Landhausdielen: schnell verlegt und kostensparend

Inhaltsverzeichnis

Landhausdielen als Fertigparkett

Landhausdielen als Dreischichtparkett sind eine Alternative zu Massivholzdielen, da sie meist eine deutliche Preisersparnis bieten. Dank ihrer Endbehandlung sparen Sie beim Verlegen der Landhausdielen zudem kostbare Zeit ein, da das Parkett bereits kurz nach dem Verlegen bewohnt werden kann. 

Der Dreischichtaufbau mit wechselnder Holzrichtung (längs - quer - längs) sorgt dafür, dass das Holz weniger stark arbeiten kann und macht Landhausdielen somit zu einem guten Bodenbelag gerade für Räume mit Warmwasser-Fußbodenheizungen. Fugen zwischen den einzelnen Dielen entstehen nur selten und wenn doch, dann nur in sehr geringem Ausmaß.

Landhausdielen gibt es als sogenannte Kurzdielen oder als Dielen im XL Format. Gerade große Räume bieten langen und breiten Landhausdielen genügend Platz. Allerdings wirken sie auch nur in großen Räumen richtig, in kleinen Räumen wirken sie schnell erdrückend. Hier sollten eher kleinformatige Dielen zum Einsatz kommen.

Wie werden Landhausdielen verlegt?

Landhausdielen können auch von handwerklich begabten Laien verlegt werden, da sie meist mit einem praktischen Klick-System ausgestattet sind. Wenn die Landhausdielen nicht mit dem darunterliegenden Boden verbunden (also verklebt) werden, spricht man hierbei von einer schwimmenden Verlegung. Das Parkett liegt dabei nur lose auf einer Trittschalldämmung, die bei keiner Bodenverlegung fehlen sollte.

Diese Trittschalldämmung reduziert die Geräuschkulisse in den angrenzenden Räumen (darüber-, darunter- und danebenliegende Zimmer) durch die sogenannte Trittschallreduzierung sowie im Raum selbst, wenn jemand über das Parkett läuft (Raumschallreduzierung). Des Weiteren sorgt sie für den Ausgleich kleinerer Unebenheiten im Untergrund des Bodens. Dadurch können Landhausdielen auch auf alten Böden verlegt werden – nur nicht auf Teppichen.

Beim Auszug können schwimmend verlegte Landhausdielen zudem einfach und schnell wieder demontiert werden, da das Verlegen ohne Klebstoff erfolgt. Aber auch die vollflächige Verklebung von Landhausdielen kann mit ein wenig handwerklichem Geschick selbst erledigt werden.  

Tipp Wenn die Landhausdielen auf einer Warmwasser-Fußbodenheizung verlegt werden, empfiehlt sich die vollflächige Verklebung mit dem Estrich.

Dieses Werkzeug brauchen Sie beim Verlegen

Wenn Sie die Landhausdielen selbst verlegen wollen, sollten Sie auf diese Hilfsmittel nicht verzichten:

  • Gummihammer
  • Säge (Kapp-/Gehrungssäge)
  • Zugeisen
  • Schlagklotz
  • Abstandskeile
  • Bleistift
  • Zollstock oder Maßband
  • Einscheiben-/Poliermaschine oder Wischwiesel (je nachdem, wie das Öl nach Verlegung aufgetragen wird)

Geölte oder lackierte - welche Landhausdielen sind besser?

Landhausdielen werden als verlegefertiger Bodenbelag produziert, wie es für Fertigparkett typisch ist. Das bedeutet, dass sie bereits lackiert und geölt sind und somit nach dem Verlegen wesentlich schneller wieder betreten werden können als beispielsweise Massivparkett, das nach der Verlegung geschliffen und noch oberflächenbehandelt werden muss. Landhausdielen gibt es dabei in den Holzarten Eiche, Ahorn, Nussbaum, Esche oder Lärche.

Ob lackierte oder geölte Oberfläche – beides hat spezifische Vor- und Nachteile.

  Geöltes Parkett Lackiertes Parkett
Optik
  • Seidenmatt
  • Wirkt eher rustikal und lebhaft
  • Glänzend
  • Wirkt eher ruhig
Haptik
  • Direkte Berührung mit Holz
  • Parkett wird zum Erlebnis beim Barfußlaufen
  • keine direkte Berührung mit Holz
  • Glatte Oberfläche
Kratzer
  • Oberflächenbeschädigungen können leichter entstehen
  • Beschädigungen lassen sich partiell ausbessern
  • Parkett ist auch mit einem Kratzer weiterhin geschützt
  • Oberfläche schützt vor mechanischen Beschädigungen
  • Kratzer lassen sich partiell nicht ausbessern
  • Beschädigte Lackschicht kann Parkett nicht mehr schützen
Parkettpflege
  • Regelmäßiges Nachölen ist ein Muss
  • Sehr pflegeleicht
  • Nebelfeuchtes Wischen ist ausreichend
Raumklima
  • Positive Wirkung
  • Parkett kann frei atmen. Es  nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie wieder an die Raumluft ab
  • Neutrale Wirkung

Geölte Landhausdielen

Ein offensichtlicher Vorteil von geöltem Parkett liegt darin, dass es punktuell ausgebessert werden kann. Wenn die Oberfläche der Landhausdielen also an einer Stelle zerkratzt oder anderweitig beschädigt ist, muss nur dieser Bereich mit Schleifpapier bearbeitet und anschließend wieder eingeölt werden. Da nicht der gesamte Boden abgeschliffen werden muss, spart diese Möglichkeit somit Zeit und Geld. Zudem wirkt geöltes Parkett antistatisch, was bedeutet, dass sich Staub darauf nur schwer ansammeln kann.

Geöltes Parkett ist der perfekte Belag für Räume, die einer hohen Luftfeuchtigkeit und starker Beanspruchung ausgesetzt sind, also beispielsweise im Badezimmer und in Küchen. Das Öl dringt tief in die Struktur des Holzes ein und lässt es weiterhin atmen. Im Kontrast zu lackiertem Parkett weisen geölte Landhausdielen eine matte Optik mit einem leicht satinierten Finish auf. Das Öl sorgt zudem für eine größere Farbintensität des Holzes und hebt die Struktur und die jeweilige Sortierung hervor.  

Geölte Landhausdielen sorgen im Vergleich zu mit Lack versiegelten Landhausdielen für einen höheren Pflegeaufwand. Im Anschluss an die Verlegung muss der Bodenbelag gründlich gereinigt und danach nochmal neu eingeölt werden. Auch im weiteren Verlauf bedarf es bei geöltem Parkett regelmäßiger Reinigung und Pflege. Langfristig gesehen werden geölte Landhausdielen bei korrekter Behandlung jedoch im Verlauf der Zeit immer anspruchsloser und zeigen sich damit besonders strapazierfähig.

Auch normale Gebrauchsspuren, die mit der Zeit entstehen, stören das Erscheinungsbild der Landhausdielen nicht, sondern verleihen ihnen eine individuelle Patina mit Geschichte.

Lackierte Landhausdielen

Der entscheidende Vorteil von lackierten Landhausdielen ist der deutlich reduzierte Pflegeaufwand. Die aufgetragene Lackschicht schützt das Holz vor Schmutz, Kratzern und dem Eindringen von Feuchtigkeit. Der Boden sollte jedoch nach dem Verlegen gründlich gesäubert werden, um Schmutzpartikel zu entfernen und damit der Entstehung von Kratzern vorzubeugen. Hierfür eignen sich Wasser, ein flacher Mopp und bei Bedarf etwas Lackpflege. Lackierte Landhausdielen sollten jedoch aufmerksam beobachtet werden: Wenn die Lackschicht durch kleine Schmutzpartikel zerkratzt wird, kann dadurch leicht Wasser eindringen und das Holz massiv angreifen.  

Die Ausbesserung einzelner Stellen ist bei lackierten Landhausdielen nicht möglich. Eine neue Lackschicht auf einer ausgebesserten Stelle des Bodens wird sich immer vom restlichen Bodenbelag abheben. Bei unansehnlichen Stellen muss das Parkett somit komplett abgeschliffen und anschließend auch vollständig neu versiegelt werden. 

Die glatte Oberfläche kann gut im Wohnbereich oder auch im Flur eingesetzt werden.

Für welche Räume sind Landhausdielen geeignet?

Dank ihrer Langlebigkeit können Landhausdielen prinzipiell in allen Bereichen des Hauses verlegt werden. Am besten eignen sich Landhausdielen für Wohn- und Esszimmer sowie Schlaf- und Kinderzimmer. Auch in der Küche können sie verlegt werden, wenn die Bereitschaft besteht, das Parkett regelmäßig zu reinigen und sachgemäß zu pflegen.

Landhausdielen im Badezimmer

Sogar im Badezimmer machen Landhausdielen eine überaus gute Figur – hier gilt es jedoch, einige Dinge zu beachten:  

  • Holzart: Viele gängige Holzarten sind gut geeignet, z. B. Eiche oder Bambus.  
  • Oberfläche: Empfehlenswert ist geöltes Parkett, das regelmäßig nachgeölt werden sollte. Lack ist für das Badezimmer nicht geeignet, da er vom Wasser unterwandert werden kann und den wechselnden Temperatur- und Feuchtigkeitsverhältnissen im Bad dadurch nicht standhält.  
  • Parkettart: Durch Fugen treten leicht Wasser und Feuchtigkeit in den Boden ein, daher sollten sie weitestgehend vermieden werden. Die Entstehung von Fugen ist bei Massivparkett wahrscheinlicher als bei mehrschichtigem Fertigparkett mit klassischem Klick-System. Landhausdielen eignen sich im Badezimmer zudem besser als ein Schiffsboden.  
  • Verlegeart: In Räumen mit Fußbodenheizung ist die feste Verklebung des Bodens auf dem Untergrund Pflicht – sie bietet sich daher auch im Bad besonders an. Die Bauanschlüsse sollten zudem elastisch und wasserdicht ausgeführt werden.  

Welche Holzart wählen für die Landhausdielen?

Eiche

Eichenholz ist die klassische Holzart für Landhausdielen, da es viele positive Eigenschaften aufweist. Eichendielen sind zum Beispiel besonders lange haltbar, da Eiche eine der widerstandsfähigsten Holzarten überhaupt ist. Oberflächenveredelungen in geräuchertem, gebürstetem oder handgehobeltem Design verleihen den Landhausdielen eine individuelle Optik und schaffen besondere Oberflächen mit Reliefs und Strukturen.  

Handgehobelte Eiche

Handgehobelte Parkett-Landhausdielen wirken rustikal und zeichnen sich durch ihre besonders natürliche Optik aus. Durch das Hobeln wird jede Diele zum Unikat. Sind Sie Barfußläufer, werden Sie die Struktur angenehm spüren.  

Gebürstete Eiche 

Gebürstete Parkettböden sind äußerst beliebt bei Familienhaushalten mit und ohne Tiere. Durch das Bürsten bleiben nur die harten Anteile des Holzes, wie die Maserung oder die Jahresringe, bestehen, während die weichen Teile entfernt werden. Die Struktur des Bodens kaschiert somit kleine Schäden und Schmutz, ohne dass sich Staub und Dreck darin einnisten können. 

Andere Holzarten

Ahorn, Nussbaum, Esche oder Lärche – wer dunkleres oder rötlicheres Holz mehr liebt oder die Optik seinen Möbeln anpassen will, dem stehen neben Eiche auch andere Holzarten zur Verfügung. Auch sie lassen sich schnell verlegen und sind in diversen Räumen gut einsetzbar. 

 

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