Umzug: Was gilt es zu beachten?

Inhaltsverzeichnis

Umzug planen – was ist wichtig?

Bei einem Umzug haben viele sofort tausend Gedanken im Kopf: Wann soll die alte Wohnung gekündigt werden? Wer hilft beim Umzug? Muss ein Transporter gemietet werden? Wird ein Versicherungsschutz benötigt und können Kosten steuerlich abgesetzt werden? Beauftrage ich lieber ein Umzugsunternehmen, das mir die Arbeit erleichtert? Wie viel Zeit sollte ich für Planung, Vorbereitung und den Umzug selber einplanen?

Nicht selten arten Umzüge in Chaos aus, da sie im Vorfeld nicht richtig geplant wurden. Aus diesem Grund ist eine sorgfältige Vorbereitung das A und O. So lassen sich Zeit, Geld und Nerven sparen.

Folgende Punkte sind bei der Vorbereitung des Umzugs zu beachten:

  • Keine überstürzten Entscheidungen treffen

Viele wollen, sobald sie ihre Traumwohnung gefunden haben, ihre aktuelle Wohnung sofort kündigen, obwohl der neue Mietvertrag noch nicht unterzeichnet ist. Das ist allerdings nicht ratsam. Hier gilt: Die alte Wohnung erst kündigen, wenn der neue Mietvertrag unterschrieben ist.

  • Beachten der Kündigungsfristen:

In der Regel gibt es in Mietverträgen eine Kündigungsfrist von drei Monaten. In einigen Fällen kann auch schon früher ausgezogen werden. Viele Vermieter vereinbaren auch, dass Sie einen Nachmieter suchen. Zieht dieser auch früher ein, können Sie auch früher aus dem Mietvertrag.

  • Wohnungsübergabeprotokoll:

​​​​​​​Schon beim Einzug in die neue Wohnung ist darauf zu achten, dass ein Wohnungsübergabeprotokoll angefertigt wird. Hier sind sämtliche wichtige Daten, wie Zählerstände oder bestehende Schäden festgehalten. Es dient dazu bei Übergabe der Wohnung eine Sicherung zu besitzen. Sollten beim Auszug Schäden in der Wohnung bestehen, kann mit dem Wohnungsübergabeprotokoll festgestellt werden, ob diese schon vor dem Einzug da waren.

Wie viel Zeit sollte ich für einen Umzug einplanen?

In der Regel ist ein Umzug nicht nebenbei an ein paar Wochenenden gemacht. Je größer die Wohnung oder das Haus ist, aus der oder aus dem Sie ausziehen, umso umfangreicher wird die Planung und Umsetzung. Damit es nicht in absolutem Stress und Chaos endet, sollten Sie mit der Planung idealerweise knapp drei Monate vor dem Umzugstermin beginnen. So ist genügend Zeit, um sich um die wichtigsten Dinge, wie ein Umzugsunternehmen, Nachsendeaufträge, Beantragungen bei Behörden oder die Unterbringung von Kindern zu kümmern.

Je besser die Planung im Vorfeld, umso glimpflicher läuft es am Umzugstag selber ab. Im folgenden Kapitel erfahren Sie, wann Sie mit was beginnen sollten. Die Checklisten geben einen Überblick.

Umzugsvorbereitung: Was ist wann zu tun?

Jetzt nicht den Kopf verlieren: Wann Sie mit was beginnen sollten, damit kein Stress ausbricht.

Checkliste: 16 bis 10 Wochen vor dem Umzug

  • Denken Sie daran, Ihre alte Wohnung zu kündigen und vorher den Mietvertrag der neuen Wohnung zu unterschreiben.
  • Vielleicht müssen Sie einen Nachmieter suchen, um früher aus dem Vertrag zu kommen.
  • Holen Sie sich Angebote von Umzugsunternehmen ein
  • Wollen Sie den Umzug selber stemmen, sollten Sie sich Angebote für einen Transporter suchen und mögliche Umzugshelfer über den Termin informieren
  • Auch dem Stromanbieter und Gasanbieter den Umzug mitteilen, damit dieser Sie automatisch ummelden kann. 
  • Zeitungsabos kündigen oder die neue Adresse mitteilen
  • Urlaub beantragen. Empfehlenswert sind 2-3 Tage vor dem Umzug, am Umzugstag selbst und einige Tage bis eine Woche danach
  • Renovierungsmaßnahmen beginnen in der alten und gegebenenfalls in der neuen Wohnung
  • Möbel bestellen, wenn gewünscht
  • Mietkaution anfordern 
  • Umzugskartons und Verpackungsmaterial besorgen
  • Überlegen, wer in der Umzugsphase auf Kinder und Haustiere aufpassen kann

Checkliste: 10 bis 5 Wochen vor dem Umzug

  • Umzugsunternehmen beauftragen oder Termin mit Umzugshelfern festmachen
  • Umzugswagen bestellen
  • Falls nötig, Handwerker wie Maler suchen und Angebote einholen
  • Adressänderung allen wichtigen Institutionen mitteilen, zum Beispiel Banken, Abos, Behörden...
  • Adressänderung bei der Rentenversicherung melden
  • Adressänderung bei der Krankenversicherung melden
  • Bei der Bank Einzugsermächtigungen für die Miete rausnehmen
  • Sperrmüll beantragen
  • Aussortieren und die ersten Kisten packen

Checkliste: 5 bis 2 Wochen vor dem Umzug

  • Beantragen Sie einen Nachsendeauftrag bei der Deutschen Post
  • Klären Sie die letzte Stromrechnung und Heizkostenabrechnung mit dem Vermieter ab
  • Umzugskartons packen
  • Halteverbotszone anmelden für Umzugswagen. Bei einem Umzugsunternehmen wird das oft von der beauftragten Firma übernommen
  • Termin für die Wohnungsübergabe mit dem alten Vermieter vereinbaren
  • Ummelde-Dokumente bei der Stadt herunterladen und ausfüllen
  • Wichtige Dokumente griffbereit zusammenfügen: Protokoll der Wohnungsübergabe, Mietverträge, Stromrechnung, Heizkostenabrechnung

Checkliste: Eine Woche vor dem Umzug

  • Umzugskartons zu Ende packen
  • Möbel, die Sie nicht mehr brauchen, abbauen
  • Vorräte aufessen oder verschenken. Trockene Waren einpacken
  • Kleine "Notfalltasche" für den Umzug packen mit Taschentüchern, Kopfschmerztablette und Pflastern
  • Überlegen, wer am Umzugstag alle mit Essen und Trinken versorgen kann (Freunde? Oder doch die Bäckerei von nebenan?)

Nach dem Umzug: Was ist jetzt zu tun?

  • Sperrmüll bei der alten Wohnung abholen lassen
  • Adressänderung in den Ausweisdokumenten vornehmen lassen
  • Auto ummelden
  • Anmelden am neuen Wohnort oder Ummelden beim Einwohnermeldeamt
  • Möbel aufbauen und Umzugskartons auspacken
  • Wohnungsübergabe an den alten Vermieter
  • Abrechnung der Mietkaution von der alten Wohnung

     

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Umzug selbst organisieren vs. Umzugsunternehmen

Vielen stellt sich die Frage, ob sie für den Umzug ein Umzugsunternehmen engagieren sollen. Dies ist meist eine persönliche Geschmackssache und kommt auch auf das zur Verfügung stehende Geld an.

Stehen im persönlichen Umfeld viele Helfer und ein geeigneter Transporter zur Verfügung, kann ein Umzug auch auf Eigenregie durchgeführt werden. So lässt sich Geld sparen.

Handelt es sich jedoch um eine weit entfernte Wohnung und es müssen viele sperrige Gegenstände, vielleicht sogar in ein hohes Stockwerk, umgezogen werden, kann ein Umzugsunternehmen die bessere Lösung sein. Es kostet zwar Geld, spart jedoch viel Zeit, Arbeit und Frust.

Es gibt viele unterschiedliche Umzugsunternehmen, die verschiedene Leistungen anbieten. Es gibt beispielsweise Umzugsunternehmen, die neben dem Tragen der Kartons auch die Waschmaschine anschließen, Wände streichen oder die Küche einbauen. Hier ist zu beachten: Je mehr Leistungen ein Umzugsunternehmen anbietet, desto kostspieliger ist es meist auch. Ein weiterer Vorteil von Umzugsunternehmen ist, dass sie häufig für Schäden im Rahmen der gesetzlichen Mindestversicherungssumme aufkommen.

Grundsätzlich sollten Sie sich verschiedene Angebote von Umzugsunternehmen einholen und vergleichen, damit Sie das für Sie Beste auswählen können.

Egal ob der Umzug aus eigener Hand oder mithilfe eines Umzugsunternehmens stattfindet. Im Voraus ist zu klären, wie viele Gegenstände und Kisten umzuziehen sind. Ist die Menge abgeschätzt, kann auch der damit verbundene Aufwand besser bewertet werden.

Checkliste: Umzug in Eigenregie

Wird der Umzug in Eigenregie durchgeführt, sind folgende Dinge zu erledigen:

  • Sie müssen dringend Helfer organisieren und einteilen - je mehr, desto besser
  • Verpackungsmaterial, wie Kartons, Abdeckfolie oder Polstermaterial besorgen
  • Gurte zur Sicherung der Gegenstände im Transporter besorgen
  • Transporter organisieren: Hat ein Bekannter einen geeigneten Transporter? Alternativ können Umzugstransporter auch gemietet werden.
  • Eine Halteverbotszone beantragen und eine Transportversicherung abschließen

Checkliste: Umzug mit Umzugsfirma

Wird eine Umzugsfirma engagiert, kommt weniger Arbeit auf einen selbst zu. Dennoch sind im Vorfeld einige Dinge zu erledigen:

  • Leistungen der Firma abklären
  • Mehrere Angebote unterschiedlicher Firmen einholen, um vergleichen zu können
  • Eventuell eine zusätzliche Transportversicherung abschließen
  • Termine abstimmen - den Umzugstermin natürlich, die meisten Firmen machen sich aber im Vorfeld ein Bild von der Wohnung, um den Rahmen abschätzen zu können. Auch hierfür muss ein Termin gefunden werden. Wollen Sie, dass das Umzugsunternehmen die Kartons packt, brauchen Sie auch hierfür einen Termin.

Umzugsauktion – was ist das?

Eine Umzugsauktion dient dem Zweck, dass mehrere Angebote von unterschiedlichen Umzugsfirmen eingeholt werden können. Die Firmen versuchen hier jedoch nicht, wie bei einer üblichen Auktion, sich zu überbieten, sondern sie unterbieten sich. Der günstige Anbieter kann somit den Zuschlag erhalten.

Um bei einer Umzugsauktion teilzunehmen, werden nur wenige Daten benötigt:

  • Umzugsdatum
  • Umzugsadresse, sowohl der alten als auch der neuen Wohnung
  • Umfang des Ladeguts
  • Besonderheiten, wie spezielle Möbel oder anderes

Der Vorteil einer Umzugsauktion liegt auf der Hand: Es können viele Angebote eingeholt werden, ohne, dass diese verbindlich sind. Am Ende liegt die Entscheidung bei einem selbst, ob und welches Angebot angenommen wird. Es muss auch nicht zwingend das günstige Angebot angenommen werden.

Bei Umzugsauktionen ist die Seriosität einer Firma jedoch nicht immer sofort erkennbar. Kundenbewertungen der Firmen können hier Klarheit schaffen. Ebenso ist zu beachten, welche Leistungen enthalten sind. Seriöse Umzugsfirmen müssen meist einige Leistungen streichen, um bei den günstigen Angeboten mithalten zu können.

Umzug: Welche Kosten kommen auf mich zu?

Bei einem Umzug kommen verschiedene Kosten auf den Umziehenden zu, wie beispielsweise:

  • Renovierungskosten: In manchen Fällen ist beim Auszug eine Renovierung der alten Wohnung notwendig. Genauere Informationen darüber können im Mietvertrag nachgelesen werden.
  • Verpackungsmaterial: Für den Umzug werden ausreichend Kartons, Schutzfolien und vieles weiteres benötigt.
  • Einrichten einer Halteverbotszone: Das Einrichten von Halteverbotszonen ist besonders in stark belebten Straßen sinnvoll, in denen es schwer ist für den Transporter einen Parkplatz zu finden.
  • Ummelden Internet und Telefon
  • Nachsendeauftrag
  • Neue Mietkaution: In der Regel beträgt die Mietkaution drei Monatsmieten. Die Kaution kann auf einmal oder in Raten bezahlt werden.
  • Umzugskosten: Hierzu gehört Verpackungsmaterial, gegebenenfalls ein Umzugsunternehmen, ein Umzugswagen und Umzugshelfer sowie Verpflegung fürs Team

Laut einer Schätzung kommen bei einem privaten Umzug innerhalb einer deutschen Stadt durchschnittlich von 600 Euro zusammen, bei einer Entfernung von 250 Kilometern werden es sogar 1.000 Euro.

Was kostet ein Umzugsunternehmen?

Pauschal kann man hier sicherlich keinen Preis nennen, da hier natürlich viele Faktoren eine Rolle spielen - die Größe der Wohnung, die Entfernung der nächsten Wohnung, der Leistungsumfang, der erbracht werden soll... Außerdem können Zuschläge berechnet werden, beispielsweise für jede Etage ohne Aufzug oder Sondertransportgütern, wie einem Flügel oder einer Küche.

Für einen Umzug, bei dem alles erledigt wird, also das Verpacken, Abbauen und Aufbauen der Möbel sowie der Transport können gerne schon 1.200 bis 2.000 Euro an Kosten zusammenkommen. Ist der Aufwand überschaubar, verringert sich natürlich der Preis, ist die Entfernung zur neuen Wohnung sehr weit, womöglich sogar in ein anderes Land, wird es teurer.

Pauschal kann man aber mit diesen Preisen in etwa rechnen:

Leistung Kosten
Umzugswagen 160 bis 220 Euro
Halteverbotszone 80 bis 170 Euro
Verpackungsmaterial 30 Euro pro Zimmer
Full-Service-Umzugsunternehmen 500 bis 2.000 Euro (je nach gewünschtem Leistungsumfang)
Ummelden von Telefon und Internet  20 bis 70 Euro
Ummelden von Pkw 20 bis 30 Euro
Ummelden beim Einwohnermeldeamt 10 bis 20 Euro
Nachsendeauftrag 20 bis 35 Euro
Versorgung Umzugshelfer (gerechnet für 5 Helfer) 25 Euro
Renovierung ab 30 Cent pro zu streichendem Quadratmeter (nur geschätzt)
Anschaffung neuer Möbel 0 bis mehrere tausend Euro
Mietkaution in der Regel 3 Monatskaltmieten
Miete für die alte Wohnung 0 Euro bis maximal drei Monatsmieten

Dieses sind grobe Schätzung für einzelne Leistungen bei einem Wohnungswechsel innerhalb einer Stadt.

Tipps für einen schnelleren Umzug

Am Umzugstag alles schnell und organisiert hinter sich bringen – das ist der Traum von vielen. Damit dies auch funktioniert, können einige Dinge beachtet werden:

  • Vorbereitung in der neuen Wohnung: Wird die neue Wohnung schon vor dem Umzug vermessen und geschaut, wo welche Möbel hinsollen, kann dies den Helfern mitgeteilt werden. So kann am Umzugstag alles an die passende Stelle gestellt werden und es spart ein nachträgliches Möbelrücken.
  • Vorbereitung in der alten Wohnung: Damit in der neuen Wohnung alles schnell seinen Platz findet kann in der alten Wohnung schon beim Packen mitgedacht werden. Ganz einfach die Kartons mit den entsprechenden Räumen beschriften und sofort weiß jeder Helfer, wo er den Karton in der neuen Wohnung hinzutragen hat.
  • Vorbereitung in beiden Wohnungen: Damit die alte Wohnung beim letzten Betreten oder die neue Wohnung beim ersten Betreten nicht sofort einen Schaden auf dem Boden oder den Türrahmen bekommt, hilft es diese mit Abdeckfolie zu schützen.

Ummelden – wie ist vorzugehen?

Gerade umgezogen und doch landet die ganze Post noch in der alten Wohnung? Damit dies nicht geschieht, ist es hilfreich sämtlichen Bekannten, Freunden, Versicherungen und Vertragspartnern die neue Adresse zukommen zu lassen. Zusätzlich muss sich jeder nach dem Umzug beim Einwohnermeldeamt anmelden. Was viele oft vergessen: Auch das eigene Fahrzeug muss, besonders beim Umzug in eine andere Stadt, umgemeldet werden.

FAQ - Die häufigsten Fragen zu Umzügen

Hier spielen viele Faktoren eine Rolle: Machen Sie den Umzug selber oder wollen Sie ein Umzugsunternehmen beauftragen? Ziehen Sie innerhalb einer Stadt um oder müssen Sie weiter weg fahren? Wie groß ist das Domizil, dass Sie verlassen? Wie viel Hilfe brauchen Sie für den Umzug? 

Für einen Umzug kommen also auch ganz unterschiedliche Kosten zusammen - Renovierungskosten, Kosten fürs Verpackungsmaterial und für das Einrichten einer Halteverbotszone, Kosten fürs Ummelden und für den Nachsendeauftrag, sowie eine neue Mietkaution

Niemand kann wochenlang freinehmen. Und es gibt in Deutschland auch keinen gesetzlich geregelten Anspruch auf Sonderurlaub bei einem privaten Umzug. Fragen beim Arbeitgeber lohnt sich dennoch. 

Relativ stressfrei ist es, wenn Sie ein bis zwei Tage vor dem Umzug freinehmen, den Umzugstag selber und auch noch eine Woche nach dem Umzug im neuen Zuhause haben, um sich einzurichten und alle Kisten auszupacken.

Je früher, desto besser! Es gibt so viel schon im Vorfeld zu tun, da braucht es schon etwas Vorlauf. Zehn bis 16 Wochen vorher kann man schon mit einigen Vorbereitungen beginnen. Muss es schneller gehen, reichen vielleicht auch sechs. Einen Umzug in weniger Zeit vorzubereiten und zu planen wäre schon sehr sportlich. 

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