Alte Pracht neu entdecken: Der Immobilienkauf historischer Gebäude mit Sicht auf Dresden als Beispiel
Ein Hauch von Toskana an der Elbe
Welche ist die schönste Stadt Deutschlands? Wer sich diese Frage von der Suchmaschine seines Vertrauens beantworten lassen möchte, wird auf zahlreiche Rankings stoßen. Nahezu immer vorn dabei oder gar auf dem ersten Platz: Sachsens Landeshauptstadt Dresden. Die mitteldeutsche Metropole trägt den Beinamen „Elbflorenz“. Allein das ist als ein Beleg zu verstehen, warum Dresden als so sehenswert eingeschätzt wird.
Parallelen mit dem Original in der Toskana gibt es viele. Die Lage innerhalb eines Talkessels an einem Fluss oder die reichhaltige Sammlung an Kunst- und Kulturschätzen gehören unter anderem dazu. Vor allem aber gelten das Stadtbild und seine Architektur als prägend. Viele barocke Bauten sind aus Italien inspiriert und an die florentinische Kunst angelehnt. Sehenswürdigkeiten wie die Frauenkirche, das Residenzschloss, der Zwinger oder die Semperoper locken jedes Jahr Besucher aus aller Welt an.
Wohnen in Stadtvillen, Gründerzeithäusern – oder einer ehemaligen Tabakfabrik
Doch die historische Bauweise ist nicht nur im Stadtkern anzutreffen und zu bewundern. Viele Menschen träumen davon, in einer prächtigen Altbauvilla zu leben. In Stadtteilen wie Blasewitz, Weißer Hirsch oder Loschwitz werden diese Wohnträume wahr. Nicht ohne Grund sind sie als Villenviertel bekannt und gehören zu den beliebtesten Wohngegenden Dresdens – allerdings auch zu den kostspieligsten. Nicht nur die hohe Nachfrage und die ideale Wohnlage treiben die Preise in Dresden nach oben: Oftmals ist es auch die exklusive Ausstattung, zu der unter anderem holzvertäfelte Wände, edle Bäder, stuckverzierte Decken oder sogar Marmorböden gehören.
Die Immobilien in Dresden zeigen sich äußerst vielfältig und facettenreich.
Wer eine Altbauwohnung in historischem Ambiente in zentraler Lage sucht, richtet seinen Blick auf die Innere Altstadt. Zwar werden die meisten Gebäude gewerblich genutzt, doch es ist auch exklusiver Wohnraum vorhanden, der aber mit einer entsprechenden Miete einhergeht. Nahezu alle denkmalgeschützten Immobilien in diesem Bereich sind saniert, wobei darauf geachtet wurde, dass sie originalgetreu dem Vorkriegszustand entsprechen.
In der Radeberger Vorstadt oder in Pillnitz gibt es zahlreiche historische Häuser, die einen malerischen Blick auf die Elbe gewähren. Prachtvolle Mehrfamilienhäuser aus der Gründerzeit sind überall in der Stadt verteilt zu finden. Und Dresden hat auch von so manchem ausgefallenen Bauprojekt zu berichten, durch das Wohnen in historischen Gebäuden möglich wird. Ein Beispiel dafür ist der Umbau der ehemaligen f6 Tabakfabrik. Das Objekt im Stadtteil Striesen wurde in mehreren Bauabschnitten aufwendig umgestaltet und hält heute moderne 1- bis 5-Raumwohnungen bereit.
Historisches Gebäude oder Denkmalimmobilie?
Wer nach einem historischen Gebäude als Wohnimmobilie oder Anlageobjekt sucht, wird unweigerlich auch dem Begriff Denkmalschutz begegnen. Allerdings ist es für einen Kaufinteressenten oft nicht ersichtlich, ob das Objekt unter Denkmalschutz steht oder nicht. Viele Bundesländer verfolgen die Absicht, entsprechende Häuser mit einer Denkmalplakette zu kennzeichnen. Diese ist jedoch keine Pflicht und nicht immer sofort zu erkennen.
Dresden macht es Kaufinteressenten leicht. Sie können online auf einen interaktiven Themenstadtplan zugreifen. Aus diesem geht hervor, ob die Immobilie denkmalgeschützt ist. In anderen Regionen erteilt die Stadt- oder Gemeindeverwaltung Auskunft. Doch warum spielt das Thema Denkmalschutz überhaupt eine so große Rolle?
Vom Denkmalschutz hängt ab, ob und in welchem Maß überhaupt Veränderungen an der Immobilie möglich sind. An einem historischen Gebäude kann ein öffentliches Interesse bestehen. Umfangreiche Umbaumaßnahmen sind dann eventuell untersagt und sogar kleine Sanierungsarbeiten bedürfen einer Genehmigung. Zudem ist oftmals gefordert, dass die Immobilie in ihrem originalgetreuen Zustand erhalten bleibt. Dafür müssen die entsprechenden Materialien verwendet werden. Im Raum Dresden ist beispielsweise viel mit Sandstein gearbeitet worden. Letztlich können die Behörden im Sinne des Denkmalschutzes auch verlangen, eine bestimmte Baufirma zu beauftragen, welche die notwendigen Arbeiten fachgerecht ausführt.
Vorteile eines denkmalgeschützten Objekts
Während es als nachteilig anzusehen ist, dass Eigentümer bei baulichen Veränderungen sehr eingeschränkt sind, bieten Denkmalimmobilien aber auch eine Reihe von Vorteilen – insbesondere finanzieller Art. Dem deutschen Staat liegt viel daran, historische Objekte möglichst in ihrem ursprünglichen Zustand zu erhalten und daher fördert er Kosten für den Kauf, die Sanierung und die Modernisierung.
Käufer können unter anderem mehrere Fördermöglichkeiten in Forms von nicht rückzahlungspflichtiger Tilgungszuschüsse oder zinsgünstige Darlehen beantragen sowie von steuerlichen Vorteilen profitieren. Eine der Regelungen erlaubt es zudem, 100 Prozent der Modernisierungs- und Instandhaltungskosen in den ersten 12 Jahren steuerlich geltend zu machen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vergibt für den Denkmalschutz Förderungen von bis zu 100.000 Euro. Fördermittel erhalten Käufer einer Denkmalimmobilie aber auch von Banken und privaten Stiftungen, wie beispielsweise der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vergibt für den Denkmalschutz Förderungen von bis zu 100.000 Euro. Fördermittel erhalten Käufer einer Denkmalimmobilie aber auch von Banken und privaten Stiftungen, wie beispielsweise der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
Die Wahrscheinlichkeit einer Wertsteigerung darf als hoch eingestuft werden. Gerade Denkmalimmobilien unterliegen kaum Wertschwankungen. Zudem lässt sich der Wert einer historischen Immobilie zusätzlich durch Modernisieren und energieeffizientes Sanieren steigern. Gegenüber Neubauobjekten sind sogar höhere Mieteinnahmen möglich: Statistiken zufolge bevorzugen mehr Menschen das Wohnen in einem historisch wertvollen Objekt gegenüber einem Neubau – vorausgesetzt, es ist modernisiert und energieeffizient saniert.
Veränderungen ja, aber bitte mit Genehmigung
Bauliche Maßnahmen an einer denkmalgeschützten Immobilie müssen im Vorfeld genehmigt werden. Davon sind nahezu alle Veränderungen eingeschlossen, durch die das äußere Erscheinungsbild eines Objekts umgestaltet wird. Beispielhaft ist etwa der Fassadenanstrich zu nennen oder das Anbringen von Satelliten- und Solaranlagen. Genehmigungspflichtig ist zudem ein geplanter Ausbau des Dachgeschosses und der Kellerräume oder das Vorhaben, einen Raum anders zu nutzen als bislang vorgesehen.
Üblicherweise müssen dafür mehrere Dokumente eingereicht werden. Dazu zählt unter anderem eine detaillierte Beschreibung der Bauvorhaben, Bilder des Ist-Zustands und womöglich auch der Lageplan, Bauzeichnungen und bereits eingeholte Angebote von Dienstleistern. Damit wird ein Antrag auf Genehmigung bei der Denkmalschutzbehörde gestellt. Gibt diese grünes Licht, ist das aber noch keiner Baugenehmigung gleichzusetzen. Diese muss der Eigentümer bei der unteren Baubehörde einholen.
Historisches Gebäude im perfekten Umfeld
Wer eine historische Immobilie erwerben möchte, muss sich freilich nicht für ein denkmalgeschütztes Objekt entscheiden – auch wenn dieses gerade aus finanzieller Sicht viele Vorteile bietet. Ob Denkmalschutz oder nicht: Attraktiv sind historische Gebäude aus verschiedenen Gründen. Oftmals befinden sie sich in zentraler Lage, unweit des Stadtkerns und sind auch in ruhigerem Umfeld außerhalb zu finden. Häufig fallen die Grundstücke größer aus und die Bebauung ist großzügiger angelegt. Zudem ist das Wohngefühl ein ganz anderes als in einem Neubau: Typisch sind hohe Räume, Parkett, große Fenster, teils auch Stuckdecken und Flügeltüren.
Wer historische Gebäude sucht, wird in Dresden garantiert fündig – und das in jedem Stadtteil. Je nach Lage können die Preise stark variieren. Zu den exklusivsten Wohngegenden gehört das Villenviertel mit den Stadtteilen Loschwitz, Blasewitz und Weißer Hirsch. Obendrein bietet Dresden ein perfektes Wohnumfeld, das nichts vermissen lässt: Unzählige Freizeitmöglichkeiten, viel Grün im Zentrum, eine starke Wirtschaft, eine perfekt ausgebaute Infrastruktur und die Nähe zu den Urlaubsregionen Sächsische Schweiz und Erzgebirge sind nur ein paar der hervorragenden Standortfaktoren.