Wetterfestes Holz – Holzarten und ihre Eigenschaften
Was macht Holz wetterfest?
Die Witterungsbeständigkeit verschiedener Holzarten kann sich stark unterscheiden. Grund hierfür sind ihre unterschiedlichen Dichten, ihr spezifisches Gewicht und die Fähigkeit des Holzes natürliche Öle zurückzuhalten. Sind diese Merkmale gut ausgeprägt, kann es sich um wetterfestes Holz handeln.
Nicht wetterfestes Holz kann durch verschiedene Lacke oder Öle haltbarer gemacht werden. Auch wetterfestes Holz ist zu behandeln, damit seine Eigenschaften noch länger bestehen bleiben.
Was gibt es für Wetterfeste Holzarten?
Heimische wetterfeste Hölzer, die im europäischen Raum oft im Außenbereich eingesetzt werden, sind:
- Robinien
- Douglasien
- Lärchen
Es gibt auch exotische wetterfeste Hölzer, die immer seltener genutzt werden, da sie nicht heimisch und schwerer zu beschaffen sind:
- Teak
- Azobé
- Balau
Robinie – witterungs- und schädlingsresistent
Die Robinie, lateinisch Robinia pseudoacacia, ist ein hartes, helles Holz. Es hat eine hellgelbe bis grünliche Färbung.
Robinien wachsen sehr schnell und besitzen gleichzeitig eine gute Holzqualität. Das schwere Holz hat einen natürlichen Schutz gegen Witterung, Pilze und Insekte, weshalb oft keine zusätzliche Imprägnierung notwendig ist.
Das Holz der Robinie wird für Holzpflasterungen, Möbel, Zaunpfähle oder kleine Spielgeräte verwendet.
Douglasie – formbeständig und fäulnisresistent
Das Holz der Douglasie, lateinisch Pseudotusga menziesii, ist im Vergleich zur Robinie etwas weicher. Das helle Holz dunkelt über die Jahre nach und kann eine gräuliche Patina entwickeln.
Douglasien wachsen im pazifischen Nordwesten und gehören zu den höchsten Baumarten der Welt. Zudem können sie über 500 Jahre alt werden. Ihre Rinde ist sehr resistent gegenüber Krankheiten, Schädlingen und Waldbränden. Die Nadelholzart ist weniger witterungsresistent wie andere Holzarten, jedoch resistent gegenüber Fäulnis und Schädlingen. Wird das Holz behandelt, kann es wasserfest gemacht werden.
Das gleichmäßige Holz ist sehr formbeständig. Bei wechselnder Luftfeuchtigkeit schrumpft oder quillt es nicht so stark wie andere Hölzer. Dies verleiht dem Holz dem Ruf als wasserfestes Holz, obwohl es genau genommen wasserdurchlässig ist.
Das Holz der Douglasie wird für Zäune, Möbel, Terrassen oder Eisenbahnschwellen genutzt.
Lärche – wetterfestes, rissanfälliges Holz
Die Lärche, lateinisch Latrix decidua, ist ein anpassungsfähiger Baum, der kälteren Temperaturen problemlos standhalten kann. Aus der Rinde der Lärche kann Tannin und aus dem Holz Harz gewonnen werden. Der hohe Harzgehalt ist eine Eigenschaft, die das Holz der Lärche witterungsbeständig macht.
Das starke Holz ist pflegeleicht und formbeständig. Bei wechselnder Feuchtigkeit kann es jedoch zu Rissen im Holz kommen, die keinen Einfluss auf seine Festigkeit nehmen. Um Splitterungen beim Bohren zu verhindern, sind Vorbohrlöcher zu bohren.
Lärchenholz kann leicht auslaugen, was in Kontakt zu Beton zu Verfärbungen führen kann. Ebenso reagiert Lärchenholz mit Eisen, weshalb auf eisenhaltige Schauben zu verzichten ist, um Verfärbungen zu vermeiden.
Lärchenholz ist bekannt für die Verwendung bei rustikalen Möbeln und ist preislich etwas hochrangiger als andere Holzarten. Das Holz eignet sich besonders für wasserfeste Konstruktionen wie Zäune, Dächer oder Brücken.
Teak – beständiges, kostspieliges Holz
Das Holz des Teakbaums, lateinisch Tectona granis, stammt aus den Tropen und hat einen rötlichbraunen Farbton. Dieser kann sich über Jahre hinweg zu einem silbrigen grau verändern.
Das Kernholz besitzt im Gegensatz zum Splintholz mehr Öle und Kautschuke, was dem Holz seine witterungsbeständigen Eigenschaften verleiht. Das Holz behält, im Gegensatz zu anderen Holzarten, seine Öle und Kautschuke auch nach dem Fällen und Verarbeiten bei. Diese schützen das Holz vor Trockenfäule, Pilzen und Parasiten.
Das Holz des Teakbaums ist frosthart und gilt als dauerhaft. Es ist etwas kostspieliger, gleicht den Preis jedoch mit seinen witterungsbeständigen Eigenschaften aus.
Azobé – wetterfestes Holz von der Elfenbeinküste
Die Azobé, lateinisch Lophira alata, ist auch unter dem Namen Bongossi bekannt. Der Baum wächst an der Elfenbeinküste und bietet ein breites Sortiment. Im Gegensatz zu anderen Holzarten ist sie abgesehen von der Beschaffung preiswert.
Das Holz ist sehr hart, was die Bearbeitung des Holzes erschwert. Es wird oft für Böden oder Terrassen im Freien verwendet.
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Balau – zu behandelndes Holz
Das rötlich-gelbe Holz der Balau, lateinisch Shorea laevis, kann über die Zeit bis zu einem olivbraun nachdunkeln. Es besitzt ähnlich gute Eigenschaften der Azobé und ist besonders widerstandsfähig gegenüber Rost. Hat das Holz Kontakt zu Eisen, kann es sich verfärben.
Das nicht vollständig dauerhafte Holz ist resistent gegen Pilze und Termiten, besitzt jedoch keine Resistenz gegenüber Schiffsbohrwürmern, die das Holz schädigen. Das Holz ist leicht zu Sägen, Bohren und Fräsen, für Schrauben sollten Löcher vorgebohrt werden, um Risse zu verhindern.
Um bei längerem Kontakt mit Regen und Sonne das Holz vor Splitterung zu schützen, ist es im Voraus mit einer Schutzschicht zu behandeln.
Das Holz des Balau wird meist für Terrassen, Gartenmöbel, Brücken oder Fußböden verwendet.
Bambus – exotisches, fäulnisanfälliges Baumaterial
Bambus wird im europäischen Raum so gut wie nie als Baumaterial genutzt, obwohl es für den Außenbereich gut geeignet ist. Grund dafür ist seine exotische Herkunft.
Bambus besitzt im Gegensatz zu anderen Holzarten keine fäulnisresistenten Eigenschaften und ist weniger lang haltbar. Aus diesem Grund sollte das Holz in jedem Fall vorbehandelt werden, damit gegen Schimmel und Pilze geschützt wird.
Wo ist wetterfestes Holz erhältlich und wie viel kostet es?
Wetterfestes Holz ist hierzulande im normalen Holzfachhandel erhältlich. Generell gilt, dass exotische Holzarten schwerer zu beschaffen sind als heimische. Die Preise können je nach Hersteller und Anbieter stark abweichen.
Holz mit Zertifikaten – weshalb darauf zu achten ist
Beim Kauf von Holzsorten sollte in jedem Fall auf Zertifikate geachtet werden, die eine ökologische Verträglichkeit nachweisen. Hier ist sichergestellt, dass das Holz nicht aus illegalen Anbauweisen kommt und ökologisch verträglich gepflanzt wie auch geerntet wurde. Besonders bei exotischen Holzsorten ist das Zertifikat wichtig.
Pflegetipps – wie kann Holz vor Witterung geschützt werden?
Auch wetterfestes Holz kann für eine Verlängerung seiner Lebensdauer mit einem Schutzanstrich behandelt werden. Im Gegensatz zu anderen Hölzern ist dieser nur sehr selten zu erneuern. Bei nicht wetterfesten Holzarten ist das Nachstreichen zum Schutz vor Verwitterung und des Wetters nicht zu vernachlässigen.
Durch konstruktiven Holzschutz kann Holz auf natürliche Weise vor Witterung geschützt werden. Hierbei wird eine Durchfeuchtung des Holzes verhindert, indem auf direkten Bodenkontakt verzichtet und auftreffendes Wasser auf schnellstem Weg abgeleitet wird.
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