Was versteht man unter Grundstückstopographie?
Welche Vor- und Nachteile ergeben sich aus der Grundstückstopographie?
In Deutschland finden sich vor allem im Süden der Republik viele Grundstücke in teils schwierigen Hanglagen. Neben einigen Nachteilen, wie beispielsweise der komplexeren Planung und Bebauung, bringt die Hanglage auch Vorteile mit sich. So kann zum Beispiel die hangzugewandte Seite ideal als Keller und die hangabgewandte Seite als Wohnraum genutzt werden. War die ursprüngliche Idee jedoch die eines Hauses ohne Keller, wird es mit der Hanglage schwierig, denn diese Lage erfordert eine bodengebundene ebene Gründung. Diese Gründung wiederum wird erreicht, gräbt man eine Ebene in den Hang.
Welche Kostenrisiken bringt ein Bau in Hanglage mit sich?
Auf einem ebenen Grundstück kann bei einem Haus ohne Keller auf Erdarbeiten verzichtet werden. Beim Hanggrundstück und der Ebene, die in den Hang gegraben werden muss, fallen zwangsläufig Erdarbeiten an. Eine Hanglage kann große Mengen an Oberflächenwasser in sehr kurzer Zeit zu Tag führen, wodurch eine sichere Hangentwässerung nur durch eine extra tiefe Planung gewährleistet werden, die vorsieht, wie das Wasser um die hangzugewandte Seite des Hauses herum abgeleitet wird. Eventuell werden beim Bau am Hang auch kostenintensive und aufwändige Hangschützungsmaßnahmen erforderlich. In Hanglagen sind fast ausnahmslos Betonkeller zu errichten, denn einen Keller zu mauern, scheitert schlicht am zu hohen Erddruck.
Die Mehrkosten, die durch die Hanglage entstehen, lässt sich selbstredend nicht exakt beziffern. Wenn man jedoch beachtet, dass lediglich der erforderliche Betonkeller als Alternative zum Gemauerten, mit mindestens 10.000 Euro zu Buche schlägt, verdeutlicht dies bereits die Situation. Werden beim Bau aufwändige Entwässerungsmaßnahmen, um Oberflächenwasser nachhaltig sicher abzuleiten oder werden Stützungsmaßnahmen erforderlich, können schnell noch einmal je weitere 10.000 Euro zusammenkommen. Dies würde dann allein für diese drei Maßnahmen bereits Mehrkosten im Umfang von 30.000 Euro bedeuten, die in den meisten Fällen im Vorfeld nicht mit einkalkuliert worden waren.
Worauf ist im Vorfeld zu achten?
Eine spezielle Topographie erfordert eine frühzeitige und differenzierte Planung durch den Architekten. Benennen Sie im Gespräch mit Ihm die genannten schwierigen Punkte und sprechen Sie nicht nur über die Vorteile, die eine Hanglage mit sich bringt. Frühzeitig geklärt werden muss, ob besondere Hangstützungsmaßnahmen während der Bauphase vorzunehmen sind, wie das Hangoberflächenwasser nachhaltig um das Haus herumgeführt werden kann und, welche Kellervariante gewählt werden kann bzw. muss. Wird bereits in dieser frühen Planungsphase ersichtlich, dass es zu erheblichen Mehrkosten kommt, besteht hier noch die Möglichkeit, in anderen Bereichen zu sparen und damit die Mehrkosten zu kompensieren. Mehrkosten, die erst während der Bauphase ersichtlich werden, lassen Ihnen kaum mehr Spielraum, diese sinnvoll zu kompensieren.