Brandschutz im Advent – 8 Tipps für eine sichere Weihnachtszeit
1. Tipp – Brandschutz im Advent: Frische Zweige verwenden
Die Kombination von trockenem Adventskranz oder Weihnachtsbaum und echten Kerzen ist im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährlich, denn trockene Zweige entzünden sich besonders leicht. Aus diesem Grund sollten Sie für das Adventsgesteck nur frische Zweige verwenden. Damit das Grün lange frisch bleibt, stellen Sie den Adventskranz am besten über Nacht an einen kühlen Ort (Balkon, Terrasse, Keller) oder wechseln sie die Zweige zwischendurch aus. Für den Tannenbaum gilt Ähnliches: Holen Sie ihn erst möglichst spät ins warme Zimmer und stellen Sie ihn in einen Kübel mit Wasser. So ist der Weihnachtsbaum auch an Heiligabend noch schön frisch – er sieht besser aus und das Brandrisiko ist reduziert.
Extra-Tipp | Bäume mit Wurzeln in einem Topf bleiben länger frisch und brennen nicht so leicht. |
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2. Tipp – Brandschutz im Advent: Richtig schmücken
Vielen macht es großen Spaß, einen eigenen Adventskranz zu dekorieren und den Weihnachtsbaum zu schmücken. Damit die Freude später nicht in Flammen aufgeht, sollten Sie ein paar Dinge beim Schmücken beachten:
Adventskranz richtig schmücken:
- Verwenden Sie für Adventsgestecke nur nicht brennbare Unterlagen wie beispielsweise einen Keramikteller, eine Glasplatte oder ähnliches. Die Unterlage sollte außerdem sicher stehen und groß genug sein.
- Nutzen Sie für Adventskranz möglichst nicht brennbaren Schmuck. Strohsterne sind zum Beispiel denkbar ungeeignet, da sie sehr schnell entzündbar sind.
- Setzen Sie auf Sicherheitskerzen: Der Docht reicht bei diesen Kerzen nicht ganz bis zum Boden, sodass die Flamme erlischt, bevor die Kerze ganz abgebrannt ist.
- Verwenden Sie keinen Draht zur Kerzenbefestigung, da sich dieser bei Hitze verformt und die Kerzen womöglich keinen Halt mehr haben. Greifen Sie stattdessen auf feuer- und hitzefeste Kerzenhalter zurück.
- Setzen Sie die Kerzen idealerweise in einem Abstand von zehn bis 15 Zentimetern zueinander und achten Sie darauf, dass sie von den Zweigen unberührt bleiben.
Weihnachtsbaum richtig schmücken:
- Nutzen Sie auch für den Weihnachtsbaum möglichst nicht brennbaren Schmuck und Sicherheitskerzen.
- Verwenden Sie ebenso sichere feuer- und hitzefeste Kerzenhalter, statt die Kerzen mit Draht zu befestigen. Die Kerzen müssen senkrecht stehen und dürfen während des Abbrennens nicht umkippen können. Die Kerzenhalter sollten außerdem über eine Tropfschale verfügen, um Brände zu vermeiden und den Boden zu schützen.
- Beim Weihnachtsbaum sollten zwischen den Kerzen oder anderen Hitzequellen und den daneben oder darüber befindlichen Zweigen und dem Baumschmuck mindestens 25 Zentimeter Sicherheitsabstand eingehalten werden.
3. Tipp – Brandschutz im Advent: Adventskranz und Weihnachtsbaum richtig platzieren
Mit Distanz zu Wärmequellen
Wie beim ersten Tipp beschrieben, brennen vor allem trockene Zweige besonders leicht. Stellen Sie den Adventskranz und den Weihnachtsbaum deshalb nicht in die Nähe eines Heizkörpers oder eines wärmeerzeugenden Gerätes wie beispielsweise den Fernseher, denn dort trocknet der Baum schneller aus. Bei einer Fußbodenheizung, bei der die Wärme von unten nach oben steigt, hilft es leider nichts, den Baum auf ein Podest zu stellen, um das Austrocknen hinauszuzögern. Stattdessen sollte er in einen Kübel mit Wasser gestellt, regelmäßig gegossen und die Nadeln mit Wasser besprüht werden. Achten Sie jedoch darauf, dass nichts anderes durch das Wasser Schaden nimmt, wie beispielsweise der Holz- oder Laminatboden.
Weg von brennbaren Materialien
Weihnachtsbaum und Adventskranz sollten außerdem frei stehen – weit genug entfernt von brennbaren Materialien wie beispielsweise Vorhängen, Polstermöbeln, Holzmobiliar und Dekorationen. 50 Zentimeter sollte der Abstand mindestens betragen.
Sicherer Stand
Ebenso wichtig ist ein sicherer Stand: Nutzen Sie für den Adventskranz eine stabile, feuerfeste Unterlage und für den Weihnachtsbaum einen ausreichend dimensionierten, stabilen Weihnachtsbaumständer.
4. Tipp – Brandschutz im Advent: Lichterketten mit Vorsicht genießen
Lichterketten scheinen im ersten Moment eine sichere Alternative zu echten Kerzen zu sein. Aber es muss auf ein paar Dinge geachtet werden, damit der Adventskranz oder der Weihnachtsbaum aufgrund von Schwelbränden nicht doch plötzlich in Flammen steht:
- Verwenden Sie nur Lichterketten mit entsprechendem VDE-/CE-Prüfsiegel.
- Schließen Sie nicht zu viele Lichterketten an eine Steckdose, sonst besteht Überlastungsgefahr.
- Prüfen Sie die Lichterketten vor jedem Gebrauch auf mögliche Kabel- und Steckerschäden.
- Ersetzen Sie defekte Leuchtmittel nur durch Leuchtmittel gleicher Stärke.
- Achten Sie darauf, dass die Leuchtmittel nicht die Kabel berühren.
- Beachten Sie die Bedienungsanleitung und Sicherheitshinweise des Herstellers der Lichterkette.
- Lassen Sie die Lichterketten nicht im Dauerbetrieb laufen, sonst besteht die Gefahr, dass sie überhitzen.
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5. Tipp – Brandschutz im Advent: Feuer beaufsichtigen
Brennende Kerzen sollten grundsätzlich nie unbeaufsichtigt bleiben – das gilt auch für Kerzen auf dem Adventskranz und dem Weihnachtsbaum. Vor allem, wenn Sie Kinder haben, sollten diese nicht allein mit den angezündeten Kerzen lassen. Zugleich gilt es, Zündhölzer und Feuerzeuge an einem Ort aufzubewahren, an den die Kinder nicht hinkommen. Haustiere sollten ebenfalls nie allein mit Kerzenlicht gelassen werden.
6. Tipp – Brandschutz im Advent: Richtiges Lüften
Lüften Sie nur, wenn die Kerzen aus sind. Denn bei Durchzug können zum Beispiel Gardinen so weit in den Raum wehen, dass sie sich an brennenden Kerzen entzünden. Ebenso können offen herumliegende Zeitungen und andere Papiere durch den Raum in die Kerzen auf dem Adventskranz oder dem Weihnachtsbaum fliegen und dadurch einen Brand auslösen.
7. Tipp – Brandschutz im Advent: Für den Notfall wappnen
Bricht trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ein Brand durch einen Adventskranz oder einen Tannenbaum aus, müssen Sie gewappnet sein:
Stellen Sie einen Eimer Wasser bereit, bevor Sie die Kerzen am Adventkranz oder dem Weihnachtsbaum anzünden beziehungsweise die Lichterkette anmachen. So können Sie im Ernstfall verhindern, dass ein großer Brand entsteht – die ersten Minuten sind ausschlaggebend darüber.
Besorgen Sie sich außerdem einen Feuerlöscher, um den Brand löschen oder zumindest eindämmen zu können. Es gibt Wasser- und Fettbrandfeuerlöscher für den Privatgebrauch. Wann sich welcher empfiehlt, hängt davon ab, was brennt. Brennendes Fett zum Beispiel darf nie mit Wasser gelöscht werden.
8. Tipp – Brandschutz im Advent: Rauchmelder prüfen
In Deutschland sind in fast allen Bundesländern Rauchmelder für Neubauten und umfangreiche Umbauten Pflicht. Doch einen Rauchmelder zu haben reicht nicht aus, um bei einem Brand gewarnt zu werden und rechtzeitig handeln zu können – der Rauchmelder muss funktionieren. Er sollte deshalb mindestens einmal im Jahr geprüft werden und die Vorweihnachtszeit bietet sich dafür an. Führen Sie die Prüfung auf Funktionstüchtigkeit genau nach Betriebsanleitung vom Hersteller durch. Sind Sie sich diesbezüglich unsicher, können Sie alternativ einen Brandschutz-Fachbetrieb mit der Wartung beauftragen. Wichtig ist es, den Rauchmelder frei von Staub und Insekten zu halten.
Hinweis |
Wohnen Sie zur Miete, kann es sein, dass ihr Mieter für die Installation und Wartung der Rauchmelder zuständig ist. |
Wie verhalte ich mich im Brandfall?
Manchmal lässt sich ein Brand trotz aller Vorsichtsmaßnahmen nicht verhindern. In diesem Fall gilt es sich richtig zu verhalten, um Schlimmeres zu verhindern:
- Versuchen Sie das Feuer nur zu löschen, wenn Sie sich dafür nicht in Gefahr bringen müssen und achten Sie darauf, das richtige Löschmittel zu verwenden. Fett, das zum Beispiel beim Backen, bei Raclette oder Fondue anfängt zu brennen, darf niemals mit Wasser gelöscht werden. Dabei kann es zu hochgefährlichen Fettbrandexplosionen kommen. Stattdessen können Sie probieren, den Brand mit dem Topfdeckel zu ersticken oder mit einem speziellen Feuerlöscher der Brandklasse F zu löschen. Um eine Rückzündung zu vermeiden, müssen der Herd, das Raclette oder die Fritteuse ausgeschaltet werden.
- Leisten Sie Erste Hilfe bei Brand- und Unfallopfern.
- Rufen Sie die Feuerwehr an (Notruf 112), beantworten Sie die W-Fragen – Wo brennt es? Was brennt? Wie viel brennt? Welche Gefahren bestehen? – und warten Sie auf Rückfragen.
- Versuchen Sie, ruhig zu bleiben und sorgen Sie dafür, dass alle den Brandraum verlassen.
- Schließen Sie Türen und Fenster, sofern gefahrlos möglich, um ein weiteres Ausbreiten des Rauchs zu verhindern.
- Warnen Sie weitere Mitbewohner und informieren Sie die Nachbarn.
- Warten Sie vor dem Haus an einem sicheren Ort auf die Feuerwehr und versorgen Sie die Feuerwehrkräfte bei deren Ankunft mit allen notwendigen Informationen.
Weihnachtsbrand: Welche Versicherung zahlt?
Zwei Versicherungen können für die Brandschäden, die durch einen brennenden Adventskranz oder einen brennenden Weihnachtsbaum ausgelöst wurden, aufkommen:
- Wurden Einrichtungsgegenstände und Weihnachtsgeschenke unterm Tannenbaum durch Feuer und Löschwasser beschädigt, springt dafür bei entsprechendem Vertrag die Hausratversicherung ein.
- Ist das Haus ganz oder zum Teil abgebrannt, übernimmt das die Wohngebäudeversicherung, sofern vertraglich geregelt.
Eine gute Versicherung kommt sogar für die Mietkosten auf, wenn die Wohnung oder das Haus eine Zeit lang nicht bewohnt werden kann. Manche Versicherer bieten auch eine Erstattung des Neuwerts und eine Übernahme des Wiederaufbaus der Immobilie in gleicher Größe und Ausstattung zum Neupreis an.
Doch Achtung! Bereits wenn Sie nur kurz die brennenden Kerzen unbeaufsichtigt lassen und abwesend sind, kann das Verhalten nach der Rechtsprechung als fahrlässig betrachtet werden. Als grob fahrlässig gilt es bereits, brennende Kerzen eine Viertelstunde unbeobachtet zu lassen. Dadurch mindert sich der Versicherungsschutz oder kann in schwerwiegenden Fällen sogar ganz verwehrt werden. Das Gute: Es gibt Versicherungen, die grobe Fahrlässigkeit bis zur Versicherungssumme ohne Einschränkungen versichern. Achten Sie beim Abschluss Ihrer Police darauf, wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten.
Wichtig! | Kommt es zu einem Brand durch einen Adventskranz oder einen Weihnachtsbaum, müssen Sie schnellstmöglich den Versicherer informieren und alle Schäden im Detail dokumentieren – beispielsweise mit Fotos. Außerdem sollten Sie nur in Abstimmung mit dem Versicherer mit dem Aufräumen und dem Reparieren beginnen. |
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