Holzöle richtig verwenden: So gelingt es

Inhaltsverzeichnis

Welche Vorteile bringt die Pflege mit Holzölen mit sich?

Holz mit Öl zu behandeln, birgt einige Vorteile:

  • Holzöl lässt sich besonders leicht auftragen
  • Holzöl dringt tief in die Poren des Holzes ein
  • Holzöl schützt das Holz von innen vor Feuchtigkeit
  • Das Holz bleibt weiterhin atmungsaktiv
  • Holzöl bleibt diffusionsoffen (Feuchtigkeit  kann aufgenommen und später wieder abgegeben werden)

Diffusion

Badmöbel aus Holz profitieren von der diffusionsoffenen Eigenschaft der Holzöle. In Bädern entstehen durch Duschen und Baden erhebliche Mengen an Wasserdampf. Mit Wasser beziehungsweise hoher Luftfeuchtigkeit kommen auch Holz-Gartenmöbel oder Küchenarbeitsplatten aus Massivholz in Kontakt, womit sich eine Behandlung mit Öl auch in diesem Bereich empfiehlt.   

Rissbildung

Ein weiterer Vorteil von Holzölen besteht in der Minimierung von Rissen. Durch die Pflege mit Holzöl trocknet das Holz nicht aus und die Rissbildung kann nahezu verhindert werden.  

Oberflächenwirkung

Eine sehr subjektive aber dennoch nicht zu unterschätzende Wirkung ist die samtige Oberfläche, die durch Holzöle entsteht. Viele Holzliebhaber schätzen diese Haptik, die ein Holzöl, im Gegensatz zu einem Lack, dem Material verleiht. Gartenmöbel berühren Sie (beispielsweise an der Armlehne) häufiger mit nackter Haut als herkömmliche Möbelstücke und nehmen die angenehme Holzoberfläche deutlicher wahr.

Auch Holzspielzeuge für Kinder verfügen durch die Verwendung eines Holzöls über eine angenehme Haptik. Manch geöltes Holzspielzeug erinnert tatsächlich an einen Handschmeichler.  

Optik

Holzprodukte profitieren optisch von der Verwendung spezieller Holzöle. Die Masserung des Holzes kommt besser zur Geltung und macht das Mobiliar optisch noch attraktiver und interessanter.  

Auch auf Holzoberflächen entstehen mit der Zeit Gebrauchsspuren und die Oberflächen weisen kleine Beschädigungen, Kratzer oder feine Risse auf. Schleifen Sie den Holzgegenstand einfach ab und behandeln Sie das Holz anschließend erneut mit Holzöl.

Welche Nachteile kann die Verwendung von Holzölen mit sich bringen?

Keine geschlossene Oberfläche

Im Gegensatz zu lackiertem Holz besteht durch die Behandlung mit Holzöl keine geschlossene Oberfläche. Daher kann in die mit Holzöl behandelten Oberflächen Schmutz in die Holzporen eindringen.  



Ölschutz regelmäßig erneuern

Die Pflege mit Holzöl ist ein nicht lange währender Schutz. Die Behandlung muss regelmäßig erneuert werden. Für Holzfußböden auf der Terrasse oder für Gartenmöbel bedeutet das eine jährlich wiederkehrende Behandlung mit Holzöl.



Allgemeingültig kann man die zeitlichen Intervalle an die sichtbare Beanspruchung des Holzes und an den haptischen Eindruck anpassen. Fühlt sich das Holz beispielsweise rau an und sieht trocken aus, ist es definitiv Zeit für eine neuerliche Ölung. Holzmöbel, die der Sonne ausgesetzt sind, verblassen schnell und trocknen aus. Diese Oberflächen werden häufiger eine Ölung benötigen als Möbel, die sonnengeschützt in Innenräumen stehen. Darüber hinaus verhindert eine regelmäßige Behandlung mit Holzöl die Bildung einer meist gräulichen Patina. Ein in manchen Holzölen enthaltener UV-Schutz kann das vorzeitige Vergrauen verhindern. 

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Welche Hölzer behandeln Sie mit welchem Holzöl?

Die meisten Holzöle enthalten Farbpigmente, einige sind dagegen komplett farblos. Das im Handel erhältliche Teaköl beispielsweise beinhaltet solche Farbpigmente. Wie der Name bereits verrät, eignet es sich zwar speziell für die Behandlung von Teakholz, ist darüber hinaus aber auch für andere Holzarten geeignet, denen eine braune Farbe verliehen werden soll.



Ganz spezifische Verwendung finden sogenannte Douglasien- oder Lärchen-Öle, die ausschließlich für die Behandlung der genannten Holzarten gedacht sind. Diese Spezial-Holzöle bringen den natürlichen Farbton des jeweiligen Holzes sehr gut zur Geltung. Es liegt ganz bei Ihnen: Sie können einem Holzelement jede erdenkliche Farbe geben. So können Sie den Gegenstand beispielsweise in blau, weiß, grau oder einer anderen Farbe streichen. Wie dieser Effekt herauskommt, testen Sie idealerweise vorab an einem Probestück, eh Sie das ganze Objekt damit streichen.

Wissenswert Vor einigen Jahren noch nutzte man für das Ölen von Holz meist reines Leinöl. Dies hat jedoch den Nachteil, dass es extrem langsam trocknet und vollständig erst nach mehreren Tagen oder gar einigen Wochen getrocknet ist. Die Schnelltrocken-Variante gibt es im Handel in Form von Leinölfirnis, welches Trockenstoffe (sogenannte Sikkative) enthält.  Darüber hinaus ist der Geruch von Leinöl etwas gewöhnungsbedürftig.

Was verseht man unter Hartölen und wie wirken diese?

Spezielle Hartöle verfügen über eine besonders hervorzuhebende Eigenschaft: Es entsteht eine sehr widerstandsfähige und vergleichsweise harte Oberfläche. Aus diesem Grund eignen sich Hartöle extrem gut für das Einölen von Holzfußböden oder anderen stark beanspruchten Holzelementen. Daher ist es auch kein Zufall, dass die im Handel angebotenen Bodenöle zu der Gruppe der Hartöle gezählt werden.



Beim Einölen einer aus Massivholz bestehenden Küchenplatte greifen Sie jedoch besser auf ein dafür speziell geeignetes Holzöl zurück. Der direkte Kontakt mit Lebensmitteln verlangt nach einem Holzöl, das keinerlei Substanzen enthält, die sich in diesem Kontext negativ auswirken. Dasselbe gilt für das Ölen von Holzspielzeug, wofür es speziell zertifizierte Holzöle gibt, die eigens für diesen Verwendungszweck zugelassen wurden und keinerlei bedenkliche Stoffe enthalten.

Hartwachsöle

Wenn auch im weiteren Sinne, so gehören sogenannte Hartwachsöle auch zu den Holzölen. Sie bestehen aus Wachs und Öl und verleihen den Holzoberflächen durch ihren Wachsanteil eine wasserabweisende Wirkung. Darüber hinaus kommt es auf Oberflächen, die mit einem  Hartwachsöl behandelt wurden, seltener zur Fleckenbildung durch verschüttete Flüssigkeiten oder Getränke.

Wie gehen Sie beim Ölen von Holz vor?

Die Holzoberfläche, die Sie einölen wollen, reinigen Sie vorab erst sorgfältig mit einem fusselfreien Lappen und schleifen Sie dann die Oberfläche etwas an. Schleifen können Sie mit etwas gröberem Schleifpapier, wichtig ist allerdings, dass der Schleifvorgang mit einem feinen Schleifpapier (180er – 200er Körnung) abgeschlossen wird. Die Holzoberfläche befreien Sie dann anschließend von dem anhaftenden Schleifstaub und können dann mit dem Einölen beginnen.



Idealerweise tragen Sie Öl stets mit einem sauberen und fusselfreien Tuch auf. Leinen oder Baumwolle sind hierfür optimal geeignete Materialien. Alternativ können Sie das Öl mit einer Rolle oder einem Pinsel auftragen.

Achtung Ölgetränkte Pinsel, Lappen und Rollen sind unter Umständen "selbst entzündlich". Sollten Sie diese Utensilien für eine gewisse Zeit nicht benötigen, bewahren Sie sie sicherheitshalber in einem verschließbaren Glas oder in Wasser auf.  

Haben Sie sich für die Variante mit dem Tuch entschieden, geben Sie etwas Öl (anfangs eher weniger) auf das fusselfreie Tuch und verteilen Sie es sorgfältig auf der Holzoberfläche. Stellen, an denen Sie mehr Öl auftragen sollten, sind beispielsweise Stirnkanten. Diese Kanten saugen das Öl stärker auf als dies auf einer geraden großflächigen Oberfläche der Fall ist. Ein Indiz dafür, dass Sie genug Öl aufgetragen haben: Das behandelte Holz sieht feucht aus.

Wie viel Öl ist genug und wie können Sie dies beurteilen?

Wenn Sie die Oberflächen vollständig eingeölt haben, lassen Sie das Ganze für einige Zeit trocknen. Zur empfohlenen Trockenzeit finden sich Herstellerangaben auf jeder Umverpackung eines Holzöl-Produkts. Ist das Öl ausreichend getrocknet, nehmen Sie einen anderen sauberen und fusselfreien Lappen und wischen damit über die Oberflächen. Dadurch wird das überschüssige Öl aufgenommen.

Am folgenden Tag können Sie den Test machen, indem Sie das Holz begutachten und „befühlen“. Fühlt sich die Holzoberfläche rau und spröde an, haben Sie möglicherweise allzu sehr mit dem Öl gespart und können guten Gewissens noch einmal nachölen. Wichtig ist dennoch, auch beim zweiten Durchgang nicht zu viel zu verwenden. Handelt es sich um stark ausgetrocknetes Holz kann es auch notwenig sein, das Ölen einige Male zu wiederholen, bis Sie das gewünschte Ergebnis erreichen.



Eine weitere Möglichkeit ist ein sogenannter Zwischenschliff. Mithilfe eines Schleifschwämmchens in feiner Körnung können Sie die Oberfläche noch einmal anschleifen und somit die Saugfähigkeit der Holzoberfläche verbessern.

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