Holz wetterfest zu machen und es daran zu hindern, dass es zu viel Feuchtigkeit aufnimmt, dadurch stark arbeitet und sich verformt, sind verschiedene Maßnahmen und Mittel möglich – auch in Kombination. Dazu zählen unter anderem:

  • Kesseldruckimprägnierung
  • Wärmebehandlung (Thermoholz)
  • Imprägnierung durch Holz-Imprägniermittel
  • Holzfarbe
  • Holzlasur

Durch eine entsprechende Behandlung des Holzes kann auch das Risiko gesenkt werden, dass mögliche Schädlinge in das Holz eindringen und den Zaun schädigen.

 

Metallzäune

Metallzäune können schnell sehr pragmatisch anmuten, dabei haben sie einige Vorteile. Sie sind langlebig und wartungsarm und können mit ein bisschen Fantasie durchaus ansprechend gestaltet werden – zum Beispiel in Kombination mit Zaunsegmenten aus einem anderen Material oder Pflanzen.

Vorteile von Metallzäunen

Nachteile von Metallzäunen

  • wetterbeständig, pflegeleicht und wartungsarm – sofern das Metall entsprechend behandelt/veredelt ist
  • sind vielfältig gestaltbar
  • nehmen wenig Platz in Anspruch
  • unbehandelte Metallzäune können rosten
  • können kühl wirken
  • reine Metallzäune sind nicht blickdicht, deshalb werden sie oft kombiniert – mit geschlossenen Zaunsegmenten und/oder Hecken

Damit Sie lange Freude an Ihrem Metallzaun haben, sollten Sie darauf achten, dass das Metall veredelt ist. Bei Aluminium geschieht das meist durch eine Kunststoffbeschichtung, Stahl ist häufig feuerverzinkt, kann aber auch phosphatiert oder verzinkt und pulverbeschichtet werden.

 

Zäune aus Kunststoff

Kunststoffzäune bestehen selten nur aus Kunststoff. Meistens haben sie einen Stahlkern, der dafür sorgt, dass die Zäune stabil sind.

Vorteile von Kunststoffzäunen

Nachteile von Kunststoffzäunen

  • müssen nicht gestrichen werden
  • leicht zu reinigen
  • in vielen verschiedenen Optiken – auch Holzoptiken – erhältlich
  • witterungsbeständig
  • sollten mindestens einmal im Jahr von Verunreinigungen befreit werden
  • bei unsachgemäßer oder zu geringer Pflege kann vor allem weißer Kunststoff grau werden
  • Kunststoff ist kein natürliches Material und kann deshalb wie ein Fremdkörper im Garten wirken
  • nicht nachhaltig, da Kunststoff aus Erdöl gefertigt wird und nicht wieder abbaubar ist

Zäune aus Verbundwerkstoffen

Eine etwas umweltfreundlicher Alternative zu reinen Kunststoffzäunen sind Zäune aus Verbundwerkstoffen. Es gibt zum Beispiel Materialien, die aus Holz und Kunststoff, speziell aus Bambus und Kunststoff oder sogar aus Reishüllen und Kunststoff bestehen. Alle diese Verbundwerkstoffe sind sehr witterungsbeständig und recycelbar.

 

Was ist Ihre Immobilie wert?

Erfahren Sie sofort und unkompliziert, wie viel Ihre Immobilie wert ist. Mit nur wenigen Klicks können Sie Ihre Immobilie bewerten lassen und bekommen die individuelle Analyse direkt per E-Mail zugesandt.

Zaunsysteme: Vom Maschendrahtzaun über den Lattenzaun bis zur Gabione

Maschendrahtzaun

Ein Maschendrahtzaun besteht grundsätzlich aus Pfosten, an denen Maschendraht befestigt ist. Da der Maschendraht als Rollenware verkauft wird und die Abstände der Pfosten frei gewählt werden können, sind Maschendrahtzäune zudem sehr flexibel gestaltbar. Dabei nimmt ein Maschendrahtzaun nur wenig Platz in Anspruch. Zudem sind Maschendrahtzäune eine günstige Möglichkeit, um eine Einfriedung herzustellen. Allerdings muss ein Maschendrahtzaun von Zeit zu Zeit nachgezogen werden, um wieder genug Spannung herzustellen. Ein weiterer Nachteil: Er bietet kaum Sichtschutz. Zäune aus Maschendraht werden deshalb häufig in Kombination mit Hecken verwendet, die – sofern sie ausreichend Blätter oder Nadeln tragen – für den gewünschten Sichtschutz sorgen.

Bestandteile Maschendrahtzaun:

Maschendraht: Der Maschendraht ist als Rollenware erhältlich. Er kann unterschiedlich behandelt sein. Je nachdem erscheint er in einer anderen Farbe: Zinkphosphatierter Draht (grün), feuerverzinkter Draht (grau), verzinkter und pulverbeschichteter Draht (anthrazit).

Faustregeln

1.) Je stärker der Draht und je dichter die Maschenweite, desto stabiler ist der Zaun gegen Druck.

2.) Je dünner der Draht und je weiter die Maschen, desto günstiger wird der Gartenzaun.

Pfosten: An den Pfosten wird der Maschendraht befestigt. Gängig sind runde Pfosten, es gibt aber auch eckige.

Spanndraht: Der Spanndraht ist notwendig, damit der Maschendrahtzaun seine Stabilität erhält – ohne ihn würde der Zaun locker dastehen. Unabhängig von der Zaunhöhe sollten drei Reihen Spanndraht in Maschendrahtzäunen gespannt werden – oben, unten und in der Mitte. Dabei wird der Spanndraht in die Maschen eingefädelt und am End- sowie Anfangspfosten verspannt. Zur Stärke des Spanndrahts: Der Spanndraht sollte mindestens so stark wie der Maschendraht sein. Wenn er etwa zwei bis drei Zehntel Millimeter stärker ist, ist das noch besser.

Hinweise

1.) Der Spanndraht muss spätestens alle 25 Meter getrennt, neu gespannt und befestigt werden, damit er fest genug gespannt werden kann.

2.) Die Zaunpfosten, an denen der Spanndraht befestigt wird, müssen zusätzlich abgestrebt werden.

3.) Der Spanndraht darf nicht um Ecken gespannt werden!

Spanndrahthalter: Der Spanndrahthalter hält den Spanndraht fest am Zaunpfosten und somit den Maschendraht auf richtiger Höhe.

Drahtspanner: Damit das Maschendrahtgeflecht nicht durchhängt, muss der Spanndraht ausreichend gespannt werden. Das gelingt mit Drahtspannern. Sie werden am Pfosten montiert. Anschließend wird der Spanndraht hineingesteckt und mithilfe einer Zange gespannt. Drahtspanner dienen auch dem Nachspannen von Maschendrahtzäunen, da die Spanner bei Bedarf nachgezogen werden können. Genauso wie Maschendraht, sind Drahtspanner zinkphosphatiert, feuerverzinkt oder verzinkt und pulverbeschichtet erhältlich

 

Stabmattenzaun

Ein Stabmattenzaun besteht aus Pfosten, an denen die sogenannten Stabmatten geschraubt sind. Die Stabmatten bestehen in der Regel aus vertikalen und horizontalen Stahlstäben, die miteinander verschweißt sind.

Es gibt zwei Arten von Stabmattenzäunen, der Unterschied dabei ist die Anzahl der Metallstäbe.

Einstabmattenzaun:

Pro Höhe wird immer nur ein horizontaler Stab an den vertikalen Stäben fixiert.

Doppelstabmattenzaun:

Auf einer Höhe werden immer zwei horizontale Stäbe an den vertikalen Stäben fixiert – zu beiden Seiten des vertikalen Stabes jeweils einer.

Einstabmatten sind nicht so stabil wie Doppelstabmatten, dafür sind Einstabmattenzäune im Regelfall etwas günstiger als Doppelstabmattenzäune.

Die Stäbe der Stabmatten sind üblicherweise aus verzinktem Stahl, umschlossen von einer Kunststoffhülle, die vor Korrosion schützt. Diese Kunststoffhülle ist in zahlreichen verschiedenen Farben erhältlich. Am häufigsten ist Grün, Silber und Anthrazit zu sehen.

Ähnlich wie Maschendrahtzäune bieten auch Zäune aus Stabmatten wenig Sichtschutz. Es gibt jedoch die Möglichkeit, Schutz vor Einblicken durch spezielle Sichtschutzstreifen zu gewähren. Diese können einfach in die Stabmatten eingefädelt werden und sind einfarbig, mehrfarbig oder sogar mit Fotoaufdruck erhältlich.

Der Vorteil von Stabmattenzäunen ist, dass sie wenig Platz einnehmen und wartungsarm sind.

Der Nachteil ist, dass Sie nicht so schnell und einfach an Maße des zu umfriedenden Bereichs angepasst werden können, wie beispielsweise Maschendrahtzäune. Die Matten haben immer eine bestimmte Größe, doch nur selten passt diese zu den gegebenen Maßen vor Ort. Meist muss deshalb mindestens ein Mattenelement gekürzt werden, damit die Zaunlänge passt. Da die Stabmatten aus Stahl sind, ist dafür ein Winkelschleifer mit Metalltrennscheibe, ein Bolzenschneider oder eine Eisensäge notwendig.

 

Gabionenzaun

Gabionenzäune bestehen oft aus Drahtkörben, die aus Stabmatten von üblichen Stabmattenzaun-Systemen geformt werden, und speziellen Zaunpfosten. Die Drahtkörbe können mit unterschiedlichen Materialien gefüllt werden. Meistens werden dafür Steine genutzt.

Da Gabionenzäune blickdicht sind und mit einem sehr hohen Eigengewicht auf dem Boden lasten, werden sie häufig als Hybrid zwischen Mauer und Zaun gesehen.

Neben den Vorteilen von Gabionenzäunen wie Sicht- und Lärmschutz, haben Gabionenzäune auch einen Nachteil: Sie nehmen mehr Platz weg, als ein normaler Latten-, Stabmatten- oder Maschendrahtzaun.

 

Jägerzaun

Der Jägerzaun ist einer der üblichsten Zaunarten in Deutschland und wird aufgrund seines charakteristischen Erscheinungsbildes auch Kreuzzaun genannt. Er besteht aus kreuzweise vernagelten, halbrunden Latten, die meistens oben spitz zulaufen und aus Fichten oder Kiefernholz bestehen. Durch diese gekreuzte Bauweise ist der Jägerzaun sehr robust. Ein weiterer Vorteil ist seine Flexibilität: Die ineinandergeschobenen Holzlatten ermöglichen es, die Zaunelemente Ziehharmonika ähnlich auseinanderzuziehen. Dadurch kann der Zaun leicht in der Höhe variiert werden. Grundsätzlich ist er jedoch relativ niedrig.

Ein Jägerzaun ist meist recht günstig zu erwerben. Je nach Qualität des Holzes und der Verarbeitung kann der Preis aber auch steigen.

 

Lattenzaun

Ein Lattenzaun besteht aus Zaunpfosten, an denen zwei oder drei horizontale Querverbindungen befestigt sind, an die wiederum die vertikalen Holz- oder Kunststofflatten festgenagelt oder geschraubt werden. Die Form der Latten – ob halbrund oder flach – ist frei wählbar. Ebenso die Abstände der Latten.

Je nachdem, wie eng nebeneinander die vertikalen Latten angeordnet werden, kann der Lattenzaun mehr Sichtschutz als ein Maschendrahtzaun bieten.

Spezielle Formen des Lattenzauns sind der Bohlen- , der Staketen- und der Friesenzaun:

Bohlenzaun: Hierbei sind die Latten jeweils versetzt vor und hinter den Querbalken befestigt. Bohlenzäune sind deshalb sehr blickdicht.

Staketenzaun: Der Staketenzaun ist die ursprüngliche Form des Lattenzauns. Statt durch Querbalken werden die Latten beziehungsweise Staketen mit Draht verbunden und an den Zaunpfosten befestigt. Der Zaun kann dadurch flexibel an die Geländeform angepasst werden und ist einfach auf- beziehungsweise abrollbar. Staketenzäune werden deshalb auch als Rollzäune bezeichnet. Für die Staketen werden traditionell Ess- oder Edelkastanie verwendet. Da die Staketen die Form vom Ast haben, so wie er gewachsen ist, wirkt ein Staketenzaun sehr natürlich.

Friesenzaun: Der Friesenzaun ist eine vor allem im Norden Deutschlands beliebte Zaunart. Charakteristisch sind die Ober- und Unterbögen, die durch unterschiedliche Höhe der vertikalen Latten entstehen. Ursprünglich sind Friesenzäune aus Holz gefertigt, können aber auch aus Kunststoff oder Metall bestehen. Die Breite und Abstände der Latten können individuell festgelegt werden – je nachdem, wie blickdicht der Zaun sein soll. Die Kosten des Zauns hängen vom verwendeten Material ab. Dabei gibt es sogar zwischen verschiedenen Holzarten starke Preisunterschiede.

 

Betonzaun

Betonzäune bestehen aus einbetonierten Betonpfosten, zwischen die von oben Betonplatten eingeführt werden. Mehrere Betonplatten übereinander ergeben ein Zaunsegment. Die Zaunhöhe ist abhängig von der Pfostenhöhe und der Anzahl der Betonplatten, die übereinandergesetzt werden. Meistens sind die einzelnen Betonplatten zwei Meter lang, 30 bis 50 Zentimeter hoch und etwa drei Zentimeter stark.

Wer einen Zaun aus Beton als Einfriedung wählt, schätz, dass der Zaun wie eine Mauer wirkt und dennoch ein Zaun ist. Das hat auch bauliche Vorteile. So benötigt ein Betonzaun im Gegensatz zu einer Mauer kein durchgehendes Fundament, sondern nur einzelne Fundamente für die Betonpfeiler – die Zaunpfosten.

Zugleich bieten Betonzäune viele gestalterische Optionen, da es die Betonoberfläche in verschiedenen Optiken gibt wie zum Beispiel Bruchstein-, Klinker- oder Holzgeflechtoptik. Außerdem können Betonzäune in jeglichen Farben gestrichen werden.

Der Nachteil von Betonzäunen ist, dass sie mehr Platz benötigen als beispielsweise Latten, Maschendraht- und Stabmattenzäune.

Dafür sind sie sehr dauerhaft, blickdicht und können mehr Lärm abhalten.

 

Mischzaun

Unter den Begriff Mischzäune fallen all jene Zäune, bei denen verschiedene Zaunarten miteinander kombiniert sind. Zum Beispiel können sich Holz- und Metallzaunfelder mit Heckensegmenten abwechseln oder Gabionen mit reinen Metallzaunsegmenten. Darüber hinaus sind viele weitere Kombinationen möglich.

 

DIY-Anleitung: So können Sie selbst einen Zaun bauen

Obwohl es viele verschiedene Zaunarten gibt, ist der Grundaufbau immer gleich: Ein Zaun besteht grundsätzlich aus Pfosten und Zaunfeldern. Und so ist auch die Montage der verschiedenen Zaunarten vergleichbar. Folgende Aufbauschritte gelten für das Gros der Zäune:

  1. Planen Sie, wo Ihr Zaun entlanglaufen soll

Sobald Sie sich unter Berücksichtigung aller rechtlichen Vorgaben für eine Zaunart entschieden haben, gilt es zu planen, wo genau der Zaun entlanglaufen soll. Auch hierbei müssen Sie mögliche rechtliche Vorgaben beachten, zum Beispiel, dass die Grundstücksgrenze nicht überschritten werden darf. Außerdem sollten Sie prüfen, ob es entlang des geplanten Zaunverlaufs Hindernisse gibt, die Sie zuerst beseitigen müssen. Wenn der geplante Platz frei ist, können Sie markieren, wo der Zaun entlanglaufen soll.

Hinweis Prüfen Sie, ob Sie eine Baugenehmigung für Ihren Zaun benötigen! Falls ja, bestellen Sie den Zaun erst, sobald die Baugenehmigung da ist.
  1. Messen und kalkulieren Sie den geplanten Zaun

Sobald Sie die Markierungen gemacht haben, können Sie mit der präzisen Ausmessung beginnen. Mit den so ermittelten Werten können Sie schließlich alle Mengen berechnen – wie viele Zaunfelder oder -elemente und Pfosten Sie benötigen. Mit den Mengen wiederum lässt sich der Preis für den gesamten Zaun ermitteln. Je nach Budget kann es sein, dass die berechneten Kosten Sie noch einmal zum Umschwenken auf eine günstigere Alternative bewegen. Kaufen Sie deshalb nie Material, bevor Sie den gesamten Zaun kalkuliert haben.

  1. Setzen Sie die Pfosten für den Zaun

Wenn Sie alle Materialmengen ermittelt, bestellt und erhalten haben, können Sie mit der Montage beginnen. Dazu sollten Sie zunächst den Abstand der einzelnen Pfosten ermitteln und markieren, wo diese gesetzt werden sollen.

Welche Montageart für Ihre Zaunpfosten die richtige ist, hängt von der Zaunart und der Bodenbeschaffenheit ab. Grundsätzlich können Pfosten auf zwei verschiedene Weisen im Boden verankert werden:

  • mittels Betonfundament oder
  • mittels Einschraub- beziehungsweise Einschlag-Bodenhülsen.

Ein Betonfundament gibt in lockeren Böden mehr Halt als Bodenhülsen.

Je höher ein Zaun werden soll, desto besser muss er im Boden verankert sein, denn je höher ein Zaun, desto windanfälliger ist er auch. Pfosten von Zäunen ab einem Meter Höhe sollten Sie deshalb immer einbetonieren.

Hinweis Beachten Sie beim Einbetonieren von Pfosten die maximale Frosteindringtiefe. Dieser Wert gibt an, wie weit der Frost in den Boden eindringen kann. Die Mulden für die Betonfundamente sollten immer bis dorthin ausgehoben werden, sodass sie sich nicht im Winter durch den Frost setzen und dadurch die Stabilität und Ausrichtung des Zauns ins Schwanken gebracht wird. In Deutschland liegt die durchschnittliche Frosteindringtiefe zwischen 80 und 120 Zentimetern und ist stark von lokalen Bedingungen wie der Neigung und Art des Bodens abhängig.

Aber auch Einschraub- oder Einschlag-Bodenhülsen haben Vorteile. So kann das Schwitz- oder Regenwasser besser ablaufen. Bodenhülsen lassen Metallpfosten nicht so schnell Rost ansetzen und Holzpfosten langsamer verwittern.

Bevorzugt wird für die Pfosten das gleiche Material wie für die Zaunfelder gewählt – also Holz, Metall, Kunststoff oder Beton. Es können aber auch verschiedene Materialien kombiniert werden. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass die Pfosten die Zaunfelder tragen können – auch bei Wind und Wetter.

4. Bringen Sie die Zaunfelder ein oder an 

Die Zaunfelder können montiert werden, sobald die Pfosten gesetzt sind.

Tipp Bei Lattenzäunen erleichtern vormontierte Zaunfelder die Arbeit, da nicht jede einzelne Latte einzeln verschraubt werden muss. Solche vormontieren Segmente gibt es inzwischen für fast alle Zaunarten.

Was ist Ihre Immobilie wert?

Erfahren Sie sofort und unkompliziert, wie viel Ihre Immobilie wert ist. Mit nur wenigen Klicks können Sie Ihre Immobilie bewerten lassen und bekommen die individuelle Analyse direkt per E-Mail zugesandt.

Dieser Expertenartikel wurde mit großer Sorgfalt von der Immoportal.com Redaktion geprüft. Unser Anspruch ist es, fachlich fundiertes Wissen zu veröffentlichen. Dennoch kann es sein, dass inhaltliche Fehler nicht entdeckt wurden oder der Inhalt nicht mehr dem aktuellen Gesetzesstand entspricht. Finden Sie Fehler, freuen wir uns, wenn Sie uns Bescheid geben. Wir werden die Informationen dann umgehend berichtigen.
Zurück zum Anfang