Wie baue ich eine Natursteinmauer?
Natursteinmauer: Welche Arten gibt es?
Es gibt viele verschiedene Arten von Natursteinmauerwerken. Zu deren Differenzierung können folgende Eigenschaften herangezogen werden:
- die Art der Steinverbindung: Trockenmauer, Natursteinmauer mit Mörtel;
- die Art des Mauerwerksverbandes: Schichtmauerwerk, Wechselmauerwerk (unregelmäßiges Schichtmauerwerk);
- die Form des Materials: Bruchsteinmauerwerk, Zyklopenmauerwerk.
Natursteinmauer: Was ist eine Trockenmauer?
Bei einer Trockenmauer sind die Natursteine ohne Bindemittel locker übereinandergeschichtet. Sie werden direkt beim Bau wie ein Puzzle nach Form und Größe aufeinander abgestimmt und halten durch ihr Eigengewicht. Zudem werden größere Fugen mit Schotter oder mit kleineren Bruchsteinen gefüllt, die sich verkeilen und was der Trockenmauer zusätzliche Stabilität verleiht. In der Regel stehen Trockenmauern direkt auf dem natürlichen Boden, haben also kein Fundament aus Beton. Manchmal ist eine zusätzliche Schicht aus verdichtetem Kies oder Schotter auf dem Boden notwendig, um die Tragfähigkeit des Bodens zu verbessern. Darauf werden der Größe nach die Natursteine geschichtet – die großen unten und die kleinen oben.
Trockenmauern können sowohl zur Absicherung von Hängen dienen als auch freistehend errichtet werden. Sie sind ein wertvoller Lebensraum für verschiedene Pflanzen, Insekten und Kleintiere, die sich in den Mauerfugen ansiedeln können.
Natursteinmauer: Was ist ein Friesenwall?
Der Friesenwall ist die norddeutsche Variante einer Trockenmauer. Ursprünglich ist er in den Marschgebieten Frieslands entstanden, wo es kaum Holz und keine Steinbrüche gab, aus denen sich Material für Zäune gewinnen ließ. Stattdessen wurden Findlinge, die zahlreich auf den Feldern zu finden waren, zu Mauern geschichtet.
In der Regel werden Friesenwälle als Doppelmauern gebaut und sind oft breiter als hoch. Sie nehmen dadurch mehr Platz in Anspruch als andere Trockenmauern, eignen sich also insbesondere für größere Grundstücke. Die meisten Friesenwälle sind bepflanzt, wobei das Wurzelwerk der Pflanzen zusätzliche Stabilität gewährleistet. Zugleich haben Friesenwälle mit Pflanzen einen großen Zierwert für ein Grundstück.
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Natursteinmauer: Was ist eine Mörtelmauer?
Alternativ zu Trockenmauern gibt es auch vermörtelte Natursteinmauern. Dabei wird zwischen den Steinen Mörtel als Verbindung verwendet. Während für die meisten Trockenmauern ein Fundament aus Schotter ausreicht, müssen für vermörtelte Natursteinmauern Streifenfundamente aus Beton erstellt werden. Insgesamt sind Natursteinmauern mit Mörtel sehr stabil, sodass auch Höhen von über zwei Metern möglich sind. Dafür sind sie weniger lebendig, als Trockenmauern, da sie keine offenen Fugen haben, in der sich Pflanzen und Lebewesen ansiedeln können.
Hinweise: |
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Welchen Mörtel verwende ich für eine Natursteinmauer?
Mörtel für Natursteinmauern gibt es bereits als fertige Mörtelmischungen im Handel zu kaufen. Diese sind frostsicher und enthalten meist Trass als Zuschlagstoff. Das zermahlene Vulkangestein verhindert unschöne Ausblühungen, die zu weiß verwaschenen Fugen oder Steinverfärbungen führen können.
Sie müssen jedoch darauf achten, dass Sie den passenden Mörtel für Ihre Steine auswählen. Wenn Sie beispielsweise eine Natursteinmauer aus Sandstein aufbauen möchten, sollten Sie zu Trasskalkmörtel greifen. Wollen Sie hingegen eine Mauer aus Hartsandstein, Granit oder Kalkstein errichten, ist Trasszementmörtel die richtige Wahl.
Prüfen Sie zur Sicherheit immer die Hinweise auf den Verpackungen.
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Was ist besser, eine Trockenmauer oder eine Natursteinmauer mit Mörtel?
Trockenmauer Vorteile (+)
- es ist entweder gar kein oder nur ein Fundament aus verdichtetem Schotter notwendig
- im Regelfall günstiger als eine vermörtelte Natursteinmauer
- Mauern haben ein sehr lebendiges, natürliches Erscheinungsbild
- es ist kein oberer Mauerabschluss (Mauerkopf/Mauerkrone) notwendig, der das Eindringen von Wasser verhindert, da die Feuchtigkeit durch die Fugen einfach entweichen kann
Trockenmauer Nachteile (-)
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Natursteinmauer mit Mörtel Vorteile (+)
- es können höhere Mauern gebaut werden
- freistehende Mauern sind ohne Probleme möglich
- Mauern haben ein ruhigeres Erscheinungsbild
- können mit entsprechendem Material sehr modern wirken
- eignet sich bei entsprechender Höhe gut zum darauf Sitzen, da die Mauerkrone eine ebene Fläche bildet
Natursteinmaue mit Mörtel Nachteile (-)
- es ist immer ein Fundament aus Beton notwendig
- im Regelfall teurer als eine Trockenmauer
- es ist ein oberer Mauerabschluss (Mauerkopf/Mauerkrone) notwendig, der die Natursteinmauer vor eindringender Nässe schützt
- da die Fugen vermörtelt sind, gibt es keine Hohlräume, in denen sich Pflanzen oder Tiere ansiedeln können
Natursteinmauer: Welcher Mauerwerksverband ist möglich?
Beim Bauen von Natursteinmauern sollten Sie Kreuzfugen vermeiden, da sie die Stabilität der Mauer schwächen. Damit nicht vier Fugen im rechten Winkel aufeinandertreffen, also keine Kreuzfugen entstehen, können Sie eine Natursteinmauer entweder als Schichtmauerwerk oder Wechselmauerwerk ausführen. Für bearbeitete Steine ist die Schichtmauerwerk-Variante am besten; für unregelmäßige Mauern und Trockenmauern die Wechselmauerwerk-Variante.
Was ist ein Schichtmauerwerk?
Bei einem Schichtmauerwerk haben die Steine innerhalb einer Schicht immer die gleiche Stärke. Dadurch entstehen präzise waagerechte Lagerfugen. Um etwas Abwechslung ins Mauerbild zu bekommen, ist es möglich, die einzelnen Schichten unterschiedlich dick zu machen. Schichtmauerwerke, auch Systemmauerwerke genannt, werden meisten aus bearbeiteten Systemsteinen gebaut, bei denen die Stoß- und Lagerfugen gesägt sind. Die einzelnen Steine können dadurch fast fugenlos aufeinandergeschichtet werden – trocken oder mit Mörtel.
Was ist ein Wechselmauerwerk?
Ein Wechselmauerwerk ist ein Mauerverband, bei dem innerhalb einer Steinschicht unterschiedlich dicke Steine vorkommen können. Dadurch sind die waagrechten Lagerfugen nicht immer ganz durchgehend, sondern werden von höheren Steinen unterbrochen. Wechselmauerwerke werden deshalb auch als unregelmäßige Schichtmauerwerke bezeichnet. Sie können aus Systemsteinen oder gebrochenen Mauersteinen errichtet werden – mit Mörtel oder als Trockenmauer.
Natursteinmauer: Was ist ein Bruchsteinmauerwerk?
Für ein Bruchsteinmauerwerk werden unregelmäßige Bruchsteine verwendet. Die Stoß- und Lagerfugen sind dadurch nicht immer gleich breit und hüpfen etwas auf und ab. Dennoch ist bei den Lagerfugen eine waagrechte Linie zu erkennen und im Gesamtbild wirkt ein Bruchsteinmauerwerk relativ ruhig und von Rechtecken geprägt. Bruchsteinmauerwerke werden oft als Trockenmauern errichtet, die Steine können aber auch mit Mörtel verbunden werden.
Natursteinmauer: Was ist ein Zyklopenmauerwerk?
Eine Sonderform des Bruchsteinmauerwerks ist das Zyklopenmauerwerk. Es besteht aus halbierten, ovalen Findlingen, Fluss- oder ähnlichen Natursteinen, die aufeinandergeschichtet ein polygonales Muster ergeben. Zyklopenmauerwerke werden deshalb auch Polygonalmauerwerke genannt. Es entsteht keine gerade horizontal durchlaufende Lagerfuge, stattdessen verspringt sie immer wieder. Oft werden Zyklopenmauerwerke als Trockenmauern gebaut.
Welche Steine eignen sich für eine Natursteinmauer?
Damit Natursteinmauern lange halten, sollten sie aus witterungsbeständigen und frostfesten Natursteinen bestehen. Dazu zählen zum Beispiel:
- Basalt: vulkanisches Ergussgestein, Farben: Grau bis Schwarz
- Granit: magmatisches Gestein, Farben: Schwarz, Grau, Weiß, Gelb-, Rot-, Blau- und Grüntöne
- Porphyr: vulkanisches Ergussgestein, Farbe: rote, graue und bräunliche Farbtöne
- Sandstein: Ablagerungsgestein (Sedimentgestein), Farben: rötlich, braun, beige
- Grauwacke: eine Art Sandstein, Ablagerungsgestein, Farben: Grau bis Grüngrau
- Quarzit: Ablagerungsgestein, Farben: Weiß bis Weißgrau
Die Natursteine gibt es in verschiedenen Verarbeitungsarten:
- Bruchsteine: kommen direkt aus dem Steinbruch, werden gebrochen, kaum bearbeitet und sind deshalb sehr unregelmäßig, sie werden meist für Trockenmauern verwendet
- Systemsteine: werden industriell gesägt und bearbeitet, sind deshalb sehr regelmäßig und teurer als Bruchsteine, sie werden meist für vermörtelte Natursteinmauern verwendet
Wie baue ich eine Natursteinmauer?
Je nach Höhe und Standort kann es sein, dass für Ihre geplante Natursteinmauer eine Baugenehmigung notwendig ist. Bevor Sie mit dem Bau beginnen, sollten Sie diesbezüglich deshalb beim zuständigen Bauamt nachfragen. Ist keine Baugenehmigung notwendig, können Sie direkt loslegen; wird eine Baugenehmigung benötigt, müssen Sie diese erst beantragen und eine positive Rückmeldung abwarten.
Trockenmauer an einem Hang bauen
- Fundament schaffen: Schachten Sie dazu einen Graben aus, den sie mit einem Schotter- oder Mineralgemisch auffüllen. Breite und Tiefe sind abhängig von den Maßen der geplanten Mauer. Verdichten Sie das Fundament und füllen sie den restlichen Raum bis zur Erdoberkante mit Bausand auf und schrägen Sie die Oberfläche zum Hang hin ab, damit sich die Mauer später etwa zehn bis 15 Prozent zum Hang neigt.
- Erste Steinschicht verlegen: Wählen Sie die größten Steine für die erste Schicht aus und versenken Sie diese ein paar Zentimeter im Fundament – in etwa 40 Zentimetern Abstand zum Hang.
- Steinschichten hinterfüllen: Nach jeder Steinschicht muss der Raum zwischen Mauer und Hang hinterfüllt werden. Dazu nehmen Sie Sand oder Schotter, den Sie leicht verdichten.
- Ankersteine setzen: Wenn Sie in jeder Reihe jeden fünften bis zehnten quer zur Mauer, sodass er in den Hang hineinragt. So verzahnen sich Mauer und Hang.
- Mauer abschließen: Schließen Sie die Mauer mit den flacheren, gleichmäßigeren Steinen ab.
- Hinterfüllung abdecken: Verwenden Sie 15 bis 20 Zentimeter Mutterboden, um die Hinterfüllung zwischen Mauer und Hang abzudecken. Bepflanzen Sie den Boden so abschließend.
Tipps: |
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Freistehende Natursteinmauer mit Mörtel bauen
- Streifenfundament bauen: Heben Sie zunächst eine Fundamentgrube aus; Breite und Tiefe sind abhängig von den Maßen der geplanten Mauer. Erstellen Sie eine Schalung, falls der Mauersockel über das Erdreich hinausragen soll. Füllen Sie eine Schotterschicht als Drainage- und Sauberkeitsschicht in die Fundamentgrube. Falls notwendig, können Sie eine Bewehrung einbringen – im unteren Drittel der Fundamentgrube und mit ein paar Zentimetern Abstand zur Drainageschicht. Gießen Sie den Beton in die Fundamentgrube.
- Streifenfundament abdichten: Um das Fundament vor Feuchtigkeit und Sickerwasser zu schützen, müssen Sie es nach der Trocknung abdichten – zum Beispiel mit Dichtungsschlämmen.
- Erste Mörtelschicht aufbringen: Rühren Sie das Mörtelgemisch gemäß Herstellerangaben mit sauberem Wasser an und lassen Sie den Mörtel ein paar Minuten reifen. Bringen Sie ein etwa fünf Zentimeter dickes Mörtelbett auf das Streifenfundament auf.
- Erste Steinschicht setzen: Setzen Sie die ersten Steine auf das Mörtelbett. Überprüfen Sie mit einer Wasserwage, ob die Steine genau waagrecht sitzen.
- Weitere Mörtelschichten aufbringen: Bringen Sie eine zwei bis drei Zentimeter dicke Mörtelschicht auf die zuletzt gemauerte Steinreihe auf.
- Weitere Steinschichten aufbringen: Setzen Sie nächste Reihe Mauersteine im Versatz ins Mörtelbett.
- Abdeckplatte setzen: Schließen Sie die Natursteinmauer mit einer Abdeckplatte ab. Sie schützt die Mauer von oben gegen eindringende Feuchtigkeit.
- Mauer abwischen: Lösen Sie mit einem Schwamm die letzten Mörtelreste von der Mauer.
Tipps: |
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Wie viel kostet eine Natursteinmauer?
Eine pauschale Angabe zu den Kosten einer Natursteinmauer ist nicht möglich. Die Kosten sind von vielen Faktoren abhängig: Unter anderem von der Höhe und Länge der Mauer, von der Art des Fundaments und von der Art der Steine.
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